Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1926
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X- 210, 9, September 1926. Redaktioneller Teil. Stadt einen Lichtbildervortrag halten wird, ein Kongreß von Aachgelehrten stattftnden wird, der gern gelesene Autor H. seinen 60. Geburtstag feiert, sich ein neues Industrieunternehmen in der Umgebung niedergelassen hat, der Haussrauenverein eine Ausstellung Mer mit dem Hauswesen und mit Frauensragen zu sammenhängenden Gegenstände, wozu auch Kochbücher und Schnittmuster usw. gehören, veranstalten wird, der Kunstverein eine Hans Thoina-Ausstellung vorbereitet, der Forscher L ein neues Verjüngungsmittel entdeckt hat, im Radio aus dem Werke des Schriftstellers D vorgelesen wird, in einem Kriminalsall eine Hellseherin bedeutsame Angaben gemacht hat Usw. usw. — alles Dinge, die den Buchhändler nicht nur persönlich interessieren, son dern die auch auf die mannigfachste Weise propagandistisch ausgewertet werden können. In den großen Tageszeitungen und Fachzeitschriften findet sich auch ein reiches und wertvolles Adrcssenmatcrial für die Propagierung gewUcr Spezialliteratur (Handelsregister, NicderlassungSanzeigen von Rechtsanwälten, Ärzten usw. in den Fachblättern, Firmenverzeichnissc, Anschriften von Verbandsleitungen und Ortsgruppen, in Berufs- und Partei organen oft auch ganze Mitgliederlisten von Vereinen usw. usw.), bas gesammelt werden sollte, um zu gegebener Zeit verwendet werden zu können. In großen Zügen dürste hier erschöpfend dargctan worden fein, welche Bedeutung die Presse als Werbefaktor für den Sorti mentsbuchhandel hat, wie sich die verschiedenen Wevbemöglich- leiten praktisch ausnutzen lassen und welche Wege noch gegangen werden müssen, um ein besseres Zusammenarbeiten zwischen Presse und Sortimentsbuchhandel herbeizuführen. Man begnüge sich nicht damit, auf die »böse Presse«, die nicht immer so will, wie wir cs gerne möchten, zu schimpfen, sondern versuche die mannig faltigsten Wcrbcmöglichkeiten, die sic uns, trotz allem »Bösen«, was sic uns manchmal anzutun scheint, bietet, voll auszuwerten, im Interesse des eigenen Geschäftes, des ganzen Buchhandels und des Buches selbst. Das Buch auf der Gesolei. Von Max Strücken, Düsseldorf. Der buchhändlerisch interessierte Besucher der Gesolei wird ver geblich nach einer geschlossenen Schau des deutschen Buches, die in den weitgespannten Rahmen der Ausstellung wohl hineingepaßt hätte, suchen, sieht er von der nach rein fachwissenschaftlichen Gesichtspunkten aufgebauten Ausstellung der Verleger medizinischer und naturwissen schaftlicher Richtung im Hirschwald-Bücherhause ab. (Uber diese Schau ist schon im Bbl. Nr. 130 berichtet worden, worauf wir hiermit hin- rveisen.) Es ist nicht unsere Aufgabe, nach den Gründen zu forschen, warum eine repräsentative Schau des Buches nicht zustandegekommcn ist. Die hohen Kosten einer derartigen Veranstaltung, die geringe Aussicht, sie durch eine Verkaufsausstellung herauswirtschaften zu können, und Zweifel über den propagandistischen Wert mögen das Scheitern des Planes, falls ein solcher überhaupt bestanden hat, herbei geführt haben. Hinzu kam das Bestreben, jede Ausstellungsgruppe durch Berücksichtigung der einschlägigen Literatur in sich vollkommen zu ge stalten. Daraus ergibt sich eine große Zersplitterung und ein Unter gehen in die Masse mehr oder weniger gleichgültigen Ausstellungs gutes. Am Umfange der Ausstellung gemessen ist der Anteil des Buch handels ein relativ bescheidener; man möge daher Nachsicht, üben, wenn die Besprechung auf Gebiete übergreift, die nur scheinbar zu ihm in Beziehung stehen, in Wirklichkeit aber eng mit ihm verknüpft sind. Aus der geringen Beteiligung des offiziellen Buchhandels erklärt sich auch die große Zahl der von Verbänden und Vereinigungen aller Art veranstalteten Buchausstcllungen; eine Nebenerscheinung des seit Zähren zu beobachtenden Bestrebens, Buchcrzeugung und Buchabsatz durch andere Kräfte zu betreiben als die des zünftigen Buchhandels. So sei in diesem Zusammenhang auf eine von der Liga der freien Wohlfahrtspflege unter dem Titel »Das Schrifttum der freien Wohl fahrtspflege« zusammengebrachte Verkaufsausstellung hingewiesen, die neben reiner Broschüren- und Traktätchenliteratur viele Bücher be deutender Verleger zur Geschichte und Praxis der freien Wohlfahrts pflege und Jugenderziehung enthält. Durch Zusammenstellung kleiner Musterbibliotheken für den sozial oder karitativ Tätigen hat man ver sucht, werbend für diese Buchgattung zu wirken. Entsprechend der stark historisierenden Tendenz der Gesolei nimmt die Literatur zur Geschichte der dort vertretenen Disziplinen, insbe sondere Naturwissenschaften und Medizin, einen breiten Raum ein. In Halle 25 finden wir, aus Beständen deutscher und ausländischer Bibliotheken zusammengetragen, das Schrifttum fünfzehn bedeutender rheinischer Naturforscher und Mediziner vereinigt. Die Reihe eröff nen die Schöpfungen zweier Vertreter des geistlichen Standes: Hilde gard von Bingen, die erste rheinische Mystikerin, und der große Scho lastiker Albertus Magnus; so gleichzeitig die mittelalterliche Einheit von göttlicher und weltlicher Wissenschaft dokumentierend. Von der ersteren zeigt die Landesbibliothek Düsseldorf ein Exemplar der älte sten Druckausgabe der »?dxsLea Zanetse Hildegards« — ein Auszug aus dem größeren in den Jahren 1150/58 entstandenen »lübrum Zimplieia medieinae« —, die 1533 zu Straßburg bei Johannes Schott gedruckt worden ist. Der »Leivias«, das Buch der Visionen, ist in englischen Reproduktionen nach den Wiesbadener, Heidelberger und Lucceser Codices, aus dem Besitze von Professor Charles Singer, London, stam mend, vertreten. Von Albertus Magnus sieht man u. a. einen Band der von seinem Ordensgenossen Petrus Jammy redigierten, heute überholten, 1651 zu Lyon in 21 Foliobänden gedruckten Ausgabe seiner Opora omnia, enthaltend naturwissenschaftliche Schriften. Ein Ver treter der »Freien Forschung«, der durch seine Galenusübertragungen bekannte Arzt Johann Winther von Andernach s1505—74), führt die Reihe fort. Ihm ist, wohl mehr zufällig, die umfassendste Schau ge widmet. Aus der Fülle der ausgestellten Werke, die zum großen Teile bei Simon de Collines in Paris gedruckt sind, sei hervorgehobcn ein Exemplar der 1534 ebenda erschienenen Folioausgabe des Galenus und sein mit Holzschnitten prächtig geschmücktes, Kaiser Maximilian II. gewidmetes Werk über die alte und neue Medizin. Wir müssen es uns leider versagen, das glänzende und von sachkundiger Hand vorbildlich geordnete Material, das mit den Schriften des großen Physikers Röntgen schließt, auch nur aufzählend zu vermerken. Wir wenden uns vielmehr einer ebenfalls historisch gerichteten Schau zu, die im Pavil lon »Der Arzt« sich befindet. In Vitrinen und Schränken sind zahl reiche alte Drucke und Stiche zur Geschichte der medizinischen Wissen schaft und des ärztlichen Staubes ausgebreitet. Ein besonderer Raum soll die Beziehungen des Arztes zur bildenden Kunst veranschaulichen. Mit ein paar Schwarzweißwiedergaben holländischer Genrebilder und sentimentalen Holzschnitten im Stile eines Gabriel Max glaubt man die Aufgabe hinreichend gelöst zu haben. Die Existenz mustergültiger Wiedergaben von Werken der Malerei und Graphik scheint den Ver anstaltern verborgen geblieben zu sein. Wie anders nimmt sich dagegen die vom Leipziger Institut für Geschichte der Medizin in der Gruppe -Zahnheilkunde« eingerichtete historische Schau aus, die, soweit Kunst einbczogen ist, nur Vorbildliches und Qualitätvolles zeigt. Die Abteilung »Soziale Fürsorge« der Gesolei berücksichtigt eben falls das Buch. In der abseits vom großen Verkehr gelegenen Halle 30 haben die Bücher- und Lesehallen der Stadt Düsseldorf eine Muster- bücherci aufgebaut. Sie gliedert sich in Lesesaal mit Zeitungen, Zeit schriften und Handbibliothek, Ausstellungsraum mit Übersicht über Verwaltung und Einrichtung auswärtiger Bibliotheken, und Muster bücherei. Das Ausland ist in bescheidenem Maße vertreten dnrch Dänemark und Schweden, die beide graphische Tabellen zur Entwicklung des Bücherbestandes und Benutzerkataloge zur Verfügung gestellt haben. Zwei Wanderbüchereien, die je 100 Bände fassen, sollen veranschau lichen, wie das Buch auch in abgelegene Ortschaften und Dörfer ge bracht werden kann. Die Volksbücherei Düsseldorf hat versucht, eine Buchauslese für verschiedene Leserkreise zu treffen. Leider mit unzu reichenden Mitteln; bei 6—10 Büchern für jede Gruppe kann die Auswahl nur eine ganz willkürliche sein. Ter dritte Raum endlich führt den Ausleiheverkehr und die innere Organisation einer modernen Lesehalle vor. Die Hilfsmittel des Ausleihebeamten, Schlagwort- und Kritikenkatalog usw. liegen aus. Kleine, im Aufträge der Leitung für die Benutzer verfaßte Führer durch einige Gebiete der Literatur sollen die Beratung erleichtern. Da sie sich mit Vorwort und der gruppenweisen Aufzählung von Titeln begnügen, mag ihr Nutzen be zweifelt werden. Bei einer Neuherausgabe sollte man sich die An lage der von Koehler L Volckmar herausgegebenen Literaturführer, unter denen sich besonders der von Walter Timmling bearbeitete Kata log »Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft« auszeichnet, zum Vorbild nehmen. Hinter der Ausleihe ist die eigentliche Musterbücherei, die gleichzeitig die Magazinierung des Bücherbestandes vorführen soll, untergebracht. Nach Angabe der von der Leitung herausgegebenen Schrift »Die volkstümliche Bücherei auf der großen Ausstellung Düssel dorf 1926« sollte sie 6000 Bände umfassen. Zur Aufstellung gekommen ist höchstens ein Drittel. Auch der verheißene Katalog läßt noch ans sich warten. 1105
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