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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1928
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- 1928-02-04
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- 04.02.1928
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rigen Verhandlungen, wobei auch das Reichsarbeitsministerium an gerufen wurde, gleichfalls neue Tarifäbschlusse zustande (Loyn- und Manteltarif), die sich auf denselben Zeitraum erstrecken, der für die Gehilfenschaft in Betracht kommt. Auf Grund des gegenwärtigen Spitzcnlohns von wöchentlich 52L0 M. und des 0 bis 2656 betragen den Ortszuschlags bewegen sich die iu vier Klassen eingekeilten Löhne (für Neuausgelernte in der Lehrdruckerei im ersten Ge hilfenjahr, für Gehilfen bis zu 21 Jahren, für Gehilfen von 21 bis 24 Jahren und für Gehilfen von über 24 Jahren) zwischen wöchentlich 29.40 M. und 52.50 M. Bei den Maschinensetzern, die 2056 mehr an Lohn erhalten, bewegt sich diese Spanne zwischen 35.28 M. und 63 M. wöchentlich, und bei den Korrektoren, die 7)456 an Lohn mehr erhalten, zwischen 31.01 M. und 56.44 M. Die Entschädigung für Lehrlinge (Kostgeld) beträgt im ersten Lehr jahr ION, -im zweiten Lehrjahr 20^, im dritten Lehrjahr 3056 und im vierten Lehrjahr 4056 des Spitzonlohns der Gehilfen. Je nach dem Ortszuschlage erhalten somit die Lehrlinge 4.20 M. bis 21 M. wöchentlich. Die Löhne des Hilfsarbeiterpersonals richten sich nach gewissen, im Tarif festgesetzten Prozentsätzen des Spitzenlohns für Gehilfen. Zwecks Annahme öder Nichtannahme der neuen Tarifäbfchlllsse im Frühjahr 1927 hatte der froigewerkschaft- liche Veriband der Deutschen Buchdrucker am 18. März 1927 eine Urabstimmung veranstaltet, an der sich 81A der Mitglieder beteiligten und die folgendes Ergebnis hatte: 43 204 Stimmen (--- 67,456) waren für und 20 884 Stimmen (— 32,626) waren gegen die Annahme der neuen Tarifabfchlüsse. Um eine Neuregelung des Berechnend (Akkord- arbeitens) im Maschinensatz herbeizuführen, fanden vom 26. bis 27. Oktober 1927 diesbezügliche Verhandlungen statt, die aber schließlich ergebnislos abgebrochen wurden. Zu gegebener Zeit wer den diese Verhandlungen aber wieder ausgenommen. Die gegen wärtigen Bestimmungen gellen noch bis zum Ablauf des Mantel- tarifs (31. März 1928). Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ist es für den Bericht erstatter eine angenehme Ausgabe, der nachdrücklichen und erfolg reichen Fortbildungsbestrebungen zu gedenken, die sich im Buchdruckgewerbe gerade in letzter Zeit in auffälliger Weise zu er kennen geben, und zwar wetteifern hierbei Arbeitgeber wie Arbeit nehmer. Erstere sind lebhaft bestrebt, manches nachzuholen, was früher versäumt oder nicht mit der notwendigen Regsamkeit und Opferfreudigkeit betrieben wurde. Erinnert sei an die im Februar 1927 erfolgte Eröffnung der Meisterschule für Deutschlands Buch drucker in München, der bald eine gleiche Schule in Leipzig folgen wivd. Wie verlautet, sollen auch in Mainz und Dresden ähnliche Schulen errichtet werden. Es ist sehr erfreulich, daß im Buchdruck gewerbe ein derartiger Fortbildungsdrang herrscht, der selbstver ständlich auf die Qualität der Druckaufträge nicht ohne günstiges Einfluß bleiben kann. Ter Deutsche Buchdrucker-Verein hat unter Mitwirkung von Vertretern der Gehilsenverbände Richtlinien für die Meisterprüfung im Buchdruckgewerbe her ausgegeben. Um einheitliche Richtlinien für den Fach unterricht der Lehrlinge festzusetzen, fanden am 24. und 25. November 1927 Verhandlungen zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer statt. Auch die Einführung der Lehrlingsordnung für das deutsche Buchdruckge werbe hat weitere Fortschritte gemacht. Die Berufsvereinigungen im deutschen Buch druckgewerbe konnten sich auch im Jahre 1927 günstig ent wickeln. Was den im Jahre 1869 in Mainz gegründeten Deutschen Buchdrucker - Verein betrifft, so ist bei der Berichterstattung über dessen Hauptversammlung in Baden-Baden (1927, Nr. 226) alles Nähere gesagt worden. Die Mitgliederzahl des im Jahre 1866 in Leipzig gegründeten Verbandes der Deutschen Buch drucker betrug Ende 1927 rund 81 000; die Lehrlingsabteilung umfaßt gegenwärtig rund 16 000 Mitglieder. Das Verbandsver- mögen betrug am 1. Oktober v. I. 5 530 598.11 M. Für Unter- ftützungszwecke wurden im Jahre 1926 68,756 der Einnahmen aus gegeben. Die christliche Buchldruckergewerkschaft Gutenberg- Bund (gegründet 1893 in Erfurt) zählte Ende des vorigen Jahres 3896 Mitglieder, außerdem 600 Mitglieder in der Lehrlingsabteilung. Ende 1926 betrug das Vermögen 124 904.55 M. Im Jahre 1926 wurden 94 156 M. für Unterstützungszwecke ausgegeben. Der Ver band der graphischen Hilfsarbeiter und -arbeite- rinnen Deutschlands verfügte Ende 1926 über ein Vermögen von 1130 784 M. (gegen 648 248 M. Ende 1925). Der Verband zählte Ende 1926 36 433 Mitglieder. Rund 4000 Mitglieder zählt der im Jahre 1896 in Weimar gegründete Deutsche Faktoren-Bund. Er verfügt über ein Vermögen von rund 300 000 M. Der Deutsche Buchdrucker-Verein verlor im Jahre 1927 durch den unerbittlichen Tod eine Anzahl verdienter Mitglieder. ES starben u. a. die Herren Haberland und T h a l a ck e r in Leipzig und Kommerzienrat Huber in Kempten. Am 12. Januar 1928 starb in Leipzig im 80. Lebensjahre Redakteur Ernst Wiener^ der bei der Gründung der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« (1889), amtliches Organ des Deutschen Buchdrucker-Vereins, die Re daktion übernahm und bis 1920 in dieser Stellung tätig war. Auf lohntariflichem Gebiet wird aller Voraussicht nach auch das Jahr 1928 nicht ohne Bedeutung sein. Laufen doch Ende März 1928 die mit den Gehilfen, dem Hilfsarbeiterpersonal und den Buchdruckerei-Buchbindern -abgeschlossenen Lohntarife ab. In den Or ganen der Arbeitnehmerorganisationen macht sich bereits jetzt schon so eine Art »Kampfstimmung« bemerkbar (s. dazu auch die Mitteilung betr. Kündigung des Lohntarifs auf S. 133. Die Schrift!.). In der Abwehr gegen die Konkurrenz-er sogenannten »ö s - fentlichen H and« war der Deutsche Buchdrucker-Verein überaus rührig, was im Interesse der Allgemeinheit dankend anerkannt werden muß. Auch unter der K o n k u r r e n z d e r G e f ä ng ni s Klo st er- und Hausdruckereien hat das deutsche 'Buchdruck gewerbe sehr zu leiden. Uber diese wichtige Angelegenheit hatte auf der Hauptversammlung zu Baden-Baden Professor vr. Schumpeter- Bonn ein instruktives Referat gehalten, das großen Beifall fand. Leider kann bis jetzt eine Entspannung ans diesem so überaus schäd lichen Konkurrenzgebiete noch nicht festgestelkt werden. In den Groß städten geht man mehr und mehr zur »kalten Sozialisierung« über, und das Buchdruckgewerbe wird hierbei sehr in Mitleidenschaft gezogen. Mit einem unrühmlichen Beispiel geht hier besonders Berlin voran. Gegen -Ende des Jahres 1927 wurde der Verband deut scher Notationsmaschinen - Fabriken, der bei den Buch druckereibesitzern und Zeitungsverlegern auf starken Widerstand ge stoßen war, nach kurzem Bestehen wieder au f g e lö st. Am 1. April 1927 erschien die vom Deutschen Buchdrucker-Verein herausgegebene neunte Ausgabe des Deutschen Buchdruck - Preis tarifs, die eine wesentliche Erhöhung der bis dahin berechneten Druckpreise mit sich brachte. Im Herbst 1927 erschien «auch die gleich falls vom Deutschen Buchdrucker-Verein Herausgcgebene Be tr i e b s b u ch f ü h r u n g für B u ch d ru ck e r e i e n, und zwar in zwei Teilen (für kleinere und für mittlere, bzw. große Betriebe). Sind auch die gegenwärtigen Verhältnisse im deutschen Buch druckgewerbe nicht gerade als rosig anzusprechen, so rechtfertigt die Jahreswende bzw. ein Rückblick aus das Jahr 1927 weder einen übertriebenen Pess-i/nismus noch einen allzu hoffnungsfreudigen Op timismus. Durch tatkräftige Arbeit hat das deutsche Buchdruck- und Zeitungsgewerbe sich von den schweren Schlägen der Kriegs- und Inflationszeit doch verhältnismäßig schnell erholt. Aufbau- und Arbeitswille werden auch in Zukunft das Gedeihen verbürgen und dem deutschen Buchdkück- und Zeitungsgewerbe sowie der schönen Kunst Gutenbergs zum Segen gereichen. N. D. Hundertjähriges Jubiläum der Deutschen Musik-Bibliographie. Ein seltenes, ja in seiner Eigenart einziges Jubiläum ist in diesem Jahre im deutschen Musikalien-Verlag zu verzeichnen: das hundertjährige Jubiläum der Musik-Bibliographie, die im Jahre 1828 von C. F. Whistling gegründet wurde und seit dem Heft Juli-August 1860 bei Friedrich Hofmeister in Leipzig ver legt wird. Die Bedeutung dieser umfassenden deutschsprachigen Musik- Bibliographie, die gegenwärtig in dreifacher Form — nämlich als Vkonats-, Jahres- und 5-Jahresbericht — erscheint, läßt sich kaum im ganzen Ausmaße abschätzen. Dem Wissenschaftler bietet diese Bibliographie überhaupt die einzige Möglichkeit zur Datierung der im M-usikalienhandel erschienenen praktischen und theoretischen Werke. Dem Sortimenter ist hier ein Nachschlagewerk an die Hand gegeben, das in seiner Zuverlässigkeit und Vollständigkeit einzig bastelst. Der Verleger wird hier, wo er die ganze Produktion mühelos, ohne eigne, ausgedehnte Feststellungsarbeiten überschauen kann, am leichtesten Einblick gewinnen über den Stand der Konjunk tur, über die jeweils bevorzugte Geschmacksrichtung der Verbraucher schaft. Man braucht in diesem Zusammen>hang kaum zu erwähnen, daß die musikalische Bibliographie in den hundert Jahren ihres Bestehens außergewöhnliche Fortschritte in der Technik zu verzeichnen hat. In der heute zu beobachtenden Vollständigkeit und Handlichkeit für die verschiedenartigsten Zwecke des Nachschlagens bestand felbstverständ- lich die Bibliographie nicht von Anfang an. Aber es ist trotzdem erstaunlich, wie der ursprünglich als Verfasser und Verleger zugleich zeichnende Whistling schon vor hundert Jahren das Wesentliche einer solchen Bibliographie erkannt hatte, nämlich die systematische Einteilung. Und es war ein besonders lichtvoller und praktischer
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