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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1926
- Strukturtyp
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- 1926-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1926
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 1VV jähriges Bestehen des Bibliographischen Instituts in Leipzig. Von Or. Johannes Hohlfeld. Ob cs im Buchhandel großes Aufsehen erregte, als am 1. August 1826 Frau Minna Meyer in Gotha durch Rundschreiben bslanntgab, daß sic unter gleichem Tage für ihre alleinige Rech nung »und mit den nötigen Fonds -ausgestattet, ein littcrärischcn Zwecken gewidmetes Institut unter der Firma .Bibliographisches Institut' dahier errichtet habe«, darf wohl bezweifelt werden. Aber schon sehr bald hatte der Buchhandel alle Veranlassung, sich sehr lebhaft für die neue Vcrlagshandlung zu interessieren, denn der »Chef- des Instituts, Carl Joseph Meyer <1796—1856), der Gatte der Inhaberin, entwickelte eine ganz ungewöhnliche und die Buch- handelsintcressen stark berührende Tätigkeit. Mau muß wissen, daß jene Zeit noch nicht das Rechtsinstitut der 30jährigen Schutzfrist für die Werke verstorbener Autoren kannte, sondern daß der Originalverlcger für alle Zeiten »privi legiert- war, allerdings nur insoweit, als ihm Schutzprivilegien verliehen waren. So konnten auf der einen Seite in einem kleinen Nachbarstaate alle Werke eines Dichters ungestraft nachgedruckt werden, während im Lande des Originalverlcgers und in den mit diesem konventionell verbündeten Ländern jede Art Abdruck für alle Zeiten verboten war. Diese chaotischen Rechtsverhältnisse standen einer volkstümlichen Verbreitung des deutschen Bildungs- gutcs entgegen, und cs ist Joseph Meyers Verdienst gewesen, daß er diese Schranken mit unbeugsamem Willen durchbrach. Wie F. A. Brockhaus und manche andere bedeutenden deut schen Verleger, ist Joseph Meyer nicht aus dem Buchhandel her- vorgcgangen. Der Gothaer Schuhmacherssohn hatte in Frank furt a. M. im Kolonialwarenhandel gelernt, hatte dann später in London als Exportkaufmann 1817—20 sturmbewegte Jahre durchlebt, war daraus einige Jahre in einer von ihm ins Leben gerufenen Fabrik des Freihcrrn von Boyneburg in Weilar tätig gewesen und war schließlich 1824 als Schriftsteller nach Gotha zurückgekehrt. Eine höchst originelle Übersetzung der Werke Shake speares, die er -bei Hennings in Gotha erscheinen ließ, verschaffte ihm bereits eine -gewisse Berühmtheit. Ebenso war sein englisches Halbmonatsblatt »örilisb Ldrouids- und das von ihm gegründete »Correspondenzblalt für Kaufleute- ein guter Erfolg. Jetzt nun, als -selbständiger Verleger, ging er daran, in einer billigen Samm lung das ganze deutsche Literaturgut den bildungshungrigen Mas sen zuzuführe». Diese »Cabinettsbibliothck der deutschen Klassiker erschien bis 1834 in -zwei Ausgaben in 181 bzw. 184 Bändchen zu 214 -bz-w. 5 Silbcrgroschen. Sie bildeten das Fundament des Verlages, der -sich seitdem -zu einem der stolzesten Häuser des deutschen Buchhandels entwickelt hat. Man kann behaupten, daß Joseph Meyer sein Leben lang sein eigener und zugleich sein einziger Autor gewesen ist. Natürlich hat er bei den großen Werken wie dem Konversationslexikon zahl reiche und ständige Mitarbeiter gehabt, aber alles erhielt erst durch ihn -seine originelle Prägung und Gestaltung. Sein berühmtestes und wertvollstes Verlagswerk, das »Universum-, ist jedenfalls ganz -ausschließlich seine Arbeit gewesen. Er verstand es, in diesem ! schönen und amüsanten Bilderwerk, dessen Stahlstiche in ihrer vollendeten Sauberkeit und Durchsichtigkeit zu den schönsten Re produktionen ihrer Zeit gehörten, in einer prachtvoll bildhaften Sprache das Dargcstelltc dem Beschauer köstlich zu verlebendigen und es durch ein seltenes Assoziationsvermögen der Gegenwart zu verknüpfen. Das dritte -große Hauptwerk Joseph Meyers war das 52bün- dige K o n v er s a t i o n s le x ik o n, das er 1839—56 in mehr als 1000 Lieserungen hcrausbrachtc. Dieses Werk war noch etwas ganz anderes, als was wir uns heute unter einem Konversationslexikon vorstellen. Nicht in strengster Sachlichkeit und Neutralität, -son dern im Gegenteil suchte cs in leidenschaftlicher Parteinahme seinen Ruhm. Denn es wollte und sollte nicht nur einfache Tatsachen zum Rachschlagcn verzeichnen, sondern vielmehr war cs sein Zivcck, die Leser zu freien Menschen zu erziehen. »Bildung macht frei war ja die Parole Joseph Meyers und seines Bibliographischen Instituts. Um diese Hauptwerke rankte sich eine lange Reihe weiterer Sammlungen, die sich zu dem Ganzen eines enzyklopädischen Ver lages zusammenschlossen. Es gibt kaum ein Gebiet des Buchhan dels, das Joseph Meyer nicht wenigstens in seine Pläne einbczog — neben einem juristischen, musikalischen, geographischen, histo rischen usw. begann er unter andern, einen Schulbuchverlag, und er machte sein Institut zu einer der hervorragendsten Kunstver- lagsanstalten seiner Zeit. Und wenn auch nicht alle Früchte reiften, einen -Vertreter hatte er wenigstens doch von jeder Baumsorte im Garten seines enzyklopädischen Verlages. Binnen zehn Jahren seines Bestehens hatte sich das Biblio graphische Institut einen führenden Platz im deutschen Buchhandel erobert, und zwar hatte es aus bescheidensten Anfängen in wenigen Jahren sich zu einem Welthause entwickelt, dessen Hauptverlags werk, das «Universum», in einem Dutzend fremder Sprachen erschien. Seinen Ausgang nahm es von einem Garten häuschen in der Erfurter Vorstadt Gothas, heute Frimarische Straße Nummer 17, wo Joseph Meyer zugleich seine Wohnung hatte. Seine Frau, die Weilarer Pfarrerstochter Minna geb. Grobe, war seine Hauptmitarbeiterin, daneben beschäftigte er noch einen Korrektor und einige Packer. Gedruckt wurden die -Bücher in Frankfurt a. M., gebunden in fremden Werkstätten in Gotha. Der ausgezeichnete Erfolg seiner ersten Unternehmungen und das Gewinnende seines persönlichen Wesens verschafften aber Joseph Meyer bald und leicht größeren Kredit. Schon 1828 konnte er daher an die Angliederung einer eigenen Buchdruckerei denken. Verhandlungen dieserhalb mit der Gothaischen Regierung scheiter ten. Meyers Kreditgeber Scheller in Hildburghausen knüpfte des halb Beziehungen mit der -Meiningischen Regierung an, die dom Bibliographischen Institut für den Fall seiner Übersiedlung nach Meiningen sehr günstige Bedingungen stellte. Da auch die in Meiningen augcbotcnen Räume schließlich nicht genügten, siedelte das Bibliographische Institut Ende 1828 nach Hildburghausen über, wo es in dem Brunnqucllschen Grundstück eine allen An forderungen auf Jahrzehnte -hinaus genügende Heimstätte fand. Als mit dem Ausgang der 1830er Jahre etwa der Verlag die Höhe seines Ruhmes erstiegen hatte, wandte sich der ruhelose Geist SS3
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