Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1926
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- 1926-06-29
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- 29.06.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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x° 148. 29. Juni 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. fiigung stellte. Sie wurden im Löwen käsig eines hie sigen Zirkus entdeckt. Man muß wohl zugeben, daß dies ein höchst originelles Versteck ist. Wie sie dahin gelangt sind, ist noch nicht festgestelll. Die Ausstellung alter und moderner österreichischer Exlibris, in erster Linie Blätter des 16. bis 18. Jahrhunderts, sowie Arbeiten lebender österreichischer Künstler, die im Österreichischen Museum am Stubenring stattfand, verdient deshalb besondere Erwähnung, weil ein großer Teil der Blätter aus dem Besitz des Wiener Buchhändlers Josef Saar stammt und die ganze Veranstaltung hauptsächlich auf seine Anregung entstanden ist. Kollege Saar ist bekanntlich eine Fach- autorität auf dem Gebiete der Exlibris, erfolgreicher Sammler und eifriger Förderer. Aus dem Jahresbericht des größten Wiener Vo-lksbüchereivereins, der »Zentral'bibliothek«, ist zu ersehen, daß der Bücherbestand derzeit etwa 700 000 Bände beträgt. In allen 20 Büchereien des Vereins zu sammen wurden im vergangenen J-ahr 6)L Millionen Bände entliehen, und zwar von rund 28 000 eingeschriebenen Abonnenten, denen aber eine weit größere Zahl tatsächlicher Leser entspricht, da die meisten Abonnements von mehreren Personen benutzt werden und mit Rück sicht darauf, daß der Abonnent für den billigen Preis von monatlich 2 Schilling gleichzeitig stets vier Werke entlehnen kann, das Abonne ment eigentlich ein Familienabonnemcnt darstellt. Interessant sind die Angaben über diebeliebtestenBllcherderletztenZeit. Eine Rundfrage an die Leser der Zentrale ergab bei 750 Antworten 75 Stimmen für Thomas Manns »Zauberberg«, 73 für Wassermanns »Laüdiu und die Seinen«, 63 für Galsworthys »?orsyt6 LsZa«, 61 für »Romain Rolland«, 57 für Dostojewski, 41 für Hamsuns »Kapitel«, 39 für BonAels' »Jndienfahrt«, ebensoviel« für Schnitzler, 34 für Shaws »Heilige Johanna«. Wien, 21. Juni 1926. Friedrich Schiller. Goethe-Ausstellung in Bad Pyrmont. — Vor 125 Jahren weilte Goethe in Bad Pyrmont zur Kur, und aus diesem Anlaß hat die dortige Buchhandlung Ernst Schnelle eine Ausstellung von Goethes Werken veranstaltet. Wohlfeile und wertvolle Ausgaben, Einzelschriften, Lebensgeschichten und vor allem auch Pyrmonter Erinnerungen, alte Pläne und Bilder aus Goethes Zeit, das Bild seines Pyrmonter Freundes und Führers Werner und ein artiges Stammbuchblatt von Goethes Hand sind ausgestellt. Die Schau fensterdekoration stammt von dem Buchhandlungsgehilfen Herrn Artur Mendel. Eröffnung neuer Geschäftsräume. — Die Buchhandlung An dreas Göbel in Schweinfurt hat vor kurzem ihr Geschäft in neue Räume am Roßmarkt verlegt, worüber das Schweinfurter Volks blatt am 15. Juni ausführlich berichtete. Es wird vor allem die zeit gemäße Anordnung des Verkaufsraumes hervorgehoben und auf die verschiedenen Geschäftszweige hingewiesen, z. B. das neueröffnete Lloyd-Reisebüro und den Verkauf von Eisenbahnfahrkarten. Beide Einrichtungen ziehen der Buchhandlung sicher sehr zahlreiche Besucher in den Laden und können die Werbung fürs Buch in hohem Maße unterstützen. Buchhandlungs-Gehilfcn-Verein zu Leipzig. — Auf das am Sonn abend, dem 3. Juli, im Gasthof zu Lindenthal stattfindende Sommerfe st, zu dem alle Angehörigen des Leipziger Buchhandels eingelaben sind, sei nochmals aufmerksam gemacht. Das ausführ liche Vcrgnügungsprogramm sowie die außerordentlich niedrigen Ein trittspreise sind bereits im Bbl. Nr. 134 bekanntgegeben worden. Teil nehmerkarten sind noch bei Th. Richter, Kreuzstraße 11, erhältlich. »Hauff« Verein jüngerer Buchhändler in Stuttgart. — Zur Feier seines 59. Stiftungsfestes unternimmt der Verein am 4. Juli einen Ausflug nach der Nebelhöhle und dem Lichtenstein. Abfahrt von Stuttgart Hauplbahnhof 6 Uhr 22 Min. morgens. Anmeldungen an Herrn Bräuninger im H. I. B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung. Die Händcl-Opcrn-Fcstspielc in Göttingen finden dieses Jahr vom 30. Juni bis 4. Füll statt. Sie werden eröffnet durch die Urauf führung von G. Fr. Händels Oper Ezio, die am 2. und 4. Juli wieder holt wird. Am 1. und 3. Juli wird die Oper Otto und Theophano aufgeführt und am 4. Juli Tanzspiele und Orchestermusik. Eintritts karten und Wohnungsvermittlung durch die Musikalienhandlung N. Kuhnhardt in Göttingen, Theaterstr. 23. Bibliophilcn-Tagung in Leipzig. — Die Gesellschaft der Bibliophilen wird ihre Jahresversammlung am 23. und 24. Ok tober in Leipzig abhalten. 826 bhodowiecki-Ausstcllung auf der Feste Coburg. — Anläßlich des 200. Geburtstages von Daniel Chodowiccki (geboren am 16. Oktober 1726 in Danzig, gestorben am 7. Februar 1801 in Berlin) veran staltet die Feste Coburg eine Chodowiecki-Ausstellung, die aus den reichen Sammlungen der Feste etwa 50 Zeichnungen und 900 Radie rungen zur Schau stellen wird. Gutenberg-Bund. — Die christlichen Buchdrucker Deutschlands sind im Gutenberg-Bund, der im Jahre 1893 gegründet wurde, organisiert. End« vergangenen Jahres zählte diese Organisation 3251 Mitglieder (gegen 3020 Ende 19^4). Die Einnahmen im Jahre 1925 betrugen 211 686.52 Mk. (134 032.16 Mk. im Jahre 5924). Die Ausgaben be zifferten sich im Berichtsjahr auf 162 198.32 Mk. (1924 auf rund 90 000 Mk.). Das Vermögen beträgt 104 105.79 Mk., wobei Bureau einrichtung, Papiervorräte und Wertpapiere mit je 1 Mk. angesetzb sind. 60 644.32 Mk. wurden im Jahre 1925 für Unterstützungs- Zwecke ausgegeben, davon an Krankengeldzuschuß 30 282.92 Mk (gegen 13 877.26 Mk. im Jahre 1924). Die Ausgaben für Arbeitslose stiegen von 3347.20 Mk. im Jahre 1924 auf 6528.06 Mk. im Jahre 1926. Die Ausgaben für Werbearbeit betrugen im Berichtsjahre 26 000 Mk. Für das Bundesorgan (»Der Typograph«) und für das Bildungswesen waren 17 000 Mk. erforderlich. Der technischen und theoretischen Fort bildung der Mitglieder dienen vor allem die allmonatlich erscheinenden »Graphischen Nachrichten«, die redaktionell eine gute und sorgfältige Bearbeitung aufweisen, sowie in satz- und drucktechnischer Hinsicht auf der Höhe der Zeit stehen. Auch der Gutenberg-Bund hat sich von den Folgen des Krieges und der Inflation überraschend schnell erholt.. Die Kassenvcrhältnisse sind wieder recht geordnete, und die Arbeits losigkeit bzw. Kurzarbeit war in den Reihen des Bundes bisher immer noch erträglich. Gegenwärtig hat eine lebhaft« Propaganda zur Errichtung einer eigenen Druckerei eingesetzt. VkrkelirsiiailirWkil. Berliner amtliche Devisenkurse. am 2«. Juni 1926 am 28. Juni 1928 Geldkurs Brlcflur, Geldkurs Briefkur« . 1 ^ 20.414 -<>,«>« dU.UU 168,51 - 1,689 1.693 SSlo 92.23 92 47 11126 111,54 111,53 112.86 112,84 New York. . . . 1 s 4,195 4,205 4,195 4,205 Belgien. . . . 100 Frc«. 12,06 12,10 12.02 12,06 Iwlien.... 100 Lire 15,32 15,36 15.25 15,29 100 FrcS. 12,14 12,18 12,21 12,25 Schweiz. . . . 100 Frc«. 100 Peseta« 81,38 81,20 81,40 67,52 67,73 67,40 67.5» 1 MilrciS 0,661 0.663 0,601 0,663 1 Yen 1,964 1,968 1.964 1.968 Prag 100 Kr. 12,422 12,462 12,458 - - 10,53 10,57 10, 88 21,375 21,42» 21.415 8,»22 3,032 8,022 3,032 100 Dinar 7.41 7,422 7,442 100 Cchill. 59,36 59,50 59,33 59,47 100000 Kr. 5,865 81,05 5,>85 5,87 5.89 100 Gulo. 81,25 81.06 81,26 1 türk. ^ 2,235 2,245 2,225 2.235 100 Drachm. 5,29 5,31 5,29 5,31 100 Lei 1,85 1,87 100 Zloty 100 La ts 41,59 41,81 100 Estn. M. 100 Zloty 100 LitaS 41,49 41,71 - - PersonallillAWen. Gestorben: nach langem Leiden im 55. Lebensjahre Herr Hugo Mana-sse^ Inhaber der Fa. Berliner Buchversand in Berlin. Sprechfaul. (Ohne Verantwortung der Redaktion,' jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Quellenangabe bei übersetzten Werken. Vor -einiger Zeit (Bbl. Nr. 59) stand an dieser Stelle eine Klage über unzureichende Angaben bei Ubersetzungswcrken: es werde häufig auf dem Titelblatt oder sonstwo gesagt: Deutsch von . .., ohne die Ori ginalsprache zu nennen, was doch nicht mehr als billig wäre. Ich möchte in mehrfacher Hinsicht noch weiter gehen. Sehr oft ist bei
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