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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1926
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- 1926-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1926
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204, 2. September 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. allseitig eine Herabsetzung der Ausenthaltskosten erreicht. Auch die In haber der Gaststätten hatten von Preiserhöhungen abgesehen, e nd l i ch, möchte man sagen. Was die in der inneren Stadt befindliche Mustermesse anbelangt, so hat diese eine bemerkenswerte Erweiterung durch das neue Messe- Hochhaus »Ring« gegeniiber dem Alten Theater erfahren. Schon äußer ltch macht dieser Neubau einen imponierenden Eindruck. Die Vorhalle in ihrer architektonischen Gestaltung und Farbengebung kann als Meisterstück künstlerischer Leistung bezeichnet werden. Ganz im Gegen sätze dazu stehen Einrichtung und Farbengebung der Kojen. Es ist nur ein einfacher, dezenter Rahmen geschaffen worden, bewußt zu dem Zwecke, die Wirkung lediglich von der ausgestellten Ware ausgehen zu lassen. Hier hat die Sportartikel-, Spiel- und Korbwarenindustrie ihr Heim aufgeschlagen. Da der neugcschaffene Meßraum sehr groß ist und auf 14 000 qm etwa 1000 Aussteller untergebracht werden können, bleibt noch genügend Platz, künftig die heute noch im Akademiegebäude in der Wächterstraße etwas abseits untergebrachte Reklame-Ausstellung wieder dem Mcßbetriebe der inneren Stadt anzuschließen. Man will .bann den Weg nach diesem Meßhause als via triumpdalis der Reklame gestalten, damit, wie die findigen Leute vom Meßamte sagen, kein be sonderer Wegweiser mehr nötig sei. Diejenigen, die wissen, wie seiner zeit der alte schöne Leipziger Markt mit dem ehrwürdigen Nathaus- bau Lotters durch die »Reklameburg« verschandelt war, werden dieses Vorhaben nur mit äußerstem Mißtrauen betrachten. Die technische Messe auf dem Ausstellungsgelände vor dem Völkerschlachtdenkmal brachte eine Erweiterung durch die Baumcsse (sie ist durch die vom Bunde Deutscher Architekten veranstaltete Ausstellung amerikanischer Bauwerke bemerkenswert), während andrerseits die Ausstellung der Wcrkzeugfabrikanten — der für den Laien stärkste Anziehungspunkt — ihre Pforten geschlossen hielt und das Haus der Elektrotechnik nur zum kleinsten Teile mit Ausstellern besetzt war. Aber auch diese Messe war gut besucht, und das Gelände bot im Glanze der Spätsommcrsonne ein farbig-heiteres, ungemein belebtes Bild. Das Interesse für die Technik zeigte sich ebenfalls recht lebhaft auf der Bugra- Maschinen- und Be darfsartikel-Messe im Deutschen Buchgewerbehause, die sehr gut be sucht war. Die V e r l c g e r a u s st e l l u n g im Bugra-Meßhause in der Pe tersstraße offenbart unstreitig den Beginn einer einschneidenden Wand lung. Eine Reihe von Verlagen, darunter sehr bedeutende, hat die Messe verlassen. Andere haben dafür ihre Plätze besetzt. Z. B. im ersten Stock werk, wo sonst kein Platz mehr zu bekommen war, konnte die Firma Ullstein inBerlin einen großenRaum in besterLage gewinnen undebenso zweckmäßig wie raumkünstlerisch schön ausstatten lassen. Andere Ver lage haben ihren Stand zwar behalten, aber zur Herbstmesse gar nicht eröffnet. Ein Teil der freigewordenen Plätze ist durch die Industrie graphischer Bedarfsartikel besetzt worden, wodurch die Einheitlichkeit der Verlagsausstcllung natürlich leiden mußte. Es wird sich zeigen, ob die Verleger, die die Messe verlassen haben, voreilig gehandelt haben. Man kann es ihnen nachfühlen, daß sie es satt hatten, nun schon jahre lang sich der ihrer Meinung nach unfruchtbaren Vertricbsart zu be dienen. Fraglich ist allerdings, ob es angebracht ist, den Wert der Messebeteiligung an dem direkten Verkauf und an den direkten Unkosten zu messen und dann zu sagen, die Beteiligung habe sich nicht oder nicht genügend gelohnt. Zugegeben auch, daß dem Verleger heute genügend andere Vertriebs- und Werbewege zur Verfügung stehen — weiß er aber bestimmt, ob dieser Apparat auf die Dauer aus reichen und ob sich nicht eines Tages die Büchermesse als unentbehr liches Glied buchhänölerischer Werbung wieder einschieben wird, namentlich dann, wenn die erstrebte geistige Annäherung der Völker er folgt ist und der Weltbüchermarkt nach einer Zentrale sucht. Außerdem sind natürlich Messestände leichter aufgegeben als wiedergewonnen. Es kann nicht als wünschenswert angesehen werden, daß dieses Abbröckeln zur Flucht von der Messe ausartet, ehe nicht die maßgebenden Körper schaften des Buchhandels sich darüber klar geworden sind, wie man sich zu dieser Frage stellen müsse. Im allgemeinen konnte man auch hier über den Besuch nicht klagen. Die Erwartungen natürlich, die die Verleger mit der Beschickung dieser Messe verknüpften, konnten nur gering sein. Gebrauchsware von Bil derbüchern und Iugendschriften n. a. fand einigermaßen Absatz. Im übrigen bewegten sich die Käufe in engsten Grenzen, d. h. beschränkten sich vielfach auf einzelne Stücke und nicht wie sonst auf Partien. Ein zelne Verleger erzielten mehr Umsatz, als sie vorausgefehen hatten. Von einem allgemeinen Ergebnis zu reden, erübrigt sich fast, weil jeder Fach mann die Gründe kennt und zu würdigen weiß, aus denen cs schon vorher als unbefriedigend bezeichnet werden mußte. Ausländer aus den östlichen Nachbarländern waren in größerer, aus dem sonstigen Auslande in geringerer Anzahl zu bemerken. Sehr still war es in der (allerdings im 5. Stock von Stentzlers Hof gelegenen) Ausstellung »Süddeutsche graphische Kunst«. Ob sich diese Ausstellung auf die Dauer halten bzw. das Interesse für graphische Kunst wieder in einem Maße beleben wird, das diese Ar tikel messefähig erhält, mag dahingestellt bleiben. Von sonstigen Meßausstellungen erscheint auch für den Buch handel die Reklame-Aus st c l l u n g von Bedeutung, die sich früher bekanntlich in seiner engsten Nachbarschaft im Bugrameßhaus be fand und, wie schon gesagt, in die Staatliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe abgewandert ist, um ihren künftigen Sitz im Ring-Meßhause von der nächsten Messe an zu erhalten. In dieser Schau, der trotz ihrer Abgelegenheit starkes Interesse cntgegcngebracht wurde, findet eigentlich jeder Messebesuchcr allerlei Anregung für seine Werbearbeit. Auffällig ist die starke ttberhandnahme der Licht reklame und der Reklame mit beweglichen mechanischen Figuren. Dort zeigten sich auch die Verlage von Neklamezeitschristen (»Die Neklame« und »Seidels Reklame«) in Ständen von bemerkenswerter architektonisch-farbiger Aufmachung. Freilich verstößt man vielfach gegen den im Ring-Meßhause so prachtvoll durchgeflihrten Grundsatz, daß zunächst die Ware selbst zu wirken habe und die Umgebung nur dann, wenn sie geeignet ist, den Eindruck der Ware zu heben. Kurt Loele. Uetrieoni, Helmut, vr.: Die spsmscke Literatur der Oexen- wart seit 1870. v/ieskaden: Dioskuren Verlaß 1926. (VII, 199 8.) 8° N. 5.—, iu I.vv. 6.—. Das Interesse an Spanien, das nach dem Kriege bei uns besonders stark einsetzte, scheint anhaltend zu sein. Waren es zunächst vor allem Neisewerke und Darstellungen der Kunst des Landes und allenfalls der wirtschaftlichen Verhältnisse, so hat neuerdings auch, neben den stets begehrten und weltberühmten spanischen Klassikern, die Beschäf tigung mit der modernen spanischen Literatur zweifellos zugenommen. Allgemein bekannt sind Namen wie der repräsentative Dramatiker Jacinto Benavente als der Nobelpreisträger 1922 und Freund der deutschen Kultur, Miguel de Unamuno, dessen Gesammelte Werke in deutscher Ausgabe bei Meyer L Jessen erscheinen, oder Vicente Blasco-Jbäüez, bekannt durch seinen antideutschen Hetzroman: 1.08 euatro finetsZ del ^poealipmo (1916) und seine neuerliche Schmäh schrift gegen König Alfons XIII. Wer sich eingehender mit der Materie befaßt hat, kennt sicher Angel Ganivet, Azorln, Pio Baroja oder den jungen Philosophieprofessor an der Madrider Universität Jose Ortega y Gasset, um nur einige Vertreter der letzten Generation zu nennen. Da diese neueste Zeit die vorhandenen größeren Literaturgeschich ten weniger berühren, sei es gestattet, den Buchhändler auf das oben genannte, kürzlich erschienene Buch hinzuweisen, das zur Orientierung über die gegenwärtigen Strömungen in der spanischen Literatur wohl geeignet ist. Der Verfasser, der sich auf jeder Seite als ein recht be lesener Kenner ausweist, gibt hier, nicht ohne ein stark ausgeprägtes Urteil zurückzuhalten, einen vorzüglichen Überblick von der Zeit der Romantik, als deren stärkste, Byron sehr nahestehende Persönlichkeit Ios6 de Espronceda (1802—1842) bezeichnet wird, bis zu den Mo dernen. Eine Zeittafel, eine Literatnrübersicht und ein Autorenregister machen das Büchlein gleichzeitig zu einem bequemen Nachschlagewerk. vr. Hans Praesent. Zander, Nax: Oie illustrierten Iranrösisclien Klicker des l8. dakrkunderts. slasekeribiblioßrapluen kür Lüokersamm- 1er. Ill.i dulius Lokkmann Verlaß, 8tuttßart. 1926. ^ XXXII. 376 8. 8° I^vä. Alk. 20.50. Erklärlicherweise fußt diese Handliste auf den für die »lüvrvs ä kißure8« des »Huitieme« grundlegenden Werken, also insbesondere auf dem Handbuche Cohens-Seymour de Riccis. Inwieweit in ihr selbständige Arbeiten stecken, also Autopsie-Vergleichungen und Be rücksichtigung der Spezialbibliographien, läßt sich nicht ohne weiteres feststellen. Auch der Cohen ist nicht überall ohne Fehl nnd Tadel, und manches mag aus ihm falsch übernommen sein, kleinere Un genauigkeiten usw. Daraus könnte dieser Hilfsliste für die Antiquar und Bibliophilen-Praxis um so weniger ein Vorwurf gemacht wer den, als man vielfach doch auf die großen, kostspieligen Werke zurück greifen muß und auf die Sonderuntersuchungen. (Man vergleiche z. B. I'rederle II. 730/33.) Die Übersicht, die das Vorwort mit seinen Anhängen bietet, ist nicht schlecht, aber mir scheint da und dort auch eine etwas andere Einstellung sowohl für die Historie wie für die Psychologie des Sammelns gestattet. Schon die Buchbinderlistc (der Herr Verfasser nennt die Buchbinder Einbinder) könnte hier nicht genauer Unterrichtete verwirren. Und wenn Graf Hoym und einige 1079
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