Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1926
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X- 163, 16. Juli 1928. Mitteilungen aus dem Antiquariat. fine kinäinAs. Kare Looks, ^neient LinZings. Mit diesen beiden Katalogen tritt die neue Firma Alwin I. 'S ch « u e r in N e -w V o r 1, 26 Last SStb Street, auf den Plan. Der erste (358 Nr»., 63 iS. und zahlreiche Einband tafeln) enthält nur moderne englische Hande-inbände, -darunter Prachtstücke, wie z. B. Mosaikbände von Zaehnsdorf, der übrigens von Geburt Deutscher war, R-ivisr-e, Sangorski L Sntciiffe. Die Preise gehen in die Hunderte von Dollar. Der zweite (824 Rrn., 165 iS.) ist einer der schönsten Kataloge des Jahres, hervorragend auSgestattct und gedruckt. Beinahe ein Tasclwerk zur Geschichte des Bucheinbandes in alter und neuer Zeit. Von den Büchern seien hervorgehoben: die Kilniarnock-Aus- gabe-vo-n Burns' Gedichten, 1786, mit eigenhändiger Widmung des Dichters (6509 Dollar), Spensers basris (Zusene in der Erstaus gabe von 1599—96 (1209 Dollar), als sür uns besonders inter essant Grimms Kinder und Haus Märchen (sie) in der englischen Erstausgabe .mit den Bildern von Crnikshank, 1823—26 (400 Dol lar), zahlreiche Erstausgaben von Dickens (bis 775 Dollar), zwei französische Pcrgamcnthandschriiften der lloros L. Ick. V. aus denn X V. Jahrhundert (1000 und 1200 Dollar). — Unter den Einbänden treffen wir eine säst lückenlose Reihe berühmter Vertreter: Ein bände für Caiievari (600 Dollar), für Thomas Motion, den englischen »Grolier» (500 Dollar), von Clovis -Eve drei 'besonders hervorragende Bände (750, 650 und 550 Dollar) und iveiter Arbeiten von Le Gascon, Samuel und Charles Mear-ne, Dcrome, sür die Pompadour, die -französischen Könige -und die Päpste, deutsche Silberem-bän-de, Bände von Ehamballe-Duru, Lortic, Gruel, Mercier, Euzin, Trantz-Bauzonnet usiw. Eine Spezialität sind die englischen Bände um 1800 mit bemalten Schnittflächen, die englische 'Landschaften -darstellen, eine amüsante Spielerei (bis zu 125 Dollar). H. R—r. LoMces et Incunnbulg. Dem einstigen Geschichtsschreiber des Antiquariats werden die Antiquariatskataloge eins der wichtigsten Hilfsmittel sein. Ans ihnen kann er lesen, wie der -Antiquar -früher und seht arbeitete, er kann -aber auch ersehen, tvas -früher an-goboten wurde und was heicke. Welche Umwälzung seit 25 Jahren eingetveten ist, zeigt der Vergleich irgendeines Jnkunabelkatalogs der damaligen Zeit mit dein soeben erschienenen 1. Katalog der Firma WeißL Eo. iypogrnpb'ica (309 Nrn., 188 S. und 23 Tafeln, 4°). Früher Titel- an-gabcn und -Beschreibungen, die sich aus das notwendigste -be schränkten, hier Beschreibungen für einen Druck, die sich auf mehrere Seiten erstrecken; früher oft Angebot von einigen Tausend Nummern, heute von einigen Hundert. Wenn also der vorliegende Katalog nicht der inhaltveichste sein kann, so ist -er -doch einer der schönsten deutschen -Kataloge, die jemals erschienen sind. Impo santes Quartformat, schönes Papier, -hervorragender Druck, breit randig, zahlreiche Lichtdrucktaseln bilden -seine äußere Erschein«»-. Als Novum ist zu verzeichnen, daß sowohl die Handschriften als auch die Wiegendrucke nach dem -Alphabet der Bers-as-ser geordnet sind. Im Vorwort -wird -dazu -gesagt, daß -die Herausgeber Bücher in erster Linie nach ihrem geistigen Inhalt -zu -werten für richtig finden. So fällt es nicht weiter ans, daß auf die literarische Be deutung -der Autoren viel stärker hingewiesen wird, als man es ge wohnt ist. — Von -den 309 Nummern -des Katalogs entfallen 70 aus Handschriften, -davon wieder 54 auf solche des 13.—15. Jahr hunderts. Eine der wertvollsten ist ein Chorbuch der Kartause von Ferrara, das wegen seines Miniaturenschmuckcs auch kun-sige- schichtlich von hohem Interesse ist. Von -den vier Stundenbüchern sei ein Pariser vom Ende des 15. Jahrhunderts mit 15 großen und 15 kleineren Miniaturen in einem Einband von Clovis Eve hcrvorgehoben (3500.—). Ein -sehr kostbares Stück -ist ferner eine im Jahre 1404 gezeichnete Schiffahrtskartc, ein sogenannter Por-! lolan, besonders wertvoll wegen der Datierung und Unterschrift! und wegen der Darstellung des europäischen Nordens (8000.—). Unter den Inkunabeln befinden sich vier Unica, von denen aller dings zwei, wie -mehrere andere wertvolle Drucke, -bei Ausgabe des Kiatalogs bereits verkauft waren. Kurz genannt seien: äuxu- »iin-u^ äs animL, 1472, das erste in Lauin-gen gedruckte Buch; Lkrysostomus, äs proviäsMi!,, Mosti 1487, gedruckt von Dhierry Martens, der als der erste Drucker Belgiens gilt; Hieronymus, l'ractkäns st spistvlse, Rom, Sixtus Riessi-Nger, etwa 1467; äo- Irnnnss äs lurrsersmats, blxpositto super psaltsrio, Mainz, Schoes- fer, 1476; der wegen -seiner Holzschnitte sehr geschätzte italienische l-iviu», Venedig, Giunt-a 1493; die ebenfalls reich iUustrterieu Ausgaben des Lebens Jesu -des vuäolplrus äs Saxonia, Antwerpen 1488 und Zwolle 1495; Albrecht von Eyb, Ehebuch, Nürnberg, Kobcrger etiva 1472. Ebenso wie diese ist auch eine andere kostbare Inkunabel des K-atalogs, die Erstausgabe der Imitat!» Okristi, ge druckt von Günther Zainer in Augsburg, in letzter Zeit von ande rer Seite angeboten worden. Das bei Weiß sehlen-de Inhalts verzeichnis war -dort sogar vorhanden. Das eine Exemplar lostet 20 000 Mark, das andere 30 000 -Schweizer Franken, -sodaß das Blatt mehr als 4000 Mark kostet. In -diesem Zusammenhang ist die Feststellung vielleicht ganz -interessant, daß in einem andern vor wenigen Monaten erschienenen Jnkuiiaibelkatalog, der fast die gleiche Anzahl -von Drucken enthielt, 17 bei Weiß angczeigtc eben falls (in anderen Exemplaren) vorhanden waren. Bemerkens wert ist auch, daß gerade ans München innerhalb ganz kurzer Zeik vier neue Jnk-unaibellataloge -gekommen -sind; die Vermutung, daß die Klöster, ebenso wie in Wien, als Quelle dieses reichen Segens in Frage kommen, liegt sehr nahe. Mehrere Re gister erschließen den Inhalt des schönen Katalogs; mögen ihm noch recht viel« andere folgen. Lsrlv meclicsl books. Alte medizinische Bücher aus dem Besitze eines -bekannten französischen Sammlers, der 30 Jahre brauchte, um diese Präch tige Reihe zusammenznbringen, zeigen R. L ie r L C o. in Fl o - renz an. (Katalog 8, 445 Nrn., 116 T., reich illustriert.) Die Sammlung gibt geradezu eine lebendige Darstellung zur Geschichte der Medizin im Frankreich des 16. und 17. Jahrhunderts, aber auch der -benachbarten Länder. Einer ihrer Glanzpunkte ist die fast lückenlose Folge von Werken des Symphorien Champicr (1472 bis 1539). Angc-sangen von der Erstausgabe des Vs msäicinoe olaris scriptvribus, Lyon, 1506, find ivettcre 15 seltene -Ausgaben verzeichnet, die aber sämtlich während -der Drucklegung des Ka talogs verkauft wurden. Von dem bayrischen Arzt Leonhard Fuchs sind 14 Ausgaben enthalten, auch die -Baseler Erstausgabe seines -schönen Kräuterbuchcs, 1542 (Frs. 750.—) ebensovielc von Galenus und den -beiden Zeitgenossen Antbroisc Pars nn-d Andreas Vcsalius, -darunter die Erstausgabe der Vs bumsni corporis kabric» libri ssptem, Basel, Oporinus, 1543 (Frs. 1200.—) mit einem der Herrlichsten Titelblätter -dieser Glanzzeit -künstlerischer BuchanS- stattu-ng von Tizians -Schüler Johann Kalkar. -Erwähnt sei noch -ihrer Seltenheit wegen die 2. Ausgabe von Harveys Vs molu coräis, 1639 (Frs. 750.—), bekanntlich eines der ersten Werke über die neue Lehre -des Blutkreislaufes. Ebenfalls Alte Medizin enthält Katalog 13 von I,'^>t änc16 n, 8. .4. in Lugan o : bei-ly IZoobs on dlsäierns stk'. ?art I (^"v, 100 S. mit 793 Nrn.). Reich -illustrierter und gut ge druckter, vorzüglicher Katalog mit einer Fülle bibliographischer Bemerkungen und Verweise. Zahlreiche medizinische Inkunabeln, darunter: Lvienus, Opera sw., Venedig, de Strata, 1488 (Schw. Fr. 1600.—); vsrtbolonmsus änglion«, 1,6 propi'islÄN's ä-ss eboses SN kiancoys, Lyon, Hub, 1491—92, -die außerordentlich seltene französische Ausgabe dieser mittelalterlichen Enzyklopädie mit 19 Holzschnitten (Schw. Fr. 12 500.—); Oekus, Vs msäicino, Mai land, Pachel und -Sinczenzeler, 1481 (Schw. Fr. 2000.—). H. R—r. Verantwortlich für diese Mitteilungen: Prof. vr. Gerl). Mcnz in Leipzig.
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