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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1928
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- 1928-02-04
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- 04.02.1928
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Xr 30, 4, Februur 1928, Rbdllkttoneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Zu beachten ist auch hier, daß sich die Ausgabenbereiche der verschiedenen behördlichen Stellen teilweise verschoben haben. Die Verteilung der Mittel auf Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Gesetz- und Verordnungsblätter usw. ist in Preußen dieselbe wie beim Reich, nur daß die Einzelsummen selbst nicht ausgewiesen werden. Selbst wenn man die Beträge für die Staatsbibliothek, die Hochschulen, Museen, Theater und Lehranstalten abzieht, verbleiben für die Behördenbibliothekcn im eigentlichen Sinne immer noch annähernd 2 Millionen Mark, eine Summe, die fast so hoch ist wie die vom Reich vorgesehene. Im Zusammenhang mit den für eine durchfassende Ver waltungsreform im Reich und in den Ländern zu planenden Maßnahmen wird auch die Frage der zweckmäßigsten Ausgestal tung der Behördenbibliotheken sicherlich in ein neues Stadium treten. Es unterliegt keinem Zweifel,'daß diese Fachbüchereien im Staate eine zwar bisher weniger beachtete, aber gleichwohl außerordentlich wichtige Rolle spielen, und daß sie bei ihrem seit 1924 planmäßig und stetig gesteigerten Gesamtaufwand auch für den buchhändlerischcn Markt von nicht zu unterschätzender Be deutung sind. G. Sch. Das deutsche Buchdruckgewerbe im Jahre 1927. Wenn lediglich nach dem Beschäftigungsgrade die Lage des deutschen Buchdruckgewerbes in wirtschaftlicher Hinsicht zu bewerten wäre, so könnte im allgemeinen nur Zufrieden heit, ja vielfach volle Zufriedenheit verbucht werden. Die Auftragseingänge waren genügend, in vielen Betrieben wurde in mehreren Schichten gearbeitet, und mehr oder weniger zahl reiche Überstunden waren oft nicht zu umgehen. Gegen das Jahr 1626 war hinsichtlich des Beschäftigungsgrades kein Rückschritt zu vei> zeichnen, sondern ein Fortschritt auf der ganzen Linie. Wenn nun trotz der vorstehenden Feststellung so viele Klagen aus den Kreisen der Buchdruckereibesitzer laut werden, so betreffen diese in erster Linie das nach ihrer Ansicht meist ungenügende materielle Ergebnis der erteilten Aufträge. Die Beschwerden über unzulängliche Preise, über Unterbietungen schlimmster Art haben im Jahre 1927 im Vergleich zum Vorjahre noch bedeutend zugenom-men. Interessant ist nun die Tatsache, daß hierfür weniger die im Novem ber 1925 durch den Druck des Kartellgesetzes aufgehobene Bin dung auf den Deutschen B u ch d r u ck - P r e i s t a ri f ver antwortlich gemacht wird, sondern mancherlei andere Umstände, die zum Teil in der freien Konkurrenz und in Wirtschaftserscheinungen zu erblicken sind, und die sich auch in andere-, Gewerben zeigen. Mc'r und mehr wird von den Buchdruckereibesitzern zugegeben, daß die sogenannte Flucht in die Sachwerte, also vor allem Betriebserwcite- rungen, Aufstellen von neuen Maschinen, Apparaten usw., das Maß des Gesunden bzw. Zulässigen oft wesentlich üb-erschritten habe, und daß hierdurch die Kapitalkraft, d. h. die Verfügung über flüssige Mittel, notgedrungen leiden mußte. Das Arbeiten mit fremdem, d. h. mit Bankkapital muß notwendigerweise den Preis des fertigen Produkts, also einer Truckarbeit, -erhöhen und die Konkurrenzfähigkeit dadurch Herabdrücken. Die landläufige Bezeichnung »Übernehmen« ist also auch hier un- fchwer zu erkennen und wird in letzter Zeit immer offener zugegeben. Die außerordentlich günstige Konjunktur der deutschen Maschinen fabriken im Jahre 1927, die Zeitunasdruck- und Buchdruckmaschinen Herstellen, spricht ja gleichfalls für sich. Für die gegen früher weit leistungsfähigeren Maschinen müssen selbstverständlich auch Aufträge herangeholt werden, damit sie alle laufen und sich verzinsen. Im Zu sammenhang damit steht dann logischerweise das Hereinholen von Auf trägen, für deren Berechnung zwar der Deutsche Buchdruck-Preistarif in der Regel als Grundlage dient, aber nun Abschläge erfährt, die sich zwischen 20 und 30A bewegen, in vielen Fällen aber noch weit höher sind. Ergänzend sei noch bemerkt, daß die Mehrheit der Teil nehmer an der Baden-Badener Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins (September 1927) sich noch nicht für die Wieder einführung der Bindung auf den Preistarif entschließen konnte. Der stete Rückgang der Arbeitslosigkeit im allge meinen, die von Januar 1927 bis Oktober um 66A fiel, hatte auch eine günstige Auswirkung auf die Zahl der Arbeitslosen im Buch druckgewerbe. Die Arbeitslosigkeit hielt sich in erträglichen Grenzen, was am besten auch aus den Ausgaben der im Buchdruckgewerbe vor handenen Gewerkschaften für Arbeitslose hervorgeht. Selbst in Berlin, wo rund 16 000 Buchdruckergehilsen tätig sind, war die 130 Arbeitslosigkeit durchaus nicht drückend. Beispielsweise waren in der letzten Juniwoche 467 arbeitslose Buchdruckergehilsen vorhanden, in der ersten Januarwoche -des neuen Jahres 418. Auffällig ist, daß 14 arbeitslosen Maschinensetzern (über Mangel^an solchen wird un unterbrochen geklagt) .in der letzten Juniwoche 90 arbeitslose Maschi nensetzer in der ersten Januarwoche gegenüberstehen. Man raunt sich zu, daß hier taktische Maßnahmen der Maschinensetzersparte im Buchdruckerverbände eine Nolle spielen. Draußen im Lande ist der Mangel an brauchbaren Maschinensetzern allgemein. In den Kreis-, Bezirks- und Ortsversammlungen wird denn auch lebhaft die Aus bildung von Maschinensetzern in besonderen Kursen empfohlen, und dabei wird ganz mit Recht die Saumseligkeit verurteilt, die auf Arbeit geberseite in dieser Lebensfrage für das Buchdruck- und Zeitungs gewerbe so vielfach anzutreffen ist. Am 16. Dezember 1927 waren in Breslau (Bezirk und Ort) 6 Handsetzer, 2 Maschinensetzer, 1 Schweizerddgen, 1 Korrektor, 12 Drucker und 31 Buchdruckerei hilfsarbeiter arbeitslos. Im Durchschnitt waren im Jahre 1927 in Schlesien 59 Arbeitslose vorhanden, im Jahre 1926 dagegen 158 Arbeitslose. Aus den paritätischen Arbeitsnachweisen in München, Nürnberg, Augsburg, Regens bürg und Würz bürg waren Ende Dezember v. I. 100 Handsetzer, 10 Ma schinensetzer, 44 Drucker, 5 Schweizerdegen, 5 Korrektoren und Ste reotypeure als arbeitslos eingetragen, demnach insgesamt 167 Ge hilfen; außerdem 5 Hilfsarbeiter und 10 Hilfsarbeiterinnen. Durch die genannten Arbeitsnachweise erhielten im Monat Dezember 109 Gehilfen, 1 Hilifs-arbeiter. und 10 Hilfsarbeiterinnen Stellung. Ende Oktober waren bei den Arbeitsnachweisen in K ö l n, A a ch e n, B a r- men, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hagen, Koblenz, Krefeld, Münster, Remscheid und Siegen 143 Handsetzer, 7 Maschinensetzer, 87 Drucker, 12 Schweizer degen, 3 Stereotypeure und 4 Korrektoren als arbeitslos eingetragen, insgesamt also 256 arbeitslose Gehilfen (gegen 218 Ende September) und 14 arbeitslose Hilfsarbeiter bzw. Hilfsarbeiterinnen (gegen 15 Ende September). Zur Jahreswende wurden 200 Arbeitslose gezählt. Der Gau Leipzig des Buchdruckevverbandes hatte im April 1927 etwa 420 Arbeitslose, Ende November nur noch 35; an der Jahres wende waren 231 Arbeitslose vorhanden, und zwar bei 6916 Mit gliedern. Der freigcwerlschaftlich-e Verband der Deutschen Buch drucker Hatte im Dezember 1927 bei rund 81000 Mitgliedern 2217 Arbeitslose (gegen 1673 im Monat November). 111 Mitglieder ar beiteten verkürzt, und zwar 8—24 Stunden wöchentlich. Nach Klimschs Adreßbuch der deutschen Drucke rdien (1926/1927) waren 11733 Druckereibeiriebe vorhanden (ein schließlich Stein-, Offset-, Licht-, Kupfer- und Blechdruckereien), egen 10 819 im Jahre 1914 und 4851 im Jahre 1883. Von diesen 1726 Betrieben entfallen auf den Buchdruck 11133 (darunter 3196 Zeitungsbetriebe). Aus Gru.nd von stattstisch-en Angaben der D e u t - schen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft ergibt sich folgende Gegenüberstellung, aus der die Zahl der in den Buchdrucke reien ausgestellten Maschinen ersichtlich ist, und zwar für 1913, 1924, 1925 und 1926: 1913 1924 1925 1926 Schnellpressen 18 589 20 184 21144 21736 Notationsmaschinen 1454 1809 1981 2 031 Tiegeldruckpressen 9 883 12 17-3 13 899 14 603 Setzmaschinen 4 035 6 809 7 84« 7 989 Bemerkenswert ist bei dieser Gegenüberstellung vor allem, daß sich die Zahl der Setzmaschinen gegen das Vorkriegsjahr 1913 nahezu verdoppelt hat. Auch im Jahre 1927 hat die Aufstellung neuer Setzmaschinen nicht nachgelassen. Während die Zahl der Handsetzer von 41833 im Jahre 1913 auf 39 930 im Jahre 1926 zurückging, stieg die Zahl der Maschinensetzer von 5685 auf 10 221. Die Zahl der Setzerlehrlinge fiel in diesem Zeitraum von 11974 auf 11398, die Zahl der Druckerlehrlinge von 6004 auf 5410. Die Löhne im Buchdruckgewerbe erfuhren im abge laufenen Jahre zweimal eine Erhöhung. Bis 31. März 1927 betrug der Spitzenlohn 48.— M.; diese Lohnhöhe bestand seit 4. Juli 1925. Für die Zeit vom 1. April bis 30. September wurde durch Schiedsspruch, der von beiden Tarifparteien angenommen wurde, der Spitzeulohn auf 51.50 M. wöchentlich festgesetzt und für die Zeit vom 1. Oktober 1927 bis 31. März 1928 auf 52.50 M. Bereits im November 1927 forderten die Vertreter der Gehilfenschaft höhere Löhne; die Arbeitgeber-Vertreter lehnten aber eine weitere Er höhung der Löhne unter Hinweis auf den Abschluß bis 31. März 1938 ab; zudem waren die Kosten der Lebenshaltung nur unwesentlich gestiegen, sodaß auch aus diesem Grunde die Forderung der Ge- hilfenvertreter abgelehnt wurde. Mit der Gehilfenschaft wurde im Jahre 1927 auch ein neuer Manteltartf vereinbart, der für die Zeit vom 1. April 1927 bis 31. März 1929 gilt. Mit den Or ganisationen des Hilfsarbeiterpersonals kamen nach besonders schwie-
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