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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1926
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- 1926-09-02
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- 02.09.1926
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204, 2. September 1926. Redaktioneller Teil. andere berühmte Bibliophilen als Repräsentanten des »amateur Linp6ecable«-Typs gerade für die Liebhaberausgabe des Pariser Ro kokobuches angeführt werden, so stimmt das auch keineswegs für alle der hier genannten Herren. Man muß unterscheiden: in ihrer Ent stehungszeit waren die Kupferstichwerke des 18. Jahrhunderts eine sich rasch auch merkantil auswertende Buchmode, aus der sich die Luxuscditionen heraushoben. Um 18V0 gerieten sie aus den mannig fachsten Gründen in Vergessenheit; seit 1850 etwa wurden sie eine Bibliophilenmode (zuerst in Frankreich, dann von daher auch in den Vereinigten Staaten von Amerika). Eine nicht allzugroße Anzahl von Sammlern der »1üvre8 L kigul-63« gab es auch im 18. Jahrhundert, und diese verwendeten schon viel Geld und Mühe auf die Konstruk tion eines »6X6mplaii6 exeeptiovnel«, das, im erlesenen Kunsteinbandc, die Vereinigung eines besten Abzugs mit den Probedrucken der Stiche und ihren Vorlagezeichnungen erstrebte. Systematischer bildeten sich von neuem solche Traditionen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus. Als einer der erfolg- und kenntnis reichsten Sammler dieser Art mag Henri Beraldi bezeichnet werden, der ja auch wiederholt programmatisch diese moderne Sammeltechnik begründete. Daß man auf die eau-korte pure und die Original skizze Wert legte, ergab sich schon daraus, daß die Neproduktions- stecher keineswegs immer den künstlerischen Gehalt ihrer Vorlagen er schöpften. Und da dergleichen Dinge ebenso wie die Maroquins mit Marie Antoinette- oder Pompadour-Wappen kräftig gefälscht wurden, ergab sich weiterhin eine Höchstschätzung solcher beglaubigten Pro- venienzexcmplare, die mit einer besonderen Sammlerausstattung ver bunden waren. Doch ist gerade von diesen höchsten »Spitzen« ein Teil erst später gebunden worden, da sie ursprünglich nur in vorläufigen Einbänden erhalten waren. Es ergab sich also eine Liebhaberwert skala der schönsten bekannten Exemplare, die sich zählen ließen, in Nuancierungen, deren Feinfühligkeit kaum noch zu Übertreffen mar. (Man zog von überallher Preise, z. B. aus dem Umstande, daß alter, »kartoffelfarboner« Maroquin eine höchste Seltenheit war, in einem nicht ausgebleichten Stücke aber ein Wunder. Und dabei ließ sich nicht einmal deutlich unterscheiden, von welcher Färbung die Rede sein sollte.) Dem Handel sind alle diese Höchstwerte mehr oder minder entzogen. Kommen sie einmal auf den Markt, so wertet man sie mit Phantasiepreisen, und derartige Zimelien neu zu entdecken könnte nur zufällig gelingen. Sie scheiden also für die Bewertung mehr oder minder aus, und der »alte Maroquin« (mehr oder minder em- bclliert) wird als »Normalexemplar« angenommen. Bestimmte Bücher- gruppen, also Prachtausgaben z. B., wurden damals vorzugsweise in Ganzziegenlederbände gebunden, andere meist in Kalbledersmassens einbände. Daraus ergibt sich die Seltenheit eines alten Maroquin exemplars dieser oder jener Ausgabe (d. h. gerade die berühmtesten Bücher dieser Art sind häufiger in alten Maroquinbänden als die un bekannten). Auch hat die Bevorzugung der oft schon als Verlagsein bände hergestellten alten Maroquins den Grund, daß sie die Vorzugs ausgaben einzuschließen pflegen, daß in ihnen, da sie sorgfältiger ge bunden wurden, insbesondere die Abzugsgüte der Kupfer nicht allzu viel beeinträchtigt worden ist, wie das leider vielfach durch weniger sorgfältiges Binden geschah, das die Abzüge oft makulierte. Ein »auf der Broschur« eingebundenes, ö. h. ein zum erstenmal, aber modern gebundenes Exemplar kann also auch einen Liebhaberwert haben, dessen Höhe die eines alten durchschnittlichen Maroquinexcmplars weit über steigt. Dem Antiquar, der auf diesem Gebiete erfahren ist, ist das alles nicht unbekannt, er weiß auch, daß viele der im Handel befind lichen modern gebundenen Exemplare schlecht gebleichte, nicht sachgemäß gewaschene Exemplare sind, deren kraftlos gemachte Abzüge und deren kraftlos gewordenes Papier kaum noch etwas von der frischen Schön heit eines guten Exemplars- ahnen lassen. Darüber ließe sich noch manches sagen. Es kommt wie manches andere Hierhergehörige auf eine auch sonst zu machende Beobachtung hinaus: nur der Handelswert der »Spitzen« dieser sehr umfangreichen Büchergruppe ist ein hoher, und die großen Sammler, insbesondere in Amerika, zahlen die höchsten Preise nur für außergewöhnliche Exemplare. Die Neigung, weniger bekannte Beispiele für die Illustration des französischen oder besser Pariser Nokokobuches zu sammeln, ist nur gering, obschon manches un bekannte Werk die Mühe, es ans rechte Licht zu stellen, wohl lohnen würde. Man sollte daher auch den Büchern »zweiter Ordnung« dieses Gebietes mehr Aufmerksamkeit zuwenden, zumal man dabei durch sach liche Gruppierungen manche der bisher vernachlässigten Werke mehr hervorheben würde (z. B. geographische, historische, medizinische nsw. Werke). Die Bibliographien stellen bisher den ästhetischen, allen falls den kunsthistorischen Gesichtspunkt voran; Künstler- und Stecher namen werden ausgezeichnet, die Auswahl bevorzugt die schönwissen- 1080 schaftlichen Schriften. Dabei kommt der Bildinhalt, der ikonographische Quellenwert vieler dieser bildlichen Darstellungen, die sich auch iu nicht allgemein geschätzten Büchern finden, nicht zur Geltung. Und andererseits ist nicht zu vergessen, daß, abgesehen von einigen Lieb haberausgaben und Tafelwerken, die höchsten Leistungen der fran zösischen Kupferstichkunst sich doch in den Einzelblättern und Einzel blätterfolgen finden. Sammelt man die »lüvres L kixurss« des »lluitiöms« des Kunstwertes ihrer Kupferstiche wegen, so kann eine derartige Sammlung immer nur die Ergänzung der Blättersammlung bleiben. G. A. E. B o g c n g. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen Zusammengestellt von dev Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K — Mitglied des B.-V. m eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur des B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — D — Bankkonto. — ^ — Postscheckkonto. — 'b — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H.. Leipzig.) — f- — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firnis — B. — Börsenblatt. — H. — Handels gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 23.-28. August 1926. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 198. fAhrenhold, Wilhelm, W o l f e n b ü t t e l, Breite Herzog- str. 12. Buch-, Musik- u. Schreibwh. Gegr. 3./VI. 1926. (s^- 701. — V C. L. Seeliger, Wolfeubüttel. — d Hannover 60 794.) Leipziger Komm.: Volckmar. (Dir.) Babenzien, Max, Rathenow, hat den Verkehr über Leipzig aufgegeben. (Dir.) fB u ch d r u ck e r e i Edmund Mattig, Dömitz (Meckl.). Buch druckerei u. Verlag. (Werke, Zeitschr.) Zeitschrift für medizinische Chemie. Gegr. 1./VII. 1892. (»-^- 5. — TA.: Mattig Dömitz. — d Sparkasse der Stadt Dömitz. — d Hamburg 536.) Inh.: Ed mund Mattig fen., Bad Harzburg, u. Edmund Mattig jun., Dömitz. Leipziger Komm.: at. Streller. (Dir.) KB uchhandlung Gustav Fock, Ges. m. beschr. Haftung, Leipzig. KGustav Rothschild ist als Geschäftsf. ausgeschieden. s.H. 19./VIII. 1926.) KB uchhandlung beim Schauspielhaus, Richard Vol- quarts, Hamburg 5, veränderte sich in Richard Volquarts, Buchhandlung beim Schauspielhaus. (Dir.) KE a r i t as v e r l a g, G. m. b. H., Freiburg i. Br. KFranz Baumann ist als Geschäftsf. ausgeschieden. (Dir.) Cramer, A., Weil bürg, ging an Fr. Cramer über, der A. Cramer (Inh.: Fr. Cramer) firmiert. (Dir.) Csüthy, Franz von, Debreczin, ging an eine A.-G. über, die Ferencz Csäthy, r. t. (Franz v. Csäthy A.-G.) firmiert. In Budapest I, Kristinenring 133 wurde eine Filiale eröffnet. (Dir.) Deutsche Esperanto-Buchhandlung, Leipzig. Adresse jetzt: C 1, Stcrnwartenstr. 79 pt. (Dir.) KMi s e n s ch m i d t's Buch- u. L a n d k a r t e n h., Berlin X' NW. 7. Der Mitinh. KOskar Keßler ist 24./VIH. 1926 verstorben. sB. 199.) KE i s e n s ch m i d t, R., Amtliche H a u p t v e r t r i e b s st e l l e des Neichsamts für Landesaufnahme u. des Kar tographischen vorm. Militärgeogr. Instituts, Wien, für das gesamteGebiet des Deutschen Reiches, Berlin NW 7. Der Mitinh. KOskar Keßler ist 24./VIII. 1926 verstorben. sB. 199.)! fEisler, Heinr., Hamburg 3, Alter Steinweg 23/25. Zeit schriftenverlag. Gegr. Oktober 1876. (s^ Vulkan 1768—1770. — TA.: Eisler Hamburg. — O Deutsche Bank, Hamburg. — d 6679.) Inh.: Georg Eisler. Prokur.: Th. Nadel, S. Nagler u. Gustav Schilling. Leipziger Komm.: at. Maier. (Dir.) Fa/lkenberg, Eugen, Berlin-Friedenau, verlegte den / Sitz der Firma nach Wriezen a. Oder. (Dir.) Feigk, Willy, Benediktbeuern-Nied (Oberbaycrn), ver legte den Sitz der Firma nach Wörnsmühlc b. Schliersee. Ver- sandbh. Gegr. 1./X. 1924. (d> München 47 030; Wien 130 088.) >v. Brauns. (Dir.) Feldow-Bechly, Henry, Berlin-Pankow, hat den Ver kehr mit dem Buchhandel aufgcgeben. (Dir.)!
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