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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1928
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- 1928-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1928
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Redaktioneller Tell. 3«, 4. Februar 1928. Zunächst einige Erläuterungen zu verschiedenen Biblio theken. Zu 6 und 7 (Bereinigte Presseabteilungen, Lese- und Archivdienst): Für die Presseabteilung standen 1827 insgesamt 284 000 Mk., 1928: 313 500 Mk., für den Lese- und Archivdienst 1927: 383 800 Mk., 1928: 327 500 Mk. zur Verfügung. Der für Büchereizwecke entfallende Betrag von zusammen 72 500 Mk. ist also ein nicht unbeträchtlicher Anteil dieser wichtigen, poli tischen Posten. — Zu 12 (Reichsgesundheitsamt): 1928 ist außer dem ein einmaliger Betrag von 20 000 Mk. vorgesehen mit folgender Begründung: »Die als literarische Zentralstelle der deutschen Ärzteschaft bedeutungsvolle Bücherei des Reichsgesund heitsamts bedarf zur Erhaltung ihrer Bestimmungszwecke dringend einer Unterstützung. Infolge der erheblichen Steige rung der Bücher- und Buchbinderkosten, der Ausdehnung der ärztlichen Wissensgebiete auf die Natur- und Geisteswissenschaf ten, sowie des seit einigen Jahren gesteigerten Erscheinens großer und kostspieliger und doch ganz unentbehrlicher Handbücher und Referierorgane ist mit den fortlaufend bewilligten Haushalt mitteln seit einigen Jahren eine planmäßige Bücherbeschaffung unmöglich geworden. Infolgedessen haben sich bei einem seit 1919 um das Fünffache vergrößerten Leserkreis in dieser größten medizinischen Fachbibliothek Deutschlands so unerträgliche Lücken herausgebildet, daß die Bedeutung der Bücherei für die Ärzte schaft ohne Schließung der entstandenen Lücken in Frage gestellt ist-. — Zu 27 (Reichswirtschastsministerium): 1927 wird die Summe begründet mit der Beschaffung der notwendigen Unter lagen für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage des Aus landes, den Arbeiten an der Zolltarifnovelle, an den Handels verträgen und für die Weltwirtschaftskopferenz. »Eine Kürzung würde den Fortgang der Arbeiten des Reichswirtschaftsmini steriums wesentlich beeinträchtigen«. Das Mehr 1928 wird mit der Beschaffung ausländischer Literatur begründet. — Zu 34 (Versorgungsdienststellen usw.): 1927 kommt ein einmaliger Be trag von 80 000 Mk. zur Ausfüllung von Lücken und gründlicher Erneuerung hinzu! Sehr interessant ist die nähere Begründung: »Die Ausstattung der Versorgungsdienststellen mit Schrifttum ist völlig unzureichend. Die in den letzten Jahren zur Ver fügung stehenden Mittel haben vielfach nicht einmal ausgereicht, um die Referenten und das Büropersonal mit dem wichtigsten Schrifttum auszustatten, sodaß die Beamten häufig genötigt waren, die für die tägliche Arbeit erforderlichen Druckschriften aus eigenen Mitteln zu beschaffen. Selbst bei den Hauptver sorgungsämtern fehlen vielfach die einfachsten Handausgaben und Kommentare zu den wichtigsten Gesetzen wie Reichsver fassung, Reichsbeamtengesetz usw., ganz zu schweigen vom Schrift tum aus den großen Gebieten der Versorgung wie Wohlfahrts pflege, Sozialpolitik, Arbeitsrecht usw. Besonders bedenklich ist auch die Tatsache, daß ärztlich-wissenschaftliche Bücher nur un zureichend oder in veralteten Auflagen vorhanden sind, selbst bei den Untersuchungsstellen. Da es sich nicht um die bloße Ausfüllung von Lücken handelt, sondern um die gründliche Be seitigung eines bedenklichen und gefährlichen Mangels, so ist es unmöglich, lediglich durch eine Vermehrung der laufenden Haus haltmittel eine Besserung des jetzigen untragbaren und nicht zu verantwortenden Zustandes hcrbeizuführcn. Eine solche Rege lung würde eine Beibehaltung unerträglicher Verhältnisse auf weitere Jahre bedeuten«. Nichts kann die weittragende Be deutung gut ausgerüsteter Behördcnbibliothekcn besser illustrie ren als diese Begründung! — Zu 57 (Reichsgericht): 1927 sind 17 500 Mk. einmalig als zweite und letzte Rate zur Ausfüllung von Lücken aus Kriegs- und Nachkriegszeit eingesetzt. Sie fallen also 1928 fort. Dafür 1928 aber ein Mehr für laufende Be rücksichtigung der Aufgaben des Reichsarbeitsgerichts und in folge Steigerung der Preise. — Zu 58 (Reichspatentamt): 9000 Mk., die 1928 fortfallcn sollten, bleiben infolge Steigerung der Büchcrpreise und Steigerung der Produktion an technischen Werken. 1927 waren 9000 Mk. einmalig vorgesehen zum Auf binden von 2000 Werken, die infolge unzureichender Mittel bisher ungebunden bleiben mußten! — Von den 1928 zum ersten Male eingestellten Mitteln sind auch für den Buchhandel be sonders interessant die Reichszentrale für Heimatdienst (4) und die Prüfstellen für Schund- und- Schmutzschriften (20—22). Der Vergleich mit der Vorkriegszeit liegt nahe. Er kann aus den bereits oben erwähnten Gründen leider nicht durch geführt werden. Dazu kommt, daß Organisation und Ausgaben verteilung der einzelnen Ressorts und Dienststellen sich teilweise verschoben hat. Nachstehend wenigstens für 6 der wichtigsten Bibliotheken die Vergleichszahlen für 1912 bzw. 1913'). 1912 bzw. 1913 1928 also Zunahme Reichstag 38 000 75 000 97 ?? Reichsgesundheitsamt 15 800 45 000 185 ?? Statistisches Reichsamt etwa 8 500 40 000 37V ?? Reichsjustizministerium 14 000 24 000 71,5?? Reichsgericht 32 000 55 000 72 ?? Reichspatcntamt 70 000 90 000 2g ?? Unsere Gesamtausstellung führt die Zahlen seit 1924, also seit der Währungsstabilisierung auf. Es ist dabei zu beachten, daß das Jahr 1924 aber auch das Jahr des Abbaues in der Verwaltung und der rücksichtslosen Ausgabeneinschränkung war. Dies zeigt der Vergleich der Zahlen von 1924 und 1925 schon ganz deutlich. Ein sehr starker Aufschwung setzt 1926 ein: es wird versucht, die Mittel den Gegenwartsbedürfnissen stärker anzupassen. Die Gesamtzunahme beträgt innerhalb 5 Jahren immerhin rund 60^. Man darf nicht übersehen, daß eine ganze Reihe der größeren Bibliotheken zum Teil beträchtlich über diesem Durchschnitt liegt: Reichstag 200??; Reichsgesundheitsamt 61??; Phpsikalisch-technische Reichsanstalt 200??; Reichswirt schaftsministerium 92??; Statistisches Reichsamt 233N; Reichs wirtschaftsgericht 150??; Reichsversicherungsanstalt 332??; Reichswehrministerium 64??; Heeresbücherei usw. 93^; Reichs marineleitung 236??; Marinestationen usw. 184??; Reichsgericht 96??; Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft 140^; Reichsverkehrsministerium 103??; Reichsfinanzministe rium 66^. — Die Gliederung der Mittel in den Spalten 8—12 hat gegenüber 1927 keine wesentlichen Umstellungen erfahren. Die einzelnen Anteile liegen je nach Aufgabe und Inhalt der betreffenden Bibliothek annähernd fest. Im Gesamtaufwand für alle Bibliotheken entfallen 1928 85,8?? aus Bücher, Zeit schriften usw., 10,7?? auf Buchbinder und 3,5^ auf Katalog druck und andere Ausgaben. Dabei sind die 215 100 Mk. von Nr. 8 und 66 nicht mitgerechnet. Nimmt man bei ihnen etwa 88^ für Bücher, Zeitschriften usw. und 12T für Buchbinder usw. an, so ergibt die Hinzunahme dieses Postens an Gesamt aufwand für Bücher, Zeitschriften usw. in laufend eingestellten Haushaltmitteln rund 2 222 000 Mk. Der Durchschnittsprozent satz für Buchbinder ist mit knapp 11^ sehr niedrig. Dies liegt daran, daß die amtlichen Bibliotheken hier im allgemeinen unter günstigeren Bedingungen arbeiten können als z. B. die großen öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken (vgl. hierzu Bbl. 1927 Nr. 216: »Zur Frage der Bibliotheksetats« S. 1120). Im ein zelnen regelt sich die Ausgabe für den Buchbinder natürlich ganz nach der Individualität der Bibliothek. So kommt es, daß der Buchbinderanteil sofort stark anwächst, je mehr die be treffende Bücherei den Charakter der großen wissenschaftlichen Bibliothek annimmt mit den dieser eigenen Notwendigkeiten für die Aufbewahrung und Erhaltung ihrer bestimmt gearteten Be stände. Beim Reichsgericht und Reichspatentamt beträgt dieser Anteil schon 17??, beim Statistischen Reichsamt 21??, beim Reichstag 24A und beim Reichsgesundheitsamt gar 27??. Bei der Bewertung der zur Verfügung stehenden Mittel kann man natürlich nur vom Umfang des Arbeitsbereiches der betreffenden Behörde und den aus ihm sich ergebenden Spezial- aufgaben der zugehörigen Bibliothek ausgehen. Da aber bei vielen dieser Amtsbibliotheken die Beschaffung der neuesten Lite ratur stark den Bestandsaufbau nach rückwärts überwiegen wird, so bietet ein Vergleich der in Spalte 8 ausgeworfenen Mittel mit dem Gesamtwert der buchhändlerischen Jahresproduktion der für die Spezialaufgabe der betreffenden Fachbücherei vor wiegend oder fast ausschließlich in Frage kommenden Literatur- *> Rach dem Jahrbuch der deutschen Bibliotheken, Jg. XII. 1914.
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