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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1926
- Strukturtyp
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- 1926-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1926
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- Deutsch
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X- 24V, 14. Oktober 1926. Redaktioneller Tsll. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel, an der Tagesordnung. Erst mit dem Jahre 1848 fanden diese Zensur flüchtlinge ihr Ende. Mit dem Jahre 1819 kamen die Karlsbader Beschlüsse. Von ihnen erhoffte man wesentliche Erleichterungen für das Verlagsgewerbe. Das Gegenteil setzte ein, es kam eine verschärfte Zensur statt der Presse freiheit. Die Karlsbader Beschlüsse stellten alle Druckschriften unter 20 Bogen unter Zensur. Mit einem Schlage waren alle in verschie denen Bundesstaaten eingcführten Milderungen hinfällig. Ein harter Kampf der Schriftsteller und Verleger gegen die Zensur setzte ein. Es begannen die Demagogen- und Burschenschaftsverfolgungen. Arndt, Jahn, Görres u. a. werden ihrer Ämter enthoben und auch verhaftet. Im Jahre 1821 führt das Buch: Friedrich Wilhelm III. von dem »ersten rheinischen Liberalen Benzenberg« zum Verbot des ganzen Verlages Brockhaus für Preußen. Desgleichen werden 1824 Fichtes Neben an die deutsche Nation in zweiter Auflage für Preußen verboten. Aus dem Jahre 1832 liegt ein interessanter Fall vor, der ebenfalls die da mals von den Verlegern benutzten Umwege trefflich demonstriert. Die bei Hoffmann L Campe, Hamburg, erschienenen »Briese aus Paris« von Ludwig Börne werben in allen Bundesstaaten verboten. Im Jahr darauf bringt derselbe Verlag das gleiche Buch unter dem Titel: »Mittheilung aus dem Gebiete der Laender- und Völkerkunde«. Als Verlag wurde L. Burnet in Offenbach angegeben. Auf den Fakturen befand sich folgender Hinweis: »NU. In diesen Briefen behandelt der Vf. in seiner geistreichen und feinsinnigen Weise die höchsten In teressen des gebildeten Europa, angeknüpft an die welthistorischen Er eignisse der Gegenwart. Sie sind unstreitig die Wichtigste Er scheinung der neueren Literatur, erlaube mir daher, Dieselben noch besonders Ihrer Aufmerksamkeit zu empfehlen, bitte aber auch zugleich, aus triftigen Gründen um deren möglichst schnelle Verbr eitun g«. Die Strenge der Zensur führt im Jahre 1835 zum vollständigen Ver bot einer ganzen literarischen Richtung. Durch Ministerialverfügung vom 14. November und durch Bundesbeschluß vom 10. Dezember desselben Jahres werden die jungdeutschen Verleger verboten, und über die Schriftsteller: Heine, Gutzkow, Laube, Mündt und Wienbarg wird eine Spezialzensur verhängt. Der damalige preußische Zensor John, früherer Sekretär Goethes, weiß Machtmittel durchzuführen, und die anderen Bundesstaaten folgen seinem Beispiel. Jedes Verbot hat aber auch sein Gebot. Und so kommen zu dieser Zeit unzählige Spott schriften auf die Zensur heraus. Endlich kommt der langersehnte Lichtstrahl. Mit dem Jahre 1848 wird die Preßfreiheit gesichert — sie wird zu einem Grundrechte des deutschen Volkes erklärt. Unzählige Zeitungen und Zeitschriften werden gegründet, politische Witzblätter, unter ihnen der »Kladderadatsch«, beginnen zu erscheinen. Im No vember 1848 wird durch Einsetzen des Ausnahmezustandes durch Wrangel die Freude noch etwas getrübt. Im August des folgenden Jahres hört dann die Zensur vor dem Druck auf. Das Jahr 1849 ist somit das Geburtsjahr der Zensur im heutigen Sinne. Die Nepressiv- zensur, die Beschlagnahme nach Veröffentlichung, wird Angelegenheit der Gerichte. Somit tritt an Stelle der Polizei fortan der Staats anwalt. Damit ist der Rundgang durch diese gerade den Buchhändler an gehende Abteilung auf der großen Polizei-Ausstellung beendet. Die Geschichte spricht in markanten Bildern zu uns, und es ist ein treffliches Stück Arbeit, das die Vorfahren des deutschen Verlagsgewerbes ge leistet haben. Starker Wille aber führte zum Ziel, und so sind uns auch die geistigen Schöpfungen jener Zeiten bewahrt geblieben, die rücksichtslose Zensur verdammte. Paul Eckert. Der deutsche Büchermarkt im 3uli 1926. (Mai und Juni 1926 s. Bbl. Nr. 220.) Im Gebiet des deutschen Buchhandels wurden nach dem „Wöchent lichen Verzeichnis der erschienenen und vorbereiteten Neuig keiten des deutschen Buchhandels" gezählt im Monat Juli 1926 — für Vergleichszwecke werden die Zahlen für Juni teilweise wiederholt — an Büchern: Juli Juni Zunahme (-ft) Abnahme (—) Bezeichnung der Bücher 2120 1685 -I- 4SS Neuerscheinungen 633 466 -l- 67 Neuauflagen 2663 2161 -i- SV2 Insgesamt 1232 Die Verteilung auf die üblichen Wissenschaftsgebiete zeigt folgende Tabelle: Wissenschaftsgebiete Neu erschei nungen Juli Neu auf lagen Ins gesamt Juni Ins- gesamt Schulbücher. Stenographie .... Neuere Sprachen u. Literaturen: 265 59 324 285 Schöne Literatur Religionswissenschaft. Mythologie. 232 78 310 306 Theologie 177 31 208 147 Staats- u. Sozialwissensch. Statistik 174 19 193 195 Rechtswissenschaft 144 33 177 98 Technische Wissenschaften. Handwerk 128 33 161 96 Heilwissenschaft. Tierheilkunde . . . Erziehung u. Unterricht. Jugend- 99 25 124 112 bewegung 80 29 109 73 Naturwissenschaften 88 15 103 95 Erdkunde. Völkerkunde. Atlanten . 62 33 95 103 Handel und Verkehr. Industrie. . Geschichte. Historische Hilfswissen- 71 22 93 107 schäften 72 9 81 58 Jugendschriften Land- und Forstwirtschaft. Jagd. 43 38 81 49 Hauswirtschaft 46 21 67 58 Musik. Tanz. Theater. Kino . . . 58 8 66 59 Kunst und Kunstgewerbe 54 8 62 44 Philosophie Turnen. Sport. Spiele. Sammel- 52 9 61 31 wesen. Geselliger Verkehr . . . Neuere Sprachen und Literaturen: 40 18 58 38 Darstellungen u. Untersuchungen Allgemeines. Sammelwerke. Buch- u. Schriftwesen. Bibliothekswesen. Hochschulen. Gelehrte Gesell- 45 12 57 47 schäften. Wissenschaftskunde. . . Kulturgeschichte. Volkskunde. Ge- 50 4 54 41 Heime Gesellschaften. Freimaurerei Geheimwissenschaften. Allgemeine 36 10 46 31 Kalender. Verschiedenes .... 33 4 37 33 Mathematik 19 7 26 21 Klassische Sprachenu. Literaturen . . 18 6 24 11 Kriegswissenschaft Allgemeine Sprach- und Literatur wissenschaft. Außereuropäische Sprachen u. Literaturen. Orien- 19 2 21 11 talische Sprachen und Literaturen 15 — 15 2 Summe 2120 533 2653 2151 Nur bei einem kleinen Teil der Verlagswerke — Neuerscheinungen und Neuauflagen — ist die Höhe der Auflage in „Tausend" ausgedrückt. Die Gruppierung der Verlagswerke auf Grund dieser Angaben ergibt folgende kleine Übersicht: Juli Juni Bei 17 12 Büchern betrug die Auslagen-Höhe unter 1000 Stück 9 12 .. je 1000 10 16 2000 29 34 3000 15 11 4000 26 30 5000 10 6 6000 3 8 7000 3 8000 1 9000 8 13 10000 14 12 „ „ „ über 10000 „ Die Verteilung der buchhändlerischen Veröffentlichungen nach dem Umfang wurde dadurch ermöglicht, daß die Anzahl der einzelnen Buch seiten berücksichtigt wurde. Anzahl I Umfang der Berlagsveröffentlichungen Juli 49 Jum 30 Bis 4 Seiten 798 503 50 543 498 „ °>i „ 100 558 464 .. ioi „ 200 336 290 201 .. 300 164 158 MI „ 400 78 76 .. 401 „ 500 56 48 „ 601 ,. 600 23 20 .. 601 „ 700 14 18 701 „ 800 11 14 „ MI 900 7 10 .. 901 1000 16 22 über 1000 2653 2151 Insgesamt
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