.Vr 74. 29. März 1926. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel 3321 SL/r 6/ro§§2 DLr/r/s L/LLL Rene Echickele Ein Erbe am Rhein Roman in zwei Bänden In bester Ausstattung IN zwei Ganzseinen-Äänden Rm. 15.— Ein reiches, kluges, tönendes Buch! - Schickele hat einen Liebesroman geschrieben. Heute! Das scheint mir verblüffend und rührend. Was wäre heute so unpopulär wie die Liebe? Haben wir seit IdlZ einen Liebesroman von Wert gehabt? Ein Jahr daraus kam die Kriegsliteratur, vier Zahre daraus die der Revolution. Schickeles wundervoller Roman setzt — im lautersten Sinne! — die Tradition von 1913 sott. Er wagt es, von der Liebe zu reden, er wagt es Leute hineinzu, zaubern, die für die Liebe Zeit haben. — So reine Farben, so reines Deutsch .. das hat es schon lange nicht gegeben. Und warum lieben wir das Such schließlich? Wir lieben die Schönheit seiner Lust und den Dienenwabenbau seines Fleißes. Wo sind wir denn? Wo leben wir denn? Zn einer Zeit, da kein Künstler meh>- wahrhaft arbeiten will. Wo überall filmische Situation, bengalischer Riesenkitsch triumphiert. Wo „Schlager" gemacht werden, daß es raucht... Zn solcher Zeit dieses saubere Luch, dieser noble und starke Belcanto? Es hat die verlorenen Tugenden der Anmut, der Diskretion, der Stille, des Riemals-in<die<Menge< Blickens ... kurz, was wir der Frau an den Leib wünschen, der wir das Luch morgen schicken wollen. Heinrich Eduard Jacob im Berliner Tageblatt Del Bestellungen bis Ende des Monats - falls auf anliegendem Bestellzettel jetzt verlangt — 40 Prozent und 11/10 ssonst 3Z Prozent und 11/10) H Bürsenhlatt f. b. Deutschen Buchhandel, vü. Jahrgang. 444