Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1927
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- 1927-02-19
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- 19.02.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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42, lg. Februar 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandels In der Gesamtzahl von 4721 Veröffentlichungen sind 3969 in tschechi scher Sprache (1923 : 4754, 1924 : 3560). In den Nest von 752 Ver öffentlichungen teilen sich nach dieser Statistik die in deutscher, slo wakischer, ungarischer, polnischer usm. Sprache. Bielefelder Bibliophilen-Vereinigung. — Die 3, Jahreshauptver sammlung am 22. Januar wurde, wie im Vorjahre, durch ein gemein sames Abendessen der Mitglieder mit ihren Dameneingeleitet, bei welchem Herr W.E. Brenner die Damen in sinnvoller Weise begrüßte. Anschließend eröffnete der Vorsitzende, Herr vr.^TH. Buddeberg, die Hauptversamm lung und widmete dem so schnell dahingcgangenen Mitglicde und Mit- gründer der Vereinigung Herrn Kunsthändler Otto Fischer ehrende Worte. Die Versammlung erhob sich zum Andenken an den Verstor benen von den Plätzen. Der Schriftführer erstattet? kurzen Bericht über die Tätigkeit im Jahre 1926 und wies auf die wertvolle Unter stützung durch Mitglieder hiesiger Buchhandlungen, hiesige und aus wärtige Bibliotheken und die Druckerei Gundlach dankend hin. Die Vereinigung zählt augenblicklich 28 Mitglieder; das Maßgebende Mit gliederverzeichnis für 1927 'befindet sich am Schluß der von Herrn Professor Trump ausgestatteten und von Herrn Direktor Hanns Gund lach freundlicherweise gestifteten Druckschrift. Nach dem Kassenbericht und Wiederwahl des Vorstands folgte der Vortrag des Herrn vr. Kurt Schmidt über »Johann Friedrich Ustgers Offizin«. Der Vortragende zeichnete ein anschauliches Bild der Offizinen um 1800, schilderte dann die Neuerungen und Besserungen alter Miß- stände an Hand der Ungerschen »Drückereiverfassung«. Die ausge legten Bücher mit Bildern alter und moderner Offizinen und berühmter Buchdrucker fanden allftitige Beachtung. — Als nächste Veranstaltun gen sind vorg^sch^n: im März,ein Vortrag Mer moderne Typographie (mit Lichtbildern), wofür Professor Moholy-Nagy vom Bauhaus in Dessau gewonnen wurde. Mitte Mai wird Herr W. E. Brenner über »Das russische Buch« einen Vortrag halten. — Im Herbst wird die Arbeit fortgesetzt werden. Als Jahresgabe 1927 ist der Druck eines kurzen Essays von Alfred Lichtwark geplant. Tagung des Hauptausschusses der Notgemeinschast der deutschen Wissenschaft. — Der Hauptausschuß der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, der unter dem Vorsitz des Staatsministers vr. F. Schmidt- Ott und der Teilnahme des badischen Kultusministers Leers und von Ver tretern des Reichs, und. der Länder am H9. Januar in der Technischen Hochschule in Karlsruhe tagte, erkannte die bisher geleistete Arbeit für den Wiederaufbau der deutschen Wissenschaft und namentlich der Forschung voll an und bestätigte die bisherigen Grundlinien ihrer Arbeit. Im einzelnen forderten Vertreter der Wissenschaft und der Bibliotheken Weiterarbeit in der Ergänzung dieser. Arsenale' der Wis senschaft, namentlich auf dem Gebiete der Auslandliteratur. Auf dem Gebiete des Verlqgswesens würden ohne Hilfe der Notgemeinschaft etwa 300 streng wissenschaftliche Zeitschriften eingehen. Eine beson dere Entschließung über die Verbreitung des deutschen Buches wurde angenommen: »Die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft lenkt die Auf merksamkeit der Reichsregierung und der Länder auf die bedauer liche Erscheinung, daß die Verbreitung des deutschen wissenschaftlichen Buches im Ausland zuungunsten der deutschen wissenschaftlichen Weltgeltung seit Jahren zurückgegangen ist. Sle bittet darum die Reichsregierung, im Benehmen mit den Ländern Maßnahmen zu er greifen, dem deutschen wissenschaftlichen Buch eine stärkere Ausland wirkung zu sichern«. ^ Zur Schubfristverlängerung. — Die »Voss. Ztg.« meldet: Zur Einführung der fünfzigjährigen Schutzfrist wurde in Berlin aus den Urheberverbänden und aus den Kreisen der Originalverleger ein Ak tionsausschuß gebildet, dem u. a. folgende Künstler und Verbände angehören: Gerhart .Hauptmann, Rudolf Herzog, Richard Strauß, Walter von Molo, Ludwig Fulda, Professor Eduard Behm (Genossen schaft deutscher Tonsetzer), vr. Arthur Eloesser (Schutzverband deut scher Schriftsteller), Georg Engel' (Verband deutscher Erzähler), Rechtsanwalt vr. Wenzel Goldbaum (Verband deutscher Blihnen- schriftsteller und Komponisten und Verband deutscher Filmautoren), vr. Heinrich Lilienfein (Deutsche Schillerstiftung), Otto Markus (Neichswirtschaftsverband bildender Künstler Deutschlands), Staats minister z. D. vr. Paulßen (Nietzsche-Archiv). Es wurde beschlossen, die deutsche Regierung zu veranlassest, die fünfzigjährige Frist zum Schutze der Urheberwerke alsbald durch Gesetz einzusllhren und auf der Staatenkouferenz in Rom für die internationale Einführung der zwingenden fünfzigjährigen Schutzfrist einzutreten. Autorenhonorar und Leihbibliotheken in Frankreich. — In fran zösischen Schriftstellerkreisen wird neuerdings eine Propaganda für Einrichtung einer Tantiemepflicht der Leihbibliotheken geführt, die von drei Literaturfachblättern, der »Comoeckia«, der »Volonte« und der »?6nso6 ki-au^Lme«, durch Rmrdfragen unterstützt wird. Es ist beispielshalber festgestellt worden, daß das letzte Buch eines bekannten französischen Schriftstellers in einer,einzelnen. Leihbibliothek, im Jahre von 1652 Personen gelesen worden ist, während der Au(or nur für die 234 verkauften Exemplare seinen Anteil erhielt. Oh die Negie rung sich den Vorschlag zu eigen machen wird, steht noch nicht fest. »Wilhelm Müller-Ehrungen in Dessau«. Für die Feier des 100. Todestages des Dichters der Griechenlieder Wilhelm Müller hat das Anhaltische Staatsministerium beschlossen, in Verbindung mit dox Anhaltischen Landesbücherei und anderen gemeinnützigen Einrichtungen der Stadt Dessau eine eindrucksvolle. Würdigung des Dichters^vorzu^ bereiten. Diese soll i-n wesentlichen in eister von der Landesbüchere^ zusammenzustellenden Ausstellung, in Schulfeiern am 30. Septembev 1927, einer Volksfeier am Schloß Luisium, wo dem Dichter durch dis Gunst seines Für st? n einst ein Sommeraufenthalt beschert worden war; und durch die feierliche Anbringung von je einer Gedächtnistafel aus griechischem Marmor am Gebuxts? und Sterbehause zu Dessau be-^ stehen. Außerdem ist geplant, eine Müller-Büste in der Landesbücherei aufzustellen und neben dem Philanthropin- und Friedrich Schneider) Zimmer ein Wilhelm Müller-Zimmer einzurichten. Die Anhaltische Landesbüchörei zu Dessau vereinigt unter ihren Beständen einen großen Teil der in Goedekes »Grundriß der deutscheu Dichtung« verzeichneters Literatur von und über W. Müller und auch mancherlei, was bei Goedeke noch nicht verzeichnet ist. Eine Gesamtausgabe der Werks Müllers gibt es nicht. Ebensowenig gibt es eine erschöpfende, befrie digende Biographie; die von G. Schwab erstmalig 1837 veröffentlichtes 1868 von Müllers Sohn F> Max Müller, dem bekannten Oxsorder Sprachforscher, wiederholte und in seinen Ckip8 krom a Oermaa VVorü8üop ins Englische übersetzte Lebensbeschreibung ist ebenso wie die den Gedichten vorangesetzte von Hatfield überholt. Die von Brunst Hake angefangen« Arbeit: »Wilhelm Müller. Sein Leben und Dichten« ist nur in ihrem 4. Kapitel: Die schöne Müllerin, iM Druck erschienen (Berlin, Phil. Diss. vyn 1908); sder Verfasser ist im Kriege gefallen. Dr. Paul Wahl. Merkwürdiges Schicksal eines Buches. — Im Luxemburger Lande wurde kürzlich der 100. Geburtstag von Michel Rodung« (1827 —1876), dem Dichter des »Renert«, gefeiert. Dieser »Neuert« ist eine Bearbeitung der Reineke-Sage in der Luxemburger Mundart. »Renert oder de Fuß am Frack am a' Mansgreßt« (Neinhart oder der Fuchs -iyi Frack und in Mannesgröße) erschien 1872 im Verlag von I. Joris in Luxemburg, und zwar wurden 1000 Exemplare auf Kosten des Dichters gedruckt. Davon wurden nur 30 Exemplare verkauft, weil die gesamte Presse das Epos wegen der darin enthaltenen politischen Satiren totschwieg. Fast die ganze Auf lage wurde vcrmakuliert. Erst nach Jahrzehnten erkannte man den Wert der Dichtung, und nun waren die wenigen erhaltenen Exem plare der Originalausgabe außerordentlich gesucht. Eine 2. Auflage im Verlage von Praum in Luxemburg war bald vergriffen, ebenso eine dritte illustrierte im Verlage von Linden und Hansen in Luxem burg. Eine neue Jubiläumsausgabe ist zurzeit im Druck. Auch in Deutschland findet das Werk jetzt steigende Beachtung, weil es die eigenartigste neuere Mundartbcarboitung der Neinekesage und zu gleich das bedeutendste Denkmal der Luxemburger Mundart ist. Es ist wohl nicht allzu häufig vorgekommen, daß ein Werk^bei seinem Erscheinen völlig unbeachtet blieb und 50 Jahre später solchen Absatz findet, daß die Druckerpressen nicht schnell genug arbeiten können, um di« Nachfrage zu befriedigen. Ton.y Kellen. Eine kunstwissenschaftliche Schenkung. — Der bekannte holländische Kunsthistoriker C. Hofsteüe de Groot, der schon früher dem hol ländischen Staat 65 Nembrandt-Zeichnnngen und seiner Geburtsstadt Groningen einen Teil seiner hervorragenden Sammlung von Zeich nungen altholländischer Meister zum Geschenk machte, hat jetzt, wie der »Cicerone« berichtet, dom Staat sein gesamtes kunstwissenschaft liches Studienmaterial Übereignet. Die Schenkung umfaßt Photo graphien und Reproduktionen nach Gemälden, Zeichnungen und Ra dierungen holländischer Meister vornehmlich des 17. Jahrhunderts, im ganzen annähernd 30 000 Stück in 182 Bänden, ein« einzig da stehende Sammlung Kataloge von Museen und Prtvatsammlungcn 207
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