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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1927
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- 1927-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1927
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Schweizerischer Buchhändlerverein. Bekanntmachung. Et» Technisches Lehrinstitut Onken in Basel hat sich mit dem Ersuchen um Belieferung zu Nettopreisen an den Verlag gewandt. Wir machen darauf aufmerksam, daß die vorgenannte Firma dem Buchhandel absolut fernsteht. Der In haber Fr. Onken ist Ingenieur und nicht Buchhändler. Wir er suchen daher, dieser Firma nicht zu Nettopreisen zu liefern. Basel und Bern, den 5. Februar 1927. Namens des Vorstandes des Schweizerischen Buchhändlcrvereins. Der Präsident: Der Sekretär: H. Lichtenhahn. vr. R. v. Stürler. Stärkung des Börsenoereins durch Reorganisation. Der Reorganisations-Ausschuß hat am 9. November getagt, und cs ist einstimmig auf Anfragen bestätigt worden, daß die Reorganisation sich nur eine Stärkung des Börsenvereins zum Ziel gestellt hat. — Die Wege, die dazu cinzuschlagen sind, sind aber noch sehr umstritten. Heute wird von einer Seite behauptet, daß die Stärke des Börsenvereins und seines Vorstandes in der Stützung aus den Fachvereinen liegen müsse, während die Krö- nersche Reform die Stärke in den Kreisvereinen gesehen hat. — In der Neujahrsbetrachtung von Professor Menz wird ausgeführt, daß Verlag und Sortiment in früherer Zeit enger befreundet gewesen wären, als es heute der Fall sei. Sie ständen sich heute fremder gegenüber. Diese Ausführung mag bezüglich der Per sönlichkeiten richtig sein, bezüglich der wirtschaftlichen Wünsche hätte aber die geschäftliche Entwicklung eigentlich eine Zueinander entwicklung der beiden wichtigsten Teile des deutschen Buchhandels bringen müssen. Vor 35 Jahren hat mir noch ein wissenschaft licher Verleger Berlins bei meinem Besuch erklärt, daß er an das Publikum direkt überhaupt nicht liefere. Selbst wenn ein Privater den Weg in sein im dritten Stock gelegenes Kontor fände, würde er ihm das Gewünschte nicht verkaufen. Früher ist Verlags- und Sortimentstätigkeit also ganz streng getrennt ge wesen und nicht, wie Professor Menz sagt, im Lause der zweiten Hälfte des >9. Jahrhunderts die Arbeitsteilung immer schärfer durchgeführt worden, im Gegenteil, heute liefert fast jeder Ver leger auch ans Publikum direkt. Mit seinem Nachsatz hat vr. Menz allerdings recht, daß ein ausgesprocheneres Vcrlagsbewußtsein gegenüber dem Sortimenterbewußtsein zutage getreten ist, nach meiner Auffassung aber durchaus unberechtigt und unlogisch. — Der Mitinhaber einer unserer größten Verlagsbuchhandlungen hat vor einigen Jahren in einem längeren Privatgespräch zugeben müssen, daß dieselben Sorgen, die ich damals äußerte (es handelte sich um Jnslationserscheinungen), ständig auch bei den Be sprechungen mit seiner Sortimentsabteilung in Erscheinung träten. Also das Standesbewußtsein hat sich durchaus anders entwickelt als die wirtschaftliche Betätigung, und es wäre daher wohl wün schenswert, wenn sich der Verlag wieder wie früher als Buch händler fühlte, weil er eine Trennung vom Sortiment in seiner Tätigkeit kaum noch kennt. Wenn heute zwischen Verlag und Sortiment ein stärkerer Gegensatz entstanden ist, so dürfte das daraus zurückzuführcn sein, daß früher der Verleger sich ganz anders bemühte, den Sorti mentsbetrieb zu kennen und zu beurteilen. Die meisten Verleger aus der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren aus dem Sortiment hervorgegangen und sind im Sortiment durch Lehr- und Gehilfentätigkeit durchaus bewandert gewesen. Heute dagegen finden wir im Verlag sehr viele Unternehmungen, die Kenntnisse vom Sortimentsbetrieb durch ihre Inhaber kaum noch besitzen. Sie haben vergessen, daß unser deutsches, über alle Städte ver breitetes Sortimentsgeschäft eine Notwendigkeit für den geistigen Hochstand unseres deutschen Volkes war und heute noch ist. Das Sortiment hat sich in derselben Zeit in der Fläche immer mehr ausgebreitet, sodaß heute schon in ganz kleinen Städten Sortimentsbuchhändler sitzen. Die Anzahl der Sortimentsbe triebe ist eine immer größere geworden, und bis zum Ausbruch des Krieges sind auch ungefähr die Lebensbedingungen für die Allgemeinheit ausreichend gewesen. Allerdings setzten bereits 10 Jahre vor dem Kriege die Bewegungen ein, die zur Gründung der Buchhändler-Gilde als Sortimenter-Vertretung führten und die gefördert wurden durch die immer kleiner werdende Gewinn quote sür das reine und ganz besonders für das wissenschaftliche Sortiment. Der Druck des Verlags, der sich in Verschlechterung der Bezugsbedingungen während der ersten 10 Jahre unseres Jahrhunderts äußerte, erzeugte den Gegendruck durch den Zu sammenschluß des Sortiments. Dieser Zusammenschluß hat sich in den 10 Jahren des Bestehens der Gilde durchaus bewährt. Er ist aus seiner Kampfstellung zu einer Verhandlungsbereitschaft geworden und hat heute in keiner Weise mehr eine scharfe Gegner stellung zum Verlag. Ich glaube daher, daß die Entwicklung wieder etwas zurückgchen wird, sodaß in Kürze Verlag und Sorti ment sich wieder beide als Buchhändler finden werden. Gefördert dürfte diese Entwicklung dadurch werden, wenn Verlag und Sorti ment in den regionalen Organisationen, wie sie von Kröner ge schaffen wurden, wieder recht tätig zusammenarbeiteten. Ich verkenne nicht, daß die Mitwirkung der Fachorganisa tionen in unserem Börsenverein von großer Wichtigkeit ist. Wir haben diese Mitwirkung in den letzten Jahren gespürt, und ich glaube, nur zum Besten des gesamten deutschen Buchhandels. Wenn wir die Geschichte der letzten 15 Jahre, die doch wirklich die schwersten des hundertjährigen Börsenvereins gewesen sind, betrachten, dann werden wir finden, daß mit der bisherigen Organisation der Börsenverein gut hat geleitet werden können, dank der Mitarbeit aller und dank der Tüchtigkeit seiner Führer. Es muß uns daher daran gelegen sein, die jetzige Organisation, die sich durchaus bewährt hat, durch Hinzunahme der Fachver eine, die bisher nur in einem losen Verbände zum Börsenverein gestanden haben, zu kräftigen. Dies dürfte dadurch ermöglicht werden, daß dem Börsenverein als beratendem Organ ein Fach ausschuß beigesellt wird, in den die verschiedenen buchhänd- 177
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