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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1926
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- 1926-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1926
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- Deutsch
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X- 245, 20. Oktober 1926. Mitteilungen ans dem Antiquariat. Bremer Stadtbibltothek, möglich, seltene und wertvolle Stücke zu erwerben. Auch das Würfelbüchlein, etwa 1487 von Kachelofen in Leipzig gedruckt und bisher völlig unbekannt, konnte sür Deutschland zurückgehalten werden. Die meisten Stücke wurden von deutschen und ausländischen Privatsammlern und auslän dischen Händlern erworben, wogegen den deutschen 'Buchhändlern nur wenige zufielen. Ein Verzeichnis mit sämtlichen Auktions- ergebnissen ist im Druck. Deutsche Literatur bei Graupe. Eine stattliche Sammlung deutscher Literatur, darunter eine E. T. A. Hossmann-Sammlung, und Kalender und Almanache kamen am 24. und 25. Sept. bei Paul Graupe in Berlin zur Versteigerung. Aus das Ergebnis gerade einer solchen Versteige rung konnte man gespannt sein, denn das Gebiet der Erstausgaben deutscher Literatur kann man als eine Art Prüfstein sür die Kauf kraft und Kaufwilligkeit des Antiquariatspublikums ansehen. Hier kommen wohl am meisten die Sammler alten Schlages zur Gel tung, denn Spekulationskäufer, wie wir sie sür Luxusdrucke und Graphik z. B. gekannt haben, gehörten aus diesem Sammelgebiet zu den Seltenheiten. Da die 1139 Nummern fast lückenlos ver kauft wurden, kann man auf eine rege Beteiligung der kleineren Sammler schließen, für die sich ja auch manche günstige Gelegen heit bot. Wenn auch dabei manches Buch weit hinter den Preisen zurückblieb, wie man sie zum Teil in Antiquariatskatalogen findet, so geht doch schließlich von den Auktionen eine Anregung zum Sammeln aus, die nicht zu unterschätzen ist. Daß auch für die kostbaren Stücke großes Interesse vorhanden war, zeigt der Preis von 7600 Mark sür einen Band mit 52 Originalzeichnungen E. T. A. Hosfmanns. Er enthält wohl zwei Drittel aller von Hoffmann bekannten Zeichnungen, die Hitzig von Hofsmann selbst und dessen Witwe erhalten hatte. Später erbt« ihn Franz Kugler, und von diesem kam er an Paul Heyse, der den Schatz vor Inter essenten eifersüchtig geheim hielt, bis er den Band 1910 versteigern ließ. Damals wurden 2000 Mark dafür erzielt. Die erste Ausgabe des Münchhausen von Bürger (Göttingen 1786) stieg aus 580.— Mark, die Festausgabe der Iphigenie auf Tauris mit einer Widmung Goethes an Fr. M. Klinger auf 1600.— Mark, eine bisher unbekannte Ausgabe des Taschenbuchs auf das Jahr 1804 in Leder-Portefeuille (die gewöhnliche Ausgabe kostete 11.— Mark) auf 265.— Mark und «in gar nicht gutes Exemplar der ersten Ausgabe der Räuber auf 800.— Mark. Die Abteilung Kalender und Almanache hat einen ziemlich großen Kreis eifriger Käufer gefunden. Einige andere bemerkenswerte Preise, die nicht alle wegen ihrer Höhe hier vermerkt werden, sind: Nr. 2. Abbt, Vom Verdienste. Wien, Degen, 1804 „ 74. Böhme, Alle Theosophischen Werke. 10 Tle. 1682 „ 98. Bürger, Münchhausen. 2. Ausg. 1788 . „ 103. (Bürger, Voß, Gtolberg), Phantasien. Ca. 1790 „ 110. Campe, Robinson der Jüngere. 1779—80 „ 134. Fichte, Reden an die deutsche Nation. 1808 „ 184. Goethe, Schriften. Göschen, 1787—91. Ge ringe Ausgabe „ 193. — Poetische u. prosaische Werke. 1836—37 „ 199. — Das Römische Carnsval „ 218. — Taschenbuch für 1798. In Portesouille art. roten Lederbd „ 221. — Herrmann und Dorothea. 1822. Maro- qninbd. d. Z., Expl. auf Velin .... „ 281. — Ossian, Works. 1773 u. 1783 .... „ 298. Eckermann, Beyträge zur Poesie .... „ 328. Grimm, Deutsche Sagen „ 346. (Hamann),Des Ritters vom Rosencrenzusw. „ 348. (Harsdörsser), Frauenzimmer-Gesprech- spiele. 8 Bde „ 387. Deutsch-französische Jahrbücher. Heft 1/2 „ 550. Jmmermann, Münchhausen. 4 Bde. . . „ 570. Kerner, Di« Seherin von Prevorst. I.Ausg. „ 600. La Roche, Gcsch. des Frl. von Sternheim «2 Nr. 639. Allg. Literatur-Zeitung. 88 Bde. aus 1789 —1814 Wk. „ 643. Kugler, Friedrich d. Große. 1840 . . „ 648. Der Deutsche Merkur. 1773—85 . . . „ 671. Nestroy, Lumpacivagabundus. 1835. Mit Stammbuchblatt „ 693. (Raabe), Die Chronik der Sperlingsgasse Erst« Ausgabe „ 714. (Rost), Die schöne Nacht. 1754 . . „ 719. Schefsler, Cherubinische Wandersmann. 1675 „ 728. Schiller, Kleinere prosaische Schriften. 4 Bde „ 764. — Historischer Calender. 1791—93 . „ 824. Stifter, Witiko. 3 Bde M. 42.— „ 250.- „ 120.- „ 140.— „ 200.— „ 60.— „ 31.- „ 120 — „ 1400.— „ 200.- 135.— 40.— 265.— 140.— Künftige Graphikversteigerungen. Drei große deutsche Kataloge kündigen für Mitte Novem ber bedeutende Graphikversteigerungen an. Die erste vom 10. bis 12. November bei C. G. Boerner in Leipzig, die zweite am 16. und 17. November bei H. Gilhofer L H. Ranschburg in Luzern und endlich die dritte vom 18. bis 20. November bei Hollstein L Pup pe! in Berlin. Nach Umfang und wohl auch Bedeutung steht au erster Stell« die 151. Versteigerung bei C. G. Boerner. Sie enthält Dubletten aus der Sammlung des 1854 verstorbenen Königs Friedrich August II. von Sachsen, die sich aus der Zu sammenlegung mit den Beständen des Staatlichen Kupserstich- kabinetts ergeben haben, die Dürer-Sammlung des verstorbenen Architekten Hans Grisebach, eine alte Rembrandtsammlung, eine Sammlung meist holländischer und englischer Admiralsporträts und verschiedene kleinere Beiträge. Zu den besonderen Kostbar keiten gehören u. a. ein Blatt eines anonymen Meisters der lombar disch-venezianischen Schule, ein Holzschnitt von H. S. Beham, verschiedene Blätter von Lncas Cranach dem Alteren, der Dürer- Kupferstich Ritter, Tod und Teufel, eine ganze Reihe der schönen Landschaften von Augustin Hirschvogel, 6 Stiche des Meisters bi. 8., die zum Teil seit vielen Jahrzehnten nicht im Handel vor gekommen find, und einige andere Blätter anonymer Stecher, ein Blatt von A. Pollajuolo, das einzige, das dieser italienische Stecher gezeichnet hat, sehr kostbare Blätter von Rembrandt und Schon- gauer. Den schönen Katalog schmücken zahlreiche Abbildungen und 40 Lichtdrucktafeln. Welche Bedeutung di« Bocrnerschen Graphikversteigerungen auf dem internationalen Kunstmarkt besitzen, ergibt ein Vergleich der Schätzungspreise in dem ebengenannten Katalog und dem der Versteigerung bei H. Gilhofer L H. Ranschburg in Luzern. Selbst bei anscheinend gleicher Qualität sind die letz teren häufig weit niedriger, eine Ausnahme macht scheinbar die Be wertung Reinbrandtscher Blätter. Auch diese Versteigerung ent hält viele Kostbarkeiten, besonders von frühen italienischen Mei stern, so Filippo Lippi, Meister d. bi, Mantegna und andere. Von Dürer, Leyden, Meckenem, Schongauer und Rembrandt sind hervorragende Blätter vorhanden. Der schöne, reich illustrierte Katalog ist in deutscher Sprache abgefaßt. Anschließend an die Graphik-Versteigerung kommt bei der gleichen Firma am 18. No vember die Sammlung französischer illustrierter Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts von S. Beutüm-Budapest zum Verkauf. Eine bedeutende Sammlung französischer und englischer Kupferstiche des 18. Jahrhunderts, darunter viele Farbendrucke und Schabkunstblätter, ausschließlich aus ehemaligem fürstlichen Besitz versteigern Hollstein L Puppel in Berlin. Bau- douin, Bonnet, Demarteau, Huet, Lavreince und andere mit ihren zum Teil galanten Szenen sind mit kostbaren Blättern vertreten. Von Cochin ist das prächtige Werk über die Feste bei der Hochzeit des französischen Thronfolgers 1745 vorhanden, von Debucourt ba bromeuade publique, von Freudenberger die 8uits d'bstumpes pour servir ü l'bistairs des moeurs et du oostume des brua^ois d-llls Is 18e siöole, von Janinet der Farbendruck: I-a boilstte de Venus, von Moreau d. I. 'die 3eeoude Luito d'bstsmpes usw-, zahlreiche Farbendrucke von Francis Wheatley und andere. Un nötig zu sagen, daß auch dieser Katalog sich durch schöne Aus stattung und Wiedergaben zahlreicher Blätter, davon eine in Far ben, auszeichnet.
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