Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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210, 9. September 1926. Redaktioneller Teil. Im ganzen ist die Überschau gelungen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich mit weniger zu begnügen und in bequem dem Betrachter zugänglichen Fächern eine wirkliche Volksmusterbücherei aufzubauen, die eher einen Querschnitt durch den in einer Volksbücherei vorhan denen Lesestoff hätte geben können, als es die sinnverwirrende Fülle des dort ausgebreiteten Materials ermöglicht. Noch einer städtischen Veranstaltung sei gedacht. Im »Haus der Stadt Düsseldorf« hat die Landesbibliothek, die durch ein Heinezimmer das Andenken an den größten Sohn der Stadt bewahrt, aus ihren reichen Beständen eine würdige Ehrung des Dichters veranstaltet. In lückenloser Folge zeigt sie die ersten 13 Auflagen vom »Buch der Lieder«, angefangen bei der 1827 gedruckten Erstausgabe bis zur 1855 erschienenen 13. Auflage. Moderne Ausgaben seiner Werke, darunter eine englische, Liebhaberausgaben, das Original eines aus Paris an die Mutter gerichteten Brieses sowie die erste Niederschrift des Gedichtes »Flottcntraum« vervollständigen die Sammlung. Noch ist zu sprechen von der Jugend- und Sportliteratur. Dem Jugendbuch ist eine eigene Abteilung im »Haus der Jugend« eiuge- räumt. Wenn man erwartet, einen umfassenden, entwicklungs geschichtlich und propagandistisch mustergültigen Überblick über die deutsche Jugend- und Kinderliteratur zu finden, wird man enttäuscht. Ausgestellt sind einige ältere Schwarzweißbilderblicher und eine An zahl bekannter Veröffentlichungen, zumeist von Schaffstein und Scholz, wie sie jede gute Buchhandlung ohnehin führt, ferner in einigen Schränken etwas Jungmädchenliteratur. Sportliteratur haben ausgestellt die Verlage Wilhelm Limpert und der Delphin-Verlag, der seine bekannten Gymnastikbücher ausgelegt hat. Mit anderen Verlegern gemeinsam hat der Verlag Georg Stilke, dem auch der Vertrieb der amtlichen Kataloge und Drucksachen übertragen ist, die er in zahlreichen Ständen verkauft, in der Halle »Sport und Leibesübungen« eine umfangreiche Verkaufsausstellung der gesamten Sportliteratur errichtet. Schließlich sei noch der Schrobsdorsfschen Hof- buchhanölung, Düsseldorf, gedacht, die gemeinsam mit dem Verlag N. Oldenbourg die Literatur der flugtechnischen Abteilung der Gesolei zusammengestellt hat, die in einem eigenen Stand übersichtlich ver eint ist. Runge, vr. Kurt: Zur Frage der Besteuerung von Ver lagsrecht und Bcrlagswcrt. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1928. 13 S. Mk. —.80. Wir haben es hier mit einer literarisch gut fundierten und juri stisch fein abgewogenen Arbeit zu tun. Zunächst hat sich der Verfasser eine gute Operationsbasis geschaffen, indem er scharf zwischen Ver lags recht und Verlagswert trennt. Diese Trennung hat er auch zwischen Verlagsrecht und Urheberrecht eingehalten. Richtig erkannt und formuliert ist der aktive und passive Inhalt des Verlags rechtes. Die passive Seite war bislang fast übersehen, weil ein Recht in der Regel ohne passives Aggregat ist. Zudem tritt noch ein viel zu wenig erkannter Umstand hinzu, nämlich der, daß die passive Wir kung des Verlagsrechtes ihrer aktiven zeitlich vorgelagert ist. In diesem Punkte decken sich Verlagsrecht und Patent. Runge kommt zu folgendein Ergebnis: »Unveräußerte, d. h. noch nicht im Handelsverkehr gewesene Verlagsrechte unterliegen als solche weder der Einkommen- noch der Vermögensbesteuerung«. Hierin ver mag ich ihm nicht zu folgen. Denn die Tatsache der eingetretenen Veräußerung beweist nichts für oder gegen die Besteuerung. Sie be weist nur, daß ein Wert einmal bezahlt worden ist, beweist aber nicht, daß der Wert auch wirklich vorhanden wai>rlnd wenn er tatsäch lich noch vorhanden ist, ob er noch ungemindert fortbesteht. Umgekehrt kann ein Wert vorhanden gewesen sein oder noch vorhanden sein, ohne daß er bezahlt wurde. In meiner Untersuchung über den Verlagswert bin Ich von gleichen Überlegungen ausgegangen (Imponderabilien, insbesondere der Ver-. lagswert von Fachzeitschriften in steuerlicher Hinsicht. Deutsche Steuex^ zeitung 1925, Nr. 6, S. 545 ff.). Vor allem kam es mir darauf an, nachzuweisen, daß 1. erworbene und selbstgeschaffene Werte imponöerabler Natur Han dels- und steuerrechtlich gleichgestellt werden müssen; 2. daß der Verlagswert dem identisch ist, was man bei anderen Betrieben Geschäftswelt nennt. In Erkenntnis der ersten Tatsache hat das Reichsgericht seine Auf fassung revidiert (Band 110, S. 433) und der Neichsfinanzhof in seiner Entscheidung vom 13. April 1926 übereinstimmend zum Ausdruck ge bracht, »daß ein innerer Grund für eine verschiedenartige vermögens- steucrrechtliche Behandlung, je nachdem die inneren Werte vor dem Ver mögensstichtage bereits Gegenstand eines entgeltlichen Erwerbsver trages sind oder nicht, nicht besteht«. 1106 Mil dieser Feststellung ist die Frage nach der Besteuerung zunächst nicht bejaht. Der Neichsfinanzhof kommt zwar zu einer Bejahung, aber damit ist das letzte Wort nur auf der Basis des jetzt geltenden Rechts gesprochen, die jedoch für derart temporäre Werte noch nicht ge nügend sortentwickelt ist. Analog kommt Runge zu gleichen Ergeb nissen bei ben Verlags w e r t e n, für die das obengenannte Urteil des Reichssinanzhofs gilt. Aus diesem Urteil geht hervor, daß Ge-^ schäftswert und Verlagswert identisch sind, wie das in der Deutschen Steuerzeitung von mir nachgewiesen worden ist. Der Arbeit Runges kommt das Verdienst zu, in d-ie Grundlagen für diese wichtige Frage die bisher vermißte Klarheit hineingetragen zu haben. Nun erst werden die Motive daraufhin bewertet werden können, ob sie vom wirtschaftlichen Standpunkt aus für oder gegen eine Besteuerung sprechen. Prof. vr. H. Großmann, Leipzig. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u. Dkrcndervngcn Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutscher* Buchhandels. Abkürzungen: V — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur des B.-V. — — Fernsprecher. — TA.: -- Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — — Postscheckkonto. — 4» — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H.. Leipzig.) — 's — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma» — B. — Börsenblatt. — H. — Handels- gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 30. August bis 4. September 1926. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 204. Ai bl, Jos., Nachf. Ko pp L Co., München, ging 28./VHI. 1926 an Ernst Bissinger über, der GJos. Aibl Nachf. Ernst Bis singer firmiert. Adresse jetzt Promenadeplatz 16. o--»> 22 272 sHalbreiterj. — 9167. Leipziger Komm, jetzt: Simrock. (Dir.) ntiqua V e r l a g s g e s e l l s ch a f t Hermann Kalkoff, Berlin W 8, Taubenstr. 44/45. Leipziger Komm.: a. Fleischer. sDir.j Bücherstube an der Sieg Arno Stcglich, Herchen (Sieg). Der Sitz der Firma wurde nach Eitorf (Sieg) verlegt. sDir.j fD e i d c n b a ch, H., vorm. C h r. Flock, Köln-Nippes, Auguststr. 19. Buch- u. Papierwh. Gegr. I./Vll 1910. (a-», ^ 8977 Amt Köln. — 8—7. — 'd' Köln 61 695. sH. Deidenbach.j) Unverlangte Sendungen verbeten. Leipziger Komm.: >v. Fleischer. sDir.j Eichhorn, Ernst, B i l i n. Leipziger Komm, jetzt: L. Naumann. sB. 201.j VEngelmann, Hans Robert, Berlin W 15, gliederte ^ seinem Verlage eine Sortiments- u. Versand-Abteilung an. sB. 206.j Eulberg, I. I., Schlangenbad, hat den Verkehr über Leipzig aufgcgeben. sDir.j VE ulitz, Oskar, Verlag, Stolp (Pommern), wurde in eine G. m. b. H. umgewandelt, die Oskar Eulitz, Verlag, G. m. b. H. firmiert. Zu Geschäftsführern wurden HOskar Eulitz u. vr. Walter Kühne bestellt. In S ch n e i d e m ü h l, Alte Bahnhofstr. 39, wurde eine Zweigniederlassung errichtet. Geschäfts!.: vr. Ri chard Kock. sDir.j VF alken-Verlag, Leipzig, ging an Paula Bruchhaus über. Dem KF-. W. Bruchhaus wurde Prokura erteilt. sDir.j F e l be r, A. M., Hermsdorf b. Berlin, wurde in eine G. m. ^ b. H. umgewandelt, die Feller-Verlag, G. m. b. H., Hermsdorf b. Berlin firmiert. Adresse jetzt: Welsbachstr. 2. Früher A. M. Feiler, Reise- u. Versandbh. Verlag. Gegr. l./l. 1919. (»-»- Tegel 3422: — d' Berlin 28 524.) Geschäfts^: Otto Feiler u. Frau Margarete Thulcke. Leipziger Komm.: rv. O. Klemm. sDir.j VFinckh, Ernst, Verlag, Basel (Schweiz), in Konkurs s. 22./VH. 1926. sB. 204.j VFinckh L Co., Basel (Schweiz), in Konkurs s. 22./VII. 1926. sB. 204.j Flammarion, E., L A. Vaillant, Paris, veränderte sich in Vibrairie8 klammarion. sDir.j KF leischner , vr. Alfred, Buchhandlung, Wien I, ver änderte sich in Pegasus-Buchhandlung. sDir.j
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