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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1926
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- 1926-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1926
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158, 10. JuU 1926. Redaktioneller Teil. schäftserfahrungen zum Nutzen ihrer Berufsgenossen gegen eine kleine Vergütung von Seite des Herausgebers bekanntmachen. Man fürchtete anfänglich, diese Seite würde nicht benutzt werden, man hatte aber die Selbstlosigkeit vieler Buchhändler unterschätzt. Ein Buchhändler sagt jetzt, daß er seinen Umsatz wesentlich erhöht habe, indem er in jedes Buch einen Zettel legt mit der Mitteilung, daß, wenn zehn solcher Zettel zurückgegebcn würden, der Einlieferer 100 Buchbilder bekäme. Diese tragen natürlich den Namen des Buchhändlers. Solche Bilder, sagt er, könne man billig von Kltscheeherstellern beziehen, die von ihren Lagerdruckstöcken die Bilder drucken. Der Buchhändler wohnt in der schönen südkalifornischen Stadt Pasadena, die sich auch durch eine gute öffentliche Bibliothek, im allspanischen Stil erbaut, aus zeichnet. Da immer noch Abenteurer- und besonders Secbücher in Amerika rege gekauft werden, statten die Buchhändler ihre Fenster gern mit alten Schiffsmodellen aus. Solche Schiffe sind ein sehr hübscher Fensterschmuck und dürften auch bei uns Anziehungskraft besitzen. Natürlich müssen es künstlerische Nachbildungen sein. So wird in der Verlegerzeitschrift ein Fenster abgebildet, in dem Seeabentcuerbüchcr ausgestellt sind und das dazwischen verteilt acht Schiffsmodelle verschie dener Art enthält. — Fn Amerika gibt es schon eine Meisterschaft im Lösen von Kreuzworträtseln. Die Bnchabteilung von Wanamaker hat dafür einen Pokal gestiftet, und die Inhaberin der Meisterschaft, eine Miß von Pful, muß diesen Becher diesmal verteidigen. Außer dem gibt es noch zehn Trostpreise. Sch. Germania Aktien-Gesellschaft für Verlag und Druckerei in Berlin. Bilanz per 31. Dezember 1926. Aktiva. Betriebsgrundstücke per 1.1. 1925 280000,— Abschreibung 10 000,— s ) e ) g g g s de per ^ooo,— Zugang 59 070,33 459 070,33 Abgang 865,— 458 205,33 Abschreibung . 68205,33 Vorräte der Buchhandlung Bankguthaben und Kasse Beteil gungen Wechsel .lL 270 000 40 000 Passiva. Grundkapital Reservefonds Hypotheken Nicht abgehobene Dividenden . . Kreditoren Reingewinn 600 000 — 12 000 — 160 691 64 27 650 — 2 250 — 1 450 86 1476 — 218 877 76 63 690 28 1 088 086 54 Soll. .1L Abschreibungen: auf Betriebsgrundstücke 10000 auf Maschinen und Einrichtungsgegenstände 68 205 33 68 205 33 Reingewinn 63 690 28 131 895 61 Haben. Vortrag aus 1924 13 06 Betriebsgewinn abzügl. Betriebsunkosten 131 882 55 131 895 61 Die in der Generalversammlung vom 16. Mai 1926 beschlossene Dividende für das Geschäftsjahr 1925 in Höhe von 8^» ist vom 1. Juli 1926 ab an der Gesellschaftskasse, Berlin C 2, Stralauer Str. 25, gegen Einreichung der Dividendenscheine zahlbar. Bei der Auszahlung wird die Kapitalertragsteuer mit 10'X, in Abzug gebracht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 132 vom 10. Juni 1926.) Gegen ein Zensurgesctz. — Der »Bund freiheitlicher Akademiker« veranstaltete am 30. Juni in Berlin einen Diskussionsabenö, der sich mit dem Gesetzentwurf über den Schutz der Jugendlichen vor Schund- und Schmutzlite ratur beschäftigte. Gegen den Gesetzentwurf in seiner heutigen Form wandten sich mit großer Entschiedenheit Wolfgang Heine, vr. Werner Mahrholz und Di-. Leon Zeitlin. vr. Mahrholz übte Kritik an der Zusammensetzung der Prüfstellen und machte fol gende Verbesserungsvorschläge: Für die Feststellung von Schund literatur soll maßgebend sein die massenweise Herstellung, der billige Preis und der Vertrieb durch den nicht regelmäßigen Buchhandel. Wolfgang Heine gab der Befürchtung Ausdruck, daß der Gesetzentwurf als Anstoß zu einer Wiedereinführung der Theaterzensur dienen könnte und sich zu einer allgemeinen Bnchzensur entwickeln löune. Zeitlin wandte sich besonders gegen die Bestimmung des Gesetzent wurfes, der die Prüfung der Schundliteratur den Ländern übertragen will, und bezeichnete es als einen grotesken Gedanken, daß der Parti- kularismns auf dem Kultnrgebicte zur Anwendung gelangen soll. Es gebe doch keine bayerische, sächsische oder württembergischc Schund literatur oder ernste Literatur. Diesen Ausführungen folgte eine Er widerung des Abgeordneten vr. Theodor Heuß, der als Mitarbeiter am Gesetzentwurf die Notwendigkeit des Jugendschutzes betonte und sich aufs schärfste gegen ein laisser knirs des Staates in dem, was er Sozialpolitik der Seele nannte, wandte. Die Mitwirkung der Jugend organisationen an den Prüfungsstellen ginge von dem Gedanken der Grnppeuverautwortung ans. Das Bestreben des Schutzgesetzes sei, die massenhaft verbreiteten kleinen Hefte, die von geschickten Unternehmer» allein zum Ziele des Gelderwerbs, ohne Mithilfe von Schriftstellern hcransgegcbcn werden, zu verhindern. Das Ziel sei, das, was er die Literatur der Unterwelt nennen möchte, von der Anpreisung und dem Verkauf an junge Menschen auszuschließen. Allerdings trat auch vr. Heuß für die einheitliche Rcichspriifstelle an Stelle der den Ländern zugedachteu Prüfstellen ein. Hundert Jahre Hauffs »Lichtenstcin«. — Am 18. April 1826 wurde von dem Verlag Gebrüder Franckh in Stutt gart der dritte Teil von Wilhelm Hauffs »Lichtenstein« ausge- geben, nachdem im Januar der erste Teil (Kapitel 1—12), der so gleich gut gefiel, und Ende März der zweite Teil (bis Kapitel 25) erschienen waren. Nun lag das Werk vollständig vor, zusammen 754 Seiten in Kleinoktav. »Romantische Sage aus der württembergischen Geschichte« lautete der Untertitel des Buches, das schon damals ein literarisches Ereignis, besonders für Schwaben, war. »Der deutsche Walter Scott« wurde der Dichter genannt, der als erster seinen Stoff der Heimatgcschichte entnommen hatte. Und doch dauerte es fast dreißig Jahre, ehe eine zweite Ausgabe des »Lichtenstein« erfolgte. Wohl waren nach Hauffs Tode seine »Sämtlichen Schriften«, geordnet und mit einem biographischen Vorwort versehen von Gustav Schwab, in den Jahren 1830 und 1831 in 36 Sedezbändchcn herausgekommen, freilich schon nicht mehr bei Franckh, sondern bei der Fr. Brodhag'- schen Buchhandlung in Stuttgart. Ter neue Verleger ließ dann 1837 eine zweite Gesamtausgabe von Hauffs Schriften in zehn Bänden in Oktavformat erscheinen, 1840 eine dritte in fünf Oktavbände zusam mengezogen. Wieder wechselte der Verlag: 1846 brachte I. Scheible in Stuttgart die vierte Gesamtausgabe in 18 Bändchen in dem kleinen Format der ersten 36bändigen. Nunmehr fand sich aber in Nicger, Stuttgart, ein Verleger, der sich mit Liebe und Eifer des Dichters annahm. Er veranstaltete 1853 eine fünfte Gesamtausgabe von Hauffs Werken und entschloß sich endlich 1854 zu einer »Neuen Separataus gabe« des »Lichtenstein«, der also seit 1826 jetzt zum ersten Male wieder als Einzeldruck erschien. Das Interesse für das Werk scheint sogleich sehr rege wieder eingesetzt zu haben: schon im nächsten Jahre, 1855, gab Rieger die schöne »Prachtausgabe« des »Lichtenstein« in Lcxikonformat heraus, mit Holzschnitten nach Zeichnungen von Nisle und Schnorr, in einem prächtigen Leinenband. Weitere Holzschnitt ausgaben in Oktav folgten in den nächsten Jahren. Erst 1868 kam ein fremder Verlag, Budich in Düsseldorf, mit einer Konkurrcnz- ausgabe, ebenfalls illustriert. Nun trat auch Ncclam, der den »Lich tenstein« in seine Univcrsalbibliothek aufnahm, auf den Plan, weitere Verleger, wie Spcmann, Hartknoch, Grote und andere schlossen sich an. 1874 brachte Thienemann in Stuttgart die erste Jugcndausgabe, illustriert von Offterdinger. Seitdem ist der »Lichtenstein« in vielen verschiedenen Ausgaben noch erschienen bis auf die allerneucste Zeit. Männer wie Bobertag, Cäsar Flaischlen, Wilhelm Bölsche, Alexander von Gleichen-Rnßwurm, Her bert Eulenberg und andere haben ihn herausgegeben, Künstler wie Thumann, Cloß, Fritz Bergen, Müller-Münster, Neumann, Duschet, Dora Brandendurg-Polster u. a. haben das Werk illustriert. Auch 871
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