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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1926
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- Deutsch
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>l» 206, 4, Scplembcr 1926, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtsclni. Vuckibandcl. und von Salzburg — ist für den Erzbischof Bernhard von Rohr an-' gefertigt nnd bedeutet das Hauptstück dieser Gruppe. Interessant ist eine grosse Reihe von Bänden, bei denen sich zeigt, daß das Bucheigner zeichen (Exlibris) keineswegs nur 'im Innern zu finden ist, sondern auch als »Super-Exlibris« auf dem Deckel. Solche Super-Exlibris tragen viele der ausgestellten Bände aus dem Besitze der Erzbischöfe von Salzburg. Die 2. Abteilung, der neuzeitliche Bucheinband, ist durch Einbände der beiden Vereinigungen: des Bundes Meister der E i n b a n d k u n st e. V. S i tz L e i pz i g und des Ia k o b K r a u ß e - Bundes sowie der Kunstgewcrbeschulen in Berlin, Charlottenburg, Chemnitz, Halle a. S., Hamburg, Hannover, München nnd Wien re präsentiert. Die fast 500 ausgestellten Handbänöe geben ein glän-, zendes Zeugnis heutiger Eiubaudkunst. Vom einfachen Pappband an, den auch in rühmenswerter Weise die Kunstwerkstätten der Stadt Halle, Burg Giebichenstein (Leiter Otto P f a f f), ausstellen, sehen wir Halbleder- und Halbfranzbände, unter denen Bände Otto Dorf- uers, Weimar, durch einfache Titelverzierung auffallen, eine Fülle von Ganzlederbänden mit Handvergoldung, Blinddruck, Leder auflage, Lederintarsia, Batik- und Beiztechnik, Preßvergoldung und Preßversitberung. Unter diesen Bänden ragen zwölf der sächsischen Werkstatt für kunstgewerbliche Buchbinderarbeitcn F r i edrich Kieffer in Plauen i. V. besonders hervor. Da zeigt sich eine reiche Buntfarbigkeit der Ledereinlage, ein großes Leben im Einband: bei einer Sammel mappe »Der Tanz« in grauem Saffianledcr mit Lederintarsia oder bei einer sehr aparten eleganten »Weinkarte«, auf der eiu Kavalier im Frack sein Sektglas berauscht in die Höhe hebt: alles farbig ein gelegt. Oder Hauptmanns Bogen des Odysseus in schwarzem Oasen ziegenleder, bei dem der abgeschosfine Bogen stark betont wird und ein blau ansgelegtes Band auf der Vorderseite den Titel bekanntgibt, aus einzelnen Bogensätzen zusammengesetzt, wobei die Buchstaben dem In halt des Buches entsprechend leicht an das griechische Alphabet ge mahnen. Elegant und geschmeidig sind die Einbände der Wiener Werkstätte, unter denen die von Maria Likarz entworfenen entzücken: Grete Wiesenthals »Aufstieg« (Ernst Rowohlt, Verlag, Berlin) in rotem Levanteleder mit Handvergoldung, symbolisch den »Aufstieg« andeutend, oder Goethes Sprüche in Prosa, 6. Abt., hand geschrieben, in Querformat, gebuudeu in rotes Levanteledcr mit reicher Goldverzierung, die -in ihrer so zarten filigranähnlichen Ausführung nicht glauben läßt, daß es Preßvergoldung ist. Von den Leipziger Firmen hatten H ii b e l L Denck, A. Köllner, die L e,i pziger Bu ch binderei A. - G., O. S p a m e r und H. Sper ling ausgestellt -und zeigten auserlesene Einbände ihrer Handbiude- abteilungeu. Die 3. Abteilung zeigt »V e r l e g e r e i n b ä nd e«. Hier wäre -eine Beteiligung der reichsdcutschen Verlage sehr erwünscht, ja not wendig gewesen, denn die ausgestellten Bände dürfen durchaus nicht als Durchschnitt des Verlagseinbandes angesehen werden. Muster gültig wären beispielsweise die entzückenden Pappband-Ausgaben des Insel-Verlags gewesen oder Halblederbände des Paul Aretz Ver lags, Dresden, oder Ganzleinenbändc des Verlags H. Haessel in Leipzig. Jeder weiß ja, wie geschmackvoll und individuell heute der deutsche Verlag seine Bücher mit Einbänden versieht. Es sind auch bei dieser Ausstellung wieder zu viel teure Ganzlederbände ausge stellt, und es fehlt an künstlerischen Pappbänden und schönen Halblederbänden. Die drei weiteren Abteilungen sind den Rohstoffen (Gold-, Silber- und Far-bfolien und Buntpapieren), den neuesten Buch binderei- un d B u ch d r u ck erei in a s ch i n e n (im Betrieb vor geführt von Brehmer L Co., Wien, und Anger L Söhne, Wien) sowie einer Buchbinderei-Werkstatt in Betrieb gewidmet. Die Leitung der Ausstellung liegt in den Händen des rührigen Innungsvorstehers Johann B e r u h a u p t-Salzburg und des jungen gewandten Direktors des Gewcrbeförderungs-Jnstituts Ing. Anton Hueber, die sich um das Zustandekommen der Ausstellung, deren Besuch dringend nochmals empfohlen wird, große Verdienste erworben Haben. Ein sehr übersichtlicher Katalog ist zur Eröffnung der Ausstel lung erschienen, der die einzelnen Stücke genau aufführt und be schreibt. Paul K e r st e n hat darin eine Anfklärung über Buchein bände für das bücherlesende Publikum gegeben, Professor Di-. Lci- sching umreißt die Geschichte des Bucheinbandes im Hinblick ans die von ihm Zusammengestellton alten Bucheinbände, und vr. E. Klette entwickelt die vielseitige Entfaltung und das wirkungsvolle Schaffen des Bundes Meister der Einbandkunst e. V. Sitz Leipzig. Er weist nachdrücklich darauf hin, daß der Kunsteinband ein größeres Interesse des Publikums verdient und es in Zukunft heißen muß: Freut euch an der Einbandkunst; kauft aber auch schöne Buch einbände! Mine Mitteilungen. Wichtige Mitteilung für die Wiener Tagung. — Die Bestätigungs scheine für die doch noch zustande gekommene Dampferfahrt Passa u- Linz sind sämtlich versandt. Bis jetzt sind nur 162 Bestellungen bei mir eingegangen, während nach den Anmeldungen in Linz anzuuehmen ist, daß mindestens 300 Teilnehmer in Frage kommen. Ich mache darauf aufmerksam, daß das Schiffspersonal angewiesen ist, nur die Inhaber von Berechtigungsscheinen das Dampfschiff besteigen zu lassen. Wer also noch keinen gelben Berechtigungsschein von mir er halten hat, wolle unverzüglich solchen von mir einfordern. Nachzügler riskieren, daß sie keinen Platz mehr finden, resp. erst nach Besetzung des Dampfers gegen Vorzeigung ihrer Legitimation bei mir zuge lassen werden. Es ist sonst nicht möglich, genügende Kontrolle aus- zuiibcn. Die Gutscheinhefte sind von Wien nach Leipzig an die Firma F. Volck m a r zur Abfindung gelangt und werden in diesen Tagen in Leipzig an die betreffenden Firmen verabfolgt. Eine Aufforderung zur Einlösung ist jedem Teilnehmer direkt von Wien aus zugegangen. Die verspätete Abfindung von Wien ist lediglich durch die nicht zum richtigen Termin eingeschickten Bestellungen einer großen Zahl von Teilnehmern verursacht worden, wodurch unsere Wiener Kollegen ge nötigt waren, Tag und Nacht zu arbeiten, um die Riesenarbeit der Quarticrverteilung vornehmen zu können. Die Quartiere in Linz, Wien und Baden sind noch in die Gutscheinhefte mit ausgenommen worden, wodurch allen Teilnehmern die denkbar größte Bequemlichkeit garantiert ist und wofür ich schon heute den Herren des Wiener Komitees im Namen aller Teilnehmer den herzlichsten Dank aus- sprechen möchte. Georg Schmidt, Vorsitzender. Die Teilnehmer an der Donausahrt ab Passau am 16. September treffen sich am Vorabend im Hotel »Passauer Wolf«. Es wird empfoh len, möglichst am 15. mittags in Passau einzutreffen. Kollege Kleiter veranstaltet eine gemeinsame Führung. Uber Zeit und Treffpunkt wird ersucht im Geschäftslokal der Firma Kleiter Erkundigung ein zuholen. Vom Wiener Buchhandel. — Elektrizitätswerke und Buchhandel. Welchen Zusammenhang haben diese einander scheinbar so fremden Gebiete? Es ist eben in der Organisation aller technischen und kul turellen Fortschritte gelegen, daß sie irgendwie auf die Verbreitung des Buches einwirkeu. Bei der Eröffnung der Grazer Messe hielt Bundespräsident vr. Hämisch eine Rode, in der er von neuen Elektri zitätswerken sprach und unter anderem ausführte, daß die Elektri zität Eingang in die Marktflecken und Dörfer gefiurden hat und daß elektrisches Licht auch aus deu Fenstern der -entlegensten Höfe strahlt. Er schloß mit den Worten: »Bei gutem Licht ist die Möglichkeit ge geben, die langen Winterabende mit dem Lesen von Zeitschriften und Büchern zu verbringen«. Vielleicht liegt hier die Möglichkeit einer Belebung des Buchhandels, der in den großen Städten manche Abnehmerschichten verloren hat. Der Nationalrat wird, wenn die dringendsten Beratungsgegen stände -erledigt sein werden, über eine Vorlage zu beschließen haben, die sich mit der Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzliteratur (s. Bbl. Nr. 1) befaßt. Der Entwurf hat den Vorteil der Kürze, da er nur aus sechs Paragraphen besteht, und lehnt sich an die im Deutschen Reiche geplanten Bestimmungen an. Im wesentlichen wird folgendes beantragt: Es soll eine Prüfungsstelle geschaffen werden, die aus einem vom Bundeskanzler ernannten Rich ter und vier Sachverständigen besteht. Nur wenn drei Sachverständige und der Vorsitzende zustimmen, wird ein Druckwerk auf die Liste der Schmutzliteratur gesetzt. Die Liste wird regelmäßig öffentlich bekanntgegeben und ist für das ganze Bundesgebiet bindend. Die auf die Liste gesetzten Schriften stehen unter besonderen Beschrän kungen, die sich insbesondere auf die Ankündigung, auf das Aushän gen, den Verlag und Verkauf beziehen. Zuwiderhandelnde werden von der politischen Behörde bestraft. Gegen die Entscheidung der Prüfungsstelle gibt es keine Berufung, während im deutschen Ent wurf eine Bcschwerdeinstanz vorgesehen ist. 1091
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