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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1926
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- 1926-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1926
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- Deutsch
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7« Anzeigenpreise lm Innvn7«II: Amfang ganze Seite SSO ** (Kleinere als viertelf. Anzeigen sind im III. Teil nicht zu- viecgewaltene Detitzeilen. Mitgliederpreis: Die Seile.. lässig.) Mehrfarbendr. nach Vereinbarung. Stellengesuche 0.25FL. »/, S. 70.- Ft. S. 3S.—Ft. N S. 20.—Fl. Nichtmit- ** 0.15 Ft die Seite. Lhlffre-Gebühr 0.75 Ft. 8v,7vN-v11vI slir gtiederpreis: Die Seile 0.50Ft. V, 6.140.—Ft. Vr S. 78.—FL .. Mltal. u. Nichtmitgl. d. S. 0.35 Ft. 2 S. 40.— Ft. — Illusli-Ivi'lon l^sll - Mitglieder: 1. 6. »» durchgehend) - - - - - (nur ungeteilt) 140.— Ft. Adrige Seiten: V, S.I20.- Ft. S. .. <p!atzvor,chrift ^ r « — ohn. rit.a Nr. 245. Leipzig, Mittwoch den 20. Oktober 1928. 93. Jahrgang. Mitteilungen aus dem Antiquariat VI«s« Mitteilungen erscheinen unter alleiniger Verantwortlichkeit »e« Verein« der Antiquariat«, und Exportbuchhändler 1. Jahrgang / 7!r. 8 ,7 sieh- »bi. 7!r, 21S.) Zur Frage der Dücherversteigerungen. Das Ergebnis einer Umsrage. Bücherversteigerungen sind — um das vorauszuschickcn — eine uralt«, man darf fast sagen: eine höchst ehrwürdige Einrich tung. Die bedeutendsten Büchereien und Sammlungen schon des 17. und 18. Jahrhunderts sind ebenso unter den Hammer ge kommen wie die des 19. und 20. Und wie alle Ding« dieser Welt haben auch Bücherversteigerungen hier ausgesprochene Freunde und Lobredner, dort kritische, ja skeptische Beurteiler. Man wird aber nicht ohne iveiteres sich damit Helsen können, daß man den Austveg im Rückgriff auf die alte Weisheit sucht: die Wahrheit liegt in der Witte. Vor allem Ist bei der Entscheidung neben anderem den jetvciligen Zeitumständen Rechnung zu tragen und von allem Episodischen und Ephemeren zu abstrahieren. In Deutschland ist die Zeit der Inflation, unter deren Nach wirkungen wir ganz allgemein immer noch stark stehen, auch auf die Frage der Büchcrvcrstcigcrungen nicht ohne Einfluß geblieben. In jenen Jahren versuchten alle, die irgend flüssiges Geld hatten, es in Sachwerten anzulegen, um es zu retten. Damit traten plötz lich auch für Bücher, Graphik usw. zahlreiche Käufer aus, die sich früher vielleicht nie dafür interessiert hatten. Das führte zunächst zu jener Inflation in der Luxusbücher- und Kunstproduktion. Namhafte Künstler schafften in einem Jahr so viel, wie der deutsche Markt zu normalen Zeiten nicht in Jahrzehnten hätte aufnehmen können. Aber auch auf alte Bücher, Manuskripte und sonstige Antiquaria erstreckte sich die neu erwachte Kauflust. Die Defla tion dagegen und di« damit entstehende Geldknappheit zwang in weitem Umfang zu Realisationen der in den so zusammengebrach ten Sammlungen steckenden Werte. Das war die wesentlichste Ursache der großen Zahl von Versteigerungen, die namentlich die Jahre 1924 und 192b brachten. Nachdem aber das erste Über angebot erledigt war, trat naturgemäß ein gewisser Rückschlag ein. Nicht nur die Zahl und der Umfang der Versteigerungen im all gemeinen ging zurück, man hat auch eine Minderung der Qualität des Versteigerten seststellen zu können gemeint. Ausnahmen, die die Regel bestätigen, sind natürlich vorhanden. Darf man daraus jedoch schon den Schluß ziehen, das; das Versteigerungswesen im deutschen Antiquariat endgültig im Abstieg begriffen ist, daß es als überholt zu gelten hat und daß in der Abkehr davon ein Be- tveis für seine Unvorteilhaftigkeit liegt? Nach den uns vorliegenden Mitteilungen.werden auch in der nächsten Zeit weiter zahlreiche und ansehnliche Versteigerungen stattfinden. Di« in Frage kommenden Firmen verfügen über durchaus ausreichende Aufträge. Immerhin wird auch manche Firma künftig von Versteigerungen absehen. Sotveit es sich dabei um solche handelt, die nicht über die erforderlichen Erfahrungen und Qualifikationen verfügen, ist das gewiß kein Nachteil. Aber auch ganz abgesehen davon, hat sich schon deswegen manchmal eine Einschränkung als notwendig erwiesen, weil auf die Dauer die gleichzeitige Bearbeitung des Lager- und Versteigerungsge schäfts nebeneinander eine zu starke Belastung darstellt. Man kann nicht einfach jeden Lagerkatalog ohne weiteres zum Ver steigerungskatalog umfrisieren. Es handelt sich in jedem Fall um selbständige, ganz eigengeartete Arbeiten. Deswegen empfiehlt sich schon mit Rücksicht darauf eine wirklich« Arbeitsteilung. Da außerdem aber die Herstellung wirklich aussichtsreicher Versteige rungskataloge recht kostspielig ist, legt eben der Hinblick auf diese Unkosten vielfach den Verzicht auf Beteiligung am Versteigerungs geschäft nahe. Eine derartige Einschränkung kann dem verbleiben den Vcrsteigerungsgeschäft nur zum Vorteil gereichen. Bei zu zahlreichen Versteigerungen ist auch deni Interessenten die recht zeitige gründliche Verarbeitung aller eingehenden Versteigernngs- anzeigen kaum möglich. Ebenso führt ein« solche Beschränkung auch wieder zu einer besseren Würdigung der Lagcrkataloge, für deren Studium ebenfalls zu wenig Zeit bleibt, wenn das Inter esse durch zu große Häufung der Versteigerungen völlig nach dieser Seit« abgezogen wird. So wie sich also die Dinge zu entwickeln scheinen, dürfte ein« ganz gesunde Harmonie gefunden werden, die hoffentlich alle befriedigen wird. Entbehrlich werden Versteigerungen Wohl nie sein. Aller dings gibt es Antiquaria, die sich re vera nie für eine Versteige rung eignen dürsten; werden doch z. B. manche Handschriften und Seltenheiten in ihrem wahren Wert ganz allgemein und ins besondere in ihrem spezifischen Wert für bestimmte Interessenten erst durch persönliche Inaugenscheinnahme und eingehenderes Stu dium erkennbar. Auch die beste 'Katalogbeschreibung wird da vielfach unzulänglich bleiben. Hier hat also das Lagergeschäft unbedingt eine seiner zahlreichen unbestreitbaren Domänen. Eben so aber gibt es auch immer wieder Objekte und bestimmte Ge schäftsfälle, bei denen nur die Versteigerung in Frage kommen wird, dann namentlich, wenn die Kapitalkraft des Antiquars nicht zum festen Ankauf ausreicht oder das Risiko dafür zu groß wäre und der Besitzer auf rascheste Realisierung drängen muß. Gerade gegenwärtig trifft das sehr oft zu. Die Besitzer billigst erworbener Jnflationssammlungen, die heute teils rasch abstoßcn müssen, teils verkaufen möchten, um den Gewinn zu realisieren, sind vielfach vom Wert ihrer Sachen so stark überzeugt, daß sie unannehmbare Forderungen stellen. Hier ist die Versteigerung der einzig angebrachte Vorschlag und Ausweg, schon weil so die 87
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