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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1926
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- Deutsch
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156, 8. JE 1926, Redaktioneller Teil. bildliche Mid kartographische Darstellung in den letzten 306 Jahren- -und 1896 sein großes Werk »Alt-Kiel in Wort und Bild«, in dem er aus 564 Quartseiten eine ausführlich« Geschichte und Kultur geschichte der alten und ehemaligen Handelsstadt schuf, der 1903 eine »Geschichte der Kieler Gesellschaft Harmonie» folgte. Im Jahr« 1901 nach Heidelberg zurückgekehrt, veröffentlichte Eckardt zunächst in -den Heidelberger Familienblättern zum 100jährigen Jubiläum der Firma Ernst Mohr's Sortiment eine Artikelserie über »Buchdruck und Buchhandel in früherer Zeit», 1903 »Die Blüte des Heidelberger Buchhandels im ersten Jahrzehnt der Neu- grünbung dex Hochschule« und »Neues über die Buchdruckerkunst und den Buchhandel in Heidelberg», sodann im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel zahlreiche Aussätze. Im Jahre 1904 über -Anfeindungen des Buchhandels in früherer Zeit», im Schiller jahr 1905 über -Schillers Verleger Schwan» und »Den Berliner Buchhandel», welch letztere Arbeit Aufnahme in Dahlmann-Waitz, Quellenkunde der deutschen Geschichte fand. 1906 anläßlich der Jahrhundertfeier des Erscheinens von des Knaben Wunderhorn «schien der Aufsatz über dessen Verleger in Frankfurt und Heidel berg, im Jahre 1909 über »Detlev von LMencron», im gleichen Jahre gab Eckardt in der »Festschrift zum 25. Stiftungsfeste des Vereins jüngerer Buchhändler Perkeo» eine »Geschichte der Grün dung und Entwicklung des Vereins» heraus, den er im Jahre 1884 gegründet hatte. Im -Jahre 1921 erschienen im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel seine Aufsätze über »M-atl-hacns Merian und seine Frankfurter Geschäftstätigkeit- sowie »Geschichte der Frankfurter Nachrichten und des Jntelligenzblattes», 1924 über »Klopftocks Verleger«. Da Johann Heinrich Eckardt seit 1914 erster Vorsitzender des Badisch-Psälzischeu Buchhändlerverba-n- des und seit 1916 zweiter Vorsitzender des Süddeutschen Buch händlervereins mar, sind die im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel erschienenen Jahresberichte und Beleuchtungen von Dagrssragen ebenfalls literarische Erzeugnisse, die in besonderer Weise den Stempel seiner literarischen Tätigkeit als Buchhändler nicht verleugnen konnten. Zur 50jährigen Gedenkfeier der Grün dung der Firma Gustav Koester erweckte Eckardt das Gedächtnis an seinen Vorgänger durch einen besonders liebevoll geschriebenen Privatdruck über »Gustav Koesters akademische Buchhandlung und Gustav Koesters Verlag». In dieser kleinen Schrift gab er ein mit Liebe und Verehrung geschriebenes Bild des Lebens seines Vorgängers vermischt mit eigenen Erlebnissen und Schilderungen des Lebens und Treibens in -dem Geschäfte während der letzten 40 Jahre, wobei er nicht nur der alten Gehilfen, sondern auch der alten Austräger, die mit -dem Geschäfte verwachsen waren, liebevoll gedachte. 1922 erschienen seine »Charakterköps« ans dem Hcddelbcrger Buchhandel», die die Grundlage seiner großen Arbeit in der Festgabe zum 50jährigen Bestehen des Badisch-Pfälzischen Bnchhändlerverbandes waren; auf nahezu 100 -Seiten entwickelt er unter dem Titel »Aus der Geschichte des Buchhandels in Baden seit 1800» ein kulturhistorisches -Gesamtbild unter genauer Dar stellung des Entwicklungsganges der einzelnen Firmen und der Lebensbilder ihrer Besitzer. Eine erst vor wenigen Wochen im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel erschienene Besprechung aus der Feder -des Herrn Professor I >r. Mcnz -hebt das gründliche umfassc-nde Quellenstudium und die völlige Beherrschung des Stoffes hervor. -Es war die letzte Freude, die der Verstorbene hatte, daß die Festgabe, an -der er jahrelang gearbeitet und die er mit -wertvollem sclbstausgewühlten Bildermaterial -vervollständigt hatte, die verdiente Würdigung fand. Seine letzten Arbeiten -beschäftigten sich mit dem Heidelberger Buchhändler -des l8. Jahr hunderts Pfählcr. Leider bleiben -diese unvollendet, da der Tod einem Leben die Grenze -setzte, das dem Buch und -der Menschheit zu dienen sich zum Ziele gesetzt hatte. Albert Carlebach. Diese Würdigung der literarischen Verdienste Eckardts, die seine Wesensart und seine Bedeutung schon zur Genüg« hervor treten läßt und deutlich macht, erhält eine lebendige Untermalung, wenn man auch den äußeren Lebensgang und die -innere Ent wicklung des Verblichenen noch betrachtet. Für die näheren Mit teilungen darüber sind wir der Witwe des Dahingcgangenen, Frau Itr. -Sophie Ecka dt, zu Dank verpflichtet. Es ist ihr, wie sic uns 858 schreibt, eine große innere Freude in all ihrem Schmerz gewesen, aus so vielen Briefen zu ersehen, wie der Verstorbene, der so ganz ein Eigener war, in feinem tiefsten Wesenskern erkannt wor den ist, einem WesenAern, der Güte und Treue war, -der ihn un geeignet zum Lebenskampf machte, der ihn aber ein -um so besserer Verwalter und -Vermittler aller idealen Lobensgüter sein ließ, ein wahrhaft getreuer Eckardt in allen Fragen auch, -di« Ehre und Ansehen seines Standes betrafen, ein deutscher Mann voll tiefer Heimat- und Vaterlandsliebe. In diesen -Worten, geschrieben von der Frau, -die 36 Jahr« -sein Leben geteilt hat, ist, knapp zusammcn- gefaßt, das Wesen des Mannes so klar und scharf, so treffend ge zeichnet, wie es schwerlich besser getan werden könnte. Was weiter noch zu sagen bleibt, ist nur eine Erläuterung und Illustrierung dessen. Zum Gelehrten geschaffen, ein idealer Bibliothekar und Kul turhistoriker, wurde Johann Heinrich Eckardt Kaufmann, weil -der Vater, der selber Kaufmann war, Wohl nicht das nötige Ver ständnis für -die Begabung des Sohnes hatte und -vielleicht auch in seinem Alter nicht mehr haben konnte. Eckardt war das ein zig« Kind einer späten Ehe-— die Mutter war 41, -der -Vater 53 Jahre alt, als -sie- heirateten, auch das erklärt manches in dem eigenen, ganz auf sich gestellten Wesen des Mannes. " Als er -sich entschloß, -Buchhändler zu werden, tat er es Wohl im Ge danken, wie so viel«, nicht an die kaufmännische Seite, sondern -an -die -ideelle Seite seines Berufes. Am 1. April 1880 wurde er Lehrling bei Toeche in Kiel, -seiner Vaterstadt, wo er am 4. August 1863 geboren war. Nach beendeter Lehrzeit arbeitete er noch ein halbes Jahr als Volontär bei Alfred Lorentz in Leipzig. Dann ging er (im September 1883) als Gehilfe nach He-i-delberg zu -Gustav Koester, dem Inhaber von Ernst Mo-Hrs Sortiment. Er blieb -dort bis 1886, um sich danach auf Reisen zu begeben. Ans diesen Jahren von 1883—1887 hat -Eckardt Wanderbücher hinterlassen, die er aus Briefen, -die er seiner sehr von ihm ge liebten Mutter geschrieben — der Vater starb 1884 —, und aus Erinnerungen zusammengestellt hat. Die Wanderungen selbst gehen vom holsteinischen Norden bis nach Österreich und Steier mark hinunter. Sachsen, Böhmen, -das er von Leipzig aus be suchte, wie Baden, Württemberg, Thüringen und der -Rhein — von Heidelberg ans besucht — nehmen einen breiten Platz in seinen Schilderungen ein. Sie geben -schon ein klares Bild seiner Wesens und Lebensrichtung. Sie zeigen schon -den Buchhändler, dem -das Allgemeinwohl des Standes am Herzen liegt, und den be geisterten Deutschen. Freytag und W. Riehl sind sichtlich Leit sterne bei all diesen, kulturgeschichtlich vermutlich noch einmal sehr wertvoll werdenden Aufzeichnungen gewesen. Im Sommer 1887 kehrte Eckardt nach Hause zurück und vollendete -dort sein Erstlingswerk «Matt-Haeus Merian», nachdem er schon 1884, an geregt durch seinen Chef Koester und durch Vorlesungen, -die er in Heidelberg hörte, «ine Skizze über dasselbe Thema veröffentlicht hatte. Schon im Herbst 1887 aber kam Eckardt wieder zu G. -Koester zurück, und im Februar 1888 verlobte er sich in Frank furt, der Vaterstadt feiner Frau. Um den Hausstand -zu grün den, erwarb er 1889 in Kiel die Haeselersche Buchhandlung, die er aber schon 1895 wieder verkaufte, nachdem er 1892 noch den Homannschen Ver-lag erworben hatte. 1890 im Mai hatte er ge heiratet. In die Jahre von 1895—99 fällt die Arbeit an »Alt-Kiel in Wort -und Bild», die umfangreiche Monographie seiner Vater stadt, das große Dokument seiner He-imatl-iebe, der er ein so treuer Sohn war. Durch widrige Umstände aller Art um fein großes Vermögen gebracht, von seiner Vaterstadt, für die er auch i-n ohrenamtlichen Stellen aller Art viel getan, enttäuscht — er hatte auf eine Stelle -a-ls Bibliothekar gehofft —, ent-schilvß sich Eckardt im Januar 1901 noch einmal, in eine abhängige Stellung zu gehen. Er folgte einem Ruf seines inzwischen alt gewovd-enen Chefs G. Koester und kehrte als dessen rechte Hand und Stütze zum zweiten Mal nach Heidelberg zurück. Im Juli folgte auch seine Frau nach An-jilösnng des Hauhaltes -in Kiel nach. 1911 starb plötzlich Koester, und Eckardt übernahm am 25. März das Geschäft, das zuletzt beträchtlich zurückgegangen war. Es war fein Stolz, daß er es zu neuer Blüte brachte. Es war kein Buchladen, dem er Vorstand, es war vielmehr eine geistige
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