Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1921
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- 1921-03-04
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Redaktioneller Teil. X° 53, 4. März 1921. allgemein gültigen Typometers für das Didot-System, das sogenannte »französische System«, hinwies, das die deutschen Schriftgießereien seit dem Jahre 1873 cingeführt hatten, d. h. soweit die Durchführung mög lich war (vorerst bei neu cinzurichtcnden Druckereien). Aber trotz der Anerkennung und Einführung dieses Normalsystems wies in den ein zelnen Gießereien die Schrifthöhc doch noch mehr oder weniger auf fällige Abweichungen auf, da es an einem ganz genauen Urmaß, an einem typographischen Typometer fehlte. Im Verein mit dem Schrift- gicßcr und Mcssinglinienfabrikantcn Hermann Bcrthold arbeitete nun Professor Focrster an einem Typometer, dessen Grundlage das Meter maß war. Ans Grund des Normalmetcrs der Berliner Sternwarte wurde festgcstellt, daß bei 0 Grad Celsius auf ein Meter 2660 typo graphische Punkte gehen. Auf einen Punkt kommen genau 0,3759 Milli meter. Im Jahre 1879 erhielten die deutschen Gießereien amtlich ge prüfte Tcilmaßc, und zwar Typometer von 30 Zentimetern, das sind 133 Nonpareille oder 798 Punkte. Focrster war zu der damaligen Zeit Direktor der Normal-Aichungskommission. Wenige Buchdrucker und Schriftgießcr werden beim Ableben dieses großen Gelehrten gewußt haben, daß er mit beteiligt war an dieser für das Buchdruck- und Schriftgicßergewcrbe so überaus wichtigen Angelegenheit. Deutsch-Schwedische Bereinigung. — In der Gründungs versammlung der Ortsgruppe Jena der Deutsch-Schwedischen Vereinigung wies Professor Or. Rudolf Eucken auf die Notwendigkeit hin, mit Schweden einen regen kulturellen und geistigen Austausch zu pflegen, um den eifrigen Bemühungen des feindlichen Aus lands, deutsche Sprache und deutsches Wesen aus Schweden immer mehr zu verdrängen, einen Widerstand cntgcgenzusctzen. Der Ortsgruppe Jena, deren besondere Aufgabe cs sein soll, die 1920 hier stattgcfun- dcnen Schwedischen Ferienkurse in Jena zu einer dauernden Einrichtung zu machen, traten sofort 70 Mitglieder bei. Zu Ehrenvor sitzenden wurden Eucken und der frühere Lektor der schwedischen Sprache an der Universität Jena vr. W. Cigenbrondt gewählt. Die Geschäfte der Ortsgruppe führt Oberlehrer vr. Stölten in Jena. Einziehung einer Druckschrift. — Der frühere katholische Pfarrer Lochbrunner, der wegen Geisteskrankheit entmündigt worden ist, hatte eine Druckschrift »Sind die katholischen Geistlichen schuld an dem Weltkrieg e?« verfaßt und verbreitet, die schwer beleidigende, unbegründete Vorwürfe gegen kirchliche Würdenträger und direkt erlogene Behauptungen über den Tod des Kardinals v. Brettin ger enthielt. Das erzbischöfliche Ordinariat ist diesen Behauptungen bereits öffentlich entgegengetreten. Gegen den Verfasser der Druckschrift, der früher schon wegen Sittlichkeitsvcrbrechen ver urteilt worden ist, kann wegen seines Geisteszustandes ein gerichtliches Verfahren nicht mehr durchgeführt werden, im objektiven Verfahren hat das Landgericht München die Druckschrift eingezogen. (Münchener Neueste Nachrichten.) Beschlagnahmte Druckschriften. — Das Amtsgericht Berlin-Mitte hat, wie wir den letzten Nummern des »Deutschen Fahndungsblattes« entnehmen, die Beschlagnahme folgender Druckschriften auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Landgericht 1 ungeordnet: 1. Nr. 3 der Paradies-Bücher »M ä d ch e n j ä g e r« aus dem Schlager-Verlag in Leipzig. Das Buch, das keinen litera rischen Wert hat und nur dem Sinnenreiz dient, ist seinem Inhalt nach objektiv unzüchtig. 2. Nr. 50 und 51 (5. Jahrgang 1920) der in Wien erscheinenden Zeitschrift »Faun« wegen Unzüchtigkeiten im Text und in den In seraten. 3. Katalog »F r a u e n s ch ö n h e i t« der Firma Franz Hans- staengl in München. 4. Nr. 5 der Zeitschrift »Freundschaft«, weil sie In serate enthält, die der Herbeiführung unzüchtigen Verkehrs dien lich sind. 5. Nr. 798 der Zeitschrift »Die Muskete«, weil die Firma A. Solil, Novitas-Vertretung in Wien darin unzüchtige Abbildungen anzcigt. PersomilinichrWen. 70. Geburtstag. — Am 3. März feierte Herr Verleger Heinri ch Otto in Godesberg a. Nh. in körperlicher und geistiger Frische seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ist Geschäftsführer des Mosella- Verlages G. m. b. H. in Trier. Vor seiner, Übersiedelung nach Godes berg (1916) war Herr Otto Mitinhaber der I. B. Klcinschen Buch- örnckerci in Krefeld. Lange Jahre bekleidete er dort das Amt eines Stadtverordneten und eines unbesoldeten Beigeordneten. Von 1889 bis 1908 war er Vorsitzender des Augustinusvcreius (Vereinigung der Redakteure und Verleger der Zcntrumspressc). Er gehört dem Haupt- Vorstände des Deutschen Buchdrucker-Vereins an und ist Vorsitzender des Kreises II (Rheinland-Westfalen) dieses Vereins. Der König von Preußen verlieh ihm seinerzeit den Noten Adlcrorden 4. Klasse und der Papst den Orden pro eeelesia et pontikiee. Gestorben: am 18. Februar nach langem, schwerem Leiden der frühere Buch händler Carl Nocco in Osnabrück-Eversburg. Der Verstorbene hatte 1881 in Bremen eine Verlagsbuchhandlung gegründet, die er später nach Leipzig verlegte und deren Bestände er bei seiner Vereinigung mit Robert Naucrt in die neue am 15. Mai 1888 gegründete Firma Nauert L Nocco in Leipzig einbrachte. Nach Verlauf dieser Firma zog der Verstorbene nach Stuttgart, wo er eben falls eine Verlagsbuchhandlung betrieben hat. Sprechsaal. Sonderabmachungen des wissenschaftlichen Buchhandels. Zu dieser Frage stellt uns die Firma Urban Sr Schwarzenberg in Berlin ein auf der, Börsenblattartikel vom 4. Februar bei ihr einge- gaugenes Schreiben ihres Geschäftsfreundes A. Erslev in Kopen- Hage n zur Verfügung, das wir nachstehend (etwas gekürzt) zum Ab druck bringen, da die Ausführungen allgemeines Interesse bean spruchen können. »Glauben Sie nicht, daß es im höchsten Grade im eigensten Interesse des wissenschaftlichen Verlags läge, dieses Angebot auch auf das wissenschaftliche Sortiment im Auslande — vorerst vielleicht nur an das neutrale Ausland — auszudehnen? Da es Sie sicher interessieren wird, sei eS mir gestattet, zu dieser Frage ganz kurz hier meine Stellung kundzugeben. Mein Sortiment hat die besten Verbindungen mit den hiesigen offiziellen Kreisen, Bibliotheken, mit der Universität, sowie mit dem gesamten akademischen Stand. Vor dem Kriege hielt ich ein ganz bedeuten des Äommissionslager wissenschaftlicher Literatur und arbeitete kräftig mit Ansichtssendungen, Prospektversendungen und direkten Angeboten an die speziellen Interessenten. Während und nach dem Kriege ist das Kommissionslager ver schwunden, und durch das gesamte Verhalten des wissenschaftlichen Verlages war es ganz unmöglich, eine intensive Arbeit mit wissenschaftlicher Literatur zu entfalten. Ich war hauptsächlich auf das angewiesen, was die Kunden fest bestellten, weil es ganz unmög lich ist, bei einem 25prozentigeu Rabatt mit ausländischer Literatur zu arbeiten. Nebenbei sei bemerkt, daß meine Betriebsunkosten etwa 20 Prozent betragen — was mir da bei einem Rabatt von 25 Pro zent verbleibt, brauche ich wohl nicht näher zu illustrieren. Ich glaube nun, daß inzwischen der Zeitpunkt gekommen ist, wo die Ar beit mit der wissenschaftlichen Literatur wieder ausgenommen werden kann, vorausgesetzt, daß der Verlag in Form günstiger Bezugsbe dingungen die notwendige Stütze gibt. Die Firma N. Oldenbourg, München, hat mir am 15. Januar 1921 ein Zirkular, auf dem sie ihre neuen Bezugsbedingungen an zeigt, übersandt. Wenn die anderen wissenschaftlichen Verleger ebensolche günstige Angebote machen, so kann ich für meine Person nur sagen, daß ich mit großer Lust die Arbeit wied-er aufnehmen werde. Aber bisher waren es nur die Firmen Oldenbourg in München und Urban L Schwarzenberg, die sich an das wissenschaftliche Sor timent im Ausland gewendet haben. Mit der großen Mehrzahl der im Börsenblatt-Artikel Unterzeichneten Firmen hat meine Firma ' viele Jahre hindurch in lebhaftester Verbindung gestanden, und ich lege großen Wert darauf, daß nun wieder eine lebhafte, intime Ver bindung in Gang kommt. Wenn Sie veranlassen könnten, daß das an das wissenschaftliche Sortiment in Deutschland gerichtete Rundschreiben auch an das wis senschaftliche Sortiment im Ausland versandt werden würde, sollte mich dies sehr freuen.« Unverlangte Sendungen. (Vgl. auch Bbl. 1919, Nr. 202, 238, 243, 257, 269, n. 1920, Nr. 4.) Wie uns die Firma Theodor Urban, christliche Buchhandlung in Striegau (Schlesien) mitteilt, hat es die Leipziger Firma Adria an M. van den Broecke Verlag, Stephani- platz 4, von neuem versucht, unverlangte Sendungen an den Mann zu bringen und den dafür belasteten Betrag durch Drohung mit ihrem Ncchtsbeistand zu erhalten. Die unfreiwilligen Kunde» dieses Verlags mögen sich durch diese unberechtigte Drohung nicht cinschüch- tcrn lassen, sondern unbedingt mindestens Ersatz der ihnen entstande nen Unkosten verlangen. Red. d. Bbl. Berantwortl. Red. ,. P.: R t ch a r d « l d c r t t. — Perlag: DerBdrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchbandlervau». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. SertchtSweg 2« IBuchhäudlerhauSt. 264
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