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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1926
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- Deutsch
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^ 148, 29. Juni 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtsäin. Buchhandel. war Cornelius in Rom; 1817 kam das Wennersche Ehepaar nach Rom und blieb den Winter über dort, fast ständig im Verkehr mit den alten Freunden und reiche Eindrücke mitnehmend. Eine reiche Tätigkeit hat Wenner nach der römischen Reise entwickelt. Er hatte Gemälde von Overbeck, von Riepenhausen, Mosler und Thorwaldsens Werke zur Nachbildung erworben, von letzterem den Alexanderzug, und unterstützte in reicher Weise Cornelius und manche deutsche Künstler. Dann kamen große Verluste mancher Art, und schließlich verlor er sein Vermögen und geriet in recht große finanzielle Schwierigkeiten. Er starb sehr verarmt am 5. Juni 1835, seine geistreiche Frau, geb. Maljs, von ihren Brü dern stets unterstützt, verließ Frankfurt und zog nach Driburg. Dort ist sie hochbetagt im 83. Lebensjahr am 12. Januar 1867 gestorben, wenige Monate vor Cornelius, der ihr und ihrem Gat ten ein so treuer Freund gewesen war. Dietz berichtet uns noch von manch anderen Buchhändlern Frankfurts aus der Biedermeierzeit, von Andreae und Hort, von Eßlinger, von Brönner und Jügel, von Jäger und Koenitzer. Es würde zu weit führen, hierüber noch zu berichten, obwohl manch Interessantes über diese Personen, ich denke nur an Brönner und Jügel, an Jäger und Koenitzer, zu plaudern wäre. Vielleicht komme ich noch darauf zurück. Jetzt reizt es mich nur, über Varrentrapp und Wenner zu berichten; der erstere ist unstreitig einer der interessantesten und befähigtsten Köpfe im Buch handel des 18. Jahrhunderts, der letztere zeigt uns, wie innig Buchhändler und Künstler zusammenstanden und wie viel der Künstler dem Buchhändler verdankte, gerade Frankfurt bietet uns dafür typische Beispiele. Es ist eigentlich bedauerlich, daß der Buchhandel in der Han delsgeschichte Frankfurts einen so geringen Raum einnimmt und daß dem gelehrten Verfasser die Zeit fehlte, wollte er sein großes, verdienstvolles Werk zu Ende führen, sich eingehender mit dem Buchhandel des 18. und 19. Jahrhunderts zu befassen. Er wäre der richtige Mann gewesen, die Entwicklung eingehender zu be handeln, und wir wollen nur hoffen, daß es ihm oder unter seiner Führung jungen Kräften der Frankfurter Hochschule gelingt, das Thema wieder aufzunehmen und weiter auszuführen. Ni 68, vr. ^olen und kiicüer. Lin IVsZweisSr cturek dis wu8ik3li8eti6 Lued- und llotenliteratur kür den Nu8ilckrsund. Köln: ?. 3. l'onZer. 125 8. Irl. 8° kvvbd. Nü. 2.—. In der Tasche soll der Musikfreund das vorliegende Büchlein tragen, um sich bei Gelegenheit aus ihm beraten zu lassen. Der Ver fasser gibt von vornherein zu, daß jede Auswahl — und eine solche kann der geringe Umfang dieses Wegweisers nur gestatten — subjektiv werden und wirken muß. Daß der Verfasser bemüht gewesen ist, bei der vorgenommenen Auswahl der vorhandenen und umfangreichen Musik- und Notenliteratur möglichst wenig sein Herz, sondern viel mehr seinen Verstand sprechen zu lassen, kann man ihm nach ein gehender Durchsicht seiner Veröffentlichung nur bestätigen. Es ist ihm tatsächlich gelungen, neben die bekannten großen Nachschlagewerke über die musikalische Literatur einen kleinen Führer zu setzen, der einer ersten und schnellen Orientierung gute Dienste leisten kann. Nicht nur der Musikfreund, der, vielleicht durch seine musikalische Erfahrung be fähigt, wohl diesen Wegweiser als Taschenbuch bei sich tragen, aber seine Belehrungen mehr aus umfangreichen und eingehenden Hilfs mitteln holen wird, sondern der Neuling auf dem Gebiete der Musik und ihrer Literatur, der Sortimenter z. B., dessen Kundschaft musi kalische Literatur verlangt, ohne daß er die Musik in seinem Geschäft besonders zu pflegen gewillt ist, wird sich dieses Führers im Bedarfs fälle mit Nutzen bedienen. In vier Hauptteile hat der Verfasser sein Nachschlagebüchlein ge gliedert. Die erste Abteilung verzeichnet die einzelnen Komponisten und ihre Schulen und führt hierbei neben über diese erschienener Literatur ihre Hauptwerke auf. Die Auswahl ist vorsichtig und be rücksichtigt die wichtigsten musikalischen Namen seit dem Ausgange des Mittelalters. Einzelne Personen, wie die Minnesänger und Meister singer, werden gemeinsam besprochen. In der zweiten Abteilung findet man Literatur über allgemeine Gebiete, worunter der Verfasser auch Geschichte der Musik, Musikästhetik, Musiklehre, Selbstbiographien, Briese und Belletristisches von und über Musiker verstanden wissen will. Literatur für einzelne Instrumente, Jnstrumentengruppen und Ge sang bringt die dritte Abteilung. Auf die wertvollsten Musikstücke für die einzelnen Instrumente, die bereits in der ersten Abteilung beispiels weise genannt worden waren, wird hier zusammenfassend hingewiescn. Ebenso wird in der vierten Abteilung verfahren, in der über die ver schiedenen musikalischen Formen Literatur nachgewiesen und Beispiele gebracht werden. Alle Abteilungen sind keine trockenen Zusammen stellungen von Titeln, sondern ihr Inhalt ist durch die biographischen, historischen und auch kritischen Mitteilungen des Verfassers lebendig und erfrischend gestaltet worden. Der Verlag hat dem Buch eine zweckmäßige Ausstattung gegeben. Der biegsame Leinenband, der klare und -übersichtliche Truck machen das Büchlein zu dem Taschenbuche, zu dem es der Verfasser bestimmt hat. Striibing. l.uad und 1.eu1e in ^n^lnnd (k.8NA6N8ob6idt'8 Urcndbüebsr kür ^.U8l3nd8kunde). keardeitst von XsrI Kreuel. 4. ^uk- lin-ZeköneberA. 650 Zeiten. Oanrleinen Nk. 3.50. Man machte mich in England auf diese Sammlung aufmerksam. Ich habe mir daraufhin den Band über England gründlich angesehen. Das Verblüffende an dem Band ist der unwahrscheinlich niedrige Preis (650 Seiten für Mk. 3.50j und die Vollständigkeit des Inhalts. Das Buch beantwortet einfach jede mögliche Frage. Es erspart denen, die des Landes unkundig nach England kommen, nicht nur Geld und Enttäuschungen, es macht vor allen Dingen mit den Sitten des Landes bekannt, was immerhin empfehlenswert ist. Man kommt zwar mit der guten deutschen Kinderstube auch in England aus, aber — um es nur an einem Beispiel zu illustrieren — wer mit dem in Deutsch land so beliebten kahlgeschorenen Kopfe hier ankommt, wird, wo er sich auch blicken läßt, für einen eben entlassenen englischen Zuchthäusler gehalten, und er setzt sich dadurch sehr leicht un angenehmen Situationen aus. Ich rate jedem Englandreisenden, das Buch vorher zu lesen. Die geringfügige Ausgabe steht in gar keinem Verhältnis zu der Sicherheit, die man dadurch gewinnt, wenn man über die wichtigsten Gebräuche, Sitten, Gewohnheiten, Lebensbedingungen usw. unterrichtet ist. FritzSchnabel. Wertarbeit des Buchbinders. Den deutschen Buchhändlern gewid met zur Kantate 1926 von der GroßbuchbindereiGebr. Ho ff mann in Leipzig, Herzoglich Bayerische Hofbuchbinder. 16° 16 S. In Ganzleder m. Goldschnitt geb. Diese Werbeschrift, die den zu Kantate in Leipzig anwesenden Buchhändlern unter den anderen Festgaben überreicht worden ist, ist in mancher Beziehung beachtenswert. Sie ist ein Beweis dafür, daß nichts so wenig der Formel und Regel oder dem Schema unter worfen ist wie die Reklame, und daß auf diesem Gebiet unter möglichst scharfer Erfassung der psychologischen Voraussetzungen und Wirkun gen eben nur die Idee, der originelle Gedanke und seine voll kommene Verwirklichung den Ausschlag geben. Was wollte die Firma mit dieser Werbeschrift erreichen? Be achtung bei den Buchhändlern finden! Zunächst durch die äußere Gestaltung. Wir haben ein solid in Leder gebundenes Sedezbändchen mit hübschem Titel vor uns, gedruckt in schwarz und rot mit gefälligen Initialen und einigen wenigen Schmuckstücken. Diese Formgebung muß das Schrift und Ausstattung künst lerisch empfindende Herz des Buchhändlers gewinnen und ihn ganz von selbst zum Inhalt führen. Dieser Inhalt, dem Gesetz guter Werbung entsprechend kurz und knapp, präzisiert zunächst die Aufgabe des Buchbinders: »Er hat zu betonen und zu bekräftigen, zu vollenden, was vor ihm Papiermacher und Schrift- künstler, Setzer und Drucker dem werdenden Buch angedeihen ließen, um es vollkommen an Leib und Seele dem Buchhändler zu treuen Händen zu übergeben«. In den folgenden Abschnitten wird unter Bezugnahme auf die technischen Einrichtungen und auf die Leistungs fähigkeit der Firma der Gedanke der Wertarbeit als Grundsatz und als Geschäftsprinzip erörtert in Verbindung mit den heute zur Ver fügung stehenden technischen Möglichkeiten für die Herstellung des Verlegereinbandes. Mit anderen Worten: Ihr Buchhändler könnt Euch ruhig unserem Unternehmen anvertrauen, »wir suchen und finden den Weg, den Gedanken bester Handwerkskunst auf die maschinelle Her stellung unserer Einbände zu übertragen«. Das ist keine auffällige Reklame, sondern das, was ein alt- eingefllhrtes und auf der Höhe der Zeit stehendes Unternehmen seinen Geschäftsfreunden hier und da in Erinnerung bringe» muß, um das eigene Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Man sieht hier deut lich die richtige Einstellung auf die Seele des anderen. Buch händler sind keine Leute, auf die das laute Tamtam der Reklame trommel Eindruck macht. Man muß ihnen anders zu kommen suchen. Und hier ist man ihnen in geschickter und formvollendeter Weise näher- gekommen. Entwurf und Text stammen von Wilhelm Eule, das der Schrift entsprechende rauhe, au Alt-Bütten erinnernde Papier von 1 der Firma F. A. Wölbling in Leipzig. L. 821
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