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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1926
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- 1926-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1926
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- Deutsch
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sowohl wie Beamte beider Länder in dem schon erwähnten »Jahr buch« meinem Alphabet geführt werden. Möge auch der Hcrbst- besuch der deutschen Buchhändler in Wien und das Zusammensein mit den österreichischen Bibliothekaren das Gemeinschaftsgefühl von neuem stärken — zum Segen der gemeinsamen deutschen Kultur! Buch- und Druckgewerbe im Technischen Museum für Industrie und Gewerbe in Wien. Von Fr. W. P o l l i n-Aschersloben. Seitdem die wirtschaftliche Lage in Österreich in ruhigere Bahnen gekommen ist, hat man — in richtiger Erkenntnis des hohen Wertes eines festen Bandes zwischen Deutschland und Österreich — Wien des öfteren als Kongreststadt gewählt und wird es in Zukunft wohl noch mehr tun. So findet im Herbst allster der Tagung des Ver bandes der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel noch eine grosse Reihe von Ausstellungen und Kongressen statt, die zum Teil international sind. Während der Herbsttagung wird sicherlich mancher Buchhändler auch dem Technischen Museum für Industrie und Gewerbe, das in einem dem Schlosse Schönbrunn gegenüberliegenden Monumental gebäude untergebracht ist, einen Besuch abstatten. In welcher Weise und in welchem Maste Buch- und Druckgewerbe darin vertreten sind, soll hier kurz ausgefllhrt werden. Das Technische Museum betrachtet es als seine Aufgabe, vor allem die Leistungen der österreichischen Technik aufzuzeigen und durch Verfolgung und Vorführung des technischen Fortschritts die indu strielle und gewerbliche Arbeit zu fördern. Sämtliche Sondcrgebiete, etwa Wan der Zahl, wurden einheitlich von der handwerksmäßigen dis zu der ans wissenschaftlicher Erkenntnis ruhenden neuzeitlichen Tech nik in ihrer historischen Entwicklung behandelt. Alle Schaustücke wurden so zngerichtet und ausgestellt, daß der Beschauer die Vor gänge aller Teile verfolgen kann. Dazu war eine Beschreibung und Erläuterung durch Wandtafeln sowie auch die Vorführung der Be wegungsvorgänge nötig, weshalb dem Mnscumsbesucher in weitgehen dem Maste die Möglichkeit geboten wurde, die einzelnen Apparate und Maschinen selbst in Betrieb zu setzen. Das ist von großer Wich tigkeit: denn wie soll sonst der nicht technisch vorgebildete Besucher einen verständnisvollen Einblick in die Welt der Technik gewinnen? Daß man vielfach die alten Arbeitsverfahren in historischen Werk stätten unterbrachte, die den Gegensatz zwischen einst und jetzt wirksam hervorheben, macht den Besuch dieses Museums außerordentlich reizvoll. Die Räume des Buchgewerbes liegen im ersten Obergeschoß. Man kommt zuerst in die Abteilung »Papiererzeugung und Papierverarbei- tnng«. An Materialproben und Modellen wird die Entwicklung des Papiers gezeigt, ausgehend vom Papyrus über das Pergament bis zum Papier, das in China schon im 2. Jahrhundert n. Ehr. ans der Rinde des Papiermaulbeerbaumes gewonnen wurde, das in Europa, wo dieses Material fehlte, aber erst hergestellt werden konnte, als inan gelernt hatte, Hadern an seine Stelle zu setzen. Das Modell einer modernen Papiermaschine, dieses Giganten der Technik, gibt einen eindrucksvollen Abschluß. Die vielseitige Verwendungsmöglich keit des Papiers wird an vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs gezeigt, z. B. au Bucheinbänden, Briefumschlägen, Tapeten, Tüten, Säcken, Zigarettenhülsen nsw. Die folgende Abteilung x Graphische Industrie« enthält folgende Unterabteilungen: Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, Kombinationsdruck und Photographie. In sämtlichen Abteilungen werden stets systematisch die Hand- verfahren auf der einen Seite den chemigraphischen und photomechani schen Neproduktionsverfahren aus der anderen Seite gegenübergestellt. Sämtliche Verfahren sind in Werdegängen vorgeführt und werden mit mustergültigen Erzeugnissen des österreichischen Buch- und Druck gewerbes belegt. Es finden sich darunter Erstlingsarbeiten von Auer, Pretsch, Klio, Angcrer u. a. (der letztere ist vielleicht manchem noch von der Bugra 1914 her bekannt, er hatte damals im Österreichischen Hanse hervorragenden Anteil an der Durchführung der Ausstellungs arbeiten, insbesondere auf dem Gebiete der Reproduktionstechniken). - Ergänzend sei noch hinzugesügt, daß in der Abteilung Hochdruck auch die Entwicklung der Schriftgießerei, der Stereotypie und der Galvanographie gezeigt wird, und eine vorangestcllte Abteilung »Schriftwesen« enthält den Urahnen der Schreibmaschine, der von dem Zimmermann Peter Mitterhofer (1863) konstruiert ist. Diese Schreib maschine ist das Vorbild der bekannten Nemington-Schreibmaschine ge worden. Als Hilfsmittel der graphischen Gewerbe ist die »Photographie« angegliedert. Sie enthält den wertvollen Nachlaß von Petzval, dem Erfinder des Porträtobjektivs, n. a. seine Porträtkamera und die ersten Porträtobjektive aus dem Jahre 1840. Das Negativ- und Positiv verfahren wird vorgeflihrt und die Verwertung der Photographie in der Wissenschaft und Technik, Handel und Gewerbe eingehend be handelt. Damit wäre im wesentlichen der Inhalt des Museums — soweit er das hier zur Behandlung kommende Gebiet betrifft — aufge führt. Ein Vergleich mit dem Deutschen Museum in München liegt nahe. Hier und dort dieselben Anordnungsprinzipien und dieselbe Möglichkeit, Bewegungsvorgänge zu studieren; aber im Münchener Museum die ganz ausführliche Entwicklung der einzelnen Zweige der Papier-, Buch- und Drnckindustrie, hier im Wiener Museum ist alles auf bas unbedingt Notwendige beschränkt worden. Vielleicht wird gerade dadurch dem Laien ein klareres Bild vom »Werden der Dinge« zu teil als durch ein Zuviel der Ausstellungsgegenstände. Fllhrungs- vorträge durch die Sammlungen und Vorträge im Hörsaale, die wäh rend der Besuchszeit stattfinden und durch Lichtbilder- und Filmvor führungen ergänzt werden, sind zur besseren Erläuterung hinzugc- zogen worden. Die jährliche Besucherzahl von über 120 000 erbringt den Beweis, daß das Technische Museum für Industrie und Gewerbe mithilft, das kostbarste Gut eines Volkes, die Arbeitsfreude und den Lebensmut, zu pflegen. Die Buchausstellung in Salzburg. Von vr. Erhard Klette. In Salzburg findet zurzeit eine Bnchausstcllung statt, die größte Beachtung verdient. Seit der »Bngra« 1914 ist wohl kaum eine so reichhaltige Ausstellung zustandegekommcn, und in Österreich sieht man eine solche Ausstellung überhaupt zum ersten Male. Unweit des Bahnhofs ist sie im Gemerbeförderungs- I n st i t u t für Handel, Gewerbe und Industrie Salzburgs in der Weiserstraße untergebracht, und man kann sich keinen schöneren Raum denken als dieses neugebaute freundliche Institut, in dessen beiden Stockwerken bei guter Belichtung und weist gestrichenen Vitrinen eine Fülle von künstlerisch wie technisch hervorragenden Arbeiten ans Deutschland und Österreich zusammengebracht ist. Die Ausstellung ist anläßlich der 5. Bundestagung der Buchbindcr- meister Österreichs von dem Vorsteher der Landesinnung der Buch binder Salzburgs, Johann B e r n h a n p t, am 31. Juli feierlich eröffnet worden, und Bundes- und Landesregierung, die Kammer -für Handel, Gewerbe und Industrie, der Reichsverband des Gewerbes wie die Stadt Salzburg selbst hatten Vertreter geschickt, um ihr regstes Interesse zu bekunden. Von reichsdeutscher Seite sprach Paul Adam-Düsseldorf (dessen »Lebenserinnerungen« jüngst im Verlage Meister der Einbandkunst, Leipzig, erschienen sind) und wies auf den langen Gang der Entwicklung der Einbandkunst hin und forderte dringend das Zusammengehen Österreichs mit Deutschland, vr. E. Klette begrüßte im Namen des Bundes Meister der Einbandkunst e. V. Sitz Leipzig anfs wärmste das Zustandekommen der Ausstellung, in der er hauptsächlich eine wichtige Werbung für das handgebnndene Buch sieht. Die Ausstellung ist mustergültig organisiert und gewährt leicht einen schnellen Überblick über die sechs Abteilungen. Da sie znm österreichischen Buchbindertag veranstaltet war, nimmt natürlich die Einbandknn st die Hauptrolle ein. In einem Eckranme des ersten Stockes werden in einer hi st o r i s ch e n Abteilung kostbare alte Bucheinbände des 14. bis 19. Jahrhunderts aus den Salzburger Biblio theken St. Peter, Stift Nonnberg, des Stadtmuseums, der Studien bibliothek und des Landesarchivs gezeigt, die vom Direktor des Städti schen Museums Carolino-Augnsteum vr. Julius Leisching aus- gewählt und historisch sehr anschaulich gruppiert worden sind. Von den 129 Bänden sind fast alle sehr gut erhaltene Stücke, unter denen vor allem zwei große herrliche Lederschnittbände ausfallen. Der eine stammt aus der Bücherei des Bischofs Bernhard von Chiem see und ist mit großen gotischen Blattranken verziert. Er ist 1470 ge bunden worden. Der andere ist ein großer Prunkband in geschnittenem Leder, mit Mitra und Ranken, im Schriftband der Wahl sprach des Bestellers: Gloria uniea 8p68 mea und die Jahreszahl 1477. Dieser selten schöne Band in braunem Niudsleder — unter Hornblättchen in den Beschlägen befinden sich die farbigen Wappen der Familie Rohr
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