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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1927
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- 1927-02-05
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- 05.02.1927
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30, 5. Februar 1827, Redaktioneller Teil, — Sprechsaial. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Vereinigung jüngerer Buchhändler in Frankfurt a. M. (früher »Faust« und »Novität«). — Einer alten Tradition entsprechend hatte der Borstand des Vereins zu einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier am Sonnabend, dem 8. Januar, im Saale »Zum Storch« einigcladen. Diesem Rufe war erfreulicherweise eine so groste Anzahl Mitglieder gefolgt — auch die Herren Chefs waren geladen —, dast der Saal dis auf den letzten Platz besetzt war. Nach einem vom Kollegen Persch verfastten Prolog, gesprochen von Frl. Lisa Duisburg, hielt der ver dienstvolle Vorsitzende der Vereinigung, Kollege Josef Kirchner, die obligatorische Begvüßungsansprache, der sich die feierliche Überreichung der Ehrennmt'glirW-llrkundeu an Herrn Edmund Persch (i. H. F. B. Auffarth) siir langjährige nnd tätige Mitgliedschast und Herrn Carl Stumme (Prokurist i. H. L. Ravenstein) als Gründer und langjäh riger Vorsitzender des »Faust« anschloß. Ersterer ist auch Inhaber des silbernen, letztgenannter des bronzenen Ehrenzeichens des Börsen vereins. Beide noch jung geb liebe neue Herren — Kollege Persch reitet noch rüstig ans dem Pegasus — dankten in launigen Erwiderungen. Hierauf ergriff der 1. Vorsitzende des Vereins der Buchhändler zu Frankfurt, Herr Helbing, das Wort, um auch seinerseits nnd im Namen des Vorstands den beiden Veteranen des Buchhandels herzliche Glück wünsche darzubringen. Weiterhin brachte Herr Hellbing zum Aus druck, dast ein gemeinsames Interesse, der »Dienst am Buche« von jeher schon hier in Frankfurt das gute Einvernehmen zwischen Chefs und Angestellten gefördert habe. Ein künstlerischer Genus; waren die ausgezeichneten Gesaugsdarbietungein von Frau Llardorff-Bauer und Herrn vr. W. Bardorss, die alte und neue Volkslieder zur Laute zu Gehör brachten. Ein ebenfalls vom Kollegen Persch gedichtetes Lied »Lob des Buches« wurde mit Begeisterung gemeinsam gesungen. Dank der Gebefrenidigkeit einiger Verleger, denen auch an dieser Stelle recht herizlich gedankt sei, war ei-ne äußerst gewinn reiche Verlosung möglich, dtach Beendigung des offiziellen Teils trat der unvermeid liche Tanz in seine Rechte. Einem ou ckit zufolge soll es sehr spät, oder richtiger sehr 'früh geworden sein, bis der Wirt seine Tore schließen konnte. Bei der herrschenden frohen Stimmung dürfte dies gl a nbwii rdig erscheine n. Aus dem vergangenen Vierteljahr wäre noch folgendes zu be richten: Am 3. November 1926 weilte zu unserer großen Freude Rudolf G. Binding in unserer Mitte, der ans seinen Werken einige ansge- wühlte Skizzen und Gedichte bas. Es war ein Genuß, der sympathischen Stimme des Dichters zu lauschen. Der starke Beifall — es waren etwa 80 Personen anwesend — war ein Beweis, wie reich uns der Dichter an diesem Abend beschenkt hatte. — vr. Hans Geisow, der uns voriges Jahr mit seinem Dantevortrag ein unvergeßliches Er lebnis vermittelt hatte, sprach am 10. November 1926 über sein Werk: »Deutscher Sportgeist«. Mit großer Spannung und wachsendem Ver ständnis folgte eine — leider etwas kleinere — Schar den interessan ten und zeitgemäßen Ausführungen des Dichters. Beiden Herren sei auch an dieser Stelle nochmals hcrzlichst gedankt. Peterkne ch t. Die Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker in München er öffnet. Am 1. Februar wurde die im Zusammenwirken des Deut schen Buchdruckervereins, der Stadt und des Staates gegründete Mvisterschule für Deutschlands Buchdrucker feierlich eröffnet. Die Stadt hat die Lehr- und Maschinensäle unter Idbernahme der gesamten Regiekosten zur Verfügung gestellt. Eine stattliche Reihe von Firmen hatte Maschinen nfw. entweder kostenlos oder mit bedeutendem Preis abschlag geliefert. Oberbürgermeister Scharnagl begrüßte die aus allen Teilen Deutschlands erschienenen Fachmänner, die Vertreter der Be hörden, der Fachvereine und besonders den Reichstagspräsidenten Löbe, der eigens zu der Eröffnung von Berlin gekommen war. Grüße nnd Glückwünsche überbrachten Dr. Petersmann namens des Deut schen Buchdruckervereins, Ministerialrat Daxenberger im Namen des bayrischen Kultusministeriums, das 50 000 Mark als Patengeschenk gestiftet hat. Schließlich hielt Professor Götz-Leipzig in gedrängter Kürze die nach Form und Inhalt gleich 'fesselnde Festrede über Mün chens und Bayerns Anteil am technischen Fortschritt im Buchgewerbe, wobei er zugleich dessen Entwicklung überhaupt beleuchtete. Auf die Ansäuge des Druckes zurückgehend führte er aus, daß München ver hältnismäßig spät in die Druckerstädle eingetreten sei und ihm andere, jetzt bayrische Städte, wie Nürnberg, Augsburg, Würzburg, weit voraus waren. Bis zum 30jährigen Kriege gab es in München nur fünf Drnckerei-en. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts konnte wieder unter günstigeren Bedingungen begonnen werden. Der Redner erinnerte sodann hauptsächlich an die Erfindung der Lithographie durch Alois Senefelder in München, der Schnellpresse durch Friedrich König in Oberzell-Würzburg, nnd an die unvergänglichen Verdienste der drei Münchener Joseph Albert, Georg Meisenbach und vr. Engen Albert um die Photographie. Zweifellos habe München den größten Anteil in der Welt am Bilddrnck. Professor Götz gab der neuen Schule den Rat, das größte Gewicht auf das photomechanische Verfahren zu legen, nnd empfahl, daß München und Leipzig sich je auf das Spezial gebiet des Flach- oder des Tiefdrucks beschränken sollen. Kautionsschwindler. — Der bisherige Vertreter für Leipzig von der Firma Negenhardt A.-G., Verlagsbuchhandlung in Berlin-Schöne berg, Rudolf Werner, der seit Anfang November 1926 bei dieser Firma in Stellung war, hat ohne deren Wissen und Willen durch Zeitungsinserate Untervertreter gesucht und, soviel bis jetzt bekannt, innerhalb zweier Tage vier von ihm engagierte Leute um insgesamt 890 RM, die er von ihnen als Kaution verlangte, betrogen. Seil dem 19. Januar 1927 ist er mit dem Gelde verschwunden. Nach einer Notiz änf einem Lichtbilde des angeblichen Werner hat er früher in Ham burg, Hegestraße Nr. 2 III bei Höter, gewohnt. Beschr. 28 bis 30 Jahre alt, 1,80 m groß, besonders kräftig, volles rundes Gesicht, hochstehende blonde Haare und blonder knrzverschnitteuer Schnurrbart, Kleidung hellbrauner breitrandiger Filzhut, graubrauner Mantel, dunkler Jackettanzug, schwarze Schnürschuhe mit Wildledereinsatz. Das Kri minalamt Leipzig ersucht um Festnahme oder Mitteilung zu KrN XlV 199/27. MkehrsnaAWen. Berliner amtliche Devisenkurse. OM s. Februar 1927 °m 4, Februar I9L7 Geldkurs B-icskur» Geldkurs Briefkurs . , ^ 20,438 20.490 20,438 20 490 . 100 Guld. 168,45 168,87 168,58 169,00 1,745 1,749 1,751 1,755 >.-iv . 100 Kr. 108,36 108,64 108.30 108,58 Kopenhagen. . . 100 Kr. 112,34 112,62 112,34 112,62 . 100 Kc. 112,40 112,68 112,41 112,69 > - s 4,2145 4,2245 4,2145 4,2245 Belgien. . . . . 100 Velga 58,605 58,745 58,61 58.75 Italien.... . 100 Lire 18,016 18.054 18,05 18.09 Paris . 100 Frcs. 16,585 16,625 16,58 16,62 Schweiz. . . . . 100 FrcS. 81,065 81,265 81,04 81,24 . 100 Pesetas 70,62 70,80 69,88 70,06 . 1 MilretS 0,496 0.498 0,495 0.49? Prag . 1 Yen 2,057 2,061 2,058 2,062 . 100 Kr. 12,475 12,515 12,476 12.516 Lissabon"^ ^ ^ 100 Finnin. 10.602 10,642 10,60 10.64 21,545 21.595 21,535 21.585 Sofia 3,045 3,055 3,045 3.055 Jugoslawien . 100 Dinar 7,407 7,427 7,407 7.427 Wien 100 Schill. 69,40 59,54 59,31 59.53 Budapest. . . 100 Pengö 73,68 73,86 73,66 73 84 100 Guld. 81,33 8l,53 81,30 81,50 l tüil. F 2,17 2,18 2,165 2,175 Athen .... 100 Drachm. 5,54 5.56 5,54 5,56 Kairo .... 1 ägypt. 20.969 20.021 Bukarest. . . 100 Lei 2,335 2,355 Warschau. . . 100 Zloty 47.18 47,42 100 Lats 80,60 81,40 100 Estn. M. 1,122 1,128 »°w>w .. .. 100 Lilas 41,345 41,555 PersonlllliachriMli. Gestorben: am 1. Februar d. I. im 27. Lebensjahre der Verlagsbuchhändler Herr A lbert E 's s e r in Pade r b o r n. Der 'so jung Verstorbene war Inhaber des Vevlages I. Esser in Paderborn, der außer katholischer Literatur und Belletristik insbeson dere Theaterliteratur umfaßt. SM'lWlll. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Der Buchhandel vogelfrei? Alles stürzt sich hellte ans den Buchhandel als letzte Zufluchts stätte in dev Meinung, hier leicht, schnell und sicher Geld verdienen zu können. Irgendwelche Fachkeuntnijfse braucht die Tüchtigkeit dieser Leute ja nicht zu trüben. Die Bücher sind doch eins wie das andere; denn Buchhändler Müller kann ein bestimmtes Bach nicht in anderer »Qualität« liefern als der Anchbuchhändler Schulze. Also handelt man vom stellungslosen Schlafburschen im Hinterhaus und vom Al- mo'senompfänger im Armenhaus bis in die »höchsten-« Kreise mit Bü chern. Ist es da ein Wunder, daß nun noch immer mehr Vereine, Industrie werke, Verbände, Gewerkschaften einen Büchervertrieb ein- 1ö5
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