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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1927
- Strukturtyp
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- 1927-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1927
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- Deutsch
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gUedorprers: Di« Seile 0.50 »/, 6.140.—^ 6. 78.— V« 6.40.— ^. — INusli-lvi^vn ^vll: Mitglieder. 1. 6 (nur ungeteilt) 140.—übrige Selten: V, 6.120.-^t.Vr 6..^ . ^ . öS.- >i. ^ 6. 35.- Nichtmltgi. 1.6. (uurunget.) 280.— ^L. raumes.sowie Preissteigerungen, auch okne besond.Mitt. im -Übrige 6.: 6. 240.— S. 130.— ^ 6. 70.—^t... Einzelsali jederzeit vorbeh. — Deiderjeir.Erf.-Drt: Leipzig. >LL 8»nk> /^06^. l-slprlg — Poslsok.-Itlo.r ^3463 — ^onnsoi».: Ssminsl-Nn. 70S88 — ^ol.-^ür'.r kuokbünso Nr. 44 <N. 23>. Leipzig, Dienstag den 22. Februar 1827. 94. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Auf Wunsch des Vereins der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler geben wir bekannt, daß die Firma Hans Schmelz, Musikalienschwemme in Wien VlI, Neubaugasse 58, die Ladenpreise in ärgster Weise unterbietet. Wir verweisen hier zu auf Z 3 Ziffer 4 der Satzung. Leipzig, den 18. Februar 1927. Geschäftsstelle des Börjcnvcrcins der Deutsche» Buchhändler zu Leipzig. vr. Hetz, Generaldirektor. Die Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig 1927 und der deutsche Buchhandel. Von Professor Hugo Steiner-Prag, Präsident der Internationalen Buchkunst-Ausstellung Leipzig 1927. Die Ansprüche des gebildeten Lesers an die äußere Gestaltung des Buches haben sich in den letzten Jahren außerordentlich ge steigert. Mit dieser Tatsache muß heute ein jeder, der Bücher hervorbringt, mehr als je rechnen. Die Zeiten sind endgültig vorüber, in denen das kaufende Publikum in passiver Gleichgültig keit vieles kritiklos hinnahm, was ihm an sogenannten »schönen Büchern- geboten wurde. Auch jene Menschen sind recht selten geworden, die auf minderwertige Einbände, die imponierende Wirkung durch klägliche Imitationen edler Handtechniken zu er reichen suchen, hineinfallen. Davon weiß jeder Verleger, Sorti menter und Buchreisende zu erzählen. Wir alle, Verleger, Tech niker und Künstler, haben das Publikum durch unsere Arbeit dauernd zur Qualität erzogen, und diese Arbeit war nicht ver geblich. Heute weiß der Bücherkäufer gut von schlecht viel besser zu unterscheiden, als sich dessen mancher bewußt ist. Er betrachtet das Buch mit kritischeren Blicken als früher und fühlt sich von dem Bessergcmachten, geschmacklich Höherstehenden instinktiv stärker ungezogen. Niemand kann daher heute behaupten, daß Qualität und Schönheit überflüssiger, verteuernder Luxus sind, und ihre überlegte und sachgemäße Einschaltung in den Werde- prozcß der Buchgestaltung spielt keine entscheidende Rolle bei der Kalkulation, wohl aber beim Absatz. Wir wissen heute, daß guter Geschmack, künstlerische und technische Phantasie, die handwerkliche Sauberkeit und gute Gesinnung verhältnismäßig billige Waren sind, deren Anschaffung sich tausendfältig bezahlt macht. Wir wissen ferner, daß wir mit nahezu den gleichen Mitteln und gleichen Aufwendungen ebenso ein gut und erfreulich wirkendes Buch wie ein häßliches Hervorbringen können. Die Konzentration, die zu derartiger Produktion gebraucht wird, die moralische Kraft, die sie erfordert, ist zwar selten, aber trotzdem wohlfeil. Sie liegt nahezu auf der Straße, »ud wer sic haben will und nach ihr sucht, der kann sie finden. Er tut gut daran, sich um sie zu bemühen, wenn er sich materiellen Erfolg von seiner Arbeit erhofft oder noch besser, wenn sein Streben auf innere Befriedigung und Steigerung seiner und der Lebenskultur der anderen gerichtet ist und wenn sein Ziel die Vollendung und Erfüllung einer er strebenswerten Lebensaufgabe ist. Was die Bugra von 1914 zum erstenmal gesammelt, wozu sic durch ihre Pionierarbeit den Grundstein gelegt hat, soll die Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig von 1927, soweit die Mitarbeit der Künstler an der Buchgestaltung in Frage kommt, vollenden. Deren Anteil an der Entwicklung des schönen Buches zu zeigen, ihre Tätigkeit als Berater und Treuhänder, als An reger und Führer der Verleger, Buchdrucker und Buchbinder zu einem imponierenden Dokument künstlerischer Arbeit zu vereinigen, ist die wichtigste Aufgabe dieser Ausstellung. Eine andere ist die, das erlahmte Interesse am Buche zu beleben, das Verlangen nach Buchbesitz zu steigern und die Menschen wieder zur Freude am Buche zu bringen. Die deutschen Buchkünstler wissen, daß dieser Teil der Aufgabe der schwerste und undankbarste ist. Aber ohne Sentimentalität und in nüchterner Erwägung aller Fragen sei zugegeben, daß ihr Schicksal mit dem aller an der Bucherzeugung Beteiligten eng verknüpft ist, und zwar nicht nur ihr künstlerisches, sondern auch ihr materielles. Wenn sie also in einer großzügigen Propaganda, die sich monatelang mit dem Buch beschäftigt und sich, je näher der Ausstellungsbeginn heranrückt, immer mehr steigern wird, die Aufmerksamkeit des Publikums auf das Buch hinlcnken, wenn sie weiter durch diese erlesene Ausstellung des schönen Buches das Verlangen nach ihm und seinem Besitz zu steigern trachten wollen, dann werden sie zu ihrem Teil dazu bei tragen, Stockungen und Hemmungen, die heute im Buchgeschnft lähmend wirken, beseitigen zu helfen. Es scheint augenblicklich nicht »Mode- zu sein, Bücher zu kaufen, auch nicht mehr, Bücher zu lesen. Neben einseitiger Geistig keit macht sich eine Ungeistigkeit erschreckend breit, die zu anderen Zeiten dem verdammenden Urteil aller innerlich vorwärtsstreben den Menschen verfallen wäre. Heute geht man über diese Er scheinungen ohne laute Kritik hinweg, nimmt sie geduldig als Zeitmerkwürdigkeiten hin, für die man begründete Erklärungen, ja fast Entschuldigungen hat. Auch hier hofft die Internationale Buchkunst-Ausstellung durch eine großartige Übersicht des Schönen aller Buchgebiete im günstigen Sinne beeinflussend zu wirken, wenn sie auch niemals die Auswirkung ihrer werbenden Kraft nach dieser Richtung hin überschätzen wird. Aber ihre Veranstalter hoffen zuversichtlich, daß all die Intelligenz, all die Schöpferkraft, all der Unter nehmungswille, der aus den zu einzigartiger Übersicht gesammel ten Werken spricht, erobernd und anseuernd wirken muß. Die Ausstellung müßte daher, wenn sie diesen propagandistischen Teil ihrer Aufgabe erreichen soll, laut und werbend rufen: »Kauft Bücher, umgebt Euch mit ihnen, sie lohnen Euch jede Mühe mit tausendfältiger Freude!-, aber sie allein kann es nicht tun. Der gesamte deutsche Buchhandel, in allen seinen Zweigen, jeder, der irgendwie am Buch interessiert ist, müßte aufstehen und die Propa gandatätigkeit des Ausstellungspräsidiums nicht nur tatkräftig fördern, sondern von sich aus selbständig ergänzen, um durch diese Ausstellung für das Buch zu werben. Denn in ihr wird sich Herz und Gewissen des deutschen Buches dokumentieren. Hier kann in unvergleichlicher Ausstrah lung, wie ein belebendes Licht, die Erkenntnis in die Menschen 20S
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