«20S X- 15l. 2. Juli 1926. Fertige Bücher. . „Den Meßna von Birigdorf kunnr ma wohl brauch«. Er geigat, daß eam die Haar tatn raucha. Er iS mit'm Fiedlbsgn auf und oh g'rennt — Ga Strich geht vom Alt» ins Neu Testament." haben gesunde Augen gesehen. Man merkt die Augen- und Ghrenlust heraus. Ls ist die Sprache eines reichen, vollen Lebens im Unmittelbaren. -Hinter jedem Ausdruck steckt die Freude an den kleinen Dingen. — „Lr zittert rvia a Larnplschrvoaf." Damit man sich über ein solches Work freuen kann, muß man einen Tag lang Schaf hüten und dabei mit Baucrnbubcnaugcn die Lamplschrvcife anschaucn, dann empfindet man, wie köstlich dieser Ausdruck gesehen ist. Das ist eine kleine Testprobe aus dem soeben erschienenen Buche Rarl Springenschmid DasBauernkmd iZL S. 8°. In hübschem Leincnbande M. z.ko, -. S. 6.— Das Buch bietet weitaus mehr als sein anspruchsloser Titel vermuten läßt, nämlich schlechthin eine „BauernPsychologie" in unterhaltend-anregender, dabei literarisch unbedingt wert voller Form. Springenschmids Schilderung, seine anschaulich-kräftige Sprache ist so voll von trefflich Beobachtetem, daß vor jedem Leser die Naturform „Bauer" in all' ihrer Lebendigkeit erstehen muß. — Aus dem vsn ihm Gesehenen und Erlebten heraus läßt uns der Verfasser die äußere und innere welk des Bauern, seine Arbeit, sein Hauswesen, sein Heimatgefühl. seine religiösen Begriffe, die Verbundenheit von Mensch, Tier und Pflanze schauen und verstehen. Und dann erzählt er uns von dem Leben des Bauernkinde», das eine Lindheit im Sinne der Städter gar nicht hat. „Springenschmid sieht mit Lünstleraugen. Er ist Ludwig Thoma vergleichbar. Echt und lebenswahr sind auch die Buben und Dirndln vom Zwiejclhof, die Springenschmid ganz aus ihrer eigenen Welt uns versteken läßt, wie in derben und Herden Holzschnitten sind sie alle hineingezeichnet, jeder Strich ist mir Sicherheit geführt, keine Linie ist zuviel. So nah ist wohl noch keiner dem Wesen des Bauernkindes gekommen, so hat noch keiner sein Denken und seine Sprache durchschaut. Ein köstliches Büchlein!" „Die Scholle." Ist sind alle noch nicht völlig naturfremden Bücherleseri Städter, die für das Dorf und seine -LVtiUj kV Menschen Verständnis gewinnen wollen, vor allem „Sommerfrischler", — dann aber be sonders Lehrer, Geistliche, Arzte und andere „Intellektuelle" aus dem Lande. — Auch öster reichische Buchhandlungen seien auf das (für alle Gebiete gleichgeeignete) Luch hingewiesen. H)kO§psi!^sibei gleichzeitigerLücherbestellung frei zur Verfügung I — Zettel anbei i 40 »/„Rabatt, i/ic> l R.Oldenbourg München und Berlin