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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1927
- Strukturtyp
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- 1927-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1927
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- Deutsch
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X' 30, 5. Februar 1927. Sprechsaal. richten? Locken die »Einzelgeher« die Käufer damit, das; sie die Preise unterbieten oder teilweise angeben, sie zn unterbieten, so locken die letzteren mit anderem: Unterstützung der Vereinskasse oder ähnlichem. Sollen wir da iminer noch tatenlos zuschauen? Nur mit der Achsel zucken, obgleich es so ernst ist? B u ch h a n d e l s a n g c st e l l t e, Sortimenter, Verleger, euch alle geht es an; denn euch allen wird das Brot genommen, wenn im Ansang auch nur erst die Butter; aber diese Seuche breitet sich ja immer weiter ans, wenn wir so gleichgültig bleiben. Als Angestellter würde ich meinem Verband sagen: Laß die Finger davon; denn auch ich will leben. Wer hat ein Recht, von meinen schwer erarbeiteten Mitgliedsbeiträgen ein Risikogeschäft aufzumachcn? Denn ein solches ist der Buchhandel in jeder Form. Es ist keinem Buchhändler möglich, auch nicht den Verbandsbuchhand lungen, die Bestände so restlos zu verkaufen, wie man Butter, Käse n. a. verkauft, wenigstens löst sich das Buch zum Schluß nicht ebenso in Wohlgefallen auf. Es ist also höchst fraglich, ob immer ein Nutzen dabei herausspringt, und scheinbar glänzende Abschlüsse können zu bösen Fehlschlägen werden. Warum handelt ihr nicht lieber mit Diugeu, die wir Mitglieder viel nötiger brauchen? Mit Strümpfen, Hemden, Butter und Brot, kurz mit Kleidung und Nahrung? Aber da habt ihr wohl Angst vor den nötigen Fachkenntuissen? Da habt ihr Angst, daß inan euren Dilettantismus merken könnte? Mit jedem Kunden, den ihr dem regulären Sortiment entzieht, fördert ihr wieder die Arbeitslosigkeit, anstatt sie zu bekämpfen, fördert sie in euren eigenen Reihen! Ist das eure Ausgabe, ist das der Zweck des Verbandes? Und die eigenen Mitglieder müssen die Arbeitslosenunterstützung an den auch durch euch noch größer werdenden Kreis der Empfänger durch höhere Steuern außerdem noch ansbringen! Wenn ich als S o r t i m enter Mitglied irgendeines Bundes wäre, der sich so gegen meine Existenz wendet, würde ich ähnlich sprechen wie ein Angestellter, würde ans die Ausgaben Hinweisen, die satzungs gemäß zn erfüllen sind, und würde vor allem beweisen, daß die freie Konkurrenz mehr leisten kann als der Bund, der mit Prachtcinbänden in »Edelpappe« und ähnlichem anfängt, seine Mitglieder zu be glücken. Ich würde mir aber auch die Verleger genauer betrachten, die all diesen Bünden, Gewerkschaften nsw. bzw. deren Bücherver trieben liefern, würde sie daran erinnern, wie lieb ihnen seiner zeit meine energische Verwendung für ein schwer absetzbares Verlugs- kind war, und würde fragen, ob das gesamte Sortiment oder jene Büchervertriebe für den Dienst und besonders den Pionierdicnst am Buch, schließlich also als Kunden vorznziehen wären. Ich würde auch die Deutsche Buchhändlcrgilde bitten, von Zeit zu Zeit zu veröf fentlichen, was für Werke diese Büchervertriebe vertreiben, ohne ir gendwelche Bemerkung hinzuzufügen. Als Verleger würbe ich es vorziehcn, die erwähnten Anfrage- briesc des Sortiments zu veranlasseu. Da würde ich ohnehin auf den scheinbaren Gewinn der »großen« Bestellung eines solchen Bücher vertriebs verzichten und dadurch mehr verdienen; denn ich würde mit dem Verzicht das Bewußtsein gewinnen, nicht mitzuhelfen, mir selbst die Konkurrenz aufzuziehen. Kommt doch der Appetit beim Essen, und der Sortimenterverdienst wird auch diesen Büchervertrieluui bald zu gering erscheinen. Folglich sangen sie an selbst zu verlegen, und handelte es sich zunächst auch nur um das »Bundesliederbuch«, zu dem die verehrten Verleger noch die Freundlichkeit haben, den Abdruck ge schützter Lieder kostenfrei zu überlassen. Also, meine Damen und Herren, seien Sie G ehilfe n, selbständige Sortimenter oder Verleg e r, haben Sie Standesbewnßtsoin; denn es geht Sie alle in gleichem Maße an. Bekämpfen Sie diese sich immer mehr ansdehnenden Werks-, Vereins-, Verbands-, Gewerkschafts- nsw. Büchervertriebe. Noch droht Ihnen die Gefahr vielleicht nur; aber wie lange, und Sie werden sie selbst verspüren! Friedrich R e i n e ck e. Freizeit im Volkshochschulheim Eomburg bei Schwäbisch-Hall für Angehörige des württembergischcn Buchhandels. Nachstehend geben wir das Programm einer buchhändlerischen Freizeit auf der Eomburg vom 2. bis 8. März 1927 bekannt. Diese Freizeit stellt den Abschluß der Winterarbeit vor, sie wird von uns gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der Volksbildung veranstaltet und von dessen Direktor, Herrn Theodor Bäuerle, geleitet. Mit der im engen Einvernehmen beider Veranstalter getroffenen Wahl der Arbeitsstoffe dürfte der For derung nach sachlicher Arbeit zur Erweiterung des beruflichen Ge sichtsfelds hinreichend Rechnung getragen sein. Die Freizeit soll nicht nur dem Kreise junger Buchhändler dienen, der im Lause des Winters in der Volkshochschule arbeitete, wir bitten vielmehr, das Programm allgemein bekanntzugeben und allen strebsamen jüngeren Kräften, die sich zur Teilnahme melden wollen, den Besuch außerhalb ihres allge meinen Urlaubs zu ermöglichen. Sollte die Beschaffung der dazu nötigen Mittel iu vereinzelten Fällen Schwierigkeiten machen, so sind wir bereit, auf begründetes Ansuchen eine Beihilfe aus der Albert Koch L Co.-Stiftung zu gewähren. Daß die Teilnehmerzahl beschränkt ist und unter Umständen Streichungen nötig werden, geht aus dem Programm hervor. Sehr erwünscht ist die zeitweise persönliche Teil nahme unserer Mitglieder, die nach vorheriger Anmeldung ebenfalls im Volkshochschnlhcim auf der Eomburg untergebracht werden können. Themen der Freizeit: Dr. Walter Erich Schäfer: Überblick über die schöne Literatur der Gegenwart mit Leseproben und tl bungc n. Von den Teilnehmern soll vorher gelesen werden: Knut Hamsun: Pan; Thomas Mann: Unordnung und frühes Leid; Klaus Mann: K'indernovelle; Kolbenheycr: Meister Joachim Pausewang; Alfred Nenmann: Der Patriot (Novelle und Drama); Götz: Gneisenau. Bücher, die einzelnen nicht anderweitig zugänglich sind, können zu sammen mit der Anmeldung bestellt werden, wobei erhöhter Rabatt in Aussicht steht. Direktor Theodor Bäuerle: Die S t r u k t u r v e r l a g e r u n g innerhalb unseres Volkes seit dem Kriege und deren Bedeutung für B n ch und Buchhandel. Professor Dr. Wolfgang Pfleiderer: Von der A st hetik des Bnches. Arbeitsgemeinschaft verbunden mit Übungen. Für jedes Thema sind in dieser Reihenfolge zunächst zwei Tage vorgesehen. Änderungen Vorbehalten. Kosten für Unterkunft und volle Verpflegung im Volkshochschulheim sieben Tage zu je NM. 3—, dazu ein allgemeiner Unkostenbeitrag von NM. 5.—, also insgesamt NM. 26.—. Die A n re ise soll so erfolgen, daß die Teilnehmer am Dienstag, dem 1. Mürz, abends auf der Eomburg cintresseu. Letzte Fahrgelegenheit Personenzng Stuttgart ab 7 '" Uhr, Hessental an 10." uhr. Allgemeine Arbeitseinteilung: Von 8 bis 1 Uhr vormittags Arbeitsgemeinschaft, ausgiebige Mittagspause, nach mittags Besprechungen oder Führungen, abends literarische oder- musikalische Unterhaltung. Anmeldung: Die Firmen werden gebeten, die Anmeldungen ihrer jungen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesammelt bis spä testens 10. Februar an die Arbeitsge m einschaftdcr Jung- buchhündlerSt u ttga r t, Geschäftsstelle Rolf Fritsch, Alexander straße 76, Rufnummer 70430 (I. Engelhorns Nachf.) einznsenden. Die Anmeldungen sollen enthalten: Firma, Vor- und Zunamen, Aller, Be schäftigung (Sortimenter, Expedient, Hersteller, Propagandist, Korre spondentin, Buchhalterin, Sekretärin nsw.) und die zur Vorbereitung gewünschten Bücher (siehe erstes Thema). Tie Teilnehmerzahl muß im Interesse einer fruchtbaren Arbeit aus 25 beschränkt werden. Sind Streichungen notwendig, so erfolgt unmittelbare Benachrichtigung bis spätestens 16. Februar. Einzahlung der Kursgelder für die aufgenom menen Teilnehmer unmittelbar nach erfolgter Benachrichtigung durch Herrn Fritsch erbeten, und zwar durch die Mitgliederfirmen und nur auf Postscheckkonto Stuttgart 32 153 der Stuttgarter Verlegervcreini- gung. Außer der Freizeit sind für dieses Frühjahr nur ein Setzerkurs für Hersteller vorgesehen und ein Kurs über Neuerungen in der Buch führung für ausgebildete Buchhalter, ttber diese beiden Kurse folgt nähere Nachricht. Der für den 21. Februar geplante Besprechungs abend »Wege der Fortbildung« muß wegen Erkrankung des Herrn Theodor Marcus ausfallen. Es ist vorgesehen, ihn zn Beginn der Herbstarbeit «bznhalten. Druck: 1L. Hedrtch Nachts. ?AbN Ra 156 a g n e r. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaus. mmLLecmann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expeoitton: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS). W tt r t t e m bergischer Buchhä n d lerv e r e i n E. V. I)r. Ii. e. Paul Schumann, 1. Vorsitzender.
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