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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1926
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- 1926-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1926
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lMM Dnzclgonprelic ^m lnnsnlstt: Umfang ganze ^eit^360 ** LKleine^als^vicrtels. Dnzei^en sind lm 2ll.^eil nicht zu- ' Nr. 1S3. Leipzig, Freitag den 18. Juli 1926. S3. Jahrgang. Mitteilungen aus dem Antiquariat Diese Mitteilungen erscheinen unter alleiniger Verantwortlichkeit des Verein« der Antiquariat«, und Erportbuchhtindier 1. Jahrgang / Nr. 6 »5 siehe »bi. Nr. 137.) Die Wirtschaftsbedingungen des Antiquariats. -Von Prof. vr. G. Men z. Ein Bücherkänscr fragte einmal sehr naiv: »Nicht wahr, das Wasen des Antiquariats besteht doch in dem Grundsätze: Billig eiiikanfcn und teuer verkaufen?» Der Antiquar entgegnctc, das sei sehr stark übertrieben, aber ein Körnchen Wahrheit stecke doch darin. Bielleicht kann man mit diesem Bonmot die ganze Frage nach den Wirtschasts'bedingnngcn des Antiquariats für erledigt erklären. Vielleicht -bedarf es nur einer kleinen berichtigenden Ergänzung: nicht nur aus billiges, sondern -mehr noch aus richtiges und geschicktes Einkäufen konrint es an. Darüber hinaus läßt sich wirklich kaum etwas Neues sagen. Trotzdem ist uns aber auch von Fachleuten rechtgegeben worden, daß namentlich die Frage der Preisgestaltung im Antiquariat wohl einmal der Über legung -wert sei, vor allen Dingen -in der Gegenwart, da sich vor nehmlich -im Publikum recht irrige Vorstellungen gebildet haben und selbst manche Fachgcnvfsen -in dieser Hinsicht mitunter ein wenig im Dunkeln zu tappen scheinen. Selbstverständlich kann cs sich in keiner Weise etwa darum handeln, irgendwie in die Preisgestaltung regelnd eingreifen zu wollen. -Ein solcher -Gedanke ist -für das Antiquariat, den am meisten kaufmännisch zu betreibenden Teil des-Buchhandels, absolut abwegig. Seine Preisbildung regelt sich ganz natürlich markt- mäßig im tvesvntlichcn von -selbst nach dem Verhältnis von An gebot und Nachfrage. Vielleicht aber dürfte eine kurze Betrach tung der besonderen Momente, die nach dem -Urteil von Kennern augenblicklich im Markt teilweise wirksam sind, ein wenig zur Klärung mancher Fragen -beitragen. Die Verhältnisse -liegen dabei sür das wissenschaftliche und das bibliophile Antiquariat nicht gleich. Das ist -immer im Auge zu behalten. Hier können aber nur -gewisse durchschnittliche Feststellungen gemacht werden. Mit alten -Büchern -ist es nicht anders als -mit an der Börse gehandelten Wertpapieren: Ist ein Papier gefragt, ohne daß ge nügend Material am -Ntarkte ist, -dann geht der Kurs in die Höhe; ist es dagegen angeboten, -ohne daß Nachfrage besteht, dann sinkt der Kurs. Da nun zurzeit -das Angebot sür Antiquaria im großen ganzen genommen -die Nachfrage wohl -bedenkend übersteigt, müssen »-atulmotwcndigerwci.se die Preist zurückgehcn. Eine Ausnahme j-bilden lediglich erstklassige Bücher, sür die entweder im Lande selbst noch eine, wenn auch nur -dünne Käuferschicht vorhanden -ist oder die auch außerhalb der deutschen Grenzen gesammelt werden, die, um einen Fachausdruck zu gebrauchen, internationale Geltung haben. Deren Preise haben sogar stellerNvcise eine steigende Ten denz, -die zum Teil als überspannt zu -betrachten ist. Im großen ganzen sind ja wohl -die Preise der für den Weltmarkt in Betracht -kommenden Bücher ziemlich stabil. -Vor allem -in England sollen sie im Durchschnitt dieselben wie vor dem Kriege -geblieben sein. Für -wirkliche Seltenheiten in schönen Exemplaren sind die Preise -aber außerordentlich gestiegen. Das hängt natürlich — das -ist oben der Begriff der -Seltenheit — mit dem -lvesenktich -geringeren Angebot und dem gerade dasür namentlich im Ausland doch immer größer werdenden Käu-ferkrc-is zusammen. Auch -die Mode spielt eine Rolle. So war es einmal mode, deutsche Literatur -der klassi schen und romantischen Periode, französische illustriert« Bücher des l8. Jahrhunderts, Resormationsliteratur, Amerioana und, in den letzten drei Jahren etwa, mit Vorliebe illustrierte -Bücher des l6. Jahrhunderts und Inkunabeln zu sammeln. Es-ist nicht gleich gültig, ob selbst eine kleine Anzahl von Instituten oder von Samm lern sich alle aus dasselbe Sammclgebict stürzen und den Markt anskanfen. Dadurch werden sowohl -die Einkaufs- wie -die Ver kaufspreise stark beeinflußt. An -sich sind namentlich für manche Antiquaria die Angebote im letzten Jahr reichlicher gewesen als lange Zeit zuvor, da die Not der Zeit Klöster, Bibliotheken, Schloß herren, neue Reiche nsw. usw. zwingt, sich ihres alten oder neuen Besitzes in dieser -Richtung zu entäußern. Auch dabei -handelt -es sich meist -um Ware von internationaler Geltung. Die Absatz möglichkeiten für Literatur -aber, -die nur in Deutschland unter zubringen ist, sind wesentlich schlechter als früher. Die Preise für gewisse Dinge werden -jedoch, nach Ansicht mancher Kenner, trotzdem nicht sinken, sondern vielleicht eher noch steigen, da der Ersatz -des Vorhandenen durch Nenverösfc-ntlichun-gcn der hohen Produktionskosten halber immer schwieriger wird. Indessen sind das gewissermaßen nur die Ausnahmen, die -die Regel -bestätigen. Darüber vor allem besteht wohl kein Zweifel, daß sogenannte Durchschnittsware nur schwer unterznbringen und deswegen gegen über -der Vorkriegszeit im Preise erheblich gesunken -ist. Die natür liche Ursache -dafür ist die stark verminderte, ja -vielfach beinahe aus den Nullpunkt herabgedrückte Kaufkraft des gebildeten Mittel standes, -der bei seinem regen Bücherinteresse «Hedem zu den besten Kunden des Antiquariats zählte. Jeder, der eine Reihe von Jahren 37
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