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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1926
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- 1926-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1926
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X- 163, 16, Juli 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. — hat die Entwicklung woidergeführt, und alle drei Firmen haben durch zum Teil reich ausgestattete Lagerverzeichnisfe und Anktionskataloge sortbildend weitergewirkt und das deutsche Anti quariat zu der jetzigen Höhe geführt. Wer eine ziemlich lückenlose Sammlung der Kataloge besitzt, kann an derselben den Ariadnefaden finden, um sich zurückzu tasten zu den Anfängen in den siebziger Jahren des vorigen Jahr hunderts, als Kirchhofs und Wigand ihre zahlreichen Kataloge ver öffentlichten, mit dem Feyerabend-Kopf als Vignette, fast immer des gleichen Inhaltes, als der alte Stargardt seine etwas konfusen Verzeichnisse hcrausgab und Albert Cohn seine für die damalige Zeit inhaltlich und äußerlich -hervorragenden Kataloge Publizierte. Me unscheinbar trat ivr. Kirchhofs als Katalogherousgöber auf, und selbst ein« so bedeutende Sammlung wie die Sobolewskische bei List L Francke erschien im schlichtesten Gewände. Bedeutend besser ausgestattet traten die Verzeichnisse von Kuczinsky in Augsburg und feines Vorgängers Butsch auf, und auch der Stuttgarter I. Sche-ible wußte seinen, in engem Bezirk immer wiederkehrenden Spezialitäten ein entsprechendes Außeres zu geben. Ebenfalls schlicht gescheitelt trat die Weltsirma R. Friedländer L Sohn in Berlin mit ihren zahlreichen naturwissenschaftlichen Katalogen in Erscheinung und gleich unscheinbar die frühen Auktionsverzc-ichni-sse von Rud. L-cpke aus dieser Periode. Wer hätte damals daran gedacht, einen Auktionskatalog mit Abbildungen und Tafeln her auszugeben! Wie lange Hot I. G. Guiekunft gezögert, trotzdem er die wertvollsten Kupserstichsammlungen versteigerte, ehe er sich entschloß, seinen Katalogen Illustrationen beizufügen! Erst als Amsler L Ruthardt und C. >G. Bocrner die Bahn brachen, konnte Gaiser, der Nachfolger des Kommerzienrats Gutekmist, nicht um hin, in die Fußtapfen der Kollegen nach dieser Richtung hin zu treten. Und jetzt, welche kostspieligen Kataloge werden von den Buch- und Kunst-Antiquaren als ganz selbstverständlich heraus gegeben. Der heutigen Generation erscheint es fast undenkbar, daß eine bedeutende Bücher-, Autographen- oder Kunstauktion ohne Wiedergabe der hervorragendsten Stücke des Katalogs erscheinen könne; ich will hier nur an die Verzeichnisse der Sammlung Davidsohn durch Boerner erinnern, an die drei durch Hoepli in Mailand herausgegebenon Auktionskalaloge des Lagers von De Marinis in Florenz. In "den siebziger Jahren erregte der dicke, in einen starken Hakbfranzband gebundene Katalog Quaritch, der eine Reihe 'feiner Verzeichnisse vereint umfaßte, staunende Be wunderung der Kollegen; jetzt könnte jede der großen deutschen Firmen so etwas aus Ihren publizierten Katalogen zusammen- stellen. Alle die zahlreichen bibliophilen Geschäfte und Bücher stuben, die in den letzten zehn Jahren in den Großstädten ent standen find und sich durch die Inflationszeit haben erhalten können, veröffentlichen Verzeichnisse, die auf der Höhe der Kata logisierung und Ausstattung stehen. So haben sich das Buch- und Kunstantiquariat und der Antogr-aphcnhandel zu einem weit schat tenden Kaum ausgewachsen, dessen Zweige — Kataloge — di« ganze Welt überdachen, Zeugnis gebend von der intensiven Arbeit der Persönlichkeiten, die hier führend sind. Wenn ich in dieser flüchtigen Hinweisung mehr von dem Äußeren «der Kataloge spreche als von dem Inhalt und der Be arbeitung, so bleibt selbstverständlich beides die Hauptsache, und auch nach dieser Richtung hin ist die Arbeitsleistung des Antiquars ungeheuer gewachsen. Me sachkundig sind jetzt die Kataloge redi giert, wie werden die zahlreich erschienenen und erscheinenden bibliographischen Hilfsmittel -verwendet und umfangreich zitiert, um eine Inkunabel, eine Erstausgabe, einen Probedruck zu be schreiben und festzustellen! Spezialgeschäft« z. B. wie Karl Ernst Henrici -als Antographen-händler, welch« Arbeit steckt in diesen llb her-ausg-ogebenen Anktirmsverzcichnisscn! Die einzelnen Stücke grohletterig geldruckt, durch entsprechenden Zwischenraum übersicht lich hervortretend, gibt der Katalog in den Anmerkungen vielfache Hinweise und Auskünfte über Erhaltung der einzelnen Nummern, bringt bei den Hanptstücken spaltenlange Stellen des Inhaltes und gibt so Zeugnis von der Vertrautheit des Auktionators mit seinem! Fache. Welche Fundgrube für Musikgeschichte und musikalische Drucke bilden die zahlreichen Kataloge von Leo Liepmannssohn, systematisch nach Materien geordnet; I. A. Stargardt desgleichen für Genealogie, Heraldik und Autographen. Aus den Verzeich nissen von Amsler L Ruthardt und C. G. Boerner, ehemals natürlich auch Gutekunst, kann man den Kupferstich und Holzschnitt in feiner ganzen Entwicklung sich entfalten scheu, wie auch bei F. A. C. Prestcl. Welch reichen Inhalt entfalten die stattlichen Verzeichnisse von Paul Graupe auf den Gebieten der Luxusdrucke, der modernen Graphik! Auch die wissenschaftlichen Antiquariate, wie z. B.-die naturwissenschaftlichen Spezialgeschäfte von R. Fried- laender L Sohn, von W. Junk, bieten in ihren zahlreichen schlich ten Katalogen den ganzen Umfang ihrer Wissenschaft sorgfältig bearbeitet dar, sodaß die Gelehrten nur diese zu benutzen brauchen, um sich ihre Literatur zu beschaffen. Wo sind die naiven Zeiten hin, in denen es möglich war, daß der -»Kladderadatsch- schreiben durfte: »Erras, du irrst!-, als der Frankfurter Antiquar gleichen Namens Aristophones' Frösche in einem naturwissenschastlichen Kataloge unte-rbrachtel Hatte in den Kriegsjahren und in der Inflationszeit der Auktionskatalog das Lagerverzeichnis zurückgcdrängt, so scheinen sich jetzt die Anzeichen zu mehren, daß wieder ein Wechsel eiutritt und der Lagerkatalog mit festen Preisen wiederum mehr in den Vordergrund tritt, weil die Kaufkraft der Auktionsbesucher er lahmte und nicht mehr die Resultate erzielt werden konnten, an die man sich gewöhnt hatte. Gerade aus diesem Gebiete hervor ragende Auktionsgeschäfte haben in neuester Zeit wieder Lager verzeichnisse heransgvgeben. Prophezeiungen hierfür abzugeben ist freilich nicht möglich, denn die Jnkunabelversteigerung Graupes und die letzte Autographeuanktion von Henrici haben glänzende Erfolge zu verzeichnen gehabt. Max Zieger t. Das erste Buch über Druckerkunst in Amerika. In der ckoba Lai-ter 8rovn-lldrLi7 in Providence befindet sich das einzige bisher bekannte Stück des ersten in den Vereinigten Staaten gedruckten Werkes über die Druckcrkunst. Es trägt den Titel -»k^pogcapbis: Ocke oo krilltinq», ist geschrieben von I. Markland und gedruckt durch William Parks in Williamsburg im Jahre 1736: cm Gedicht von zehn Serken. Das interessante Büchlein ist jetzt einem größeren Kreise verfügbar gemacht worden, durch einen von der Ltone ?rin-ting anck dlanukartu-riag Company in Roanoke veranstalteten Neudruck in einer beschränkten Anzahl von Stücken. Diese dünne Quartausgabe ist ein gelungener Ver such, und die Nachbildung ist sowohl in der allgemeinen Gesamt wirkung als auch in der Farbe geglückt. — Der Bibliothekar E. S. Swem gibt in einer Einführung kurz die Geschichte dieser Flug schrift. Or. Cornelie Prange. Welche moderne Autoren find ln Amerika gesucht. In pndtiskers' iVssblx vom 12. Juni findet sich ein« Zu sammenstellung derjenigen modernen Autoren, von denen alle oder einzelne Werke in Erstausgaben im Laufe des Monats Mai am häufigsten in den -»Gesuchten Büchern» von pubkisber»' iVeeblx verlangt wurden. Von den beiden Zahlen in der Klammer be zieht sich die erste auf -Einzeltitel, die zweite auf die Gesuche »Alle Erstausgaben». An der Spitze steht James B. Ca'bell <25, 7), ihm folgen Edgar A. Poe <9, 14), Norman Douglas (5, 6), Bret Harte (8, 5), Lafcadio Hsarn und Rudyard Kipling M, 5), Theo dore Dreiser (5, 5), James Stephens (4, 5), James Joyce und Oscar Wild« <3, 5), -Sherwood Anderson und Mark Twain <2, 5), Joseph Conrad und John Galswordhy (I, 5), Walt Whitman (4, 3), Stephen Crane <9, 1), Dann Byrne und John Dos Passos (5, l), Frank Harris <4, I). Von James F. Coopcr wurden 23 ! einzelne Werke gesucht und von Herman Melvllle 12. 43
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