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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1927
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- 1927-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1927
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Sank: ^06A, I.viprig — I^oslsvk.-Klo.: 13463 — fvnnspi-.: Ssmmel-Illn. 708S6 — Vuvkdoi'so^ Nr. 38 (R. 20). Leipzig, Dienstag den 15. Februar 1827. 94. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Wie können die Preise des wissenschaftlichen Buches gesenkt werden? Von Hofrat vr. Arthur Meiner. (Vgl. auch Bbl. Rr. 8 vom 11. Januar 1927.) Die Klagen über die zu hohen deutschen Bücherpreise wollen nicht verstummen, obgleich von kompetenter Seite im In- und Auslande schon nachgewiesen ist, daß, von einigen Ausnahmen abgesehen, die deutschen Bücherpreise sehr wohl mit den Preisen englischer und amerikanischer Bücher konkurrieren können (vgl. Bbl. Nr. 32 vom 8. Februar 1927) und daß auch in der Schweiz, Holland und Skandinavien die Bücher nicht billiger sind, den selben Umfang und dieselbe Ausstattung natürlich vorausgesetzt. Leider befindet sich das Buch gegenwärtig in allen Ländern in einer Krise, wie ja die Mitteilungen beweisen, die aus den verschiedenen Ländern zu uns gekommen sind. Bei der letzten Tagung der italienischen Verleger im Herbst 1926 (s. Bbl. Nr. 16 vom 20. Januar 1927) ist ein Beschluß gefaßt worden, daß man auf Mittel sinnen müßte, um das italienische Buch in Italien wie außerhalb der Grenzen weiterzuverbreitcn. Der Abgeord nete Ciarlantini hat eine größere Zahl von nützlichen und weniger brauchbaren Vorschlägen gemacht. In Frankreich klagen die Ver leger jetzt ebenfalls darüber, daß das französische Buch im Jahre 1926 eine geringere Verbreitung gefunden habe als früher. Und doch sind gerade diese Länder mit schlechter Valuta viel eher in der Lage, ihre Bücher in den hochvalutigen Ländern unter zubringen, da sie eben wegen der schlechten Valuta ihres Landes verhältnismäßig billiger hergestellt werden können. Um wieviel mehr sind die deutschen Bücher in diesen Ländern mit schlechter Valuta, wie Italien, Frankreich, Spanien, Balkan, Belgien, Polen, Rußland usw., benachteiligt und müssen in diesen Ländern teuer erscheinen. Das liegt aber im allgemeinen nicht an den Maß nahmen der deutschen Verleger, sondern, wie gesagt, an der Un gunst der Währungsverhältnisse dieser Länder. Auch muß man berücksichtigen, daß in den genannten Ländern aus gute Aus stattung im allgemeinen wenig Wert gelegt wird und daß man sich dort mit einer Ausstattung begnügt, wie sie bei uns kaum in der Kriegs- und Inflationszeit üblich war. Der scheinbare Preis unterschied wird hierdurch nur noch größer. Ebenso muß man zugeben, daß für den deutschen Abnehmer die Bücher anscheinend teuer sind. Aber auch hier liegt der Grund nicht in dem absoluten Preis und in falschen Maßnahmen der Buchhändler, sondern darin, daß das Geld in Deutschland weniger wert geworden ist und daß die Einnahmen der Bücherkäufer, namentlich der Gelehrten, und die Etats der Bibliotheken im all gemeinen kaum über den Vorkriegsstand HInausgcwachsen sind; in manchen Fällen sind die Einnahmen sogar geringer als vor dem Kriege; namentlich dort, wo Privatvermögen früher vor handen war, ist dieses infolge der Inflation verschwunden, und die früheren Einnahmen aus Zinsen fallen fort. Das Mißverhältnis zwischen höheren Bücherpreisen und geringeren Einnahmen ist in vielen Fällen ganz bedeutend, und es ist daher kein Wun der, wenn Bücher nur in kleiner Zahl gekauft werden. Wie können diese Verhältnisse gebessert werden? 1. Es muß zunächst angestrebt werden, daß die Etats der Bibliotheken, der Universitäts-Institute und -Seminaricn der Geld entwertung besser angepaßt werden, als es bisher geschehen ist. Wenn eine Seminar-Bibliothek vor dem Kriege 1200 Mark Etat hatte und eine Universitäts-Bibliothek 50 000 Mark und beide jetzt ebensoviel haben, so können beide nur zwei Drittel oder halb so viel Bücher kaufen wie vor dem Kriege, wenn diese Bücher um 66 oder 100 Prozent teurer geworden sind. Wenn aber ein Ge lehrter, der vor dem Kriege ein Gehalt von 12 000 Mark hatte, jetzt auch nur ein Gehalt von 12 000 Mark hat, so kann er nicht einmal die Hälfte der Bücher anschaffen wie vor dem Kriege, da die Nebeneinnahmen jetzt stark gesunken sind (Kolleggelder, Einnahmen aus Zinsen usw.) und abgesehen von der Geldent wertung auf ihm jetzt ganz andere Lasten ruhen als früher (höhere Lebenshaltungskosten, höhere Steuern usw.). Es ist daher kein Wunder, wenn er nur noch einen Bruchteil dessen kaufen wird, was er früher bezog. Wenn nun verschiedene Gelehrte diese ausblcibcnden Jahrcs- einnahmen dadurch hercinbringen wollen, daß sic mehr als früher unter die Schriftsteller gehen und erhöhte Honorare zu erhalten wünschen, dann ist es eine ganz selbstverständliche Folge, wie ich bereits in meinem Aussatz »Zur Frage der Höhe der Honorierung wissenschaftlicher Werke- im Börsenblatt vom 11. Januar d. I. ausgesührt habe, daß die Bücherpreise noch höher werden müssen; und wenn die Bücherpreise noch höher werden, dann werden die Bücher noch weniger gekauft, und es tritt ein eirculus vitivsus ein, der schließlich das Bücherproduzieren unmöglich macht. Der Staat muß also dafür sorgen, daß eine Möglichkeit be steht, daß Bibliotheken wie Gelehrte wieder ebensoviel Bücher der Stückzahl nach ankaufen können wie vor dem Kriege. 2. Wenn im Vorstehenden davon gesprochen wird, daß die Bücher teurer geworden sind, so kann das zu falschen Schlüssen führen. Gewiß sind ihre Preise höher geworden, aber die Er höhung ist nur eine Anpassung an die Geldentwertung, denn alles, was man kaufen kann, ist jetzt teurer geworden, seien es Lebens mittel, Kleidung oder Luxusgegenstände. In vielen Fällen muß man den doppelten Preis der Vorkriegszeit zahlen, d. h. das Geld ist nur noch die Hälfte soviel wert wie früher. Geheimrat vr. Krüß von der Staatsbibliothek in Berlin hat errechnet, daß die Bücher jetzt ungefähr aus 170 Prozent des Vorkriegspreises ge stiegen sind, und die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft rechnet sogar mit einem Tcuerungsindex von 190 bis 200 Prozent. Die Erhöhung der Bücherpreise bewegt sich also auf der gleichen Linie wie die vieler anderer Gegenstände, und man kann daher nicht sagen, daß der deutsche Verleger, abgesehen von Ausnahmen, die aber auch früher schon vorhanden waren, hohe Preise berechnete. 3. Wenn aber die am Buch interessierten Kreise, das sind in erster Linie Verfasser und Verleger, die Produktion deutscher Bücher erhalten wollen, so können sie dies nur gemeinschaftlich tun; sie müssen aber auch den vereinten Willen dazu haben. Dazu gehört: Es dürfen nicht zuviel Konkurrenzbücher ver legt werden. Wenn schon fünf Lehrbücher der Gynäkologie vor handen sind, müssen die übrigen Gynäkologen, die sich dazu be- 185
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