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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1880
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- Deutsch
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^ 195, 23. August. Nichtamtlicher Theil. 3395 „Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, an Leipziger Firmen, die mit dem Vortheil der Francolieserung Mißbrauch durch Schleuderei treiben, und an Buchbinder - Kommissionäre gar nichts oder nur mit bedeutend verkürztem Rabatt zu liefern" —; ebenso der Antrag auf Errichtung einer Stammrolle. In Ausführung desselben werden nach gewissenhafter Prüfung der in Schulz' Adreßbuch aufgeführten Namen vorläufig die Firmen festgestellt, die aus Grund des Z. 1. des Vereinsstatuts als Buch händler anzuerkennen, und denen die usancemäßigen Geschäftsvor theile zu gewähren sind. Als Ort der nächsten Generalversammlung wird Neubranden burg gewählt. Der Vorstand. Zu Russcll's Fachkatalogcn. Hr. Russell hat meinem unter dieser Ueberschrift in Nr. 183 d. Bl. enthaltenen kleinen Artikel eine Erwiderung zntheil werden lassen, welche mich zu einigen Bemerkungen veranlaßt. Um Hrn. Russell vollständig gerecht zu werden, möge hier die Stelle Platz finden, worin derselbe sich über den Gebrauch der Fachkataloge ansspricht. In seinem Circular (Börsenblatt Nr. 122) sagt Hr. Russell wörtlich: „Der einschlägige Verlag eines Verlegers bleibt unter der betr. Unterabtheilung un getrennt — es liegt dies wegen des Gesammtbildes im Interesse des Verlegers und Sortimenters, denn zum Nachschlagen über be stellte Werke dienen die jetzigen bibliographischen Hilfsmittel; mein Unternehmen aber dient der eignen Initiative des Sortimenters, seiner Orientirung über die betr. Ber- lagsfirmen." Ich kann es unerörtert lassen, wie oft wohl die Sortimenter zu dem hier angegebenen Zweck die Fachkataloge be nützen werden, bin aber nach wie vor der Meinung, daß ein Fach katalog, der nicht auch zum Nachschlagen über bestellte Werke zweckmäßig eingerichtet ist, keinen großen Werth hat. Diese Mei nung ist allerdings, wie Hr. Russell unzweifelhaft richtig bemerkt, eine subjective, aber sie stützt sich aus eine nahezu 50jährige Erfah rung sowohl im Sortiment als auch im Verlag. Ich habe die Fachkataloge nur deshalb zur Sprache gebracht, weil ich weiß, daß sie für manchen, die doppelten Kosten scheuen den Verleger das Hinderniß sind, sich an dem Russell'schen Unter nehmen zu betheiligen. Denn es ist doch Wohl klar, daß ein Bogen des Gesammtkatalogs nach seiner Distribution in die Fachkataloge nicht 1S5 Mark, sondern 390 Mark kosten wird, auch wenn Hr. Russell das Autoren- und Materien-Register für eigene Rechnung herstellt. Irre ich mich in dieser Annahme, so wird eine Berichtigung derselben durch Hrn. Russell seinem Unternehmen nur von Vortheil sein. Ist aber meine Voraussetzung richtig, so kann sich jeder Ver leger selbst berechnen, was sein Katalog im Russell'schen Gesammt- katalog kosten wird. Soviel wenigstens wird Hr. Russell doch wohl jedem Verleger zutrauen, wenn er auch sonst von der Urteils fähigkeit der „wirklich dissentirenden" Verleger keine große Meinung hegt. Den muthmaßlichen Umfang des Gesammt- und Fachkatalogs habe ich erwähnt, weil cs mir schien, als ob Hr. Russell selbst dar über noch einigermaßen im Unklaren wäre, da er in seinem Cir cular nur von „mehreren" Bänden und von „einigen Mark" spricht, nach deren Verausgabung die Sortimenter ihre „staubigen Katalogkasten bei Seite Wersen können". Meine Berechnung, die nur auf oberflächlicher Schätzung beruhte, trifft übrigens nicht zu. Ich hatte dabei nicht erwogen, daß die Titel in den fünfjährigen Kirchhofs-Hinrichs'schen Katalogen sehr bedeutend abgekürzt sind und daß darin der Kunstverlag nicht enthalten ist, welcher in den Gesammtkatalog auch ausgenommen werden soll. Ich glaube nicht zu hoch zu greisen, wenn ich den Umsang des Gesammtkatalogs aus 15 Bände ä 40 Bogen, das ganze Werk inclus. der Fachkataloge also auf 30 Bände schätze, wenn Vollständigkeit erzielt werden soll. Hr. Russell findet in dem großen Umfang freilich einen Grund mehr für die Nothwendigkeit seines Unternehmens, Andere werden aber doch ein wesentliches Hinderniß für die Ausführung desselben darin erblicken. Ich halte übrigens absolute Vollständigkeit gar nicht für nöthig. Es wird der Brauchbarkeit des Gesammtkatalogs keinen Eintrag thun,wenn einzelne Separatkataloge namentlich großer Verleger nur daneben stehn, zumal dieselben von den Sortimentern, wie der Vers, des mit —d. Unterzeichneten Artikels in Nr. 189. d. Bl. sehr richtig bemerkte, doch nicht gern entbehrt werden dürsten. Auch der englische Rskorouoe-Oatalozns ist nicht vollständig, ob wohl er auf eine sehr leichte Weise entstanden ist, denn er besteht nur aus den zwar aus gleichmäßigem Papier, aber in sehr verschie denen Schristsormaten gedruckten und dann zusammen gebundenen eigenen Katalogen der einzelnen Verleger. „Das Beste ist des Guten Feind" sagt Hr. Russell sehr richtig. Möge er sich also mit dem Guten begnügen, wenn das Beste (Vollständigkeit) nicht zu erreichen ist, wovon Herr Russell sich doch nachgerade auch überzeugt haben wird. Zu Nnssrll's Katalogen. Es ist gewiß eigenthümlich, daß jetzt Anfeindungen gegen das Rnssell'sche Unternehmen zu Tage treten, wie die in den letzten Wochen im Börsenblatt veröffentlichte». Aber selbst in Artikeln, welche sich nicht gegen das Unternehmen aussprechcn, wird der Werth der Verlagskataloge für den Sortimenter sehr unterschätzt. Es ist nicht zu leugnen, daß die Verlagskataloge in vielen, vielleicht in den meisten Geschäften wenig gebraucht werden und daß die jetzige Generation unserer Herren Gehilfen wenig daran gewöhnt ist, sich dieser Hilfsmittel zu bedienen. Der Grund hiervon ist aber nicht in der Reichhaltigkeit anderer bibliographischer Hilfsmittel zu suchen, sondern darin, daß wenige Firmen eine vollständige Collection der vorhandenen Verlagskataloge besitzen oder aber dieselbe wohlver wahrt und zusammengebunden unter irgend einem Regale stehen haben, wodurch die Benützung sehr erschwert wird. Gewiß läßt es sich behaupten, daß unter zwanzig Fällen, in denen der Sortimenter die Kataloge benützen muß, er mindestens zehn Mal schneller und leichter zum Ziele kommt, wenn er sich der Berlagskataloge zu be dienen versteht. Wenn z. B. ein Kunde nach Mommsen, röm. Geschichte in einer Handlung fragt, die dieses Werk nicht vorräthig hat, und wenn er die Preise der einzelnen Theile wissen will, so wird der Sortimenter, falls ihm dieselben nicht geläufig sind, vermuthlich mehrere Hinrichs'sche Kataloge ausschlagen müssen, ehe er das Resultat weiß, und wünscht der Kunde dann noch die Gewißheit zu haben, wann die letzte Auflage erschienen ist, so kann der Sortimenter abermals mehrere Kataloge nachschlagen. Daß Mommsen aber bei Weidmann erschienen ist, weiß jeder Sortimenter, und wenn er den Verlagskatalog aufschlägt, erledigt er alle diese Fragen mit einem Schlage. Diese Thatsache, die hier an einem der bekanntesten Bücher vorgeführt ist, ereignet sich in jedem lebhaften Sortimente täglich mit weniger hekannten Büchern, deren Verleger aber dem Sorti menter dessenungeachtet bekannt sind, ohne daß er im Augenblicke weiß, ob das Buch vor 10 oder bereits vor 20 Jahren erschienen ist. Der Verlagskatalog gibt die schnellste und sicherste Auskunft. Aehnlichen Werth für den Sortimenter bieten aber auch die Ver zeichnisse nach Fächern, welche jedem größeren Verlagskataloge schon jetzt beigesügt sind. Der Rnssell'sche Katalog wird endlich diesem lückenhaften Vor handensein der Verlagskataloge ein Ende machen und auch unsere jüngere Generation an die vorteilhafte Benutzung der Verlags- 486*
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