250, 26. Oktober 1926. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 10087 Zweite religiöse Propaganda«) Ich erbitte die Aufmerksamkeit des Sortiments für die Anzeigen von 7 religiösen Büchern, die in dieser Nummer und den anschließenden angezeigt werden. Religiös in weitem Ginn genommen. An sie schließen sich aus dem Japanischen übersetzte Dramen an. — z) Die endgültige Formulierung der Entdeckung vom Vorgriechischen Nittel meerglauben, dem „Poseidonkult" seitens Leo FrobeniuS, interessiert alle, deren Bildung auf der Antike beruht. Hier geschieht eine Erweiterung unseres religiösen Ge sichtskreises. — r) Nicht minder wichtig ist das Buch von Hans Künkel. Ich möchte es als den ersten Baustein einer kosmischen Religion, die sich aus dem Christentum heraus entwickelt, bezeichnen und weiß, daß man mir in einigen Jahren recht geben wird. — 3/4) Mit den beiden Büchern von Friedrich Gogarten erscheinen zwei entscheidende Bücher des NeuprotestantiömuS. Gogarten wurde seinerzeit von Wilhelm Schäfer als der „junge Luther der Neuzeit" bezeichnet. Nit ihm vollzieht sich die Abkehr vom liberalen Protestantismus in der Rich tung Kierkegaards. — 5) Ernst Ntchel wendet sich mit seinem Buch an Katholiken und Protestanten, er hat durch dieses Buch Aussicht, dem Schicksal wittigS nachzufolgen. Nicht die Kirche darf zur reinen Organisation werden; ihre Hauptaufgabe ist die Erweckung lebendiger Kräfte. Das gleiche gilt vom Staat. — b) Hendrik de Man zeigt sich auch in seiner neuesten Schrift als der berufene Vertreter des sozialen Gedankens. — 7) Rosa Mapreder bringt ein Büchlein: Askese als weg zu einer seelisch Verfeinerten Erotik. — 8) Die japanischen Dramen aber führen tief in die lebendigen werte östlichen Denkens ein und ergreifen wie die besten Werke unserer Klassiker. Eugen Dieöerichs Verlag in Jena