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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1926
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- 1926-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1926
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. „Die Weltmisfion des deutschen Buches". Eine Umfrage. Das Deutsche Ausland-Institut in Stuttgart hat dankens- iverterweise das 2. Oltoberheft seiner Zeitschrift »Der Ausland- deutsche» den Ergebnissen einer Umfrage gewidmet, die den Zweck verfolgt, die Ansichten maßgeblicher, im Auslande ansässiger Sach verständiger über die Log« des deutschen Buches im Auslände zu sammeln. Die Ordnung und Bearbeitung der Eingänge war Herrn Professor vr. Gerhard Menz anvertraut, der in seinen einleitenden Worten darauf hinwies, daß mit dieser Ver öffentlichung beabsichtigt sei, »weiteste Kreise zu eingehender Be schäftigung mit einem Fragenkomplex anzuregen, der gegenwärtig zu den wichtigsten Aufgabenbereichen deutscher Kulturpolitik ge hören dürfte». Da es sich um einen ersten Versuch handelt, in einer Zeitschrift Auslandstimmen über die vielumstrittene Frage der wirksamsten Verbreitung des deutschen Buches zu Gehör zu bringen, konnten Lücken schwer vermieden werden. So vermißt man Zuschriften aus Schweden, Dänemark, Holland, Italien, Frankreich, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland, Japan und anderen Staaten, darf aber dis bestimmte Hoffnung hegen, daß die Ergebnisse der ersten Umfrage wichtig genug sind, um eine erwünschte Diskussion und Kritik und weitere Berichterstattung an- zuvsgen. Die Anordnung der Zuschriften des ersten Teils der Umfrage, wo von der gegenwärtigen Lage des deutschen Buches und seiner Bedeutung für das Ausland die Rede ist, folgt dem geographischen Gesichtspunkt. Eindrucksvolle Geleitworte des Staatsministers a. D. Otto Boelitz gehen diesem Teil voran. Im zweiten Teil, dem Hosrat vr. Arthur Meiner »ein Wort der Zuversicht» für die Geltung des deutschen wissenschaftlichen Buches mitgibt, sind die Äußerungen zusammengefaßt, die besondere Anregungen geben und namentlich die buchhändlerische Praxis behandeln. Die Berichterstatter setzen sich in erster Linie aus Vertrauens männern des Deutschen Ausland-Instituts, meist führenden Per sönlichkeiten deutscher Vereine des Auslandes, zusammen. Die Mehrzahl von ihnen hat akademische Vorbildung. An Buchhänd lern, die in der Praxis stehen, kommen im ganzen nur wenige zu Wort, und das ist zu bedauern, denn bei so manchem Referat eines Nichtbuchhändlers vermißt man die ergänzende Äußerung des im gleichen Lande ansässigen Sortimenters, dem die Bedürfnisse sehr verschiedenartiger Kreise aus täglich sich wiederholender Erfahrung bekannt sind. So erfährt man aus der Umfrage im wesentlichen auch nur die Wünsche des Auslanddeutschlums, während über den Bedarf der Leser nichtdeutscher Herkunft kaum mehr als- gelegent liche Bemerkungen fallen. Es wäre darum zu begrüßen, wenn bei kommender Gelegenheit auch die Ansichten von maßgeblichen Ausländern über das deutsche Buch gesammelt vorgelegt werden könnten. In seinem »Schlußwort» hat Professor Menz mit Recht her vorgehoben, daß diese Umfrage trotz ihrer Lücken wertvolle An regungen zu geben imstande ist und daß eine hoffentlich einsetzcnde Erörterung in den interessierten Kreisen praktischeErfolge zeitigen wird. Als solche unmittelbar -beteiligte Kreise darf man den deutschen Buchhandel, die Auslanddeutschtumvereine und die mit der Pflege der deutschen kulturellen Belange im Auslände betrauten amtlichen und halbamtlichen Stellen bezeichnen. Ihnen allen ist das Studium der Antworten auf die Umfrage und des Schlußwortes von Professor Menz dringend zu empfehlen. Sie tvevden erkennen, welche Bedeutung der Pioniertätigkeit des im Auslande ansässigen Buchhändlers zukommt und welche Rolle die Preisfrage — auf ihr richtiges Maß zurückgeführt — spielt; sie werden ober auch der anderen Schlußfolgerung zustimmen, daß gegenwärtig im deutschen Volke die Stellung zum Buch und zu geistiger Betätigung überhaupt ein« anders werden muß angesichts der immer mehr um sich greifenden Überschätzung sportlicher Höchstleistung und einseitiger Muslelausbildung. Im folgenden sollen noch andere Ergebnisse der Umfrage hervorgehoben werden, die nicht nur für den Buchhandel, sondern auch für alle übrigen Beteiligten von Interesse sein dürften. Dabei mögen einige Ergänzungen aus dem Material willkommen sein, das dem Referenten zugängig ist. Nicht wenige der gesammelten Auslandstimmen betonen die Notwendigkeit, vor allem die Grundlagen zu schaffen oder aus zubauen, um die Kenntnis von deutscher Kultur zu verbreiten. Der Spracherlernung und der Schule gelten diese Aus führungen, und wenn auch nur Brasilien, Mexiko, Spanien, Ungarn, Memel, die an Polen abgetretenen Gebiete und die deutschen Kolonien in Rußland an dieser Stelle sich zu der wich tigsten aller Fragen geäußert haben, so darf man hier zweifels ohne verallgemeinern und die Spracherhaltung und Verbreitung durch Schulen, Kurse, Hochschulen und Institute, Studentenaus tausch und Stipendien, durch Presse und Buchhandel für alle Länder als die erste Ausgabe bezeichnen, die nur gelöst werden kann, wenn hinter aller amtlichen, vereinsmäßigen und pri vaten Förderung der Wille unseres gesamten Volkes steht. Wo aber der Wunsch nach geistiger Speisung, nach Ver sorgung mit deutschen Büchern besteht, wird oft über die Wege geklagt, auf denen das Geistesgut hinausgetragcn wird. Den Mangel an deutschen Buchhandlungen hebt in der Umfrage aus drücklich nur Kanada hervor, doch wir wissen, daß namentlich in den Vereinigten Staaten, aber auch an vielen Plätzen Mittel und Südamerikas, Südafrikas und Ostasiens keine Möglichkeit be steht, sich deutsche Bücher vorlegen zu lassen. Häufig klagen die vom Auslandinstitut Befragten über die Unkenntnis der neu erschienenen guten Literatur, über den Mangel geeigneter Zu sammenstellungen, die eine Auswahl erleichtern und das Wert volle leicht erkennen lassen. Mit Prospekten und Waschzetteln ist dem Auslanddeutschen offenbar nicht genug gedient; sie wün schen auch eine Empfehlung von unparteiischer Seite. Einzelne der Befragten nennen die Bücherschau des Stuttgarter »Ausland deutschen», die Börsenvereinszeitschrift »Das Deutsche Buch» und die Bücherlistcn des Auslandbundes deutscher Frauen als zur Be ratung «besonders geeignet, doch diese Werbemittel genießen noch nicht die Verbreitung, di« ihnen zu wünschen ist. Wenn aber einer der Berichterstatter für Brasilien ausdrücklich fordert, daß die deutschen Buchhandlungen im Lande in die Lage gesetzt werden müßten, die Zeitschrift »Das Deutsche Buch» ihren Kunden an- lL8k
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