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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1926
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- 1926-07-01
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- 01.07.1926
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150. 1. Juli 1926. Redaltioneller Teil. — Sprechsaal. Empfehlung bei den Geistlichen usw. ein Schreiben vor, welches den Kopf »Mysterienfestspielbühne Stella maris«, München—Wien, und die Unterschrift »?. Josef Jäger 8. g., München—Ludwigshafen« trug. Uin Mitteilung von Borgängen und weiteren Geschädigten zu III e 4485/26 an die Polizeioerwaltung in Krefeld wird ersucht. (Deutsches Fahndungsblatt Nr. 8217 vom 24. Juni 1926.) BerkekirriillAWkli. Berliner amtliche Devisenkurse. am 2V. Juni 1926 am 30. Juni 1926 Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briefkurs . 1 ^ 20,415 20,467 20.415 20,467 . 100 Guld. 168,52 168,94 168.53 168,95 p..PcI.)1 Peso 1.691 1,695 1.697 100 Kr. 02.13 92,32 111.24 111,52 111,51 112,25 112,53 112,84 New York. . . . i s 4,195 4,205 4,195 4,205 Belgien. . . . 100 FrcS. 11.83 11,87 11,71 Italien.... 100 Lire 15,20 15,24 15,15 100 Frc«. 11,99 12.03 11,79 11,83 Schweiz. . . . 100 ssrcS. 81,22 81,42 81,23 81,43 100 Pesetas 68,16 68,34 67,78 1 Milrcts 0,661 0,662 0,664 1 Yen 1,967 1,97 1,974 Prag 100 Kr. 12,42 12,418 12,458 10,55 10.552 10,592 Lissabon . . . 21,395 21,445 21,415 21,465 3,035 3,045 3,035 8,045 100 Dinar 7,43 7,45 7,427 7,447 100 Schill. 59,38 5S.52 59,35 100000 Kr. 5,885 5,87 Danzig 100 Guld. 81,06 81,26 81.08 81,28 1 türk. ^ 2.22 2,23 2,235 2,245 Athen 100,Drachm. 5.29 5,31 5,29 5,31 100 Lei 1,915 1,935 42.11 42.33 81,05 100 Estn. M. 1,123 100 Zloty 42 33 """"" 100 LitaS 4I,I«S 41.355 PersolillliMrWeii. Jubiläen. — Feierte die Firma Alois Weidlich, vormals Franz Hübl's Nachfolger, Aussig, vor zwei Jahren ihr 75jähriges Bestehen, so siud es am 1. Juli dieses Jahres 35 Jahre, seitdem sie in den Besitz des Herrn Alois Weidlich überging. Er ver brachte seine Lehr- und Gehilfenjahre 1870 bis 1878 in der Buch handlung des Herrn Franz Figar in Lundenburg, Mähren, von 1878 bis 1883 in der Buchhandlung I. Nafe, Nikolsburg (jetzt A. Bartosch). Das Jahr 1883 brachte Herrn Alois Weidlich die Selbständigkeit durch Gründung einer Buch- und Papierhandlung in Feldsberg, Nieder-Osterreich. Im Jahre 1961 übergab er das während seiner 18jährigen, unermüdlichen Tätigkeit zu grosser Blüte entfaltete Ge schäft an seinen Nachfolger und jetzigen Inhaber Herrn Gustav Lin- hart, um in Aussig a. d. Elbe die Buchhandlung Franz Hübl's Nach folger zu übernehmen. In der um die Jahrhundertwende ihrer Blütezeit »zustrebenden, regen Handels- und Industriestadt fand Herr Alois Weidlich so recht Gelegenheit, seine unermüdliche Arbeitskraft und reichen Fachkenntnisse in den Dienst seiner Neuerwerbung zu stellen. Durch sein zielbewusstes Streben entwickelte sich sein Ge schäft auf die heutige Höhe, und wir sprechen den innigen Wunsch aus, dass der nun 74jährige, der in voller geistiger und körperlicher Frische rastlos nur für sein Geschäft lebt, im Bewusstsein eines arbeitssamen und erfolgreichen Lebens sich noch lange des besten Wohlergehens und reicher Schaffenskraft erfreuen möge. * Am 1. Juli sieht Herr Otto Tzschaschel in Würzburg auf eine 25jährige Jnhaberschaft von I. Kellner's Buch- und Kunsthand lung in Würzburg zurück. Im Jahre 1901 übernahm er von Herrn W. Bauer die 1848 gegründete Firma. Herr Tzschaschel hat es verstanden, im letzten Vierteljahrhundert das Unternehmen, «das bis zur Übernahme durch ihn noch wenig bedeutend war, durch uner müdlichen Fleiß und sichere Führung zu der heutigen Bedeutung emporzubringen, sodass es jetzt zu den ersten Buchhandlungen der Bischofs- und Universitätsstadt gewählt werden kann. Mit berechtigtem Stolz darf der Jubilar an seinem Ehrentage auf das Wachsen und Gedeihen seines Hauses zurückblicken. Herr Prokurist Jacob Dietler i. H. Otto Maier in Ra vensburg ist seit 25 Jahren als Reisender für diesen Verlag tätig und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. Doktorpromotion. — Der Geschäftsführer der Firma Hebräischer Verlag »Menorah« in Berlin, Herr A. M. Silber mann, wurde an der Universität Würzburg zum vr. MI. (engl. Philologie) mit dem Prädikate »summa eum laucie« promoviert. / Jubiläum. — Der Bibliothekar Professor vr. N u d o l f S ch w a r tz kann am 1. Juli d. I. auf ein 25jähriges Wirken in der Musikbibliothek Peters in Leipzig zurückblicken. In dem gleichen Zeitraum lag auch die Redaktion des 1895 von vr. Max Abraham gegründeten Jahrbuches der Musikbibliothek Peters in seinen Händen. Gestorben: am 18. Mai 1926 in Buitenzorg auf Java Herr Buchhändler Paul König im Alter von ungefähr 45 Jahren. Der Verstorbene ist im Jahre 1906, nachdem er in Italien in Stel lung war, für die Firma Max Nößler L Co. für deren Filiale nach Japan gekommen und ging nach kurzer Zeit nach Shanghai, ebenfalls in die Nössler'sche Filiale. Im Jahre 1908 übernahm er die Ge schäftsführer-Stellung des »Ostasiatischcn Lloyd« in Shanghai, die er bis zum Ausbruch der Feindseligkeiten vor Tsingtau innehattc. Als Freiwilliger nahm er dann an den Kämpfen um Tsingtau teil und geriet nach Beendigung derselben in japanische Gefangenschaft. Nach seiner Freilassung übernahm er den Geschäftsführer-Posten des »Deut schen Bundes« und der »Deutschen Wacht«, einer deutschen Zeitschrift in Weltevrcden. Er war ein tüchtiger Buchhändler und Kaufmann, und alle, die ihn gekannt haben, werden sein Hinscheiden auf das tiefste bedauern. SpreWlll. „Zu den Auseinandersetzungen zwischen Buchhandel und Studentenschaft". (Vgl. Bbl. Nr. 13V.» Endlich wagt einmal ein Kollege die geradezu unglaublichen Ver hältnisse, die seit einiger Zeit in den Universitätsstädten betr. der Bücherbeschaffung seitens «der Studierenden herrschen, anzuschneiden. Allerdings ganz vorsichtig nur, aber immer doch etwas. Die Geschenkskala scheint an den einzelnen Universitätsstädten verschieden zu sein. Hier in Halle ist sie 20A. Man hat nämlich kürzlich den genialen Plan gefasst, wahrscheinlich um dem Sortiment auf die Sprünge zu helfen und es glänzenden Zeiten entgegenzufllhren, 400 Studenten die Bücher mit 20A Rabatt zu liefern bis zum Betrage von je Mk. 60.—. Wie ich höre, ist das Geschäft dadurch so belebt ge worden, daß die betreffenden Buchhändler sich nicht einmal einen Som merurlaub gönnen können. Nicht etwa weil sic kein Geld hätten, son dern weil sie bei dem lebhaften Geschäftsandrang einfach keine Zeit zur Ausspannung haben. Man soll sogar damit umgehen, dem Er finder dieses glücklichen Planes die Ehrenmitgliedschaft des Börsen vereins zu erwirken, weil er sich um das Hallische Sortiment und um den Buchhandel im allgemeinen grosses Verdienst erworben hat. Die Rechnung ist doch ganz einfach! Wenn ich von einem Geschäfts rabatt von 20A verschenke und meine Geschäftsuukosten mit 25A anrechne, so setze ich bei jedem derartigen »Geschäft« nach Adam Niese 10A zu. Das schadet aber nichts! Wahrscheinlich bringt's die Masse! Ein mir bekannter Rechtsanwalt beglückwünschte mich kürzlich, daß es dem Höllischen Buchhandel so glänzend gehe. Auf meine ver wunderte Frage, warum, meinte er: »Nun, es ist doch ein Zeichen von ausserordentlichem Wohlstand, wenn das Hallische Sortiment 400 Stu dierenden die nötigen Bücher weit unter dem Selbstkostenpreise ab geben kann. Wirklich ein recht erfreuliches Zeichen. Bei dieser glän zenden Lage wüßte der Buchhandel eigentlich mit einer Sondersteuer belegt werden«. Ich mußte leider erwidern, daß es mir nicht so gut ginge, und daß ich mich daher an diesem Geschenk nicht beteiligen könne. Diese Art »Geschäft« überließe ich gern den Herren, die besser rechnen könnten als ich. Wie kommt denn eigentlich 'der Buchhandel öazn, sich um die Höhe des Wechsels der einzelnen Studierenden zu bekümmern und 400, ihm doch meistens wildfremde Leute auf die Weise zu unterstützen, dass er einen Teil der Kosten des Studiums ihrer Söhne trägt? Und mit welchem Rechte beschließt denn ein Teil der Sortimenter — hier in Halle sind es z. B. längst nicht alle — 20A Rabatt zu geben? Genau so gut kann 835
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