Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1926
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204, 2. September 1926. Sprechsaal. - > wieder demselben Verleger zu übertragen, der sich nun einmal von Anfang an für Flaubert eingesetzt und dabei auch den Herausgeber namen des Herrn F. in der literarischen Welt eingeführt und bekannt gemacht hatte. Ebensowenig können aber auch »die Zerwürfnisse« als ausschlaggebender Hinderungsgrund angeführt werden, denn der Ver leger hat dem Herausgeber ausdrücklich erklärt: Die Schuld an diesem Zerwürfnisse mag eine beiderseitige sein; man kann aber über die Hemmungen durchaus hinwcgkommen, wenn man sich zu gemeinsamer Arbeit offen die Hand reicht und beiderseits alle Kräfte sachlich dem erstrebten Ziele der Neuausgabe widmet. Im weiteren kann aber auch wohl der Standpunkt des Reichs gerichts gewisse Bedenken erregen: man könnte es Herrn F. nicht zumuten, eine Neuansgabe zu autorisieren und zu fördern, ohne sie aber doch direkt als Herausgeber zu zeichnen. Herr F. und der Ver leger, mit dem er eine Neuausgabe zu veranstalten geplant hatte, haben in dieser Beziehung dem Standpunkt des Gesamtbuchhandels besser Rechnung getragen als das Reichsgericht; denn laut Erklärung des Verlegers, der die Neuausgabe zu bringen beabsichtigt hatte, war die Sache so gedacht, daß diese Ausgabe zwar von Herrn F. autorisiert und durch Mitarbeit gefördert, daß sie aber von einer dritten Persönlich keit »herausgegeben« werden sollte. Warum nun diese Lösung, die ein großer erfahrener Verlag selbst in Erwägung gezogen hatte, mit Recht zurückgewiesen sei, wird auch aus den Betrachtungen des Herrn I)r. Elster nicht völlig klar. Jedenfalls war sie nach buchhändlerischem Empfinden unbedingt der Sachlage vorzuziehen, die die reichsgericht- liche Entscheidung heute ergeben hat und die sich dahin präzisieren läßt: Der Heransgebername des Herrn F. gehört zwar einwandfrei dem ursprünglichen Flaubertverleger für unbegrenzte Zeit, aber man kann nach der besonderen Lage des Falles Herrn F. das Recht nicht vorent halten, seinen Namen auch einem anderen Verleger zu gleichem buch händlerischen Zwecke noch einmal zu verkaufen. In der Praxis ergibt das die ausnahmsweise Sanktionierung einer Sache, die sonst als sittenwidrig allgemein zurückgewiesen wird und an der auch in diesem Ausnahmefall weder der Herausgeber noch ein zweiter Verleger eine rechte Freude haben könnte, weil der zweiten von Herrn F. heraus gegebenen Flaubertausgabe ja immer seine erste als Konkurrenz ent gegenstehen bleiben wird. In den Kreisen des Buchhandels wie des literarischen Publikums würde also im Falle einer zweiten von Herrn F. veranstalteten Flaubert-Ausgabe zum Schaden aller Beteiligten eine dauernde Verwirrung entstehen. Es gab wohl nur zwei Möglichkeiten, die Sachlage einwandfrei zu klären: entweder der Heransgebername des Herrn F. wurde der ersten Ausgabe entzogen, oder aber die Befugnis, eine zweite Ausgabe mit seinem Namen als Herausgeber zu zeichnen, wurde ihm aberkannt. Im ersten Falle wäre die Entscheidung eine Ungerechtigkeit gegen den deutschen Ursprungsverleger gewesen, und um deswillen hat mau Herrn F. diesen Wunsch gerichtlicherseits nicht erfüllt; im zweiten Fall aber hätte das Reichsgericht sich seiner Ansicht nach einer ungerech ten Härte gegen den Herausgeber F. schuldig gemacht. Um auch dieser Eventualität auszuweichen, hat es den salomonischen Ausweg gewählt, das Kind zu halbieren. Nun wird der Ursprungsverleger nicht damit zufrieden sein, daß eine F.sche Flaubert-Ausgabe noch neben der seinen soll entstehen können; Herr F. und ein etwaiger neuer Verleger wer den ebenso unzufrieden sein, daß neben ihrer F.schen Flaubert-Ausgabe noch die ursprüngliche fortexistiere; und schließlich werden Buch handel und Publikum unzufrieden sein, weil zu dauernden Jrrtümeru und Verwechslungen alle Tore geöffnet sind. Sehr glücklich wird mau diese Kompromißlösung der Rechtslage bei »Herausgeberschaft und Konkurrenz« also kaum zu nennen vermögen. Mindeni. W. I. C. C. B r u n s ' B e r l a g. Postscheckkonten in der Tschechoslowakei. <S. a. Bbl. IMS, Nr. 178.s Von dem Prager Postscheckamt erhalte ich in letzter Zeit alle Mit teilungen in tschechischer Sprache. Ich habe bereits wiederholt rekla miert und dabei bemerkt, daß ich die tschechische Sprache nicht beherrschte und infolgedessen um Mitteilungen in deutscher Sprache bäte. Jetzt erhalte ich daraufhin in deutscher Sprache die Mitteilung, daß mit dem Ausland die Korrespondenz grundsätzlich nur in der Staatssprache geführt werden könne. Ich wäre sehr dankbar, wenn ich von den Herren Kollegen, die ein tschechisches Postscheckkonto haben, ihre Erfahrungen mitgeteilt erhielte. Vielleicht könnte sich auch der Buchhandel Deutsch-Böhmens äußern, was dagegen zu tun ist. Wenn die Mitteilungen nur in tschechischer Sprache gegeben werden, kann man das tschechische Postscheckkonto natürlich nicht aufrecht erhalten. Für alle Mitteilungen danke ich im voraus verbindlichst. Köln a. Rh., Badstraße 1. Hermann Schaff st ein. Der Student und der Diicherkauf. Zu Len beiden ausgezeichneten Ausführungen der Herren »r. Meyer-Bachem und Professor Hedemann, Jena, Im Bbl. Nr. 182 er laube ich mir noch folgendes zu bemerken: Me vielen Studierende», die das jedem Sortimenter in einer Universitätsstadt wohlbekannte Lied von den unerschwinglichen Lehr- blicherprcifen anstimmcn, sollten auch vom Katheder aus bei jeder Gelegenheit wieder darauf hingewiesen werden, wieviel der Vater auch bei den heutigen erhöhten Lebenshaltungskosten dadurch spart, das, durch den Versailler Vertrag das militärische Dicnstjahr in Fortfall gekommen ist. Der Vater, Her angeblich nicht in der Lage sein so», die Biichcrkosten von ca. SV—VV Mark pro Semester zu bestreiten, wiirde meines Erachtens nach bei noch bestehender Dienstpflicht wohl in allen Fällen die uns Älteren wohlbekannte Bescheinigung, dost er slir die Koste» des Dicnstjahres aufzukommcn in der Lage ist, aus stellen. Und diese Kosten nebst denen für die anschliestenden Neserve- iibnngen waren und wären auch heute viel höher als der gesamte Blicherbedarf für das Studium. Auch die Abiturienten sollten beim Schnlschlust schon daraus hingewicscn werden, daß ein Studium ohne Bücher in den meisten Fällen wertlos ist. Wirklich notleidenden und begabten Studenten sollte das Sorti ment in weitherziger Weise entgegenkommen. Ein Thema sür eine volkswirtschaftliche Doktorarbcit wäre: »Der Einfluß des Bubikopfes auf den verminderten Bllcherbezug«. Vielleicht veranstaltet der Börsenverein ein Preisausschreiben hierüber. Freiburg. HansSpeyer. Karten, die unnötig sein müßten! Auf meine Bestellung vom 11. August lieferten Sie mir mit Faktur vom 13. August 1 X., Buchführung. Über das gleichzeitig be stellte I., Bilanz, fand sich auf der Faktur eine Notiz »folgt«. Ja, aber wann? Ich bitte um sofortige Mitteilung, wann ich mit dem Empfang des »folgenden« Werkes rechnen kann. Mein Kunde ver langt doch von mir natürlich ebenfalls, wenn auch nur annähernden Termin. Diez - Limburg. Buchhandlung Meckel. Nähere Erläuterungen überflüssig! Verleger, die es angeht, sorgt für Abhilfe! E. Bomken in London. Im Bbl. Nr. 28 vom 4. Februar 1928 war an dieser Stelle als Londoner Bezugsquelle sür englische Bücher unter anderem auch die Firma Bomken empfohlen. Ich stehe Interessenten mit Aus kunft über diese Firma gern zu Diensten. Erwünscht wären mir Angaben, welche Erfahrungen andere deutsche Buchhändler mit dieser Londoner Firma machten. Wie» XXI/1, Floridsdorf, Brllnnerstraße 8. Franz Böhm. Anfragen. Wer kann Erfahrungen über di- Führung einer Lager-Kartei eines sehr umfangreichen Sortimcntslagers mittkilen? Vor allem interessiert es, zu wissen, ob sich eine Kartothek von einem solchen Ausmaße praktisch bewährt und >vas sür Karten evtl, dafür in Frage kommen. Frdl. Auskünfte leitet die Redaktion des Bbl. weiter. Vor längeren Jahren erschien ein Bild, betitelt »Der Löwe ist los«. Für gefl. Angabe des Verlegers oder der jetzigen Bezugsquelle iväre ich sehr verbunden. Preis ivar seinerzeit Mk. 1.—. Wiesbaden. H. G i e ß. Kann mir einer der Herren Kollegen den Verfasser der Gedichte: Volo, Hahnenschrei, Exekution angcbcn, und sind sie geschlossen ober einzeln erschiene»? Im voraus besten Dank! Berlin W 82. Richard SeitzL Co. Wir wären für Mitteilung der jetzigen Adresse des Herrn Rudols Schietzold dankbar. Er wohnte früher in Berlin-Wilmersdorf, Nassauische Straße 32. München 2 C 1. Deutsche Reister-Verlag. Verantw. Redakteur: t. V. Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hebrich Nachf. sAbt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhausj. 1084
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