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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1926
- Strukturtyp
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- 1926-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1926
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- Deutsch
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X: 218, 9, September 1926, Redaktioneller Teil. sichern und keine andere Firma 'beikommen lassen. Letzteres gilt vor allem für die Parteiorgane, insbesondere die der Sozialdemo kratischen Partei, die heute beinahe alle auch einen Buchvertrieb angeschlossen haben, Zeitschristen und Fachblätter bieten aber noch manche Möglichkeit für diese wertvolle Reklame. Die Tatsache, daß der Werl solcher Empfehlungsanzeigen in Sortimenterkreisen entweder noch viel zu wenig bekannt ist, oder aber, daß leider manche Sortimenter glauben, nur deshalb, weil sie selbst nicht den Mut dazu haben, einmal einen solchen, immerhin aussichts reichen Werbeverjuch zu machen, es auch der Kollege nicht tun soll und, was für die vermeintlichen Gegensätze zwischen Press« und Buchhandel sehr charakterisierend ist, die Zeitung eine solche Anzeige überhaupt nicht ausnehmen sollte, illustriert folgendes Beispiel: Eine große sührende Zeitung, die auch im Ausland sehr stark verbreitet ist und von einem kaufkräftigen, literarisch inter essierten Publikum gelesen wird, hatte sich aus wiederholtes Zu reden eines Buchhändlers dazu entschlossen, in ihrer wertvollen Litcradurbeilage dem Sortimentsbuchhändler Raum für Empseh- lu-ngsanzeigen zur Verfügung zu stellen. Auf einige tausend Rundschreiben, die an die Sortimentsbuchhandlungen verschickt wurden, erhielt die Zeitung keine einzige Antwort, und auch die persönliche Bearbeitung zahlreicher Firmen durch geschulte Aquisi- teure hatte nur den Erfolg, daß sich eine einzige Berliner Firma zur Aufgabe einer Anzeige: »Sämtliche in diesem Blatt besproche nen und angekündigten Bücher sind durch die Buchhandlung , . , erhältlich« entschließen konnte. Kaum war diese Anzeige das erste Mal veröffentlicht, kamen nicht andere, die dem guten Beispiel ge folgt wären, sondern es kam ein Sturm der Entrüstung darüber, daß ein so maßgebendes Blatt wie das in Frage stehende eine einzelne Firma so einseitig bevorzuge! Nachdem der Verlag der betreffenden Zeitung diese bedauerliche Feststellung gemacht hatte, daß das Sortiment oben doch wenig Interesse an einer solchen Werbemöglichkeit hat, gab sic dem Drängen des Redakteurs, dem der Raum lieber war als die Anzeige, gerne nach und verzichtete darauf, Empfehlungsanzeigen aufzunchmen. Die mutige Berliner Sortimentsfirma aber hat nur ungern auf ihre Anzeige verzichtet, ein Beweis, daß sie ihr genützt hat. 2. Regelmäßige Anzeige wichtiger Neuerscheinungen. Gemeinsame Anzeigen. Der Wert solcher Anzeigen für den einzelnen Auftraggeber ist recht schwer zu beurteilen und daher viel umstritten. Es ist zweifellos richtig, daß solche Anzeigen nicht nur dem Auftraggeber allein, sondern auch anderen Geschäften, die die Kosten für eine eigene Anzeige scheuten, zugute kommen. Jedermann weiß, daß das angezeigte Buch nicht allein bei dem gerade inserierenden Buchhändler, sondern auch in allen anderen Buchhandlungen er hältlich ist, oder von dort bezogen werden kann. Er wird daher, wenn er durch die Anzeigen zum Kauf angeregt worden ist, ent weder in seine oder in eine andere in seiner Nähe gelegene Buch handlung gehen und das angezeigte Buch dort verlangen. Der inserierende Buchhändler ist der Leidtragende dabei, denn er hat die Kosten, während ein anderer vielleicht das Geschäft macht. Eine solche Anzeige mag also manches Mal dem Auftraggeber als gänzlich verfehlt erscheinen und 'hat trotzdem für 'das ange zeigte Buch wertvolle Dienste geleistet. Diese Anzeigenart dient eben zunächst mehr der Reklame für das Buch selbst als für den einzelnen Sortimenter. Daher kommt es auch, daß solche An zeigen des Sortiments verhältnismäßig selten sind und sich ein zelne Sortimenter, die solche Anzeigen aufgoben wollen, wegen Übernahme der teilweisen oder ganzen Kosten häufig an die Ver lage wenden. Da aber die Übernahme der Kosten für eine solche Sortimenter-Reklame durch den Verlag für diesen leicht unlieb same Konsequenzen haben und ihm seine Unterstützung als un billige Bevorzugung eines Einzelkunden ausgelegt werden kann, wird er sich dazu kaum leicht bereitfinden. Richtiger als die Inanspruchnahme des Verlages, die doch immerhin auch gewisse Verpflichtungen für den Sortimenter mit sich bringt, dürste der Zusammenschluß einiger in Frage kommender Platzgeschäfte zwecks gemeinsamer Anzeigen — Kollektiv-Anzeigen — in der Tagespreise 1102 sein. Natürlich kann ein solches gemeinsames Vorgehen nur für solche Geschäfte in Frage kommen, die sich In der gleichen Richtung betätigen, ohne sich jedoch gegenseitig als Konkurrenten zu empsin- den. Wie bei aller Anzeigenpropaganda, so wird man auch von diesen Neuerscheinungsanzcigen nur Erfolg erwarten dürfen, wenn die verschiedenen Grundregeln sür eine wirkungsvolle Zei tungsanzeige beachtet iverden: psychologische als auch soziologische Einstellung bei der Abfassung des Textes auf die zu erfassende Käuferschast, geschmackvolle typographische Gesamtwirkung der Anzeigen, gute Placierung in der wirklich in Frage kommenden Zeitung usw. 3. Die Gelegenheitsanzeige, Unter Gelegenheitsanzeigen verstehen wir Anzeigen in der Tages- oder Fachpresse, die gelegentlich und aus besonderen An lässen veröffentlicht werden. Der Sortimentsbuchhandel benutzt sie in erster Linie zur Ankündigung von Geschenkliteratur sür das Weihnachts- und Osterfest und für die Konfirmation, dann aber auch häufig, um sich bei Schul- und Semesterbeginn für die Lieferung von Schul- und Lehrbüchern zu empsehlen. Da bei diesen Gelegenheiten Kauflust oder Bedarf bereits vorhanden ist, diese also nicht erst durch Reklame geweckt zu werden brauchen, haben diese Anzeigen von vornherein verhältnismäßig gute Aus sichten auf Erfolg. Sie kommen der vorhandenen Kauflust und dem Bedarf entgegen, indem sie das Interesse des Kauflustigen aus bestimmte Werke lenken und diesem vor Augen führen, wo er seinen Bedarf decken kann. Anzeigen wie »Wcihnachtsbücher sind erhältlich» sind ebenso nichtssagend als auch zwecklos, da es jedem Käufer als «ine Selbstverständlichkeit gilt, daß er Weihnachts bücher eben in der Buchhandlung erhält. Was der Käufer zu nächst wissen will, ohne vorher einen Buchla'den betreten zu müssen, ist: welche Bücher werden empfohlen, wie sind diese aus gestattet und was kosten diese; erst wenn er das weiß und sein Wunsch sich dann in Kaufentschluß umgewandelt hat, interessiert ihn die Frage, wo er das Buch nun kaufen soll. Können den Buchtiteln außer den Angaben über Umsang, Ausstattung und Preis noch kurze, möglichst von bekannten Schriftstellern oder Kritikern verfaßte Besprechungen beigegeben werden, so erhöht sich der Wert der Anzeige sehr wesentlich, da die Stimme des anerkannten Kritikers immer einen starken Einfluß aus den Kaus- entschluß hat. Ist der Raum groß genug, um gleich einen vor gedruckten Bestellschein, der nur ausgeschnitten und in einen Um schlag gesteckt zu werden braucht, beizugeben, so kann dies sehr empfohlen werden. Reisebuchhandlungen pflegen dies meist zu tun und haben damit gute Erfolge. Aber nicht nur die obengenannten traditionellen Bücherver kaufszeiten allein sind für das Sortiment Anlaß, in der Presse zu inserieren, sondern es gibt darüber hinaus noch die mannig faltigsten Gelegenheiten dazu. Der Tod eines berühmten Ge lehrten, Schriftstellers, Musikers, einer Lokalberühmtheit usw. weckt stets das Interesse für das literarische Schassen des Ver storbenen und sür Literatur über ihn; Geburtstage, Jubiläen usw., Vorträge, Ausstellungen und sonstige öffentliche Veranstal tungen, Sonderschaufenster und Buchwochen usw. usw. nehmen das öffentliche Interesse in Anspruch und geben Anregung, sich mehr mit den im Zusammenhang mit dem betreffenden Ereignis stehenden Fragen zu beschäftigen. Das durch solche Ereignisse oder Veranstaltungen geweckte Interesse sür eine Sache führt durch entsprechende Anzeigen in der Tagespress« leicht zu dem Entschluß, einschlägige Literatur zu erwerben. Natürlich muß vorher genau geprüft werden, ob die Erfolgsausstchtcn solcher Gelegenheits- anzeigen auch einigermaßen mit den doch verhältnismäßig großen Kosten derselben in Einklang zu bringen sind. Es wäre denkbar, daß sich auch für solche Gelegenheitsonzeigen mehrere Sortimente zusammentun, um so die Kosten des einzelnen herabzudrücken und zu vermeiden, daß einer Reklame für die anderen macht. In einigen Städten wurden bereits ziemlich großzügige Versuche solcher kollektiven Gelegenheitsanzeigen, an denen sich auch in stärkerem Maße einzelne Verlage beteiligt hab»n, gemacht. Durch Abnahme einiger ganzen Anzeigen-Seiten wurden bei den be-
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