Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19261111
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192611119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19261111
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-11
- Monat1926-11
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Xr 263. 11. November 1926. Redaktioneller Dell. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Gestorben ferner: am 6. November im blühenden Alter von 34 Jahren Herr Emil Sackersdorff in Leipzig an den Folgen seiner Kriegs verletzung. Seine Kenntnisse und Beziehungen veranlaßten ihn vor sechs Jahren, in Leipzig eine Schulbuchhandlung zu gründen, die er trotz vielen Schwierigkeiten durch zähen Fleiß vorwärtsgebracht hat. Seine Ideen über eine Zentralisierung des Schulbüchergeschäfts haben ihn vielen Lesern des Bbl. bekannt gemacht. Vor kurzem hat er noch einen »Immerwährenden Kalender« herausgegebcn. Mit ihm ist ein tüchtiger Buchhändler von idealer Gesinnung dahingegangen, dessen frühen Tod viele beklagen werden. ZprelWlll. ^ ^ Sortiment und Autor. Unsere Autoren haben zum Teil die Gepflogenheit, hie und da auf Reisen in Sortimentsbuchhandlungen cinzusehen und sich nach dem Absatz ihrer Bücher, sei es unter Nennung ihres Namens oder auch ganz allgemein, zu erkundigen. Uber die Auskunft, die sie dann bekommen haben, berichten sie vielfach ihren Verlegern, und es kommen hierbei ganz unglaubliche Äußerungen der Buchhändler den Autoren gegenüber zutage. So z. B. schrieb mir dieser Tage ein Autor von mir, daß ich eine neue Auflage in einer ganz bedeutenden Höhe drucken könnte, denn in vielen Buchhandlungen, und nun nennt er sieben Städte, sei ja das Buch ausverkauft. Bei einer bestimmten Firma sei ihm auch gesagt worden, daß sie trotz Nachbestellung bei mir nichts habe mehr bekommen können. Es ist dies eine vollständig erfundene Darstellung des betreffenden Buchhändlers. Auf meine Bitte, mir diese Firma zu nennen, ist der Autor bisher nicht cingegangen. In früheren Fällen — denn diese Art Schmeichelei, die mancher Sorti menter glaubt dem Autor sagen zu müssen, ist keineswegs vereinzelt — habe ich die Fälle genau untersucht und festgestellt, daß eine Firma überhaupt kein einziges Exemplar bestellt hatte, obgleich sie behaup tete, sie könne gar nicht genug heranschaffen, eine andere Zahlen ge nannt hatte, die hinter dem tatsächlichen Bezug um Hunderte von Exemplaren zurllckblieben. Verehrte Herren Kollegen vom Sortiment! Glauben Sie wirk lich, dem Autor damit einen Gefallen zu erweisen? Und welche Disfe- renzen ergeben sich hierdurch zwischen Autor und Verleger! Ersterer nimmt natürlich an, daß sein Buch glänzend gehe, und daß er in kurzer Zeit vor neuen Auflagen stehen werde, und wundert sich, wenn ihm vom Verleger dann andere Zahlen des Absatzes genannt werden. Ja, es wird dem Verleger direkt zum Vorwurf gemacht, daß er nicht genügend hinterher sei. Denn wenn soundsoviel Firmen behaupten, sie hätten keine Exemplare mehr, auch auf direkte Bestellungen nichts bekommen können, so muß das natürlich auf Konto des wenig rührigen Verlegers fallen. Sie tun dem sich erkundigenden Autor wahrlich einen weit größeren Gefallen, wenn Sie ihm rückhaltlos sagen, ob das Buch Anklang sinket oder nicht, auch welche Aussetzungen ellva das Pu blikum daran zu machen hat u. dgl. Daher die herzliche Bitte, in Fällen, wo sich der Autor im Buch laden erkundigt, wahrheitsgemäß die Erfahrungen ihm zu sagen, nicht aber, um ihm eine Freundlichkeit zu erweisen, hier zu übertreiben. Ich glaube diese Bitte im Namen einer ganzen Reihe von Verlegern aus sprechen zu dürfen, denn diese Fälle stehen keineswegs vereinzelt da. Ein belletri st ischer Verleger. An die Jugendschriften-Berleger. Die Steglitzer Buchhandlungen veranstalten, wie im Vorjahre, vom 28. November bis zum 5. Dezember ein« Jugendbuchwoche. Die Fenster und Ladenausstellungen sollen ausschließlich dem guten Ju gendbuch gewidmet sein, und durch umfassende Reklame in der Presse, an den Schulen, durch Plakatträger, an den Säulen usw. werden wir ganz Steglitz und seine Jugend auf das Buch als schönstes Geschenk Hinweisen. Wir wollen selbständig sein, und darum glaubten wir eine Einladung unseres Jugendamts, bei einer von ihm in einem Schul saal veranstalteten Verkaufsausstellung mitzuwirken, ablehnen zu sollen. Durch diese werden die Schüler geradezu von den Buchhand lungen ferngehalten, und uach unseren Erfahrungen stehen Einsatz von Kosten und Arbeitskraft in keinem Verhältnis zu dem Erfolg. Wir erklärten uns gern bereit, bei unseren Ausstellungen die Vorschläge I der Lehrerschaft zu berücksichtigen: wir baten das Jugendamt, die Ausstellung zu unterlassen, da es in den Steglitzer Buchhandlungen, und auch in den Papierhandlungen, keine Schund- und Schmutzliteratur gäbe, ein Kampf dagegen also unnötig sei, und baten schließlich, unsere Jugendbuch-Woche durch Hinweis in den Schulen zu unterstützen. Die Papierhändler, die schlechte Erfahrungen hinter sich haben, schlossen sich unseren Ausführungen an. Trotzdem beschloß das Jugendamt, ohne Buch- und Papierhändler eine eigene Ausstellung zu veranstalten, wodurch der Steglitzer Buchhandel aufs schwerste geschädigt wird. Die Stadtbücherci hat sich an eine Anzahl Jugendschriftenverleger um Lieferung von Büchern zu Ausstellungszwecken gewandt. W i r möchten nicht unterlassen, die beteiligten Verleger auf diesen Sachverhalt aufmerksam zu machen. Steglitz, den 3. November 1920. T. Offener Brief an Herrn H. Kronenwerth, Rastatt. Sehr geehrter Herr Kronenwerth! Soeben lese ich Ihr Eingesandt in Nr. 254 unseres Börsenblattes. Ich verneine nicht, daß das Verhalten des Herrn van den Broecke nicht ganz untadelig scheint und den, der ihn nicht kennt, zu einer falschen Schlußfolgerung verleiten könnte. Ich kenne den alten, beinahe tauben Herrn van den Broecke schon seit 16 Jahren. Er ist ein vom Unglück verfolgter Mensch und Verleger (ich bitte, in diesem Falle Verleger-Idealist zu setzen), der sich immer wieder krampfhaft be müht, aus eigener Kraft hochzukommen, und der dank seinem Glauben an das Gute im Menschen immer wieder prompt — hereinfällt. In der Zeit meines Hierseins — seit 1922 — besuchte er mich dreimal. Ich freue mich, ihm jedesmal sagen zu können: ich habe alles verkauft, und er freut sich der neuen Bestellung. Seine Verlagswerke sind mit Liebe und Sorgfalt au^gestattet, preiswert und verkaufen sich auch in kleineren Städten gut. Besonders schätze ich »Du Bois-Reymond«; es gehört, die älteren Herren werden mir darin zustimmen, zu dem Schönsten für das gebildete junge Mädchen. Es sollte mich freuen, wenn Ihre Sprechsaalzuschrift den ungewollten Erfolg hätte, recht viele Kollegen zu veranlassen, bei Herrn Adriaan M. van den Broecke, Meißen, Bestellungen aufzugeben. Hochachtungsvoll Heidelberg. Gustav Braun. Die Reise nach England. sSiehe Bbl. Nr. 252 und 254.) Mein diesjähriger Sommerurlaub führte mich über Paris, Deau- ville—Tromiille nach London. Den Entschluß faßte ich erst in Trou- vills, das englische Visum erhielt ich in Le Havre. Leider konnte ich in ganz London keinen deutschen Baedeker bekommen und mußte einen englischen nehmen. Die englischen Buchhandlungen machten ans mich keinen großen Eindruck, man steht übrigens sehr wenige. Die Haupt geschäft« liegen am Britischen Museum. Dort waren auch deutsche Bücher, besonders über Kunst, ausgestellt, jedoch sieht man in de» deutschen Groß-, Mittel- und Kleinstädten bessere Schaufenster und Innendekorationen. Ebenso erging es mir in Paris, wo ich nur «ine schöne Sortimentsbuchhandlung und einen schauderhaften Verlag sah. Auf meiner Rückreise bemerkte ich in Amsterdam einige sehr gute Bücherfenfter. Die veranschlagten Reisekosten finde Ich viel zu hoch berechnet, da wird besonders die Gehilfenschaft sich nicht rege beteiligen können. Ließe sich die Studiensahrt nicht billiger einrichten? Ich brauchte in London pro Tag etwa 111 bis 15 Shilling. Gewohnt habe ich nach langem Suchen in einem Privat-Hotel am Kings-Croß. Preis für den ersten Tag K.5V, jeder weitere Tag 5.50, überreichliches Frühstück (kam" snck eggs) mit inbegriffen. Falls sämtliche Teilnehmer aus 1V Tage ein solches Hotel mieten würden, müßte der Preis noch billiger sein. — Ausflüge in die Umgebung konnte ich leider nicht machen. Eine Cooks-Fahrt habe ich vermieden, da alles besser und billiger auf de» Omnibussen zu sehen ist, auch ist man dort nicht von einer Herde schnatternder Amerikanerinnen umgeben, die mir in der Westminster- Abtei das ganze Bild verdarben. Sonst sah ich alles, was im Bbl. Nr. 252 angeführt Ist. Für mich war dies« Herbstsahrt sehr lohnend, wenn auch mehr von künstlerischem und menschlichem als von buchhändlcrischem Stand punkt aus. Günzenhausen. Gustav Hertl ein. Drua "u. H°e d m ch^N ach» ISIS ktranz Wagner. — Verlag: Der Börsen veret lAbt-Namm L Seemanns. Sämtlich in Leipzig. — Adresse n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. der Redaktion It. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2S sBuchhändlcrhauSi
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder