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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1926
- Strukturtyp
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- 1926-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1926
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- Deutsch
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x° 234. 7. Oktober 1926. Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. Postaufträgc im Verkehr mit Lettland. — Vom 15. Oktober an werden im Verkehr mit Lettland Postaufträge zugelassen. Die Post aufträge nach Lettland sind in Lats auszustellen, Meistbetrag 1000 Lats; di« Postaufträge nach Deutschland werden auf Reichsmark lauten, Meistbetrag 800 NM. Die eingezogenen Beträge können auf bas vom Absender im Bestimmungsland unterhaltene Postscheckkonto über wiesen werden. Wechselproteste werden nicht vermittelt. PersonalliachrWen. Jubiläen. — Auf 25 Jahre Selbständigkeit blickt am 7. Oktober d. I. Herr Gerhard Kauffmann d. A. i. Ja. Evangel. Buch handlung Gerhard Kauffmann in Breslau zurück. Herr Gerhard Kauffmann wurde am 26. Januar 1863 im Forsthaufe Grünenberg, Kreis Angermünde geboren. Er besuchte in Fürstemvalde das Gym nasium und hatte den lebhaften Wunsch, nach beendeter Schulzeit Theologie zu studieren. Diesen seinen Lieblingsplan mußte er auf- gcben. Ein unglücklicher Sturz beim Turnen in der Schule, der sich in seinen Folgen noch heute durch heftige Kopfschmerzen bemerkbar macht, zwang ihn, das Gymnasium vorzeitig zu verlassen und seinem Herzenswunsch zu entsagen. Von seinem Vater auf den Beruf des Buchhändlers aufmerksam gemacht, griff er diese Anregung mit Freu den auf, schien ihm doch dieser Beruf viel Ähnlichkeit mit jenem zu haben. Er hat diese Wahl nie bereut; stets ist er ein für die edlen Aufgaben seines Berufs begeisterter Buchhändler gewesen und ist es auch heute noch. Den Buchhandel erlernte er in der Buchhandlung des blinden vr. Uttech rn Fttrstenwalde. Nach Beendigung seiner Lehrzeit wurde er bald nach kurzer Wanderschaft zum 1. Februar 1885 zur Einrichtung und Leitung einer Verlags- und Sortiments buchhandlung des Evangelischen Schriftenvcreins nach Karlsruhe in Baden berufen. Bereits nach kurzer Tätigkeit wurde ihm, dem Zwei- undzwanzigjährigen, Prokura erteilt. Zum 1. Mai 1890 wurde Ger hard Kauffmann zur Errichtung und Leitung der Buchhandlung der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft nach Berlin berufen, die in den elf Jahren seiner Geschäftsführung sich zu einer angesehenen Verlags- und Sortimentsbuchhandlung entwickelte. Schon damals entfaltete .Herr Kauffmann eine rege buchhändlerische Vereinstätig- kcit. Im Februar 1895 rief er die evangelischen Buchhändler Berlins und Umgebuug zu einer Besprechung zusammen. Aus diesem Kreis, der sich unter seiner Leitung immer fester zusammenschloß, hat sich die jetzt über 250 Mitglieder umfassende, sich über ganz Deutschland erstreckende Vereinigung Evangelischer Buchhändler entwickelt. Am 7. Oktober 1901 übernahm Herr Kauffmann käuflich die bis dahin dein Evangelischen Schriftenverein zu Breslau gehörige Buchhandlung, die er unter der Firma Evangel. Buchhandlung Gerhard Kauff mann fortführte. In den seitdem verflossenen 25 Jahren -hat sich dieses Geschäft in recht erfreulicher Weise weiterentwickelt. Im Mai des Jahres 1919 trat der glücklich aus dem Felde heimgekehrte Sohn des Geschäftsinhabers, Herr Gerhard Kauffmann d. I., als Teil haber ins Geschäft ein; die Leitung der Buchhandlung liegt jetzt vor allem in seinen Händen, da der Vater aus Gesundheitsrücksichten ge zwungen ist, sich viel im Gebirge aufzuhalten. Neben seiner geschäft lichen Tätigkeit hat der Jubilar in den 25 Jahren seit seiner Über siedlung nach Breslau sich jn umfangreichster Weise an den Arbeiten christlicher und vaterländischer Vereine beteiligt, von denen mehrere ihn in Anerkennung seiner Tätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt haben. Von März 1907 bis Mai 1921 war er Vorsitzender des Provinzial vereins der Schlesischen Buchhändler, der ihn, als er aus Gesund heitsrücksichten sein Amt niederlegen mußte, zu seinem Ehrenmitglied mit Sitz und Stimme im Vorstand bzw. zum Ehrenvorsitzenden er nannte. Herr Prokurist Johannes Geest i. H. Buchhandlung Gustav Fock G. m. b. H. in Leipzig konnte am 1. Oktober 1926 auf eine 25jährige Tätigkeit im vorgenan-nten Hause zurückblicken. Gestorben: am 3. Oktober Herr Albert John, ein Mitarbeiter der Firma I. I. Weber, Abt. Jllustrirte Zeitung in Leipzig. Der Verstorbene, Inhaber des Albrechtskreuzes, des Ehrenzeichens des Buchhandels in Silber und der silbernen Ehrenzeichen der Handels kammer, hat seiner Firma in 52jähriger Tätigkeit bis zum letzten Tage seine ganze Kraft gewidmet und sich durch Arbeitstreue und Fleiß ein dankbares Gedenken über das Grab hinaus gesichert. Gestorben: Prof. vr. Karl Wild in Heidelberg im 61. Lebensjahre. Unter feinen zahlreichen Arbeiten meist historischen Inhalts sind zu erwähnen: Johann Philipp von Schönborn (1896); Karl Theodor Welcker, ein Vorkämpfer des älteren Liberalismus (1913) und der Bilderatlas zur badisch-pfälzischen Geschichte (1904). — Am 4. Oktober in I e n a Prof. vr. AlexanderGutbier, der zeitiger Rektor der Universität, im 50. Lebensjahre. Er war Direktor des chemischen Laboratoriums der Thüringer Landeshochschule und verfaßte u. a.: Studien über Tellur (1902); Chcm. Praktikum f. Medi ziner (1904); Anl. z. Maßanalyse (4. Ausl. 1924); Gewichtsanalyse (2. Aufl. 1919); Lehrbuch d. qualitat. Analyse (1920); Chemie studium und -unterricht (1921). — Am 4. Oktober in Weimar Graf Wolf Baudissin, bekannt unter dem Pseudonym Freiherr v. Schlicht. Der bekannte Schriftsteller gehört« früher der Armee an nnd war einer der berufensten Schildercr des alten Heeres, dem er seine vor wiegend humoristischen Schriften widmete. Die Zahl der von ihm ver faßten Romane, Humoresken und Theaterstücke ist außerordentlich groß. — Auf einer Reise nach Italien Prof. vr. Otto Schoendoerffer aus Königsberg i. Pr. im 66. Lebensjahre. Er ist als Kantforscher bekannt und war Herausgeber der Gesammelten Schriften E. Arnoldts (1906—11). Ferner schrieb er: Kant und sein Briefwechsel (1924); Fundamente der Kantischen Philosophie (1924); Kants Leben und Lehre (1924). öpreWal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Anzeigenlisten von Weihnachts-Neuigkeiten. Eine kurze Zusammenfassung aller Weihnachts-Neuigkeiten eines Verlages mit Preis, Einbandart, Erscheinungstermin und dem Hin weise, wo die ausführliche Börsenblattanzeige des Werkes zu finden ist, wie dies der Verlag K. F. Koehler in Nr. 227, Seite 8816, getan hat, dürfte dem Sortimenter die Übersicht über di« auch in diesem Jahre noch beträchtliche Anzahl der Neuerscheinungen wesentlich erleich tern. Wenn die Redaktion des Bbl. diese »Weihnachts-Neuigkeiten 1926« stets auf der linken Seite bringen würde, sodaß die Listen ein seitig verwendet werden können, wäre dies besonders zu begrüßen. Dresden. Johannes Rudolph Nachf. Eine peinliche Frage. Peinlich nämlich für mich, daß ich das doch einmal fragen muß. Den betreffenden Sortimentsbuchhändlern, die solch eine Frage nötig machen, scheint ihr Inhalt nicht peinlich zu sein. Uber den Geschmack ist eben nicht zu streiten. Aber wenn das Ansehen des Buchhändlers als eines anständigen Menschen auf dem Spiele steht, darf man wohl einmal mit der Sache, die alle angeht, an die Öffentlichkeit gehen. 1. Es gibt eine große Zahl Buchhändler in Deutschland, großen teils Mitglieder des Börsenvereins, die im Februar mit Vorzugsrabatt von 50?L vor Erscheinen ein oder mehrere Stücke meiner Zeitschrift »Die Liebe. Blätter für Kultur des Geschlechtslebens und der Ehe« fest, bar oder zahlbar sofort nach Erhalt durch Postscheck bestellten und bis heute nicht bezahlten! Eine Mahnung war erfolglos. Drei Fir men bezahlten daraufhin, zwei erlaubten sich aber die berechneten Mahnspesen (5 Pfg. für Postgeld, 10 Pfg. Kosten der durch Zahlungs säumigkeit nötigen wiederholten Kontrolle der Bücher) zu streichen. Ja es gab sogar solche, die nur den Nettobetrag für das Heft sandten und dem Verlag überließen, das Postgeld für Zusendung und für Mahnung selbst zu tragen! 2. Es gibt sogar Buchhändler, darunter Mitglieder des Börsen vereins, die auf die Mahnung, doch endlich die kleine Summe von 45 Pfg., die vom Februar her noch ausstehe, für fest bzw. bar Bezoge nes einzusenden, das Heft, das oftmals »zu persönlichem Gebrauch mit Höchstrabatt« erbeten war, in verschmutztem Zustand znrllck- sandten. Der Verlag hatte also den Schaden und die Spesen zu tragen! 3. Ja es gibt sogar deutsche Buchhändler, darunter Mitglieder des Börsenoercins, die sich das unter 1 und 2 Erwähnte oder sogar beides leisteten — und die trotzdem die — ich sage einmal Naivität be sitzen, das neueste Heft (vielleicht weil das Sonderheft »Das moderne Eheproblem« sie besonders interessiert, »zu persönlichem Gebrauch«?) bestellten. Mir ist es sehr peinlich, daß ich solche Bestellungen un erledigt ablegen lasse, auch wenn dann über »Schlamperei« im Verlag geschimpft wird. / 1211
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