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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1926
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- 1926-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1926
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- Deutsch
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X- WO, 28, Oktober 1928. Redaktioneller Teil. Jugendbuchwochc des ReichsbundcS Deutscher Papier- und Schreib warenhändler. — Wie im vorigen Kahre veranstaltet der Nelchsbund Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler auch In diesem Kahre, und zwar in der Zeit vom LS. November bis 4. Dezember eine Ju- gcnbbuchwoche, die der Bekämpfung von Schmutz und Schund unter der Jugend dienen soll. Es wird wie im Vorjahr so auch in diesem sicher In manchen Orten von Vorteil sein, wenn das Sortiment gleich zeitig Jllgenübuchwochen veranstaltet und sich se nach den Bedürf nissen an der Veranstaltung der Jugendbuchwoche beteiligt. Mündliche Buchbesprechungen. — Nächster Abend am Mittwoch, dem 27. Oktober, abends 8 Uhr im S t e > n i ck e - S a a l in M il n ch e n: Hand Brandenburg: Lyrik und Versdichtung. Die Münchner Buchhändler seien besonders ringelnden. Bitte Schreibpapier mitzu bringen. Goethc-Gesellschast Weimar, Ortsgruppe Dresden. — Am Dienstag, dem 2. November 1928, abends 8!4 Uhr, spricht im Hotel Bristol Universitäts-Professor vr. Korfs, Leipzig: »Vom Wesen Goethescher Gedichte«. Für Angehörige des Dresdner Buch handels und der Dresdner Bibliotheken stehen Freikarten zur Ver fügung, die in der Akadem. Buchh. A. Dressel, Bismarckplatz 14, be reitgehalten werden. Die Gemcinschast kultureller Buchhändler in Berlin hatte die Berliner Kollegen zur Besichtigung der verbotenen Abteilung der Polizei-Ausstellung eingeladen. Leider fanden jedoch die Besucher nicht das, dessentwegen sie eigentlich gekommen waren, nämlich eine Aus stellung verbotener Literatur, wie solche, wie bekannt, im Berliner Polizei-Präsidium aufbewahrt wird. Bücher waren überhaupt nicht zu sehen, iasllr aber eine große Anzahl anderer »sekreter« Gegenstände. Den Buchhändler konnten allensalls die Nummern der konfiszierten Zeitungen und Zeitschristen interessieren, von denen eine Anzahl ans gestellt war. Außer diesen war noch ein« große Fülle von verbotenen Bildern zu sehen, z. B. war ein und derselbe bedenkliche Vorgang in drei Bildern nebeneinander ungeordnet, von denen das erste ihn in künstlerischer, das zweite in kitschiger und das dritte in obszöner Form wiedergab. Interessant war auch noch ein Bild, das ein hohes Gericht in koloriertem Zustande für verboten, in schwarzem Zustande sür er laubt erklärt hatte. Was sonst noch ausgestellt ivar, Fingerabdrücke, Abbildungen von Verbrechen, große tabellarische Zusammenstellungen sexueller Richtung usw., das hier zu beschreiben wäre abwegig. Am selben Abend hatte die obengenannte Vereinigung eine Zu sammenkunft einberufen, um gegen das beabsichtigte Gesetz gegen Schmutz und Schund Stellung zu nehmen. Nach einleitenden Worten des Vor sitzenden, Herrn Aris, sprach Herr Frank vom Malik-Verlag in scharfer Weise gegen den Entwurf. Er betonte, daß große gegen ihn gerichtete Plakate hergestellt werden müßten, die in den Fenstern aller Buchhandlungen auszuhängen wären. Er beklagte die Gleichgültigkeit des Buchhandels und seiner Vereine, die durch das Gesetz bedroht würden, und daß bisher nur die links gerichteten Verleger in einer zahlreich besuchten Versammlung einen Protest erhoben hätten. In seiner politisch gefärbten Rede wies er daraus hin, daß das Gesetz geeignet wäre, sich hauptsächlich gegen die links gerichteten Parteien zu wenden. Auch die Polizei-Ausstellung hätte jo bewiesen, daß mehr als SO?? der konfiszierten Blätter die linksradikalen Parteien be troffen hätten. Er brachte auch eine umfangreiche und sehr wirksame Broschüre zur Verteilung, die den Titel hat: »Jeder Deutsche hat das Recht . . .« und die eine Zusammenfassung der Prozesse und Ver urteilungen nebst den inkriminierten Stellen aus jenen kommunistischen Büchern bringt, die in den letzten Jahren konsisziert worden sind. Rechtsanwalt vr. Pos« ner verurteilte ebenfalls, wenngleich nicht aus politischen Gründen, die Absicht des Gesetzgebers. Er mißtraue in erster Linie den Lehrern und Geistlichen, die in den Ausschüssen zu sitzen hätten, die die Abstempelung eines Buches als Schund zu bewirken haben. Der Entwurf operiere mit Begriffen, die bekannter maßen nicht zu definieren sind, wie Kitsch usw. Vor allem ist es bedenklich, daß der Verleger, dessen Bücher aus die Schundliste kommen, keine Möglichkeit einer gerichtlichen Berufung hätte. Das steht zwar nicht im Gesetz, aber in den gleichzeitig oerössentlichten Aussührungs- bcstimmungen. Diese schreibe» sogar weiter vor, daß es die Ministerien eines jeden Landes sind, die das Recht haben, Ausführnngsbcstimmun- gen zu erlassen. Man müsse nicht bloß mit Worten protestieren, son dern Gegenvorschläge bringen. Herr Winkler vom Verein linksgerichteter Verleger wandte sich ebenfalls scharf gegen das Gesetz und bedauerte die Lauheit des 1282 deutschen Buchhandels. Er glaubt, daß sogar ein Sozialdemokrat der Vater des Gesetzes wäre. Und auch diese Partei wendet sich nach seiner Kenntnis nicht, gegen dasselbe, sondern will ihm nur einige Glstzähne ausreißen. Der Berliner Buchhandel müsse Protestversamm- lungen einbcruscn und vor allem auch die verwandten Gewerbe, die nach seiner Ansicht ebenfalls bedroht sind, also Papierhändler und -Fabrikanten, Buchdrucker und das sonstige graphische Gewerbe zur Mitarbeit gegen das Zustandekommen des Gesetzes scharf mache». Der Unterzeichnete mahnte zur Maßhaltung und vertrat die An sicht, daß erstens mit der größten Deutlichkeit ln dem Gesetz betont werden müsse, daß es sich nur mit Jugendschriften zu besassen habe, daß also andere Literatur nicht betroffen werden darf, auch wenn diese geeignet wäre, die Äugend zu schädigen. Denn dann wären Tür und Angel allen Bestrebungen geössnet, die als unerwünscht bezeichnet werden müßten. Auch das Fehlen der Berufung an ein Gericht müsse behoben "werden. Es wurde schließlich beschlossen, umgehend eine Broschüre herauszugeben, in der die Bedenken gegen das beabsichtigte Gesetz zusammengesaßl werden. Ein anwesender Kollege erklärte sich bereit, diese Schrift auf seine Kosten drucken zu lassen. Außerdem soll eine möglichst weitgreisende Agitation in die Wege geleitet werden. Zur größten Eile — der Reichstag tritt im November zusammen — wurde gemahnt. vr. W. Junk. Vcrstcigcrungskalcnder. — 30. Oktober: S. MartinFracnkel, Berlin: Versteigerung 83: Bibliothek Türckhetm Tl. II u. a. 48g Rrn. 1. u. 2. November: Karl Ernst Henrici, Berlin: Versteige rung 113: Eine Goethesammlnng. Bildnisse, Handzctchnungen und Gemälde zumeist aus der Sammlung Aufseeßer-Berlin. Städte ansichten. Kupferstiche. 840 Nrn. 2. u. 3. November: Internat io n aal Antiguartaat sHertz- berger), Amsterdam. Collection importante cko lirres. 840 Nrn. 4.—8. November: P a u l G r a u p e, B e r l i n. Auktion 68. Kunst- ltteratur, Bibliographie, Luxusdruckc, Moderne Bücher. Die Handbibliothek Vincent Mayer u. a. 1S10 Nrn. 8.—10. November: Sotheby L Co., London. Bücher aus ver schiedenen Bibliotheken. S8S Nrn. 10.—12. November: C. G. Boerner, Leipzig. Kostbare alte Kupferstiche. 1889 Nrn. Mitte November: M. Platz, Bo » n. Bibliotheken Camphausen und Mischke. Deutsche, bes. rheinische Geschichte, Genealogie, Heraldik, Numismatik, Berg- und Hüttenwesen, Mathematik usw. 15. —18. November: Sotheby L Co., London. Bücher, Manu skripte, Autographen. 775 Nrn. 16. —17. November: H. Gilhofer L H. Nanschburg, Luzern. Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister des 15.—18. Jahrh. 892 Rrn. 18. November: H. Gilhofer L H. Ranschburg, Luzern. Bibliothek S. Beutum-Budapest. Jllustr. Bücher d. 18. u. 18. Jahrh. 383 Nrn. 18.—20. November: Hollstein L Puppel, Berlin. Kunst auktion 35: Kupferstiche, Farbstiche, Schabkunstblätter, Radie rungen, Handzeichnungen meist d. 18. Jahrh. 1255 Nrn. Aus Skandinavien. — Am 6. Oktober konnte der langjährige ehe malige Vorsitzende des Norwegischen Buchhändlervereins, Herr Th. Lambrechts i. Fa. Aschehougs Boghandel inOsIo, seinen 70. Ge burtstag feiern. Der Jubilar hat seine buchhändlerische Ausbildung im Jahre 1880 bei der Firma Aschchoug in Christiania begonnen, deren Mitgründer sein Onkel war. Im Jahre 1888 trat er als Teilhaber in die Firma ein, die 1900 Verlag und Sortiment als selbständige Betriebe einrichtetc, bzw. trennte, wobei Lambrechts das Sortiment, das er auch heute noch besitzt, übernahm. Während der Jahre 1903 bis 1919 war Lambrechts, wie bereits erwähnt, Vorsitzender des Norwegi schen Buchhändlervereins, und in der zum 75jährigen Jubiläum des Vereins Herausgegebenen kleinen Festschrist »Vors borwasuck 1851— 1926« sllnsere Vorsitzenden) ist auch ihm eine Biographie gewidmet. Einvornchmes Werbemittel hat Kritze's Hofbuchhand- lung in Stockholm in Form eines reizenden kleinen Führers durch Stockholm, betitelt »britre's I.itiio Ouicko to Stooülwlm 1926«, heraus gegeben. Zehn prachtvolle Ansichtskarten von Stockholm sind dem geschmackvoll ausgestatteten Bllchelchen btigegeben, das in fabelhafter Kürze eine Auswahl der wichtigsten Angaben und Beschreibungen von und über Stockholm und der näheren Umgebung enthält. Selbst sta tistische und geschichtliche Daten sind mit ausgenommen. Außerdem enthält der kleine Führer einen Plan der Stadt, in den selbstver ständlich die Lage des Geschäfts eingezeichnet ist, ferner auch ein kleines
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