Redaktioneller Teil. VeVauntnrachrrus. Unterm 3. Mai 1926 im Bbl. Nr 106 haben wir unsere Verleger-Mitglieder aufgefordert, da es vorerst noch nicht möglich erscheint, zur jährlichen Abrechnung überzugehen, eine zweimalige Abrechnung jährlich, und zwar in der Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober über das erste Kalenderhalbjahc und in der Zeit vom 1. Januar bis 1. April über das zweite Kalenderhalbjahr vorzunehmen, wobei gleichzeitig empfohlen wurde, in Aussicht zu nehmen, daß an Stelle einer Einzelabrechnung im ersten Halb jahr die Zahlung einer prozentual von der Summe der Kommissionslieferungen zu vereinbarenden Pauschalsumme treten könne sodaß eine Einzelabrechnung nur einmal im Jahre zu machen ich Wir möchten nicht unterlassen, auf diese Empfehlung erneut hinzuweisen, da unsere Anregung beim ausländischen Sortiment überall starken Anklang gefunden hat, wie sich aus der nachstehend veröffentlichten Eingabe der vier nordischen Vereine ergibt. Leipzig, den 12. Juli 1926. Der Vorstand des Börfenvereins der Deutschen Buchhändler z« Leipzig. Max Röder. Paul Nitschmann. Richard Linnemann. Di. Friedrich Oldenbourg. Albert Diederich. Ernst Reinhardt. Art den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Die Unterzeichneten vier nordischen Vereine gestatten sich, die bereits früher unter anderem im Börsenblatt Nr. 11 vom 14. Januar 1926 von holländischer Seite geäußerten Wünsche nach kommissionsweiser Lieferung mit Abrechnung einmal im Jahre zu unterstützen. Die im Börsenblatt Nr. 106 vom 8. Mai 1926 enthaltene Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins deckt in vorzüglicher Weise die Wünsche der Unterzeichneten, die in der Durchführung dieser Vorschläge die einzige Möglichkeit sehen, mit Erfolg an der Ausbreitung des wissenschaftlichen deutschen Buches weiter zu arbeiten. Oslo, den 20. Mai 1926 Den norsk« liaielmnälerkoreninF Olaf Norli Helsingfors, den 15. Juni 1926 Kiosk» liukIutniilurekäreuinAvii V. Luoma kopenhagen Den äsosks ün^iianillerforeninx Fr. Gad Stockholm, 27. Mai 1926 8v«osk» livüüuiuIIureliireninFen Lennart Norblad Aufbau der Duchwerbung. Theoretischer Versuch eines Praktikers. Von Erhard Mittel. »Stets äußert sich der Weise leise, vorsichtig und bedingungsweise.. .- Wilhelm Busch. Der Umweg. Die Methode, nach dem zitierten Zweizeiler zu handeln, hat ihre Vorzüge, und es läßt sich über Methoden picht streiten. Methode («er ockeg) heißt bekanntlich »Umweg«, und warum soll man nicht Umwege benutzen, wenn es auch geradeaus ganz gut geht? Man spricht von langem Atem wie ein Chinese vom Tao, erklärt, Buchwerbung sei eine Arbeit auf Jahrzehnte hinaus, und zeigt eine Seite später, daß man eigentlich nur einen halblangen Atem gemeint hat, denn —«die Not der Zeit gebiete die Einstellung auf das Heute: Wie hebe ich den Umsatz? sei die Frage von heute. Man läßt einen Wortwechsel nach dem andern zu Protest gelangen, ohne ihn einlöscn zu können, und hat gar noch Sehnsucht nach weiteren Wechselrcden. Das Wort, Propaganda sei eine Arbeit auf lange Sicht — so berechtigt es an sich ist —, ist in der Ge meinschaftswerbung des Buchhandels schon zu einer Ausrede für ausgcblicbcnc Erfolge geworden. Das Kino hat die breite Masse endgültig erobert. Der Rund funk macht täglich Fortschritte. Die Sportbegeisterung in Deutsch land kennt keine Grenzen mehr. Boxer sind zu Nationalheroen geworden, und große Dichter kennt man kaum dem Namen nach. Die Magazine, wenn sie auch zurückgehen, haben immer noch 885