260,6. November 1S2S. Fertige Bücher. t.». «II«». »»««-»del. lossr kllVSLKL I»L^LK86»LI!VVI>IOL!V Soeben erschien: Litt 4-arthey Tagebücher aus der Berliner Biedermeierzeit Herausgegeben von Bernhard LepsiuS Mit 36 Abbildungen 5OQ Anmerkungen und einem Register von 744 Personennamen 450 Seilen » Großoktav « In Ganzleinen 16 M. Litt Parthey, di« Enkelin de« Berliner Buchhindler« Friedrich Nicolai, wurde im Jahre i8cxi geboren und starb mit 2y Jahren. Sie hinterließ zwanzig in sehr kleinen, aber deutlichen Schriftzügen geschriebene Tagebücher, denen sie alle« anvertraute, wa» sie täglich erlebte, wa« si, über sich und andere dacht», wa« sie seelisch bewegt» und wa« ihr Herz empfand. Der Wunsch, jene längst vergangenen Jetten für die Familie wieder wachzurufen, veranlaßt« Herrn Prof. vr. Lepsiu«, den Zauber dieser Tagebücher zu enthüllen und Lili» wundersam artige Erscheinung (wie Goethe sie nennt) vor un« aufleben zu lassen. Aber auch der Fernstehend« wird den Genuß zu schätzen wissen, diese nun icx» Jahre zurückliegende Zeit mit zu erleben und di« Bewohner de« Nicolai-Parthey» scheu Hause«, den dort ein- und ausgehenden Freundeekrei» und da» damalige Berlin an sich vorüberziehen zu lassen. Lili« Tagebücher und Briefe umfassen di« Jahr« 1814 bi« 1829. Sie fallen in di« i. Hälfte der vom Untergange der korsischen Tyranni» bi« zum Auftreten der 48 er Volk«herrschaft reichenden Bi«dermeierz»il. Aber wenn sich auch nach den Frei heitskriegen mit ihren Verlusten an Gut und Blut eine nüchterne Lebenrauffassung durchsetzte, so klang doch die liebgewordene Romantik >Mh melodisch nach. E» war die Zeit de« alternden Goethe. Noch lebten Ludwig Tieck und die Schlegel», de la Mott« Fouqu« und S. T. A. Hoffman», Arnim und Brentano; Eichendorff schrieb seinen .Taugenichte", und Jean Paul war der Liebling der Frauenwelt. Schauspiel und Oper spielten eine wichtige Rolle. Da» musikalische Leben pulsierte nicht nur in Zelter« Singakademie. Die Haurmusik wurde gepflegt, im Partheyschen Hause wurden ganze Oratorien und Opern aufgeführt. Don der bildenden Kunst gehören Gottfried Schadow, Christian Rauch und Friedrich Schinkel, di« Maler Wilhelm Schadow und Heinrich Dähling, di« Pastellmalertn Dora Stock und Wilhelm Hensel dem Kreise de« Partheyschen Hause» an. Auch die Gelehrtenwel« ist in diesem Kreise durch bekannte Namen vertreten, wie Humboldt und Hegel, Schleiermacher und Ritschl, Bethmann-Hollweg und Carl Ritter, Heim und Hufelaad, Seebeck und Lichtenstein. Aber alle« die« ist nur der Rahmen, in dem sich Lili und ihr Bruder Gustav fröh licher Geselligkeit wie ernster Beschäftigung hingebe«. * Bestellzettel anbei s i«ro»