Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280204
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192802044
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280204
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-04
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 30. 4. Februar 1926. Redaktioneller Teil. trauensmann des Kreises Brandenburg des »Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilsen-Verbandes« eine außerordentlich verdienst volle Tätigkeit entfaltet hat. Den älteren Buchhändlern Berlins wird noch unvergessen sein, welche vielseitigen Ncranstaltungcn in den 90er Jahren gerade der »Krebs« für die Ausbildung des buchhändlerischen Nachwuchses ins Leben gerufen hat. Anreger aller dieser Kurse und zum größten Teil Vortragender war in den meisten Fällen der da malige Vorsitzende des Vereins, Max Paschte. Es war deshalb nicht zu verwundern, daß der damalige Seniorchef der Haude L Spener- schen Buchhandlung, F. Weidling, auf diesen jungen, fähigen Buch händler aufmerksam gemacht wurde und ihn als Mitarbeiter für seine altangesehene Verlagsbuchhandlung gewann. So wurde dann im Jahre 1800 Max Paschte zuerst Gehilfe, später Geschäftsführer und seit dem Jahre 1911 alleiniger Inhaber des im Jahre 1614 gegrün deten, mithin 314 Jahre bestehenden alten, berühmten Berliner- Verlages. Als im Jahre 1911 der damalige Besitzer, vr. Konrad Weidling, starb, hatte er seiner Witwe nahegelegt, den Verlag seinem langjährigen Geschäftsführer und bewährten Mitarbeiter, Max Paschte, käuflich zu überlassen, weil er Wert darauf legte, die ange sehene Firma nach seinem Tode in guten Händen zu wissen. Diese Erwartung wurde auch nicht getäuscht. Max Paschte wußte nicht nur das alte Ansehen der Firma zu erhalten, sondern verstand es mil glücklicher Hand, den Verlag weiter auszubauen und durch Erwer bung von Zeitschriften (»Steuer-Archiv«) und durch die Herausgabe einer Reihe von Werken der Wirtschaftswissenschaften, die gute Aus nahme fanden, die alte Firma zu erweitern und ihr neues Blut zu zuführen. Die schweren Kriegsjahre und die noch schlimmeren Jahre der darauf folgenden Inflation gingen auch an der Haude L Spener- schen Buchhandlung nicht spurlos vorüber, konnten aber dank der ge schickten Hand und der unermüdlichen Arbeitskraft iihres neuen Be sitzers glücklich überwunden werden, sodaß heute der alte Verlag fest gefügt und in seinen Verlagszielen erweitert dasteht. Die Sorge um das eigene Geschäft hat aber Max Paschke nicht abgehalten, sein Wissen und seine Arbeitskraft den Interessen seines Berufes zur Verfügung zu stellen. Wie sehr das von den maßgebenden Persönlichkeiten des deutschen Buchhandels anerkannt wurde, geht daraus hervor, daß der Vorstand des Börsenvereins ihm schon in seinen Gehilfenjahrcn, zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Philipp Rath, die Aus arbeitung des »Lehrbuches des deutschen Buchhandels« übertrug. Dieses zweibändige Werk ist das klassische Unterrichtswerk für den deutschen Buchhandel, aus dem der größte Teil der lebenden Buchhänö- lergeneration sein Wissen geschöpft oder vervollständigt haben dürfte. Wer das Buch kennt, weiß, welche Fülle von Kenntnissen und von Arbeit in diesem Lehr- und Nachschlagebuch enthalten ist. Es war des halb auch verständlich, daß die »Korporation der Berliner Buchhänd ler«, als es sich darum handelte, der »Handelshochschule in Berlin« einen Dozenten für das Lehrfach im Buchhandel vorzuschlagen, ein stimmig Max Paschke für diesen Lehrauftrag präsentierte, weil dieser schon als Gehilfe durch die von ihm veranstalteten Vorträge vor dem Jungbuchhandel sich als eine ausgezeichnete Lehrkraft erwiesen hatte. So übt denn seit dem Jahre 1909 Max Paschke trotz seiner Immer größer werdenden Arbeitsbürde auch heute noch diese Dozententätig keit aus, und von der jüngeren Buchhändlergeneration haben wohl die meisten als Hörer zu seinen Füßen gesessen. Begreiflicherweise wur den auch die buchhändlerischen Vereine Berlins bald auf dieses tüch tige und vielseitig begabte Mitglied aufmerksam Und übertrugen ihm Ehrenämter. Die »Korporation der Berliner Buchhändler« wählte ihn schon im Jahre 190d zum Mitglied des »Nechnungs- und Wahlaus schusses« und Uberkrüg ihm in den Jahren 1921—1926 das wichtige Amt des Schatzmeisters der »Korporation«. In den schweren Jahren der Inflation hat er dieses Amt so mustergültig verwaltet, daß im Jahre 1927, als es sich darum handelte, einen Nachfolger für den ab tretenden Vorsteher zu finden, Max Paschke durch einstimmige Wahl zum Vorsteher der »Korporation« gewählt wurde. Auch Schrift führer und Vorsitzender des Nechnungsausschusses des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler ist Max Paschke in den Jahren 1918—1923 gewesen, und seit dem Jahre 1913 ist er auch Mitglied des Vorstandes des »Unterstützungsvereins Deutscher Buchhänd ler und Buchhandlungs-Gehülfen«. An dieser Stelle sei auch seiner Verdienste um das »Erholungsheim für Deutsche Buchhändler E. V.« gedacht; unter den schmierigsten Verhältnissen übernahm er das Ehrenamt des 1. Vorsitzenden und wußte zusammen mit seinen Vorstandskollegen die durch die Kriegszeit entstandenen Schwierig keiten des Vereins glücklich zu überwinden und den Verein auf eine neue, sichere Grundlage zu stellen. Dem rüstigen Sechziger sieht man auch heute äußerlich die Fülle der Arbeit nicht an, die er in den beiden letzten Jahrzehnten zu bewältigen hatte. Es ist sicherlich der Wunsch weitester Kreise, daß der kluge Rat und die zielbewußte Arbeit Max Paschkes dem Berliner und dem deutschen Buchhandel noch lange Jahre erhalten bleiben. Zum 60. Geburtstag des Herrn Gchcimrat Henri Hinrichscn. — Am 5. Februar begeht Herr Geheimer Kommerzienrat Henri Hinrichscn, Inhaber der Firma E. F. Peters in Leipzig, sei nen 60. Geburtstag. Hamburg war seine Vaterstadt, aber längst ist ihm Leipzig, wohin ihn sein Onkel, vr. Max Abraham, der Grün der der Edition Peters, berief, zur zweiten Heimat geworden, nach dem ihn Lehr- und Wanderjahre ins Ausland, besonders nach Basel und London geführt hatten. Diese Auslandjahre sollten seiner Arbeit im Dienste der Edition Peters, die ja in alle Länder des gesamten Erdballs die regsten Geschäftsverbindungen unterhält, zustatten kommen. 1807 wurde Geheimrat Hinrichsen Mitinhaber der Firma C. F. Peters, um dann 1901, nach dem Tode Dr. Abrahams, als alleiniger Inhaber die Leitung des Hauses ganz in seine Hände zu nehmen. Sah er sich damit an die Spitze eines Verlages gestellt, der an Ansehen in der Welt seinesgleichen sucht, und somit als Verwalter eines Erbes, das an seinen Besitzer hohe Anforderungen stellte, so erwies sich Geheimrat Hinrichsen als Forlsetzer solchen Erbes durchaus würdig, denn es kam ihm nicht in den Sinn, auf den Lorbeeren seines Onkels auszuruhen, sondern mit außerordentlicher Tatkraft und Energie setzte er dessen Werk in zielbewußter Weise fort, indem er all seinem Wirken immer das zugrunde legte, was im Sinne des Gründers der Edition Peters gelegen war. Unterstützt durch einen kleinen, aber auserwählten Mitarbeiterstab gelang es ihm, dem Verlage jenen wesentlichen Vorzug der Edition Peters zu bewahren, der auch ihre Beliebtheit begründet, nämlich den durchaus individuel ler Behandlung der VerlagSlätigkeit, die sich auch vom Schein irgend welcher Verlagstndustrie fernzuhalten gewußt hat. Im Laufe der langen Jahre seiner verlegerischen Tätigkeit arbei tete Geheimrat Hinrichsen die Bedeutung seiner Edition immer mehr auf dem Gebiete der klassischen Ausgaben und der Studienwcrkc her aus, wenn auch seine künstlerischen und ästhetischen Ambitionen, für die seine rege Sammlertätigkeit spricht, ihm die Lockung oftmals nahelegen mochten, die breite und weithin sichtbare Tribüne seiner Edition jungen Musiktalenten als Versuchsfeld zu überlassen. So ge lang es ihm nach dem Tode vr. Abrahams, fast sämtliche Gesänge Hugo Wolfs für die Edition Peters zu erwerben und späterhin durch die Einverleibung des Verlages von Nieter-Biedermann eine ganze Anzahl von Hauptwerken von Brahms zu gewinnen, so das Deutsche Requiem, das 1. Klavierkonzert, das Klavierquintett op. 34 und die Magelone-Lieder. Auch Neger ist in der Edition Peters mit dem IW. Psalm, dem Symphonischen Prolog, dem Violinkonzert und anderen Werken vertreten. Besonders aber gelang es Geheimrat Hinrichsen, die schassenden Künstler für den Ausbau seiner Klassiker-Ausgaben heranzuziehen, und ein stattlicher Stab von Mitarbeitern stand ihm hierbei helfend zur Seite. Genannt seien nur Namen wie Flesch, Friedlaender, Grunsky, Joachim, Klingler, Kogel, Landshoff, Mar- teau, Mottl, Moser, Pauer, Ruthardt, Sauer, Schering, Schnabel, Soldan, Straube, Teichmüller. Neben der erfolgreichen Tätigkeit im Dienste der Edition Peters widmete sich Geheimrat Hinrichsen auch mit besonderer Liebe der Er haltung der von vr. Abraham gegründeten Musikbibliothek Peters, die ja weit über Leipzigs Grenzen hinaus bekannt ist. Besonders aber dankt es die Universität Leipzig ihm, daß er ihr durch eine außer ordentliche Zuwendung die Erwerbung der Heyerschen Jnstrumentcn- sammlang ermöglichte. Neben diesem Mäzenatentum, das den Namen Hinrichsen der Nachwelt mit dankbarem Klange überliefern wird, hat Geheimrat Hin richsen auch der Berufsvertretung sein lebhaftes Interesse gewidmet. Seit Ostern 1922 gehört er dem Vorstand des Deutschen Musikalien- Verleger-Vereins an, dessen Schriftführer er zurzeit ist. Seit Ostern 1925 ist er ebenfalls im Vorstand des Verbands der Deutschen Musika lienhändler tätig, wo er zurzeit das Amt des stellvertretenden Schatz meisters innehat. Wenn er nun am 5. Februar im Kreise seiner Familie seinen 60. Geburtstag begeht, so gedenkt seiner der gesamte deutsche Musi kalienhandel, und auch wir schließen uns den ihm zugedachten Wün schen an in der Hoffnung, daß es ihm noch oft vergönnt sein möge, den Tag in der gleichen Rüstigkeit und Frische wie jetzt zu begehen. M. S. Audienzen in Rom. — Am 21. Januar hatte unser Kollege Herr Leo S. Olschki in Florenz die hohe Ehre, von dem Könige von Italien in Audienz empfangen zu werden, um ihm sein neu erschienenes Verlagswcrk »II IMione cki Uareo ?o!o, prima sclirions Integrale a eura cki I,. k'osoolo Lenvcketto« zu überreichen. S. Maj. nahm das in besonders reichem Einband mit der Königs krone geschmückte Exemplar mit Dank entgegen und sprach sich lobend aus über die schöne Ausstattung und den Druck des interessanten, für die Geschichte der Geographie wichtigen Buches. Drei Stunden spä ter geruhte S. Heil, der Papst Pius XI. Herrn Olschki in der gleichen 135
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder