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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1926
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- 1926-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1926
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198, M. August 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Handels, «die Bücher so in das Straßenleben hineinzuschieben. Ich sah zu, wie ein ganzer Stoß des neu erschienenen Romans »Bella« von Giraudoux von eilig Vorübergehenden gleichsam im Fluge gekauft wurde . . .« Das weitere Gespräch fiihrte zu betrübender Vergleichsanstellung französischer Auflagenhöhen mit deutschen. Wie viele Faktoren wirken hier zusammen, um Hem deutschen Buche den Weg schon in das zehnte — meist sogar in das fünfte Tausend zu erschiveren! Die Zersplitte rung in der Verlagsproöuktion, die Überlastung mit vielfach minder wertiger lldersetzungsliteratur, die Unmasse überflüssiger, ja wertloser Luxuspudlikationen — welch eine Hochflut brachte die Inflationszeit! — und nicht zuletzt der das Buch als Kaufobjekt für die Allgemeinheit wesentlich verteuernde Einband. Der Deutsche kauft das Buch, um es seinem Besitz einzuverleiden — der Franzose, um es aufzunehmen: «erst wenn er von ihm Besitz genominen, läßt er es binden und — nimmt es in Besitz. Hier liegt vielleicht der Kernpunkt der Absatznnter- schiede. Der Franzose kennt von einem Buch zunächst nur die große und allgemeine Ausgabe, die ans gewöhnlichem Papier gedruckt ist, während das erste Tausend auf einheitlich gutem oder verschiedenem Papier (Japan, Holland) von Subskribenten gezeichnet oder von vorn herein von bestimmten bibliophilen Vereinigungen und einzelnen großen Sortimentern bestellt ist. »In Paris« — fährt Schickele fort — »hat man das Gesühl, daß die Bücher in der Luft Herumflicgen, während man vor deutschen Buchhandlungen wie vor Aquarien oder vornehmen Gräbern steht. Man hat den Eindruck, es bedürfte -einer besonderen Empfehlung, um in den Laden einzutreten. Allerdings habe ich eben auf meinen jüngsten Vortragsreisen (in Deutschland) die Bemerkung gemacht, daß es säst in jeder größeren Stadt den einen oder anderen jungen Buchhändler gibt, der durch interessantere Methoden der Kundschaftwerbung den Beweis gewonnener Einsicht liefert, daß das Sichen hinter dem Ladentisch und Warten auf den Käufer heute keine zeitgemäße Form mehr ist«. Der Gyldendalsche Verlag im Jahre 1925. — Nach den jetzt vor liegenden Berichten konnte der Gyldendalsche Verlag in Kopenhagen das verflossene Geschäftsjahr 1925 mit einem Bruttogewinn von nahezu drei Millionen Kronen (2,888,870.—) abschließen. Welchen Umsatz das macht — und dazu noch für das kleine Dänemark —, mag sich der In teressierte selbst ausrechnen. Es sind für Steuerzwecke 100,000.— Kro nen zurückgelegt und für Geschäftsunkosten nahezu 2 Millionen ver bucht worden, sodaß der Neingewinn sich immerhin nur auf etwa 900,000.— Kronen beläuft. Im vorhergehenden Jahr (1924) hatte das Unternehmen einen Verlust von über 500,000.— Kronen zu ver zeichnen, und somit erscheint der jetzt ausgewiesene Gewinn als be sonders hoch. Hierzu wird von norwegischer Seite bemerkt, daß diesmal wohl auch die aus dem Verkauf des norwegischen Verlages der Firma zugeflossene erste Abzahlung von 1 Million Kronen eine bedeutsame Nolle spielen dürfte. IV V. Aus Großbritannien. — Der im Mai 1925 gegründete National Uooü Eouneil hielt im Juli d. I. die erste Generalversammlung ab und der Vorstand berichtete über die ersten 9>- Monate der Tätigkeit des Vuchrats. Man hat für diese Gründung in Buchkreisen stark gear beitet und alle Verleger, Sortimenter und Autoren zum Beitritt auf gefordert. Die Tätigkeit war hauptsächlich der Buchwerbung gewid met. Man hat Vorträge in der diortimer Hall in London abgehalten über »Bücher und Lesen«, die als ein großer Erfolg hingestellt wer den. Man hat auf dem Lande gewirkt; seit dem vorigen Oktober sind 400 Aufsätze in die ländliche Presse gegeben worden. Die Presse ist überall gewonnen worden und die Geistlichkeit wird bearbeitet; wie der Berichterstatter sagt, darf man hier nicht zu schnell vorgohen^ Predigten über das Lesen guter Bücher sind schon hier und da gehal ten worden und man hofft auf weitere gute Erfolge durch das Zu sammengehen mit dem Klerus. Schule und Radio arbeiten für die Buchwerbung und die Bibliotheken haben ihre Mitarbeit in mancherlei Hinsicht zugesagt. Der Duchrat hat schon einige Bibliographien her- ausgegeben und davon 70 000 Stück verteilt, die dem Rate keinen Pfennig außer dem Postgeld gekostet hätten. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde ausführlich die Tätigkeit des zweiten Jahres bespro chen, es soll weiter so geworben werden im engen Zusammenschluß mit allen öffentlichen Einrichtungen, es sollen Buchwochen und -tage veranstaltet werden, verwandte Geschäftszweige sollen zur Mitarbeit gewonnen werden. Es soll auch ein monatliches Rundschreiben aus gegeben werden. Zum Schluß wird dem Vorstand das Vertrauen der Mitglieder ausgesprochen und gehofft, daß auf dem betretenen Wege so weitergegangen werden wird, zum Nutzen der Verbreitung des Buches. Sch. Erhöhung der Preise für Walzenmasse und Walzenguß. — Die dem Verband Deutscher Buchdruck-Walzenmassefabriken und -Walzen gießereien (Sitz Leipzig) angeschlossenen Firmen haben den Grundpreis für 1 üg Walzenmasse von 3.40 auf 4 M. erhöht. Der genannte Ver band begründet diese Erhöhung mit der Steigerung der Unkosten und der Steigerung der Löhne um 50A. Der Preis von 3.40 M. für 1 ÜA Walzenmass-e bestand seit Oktober 1924. Die »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« bemerkt zu dieser Preissteigerung, daß das Wirt schaftsamt des Deutschen Buchdrucker-Vereins sich wiederholt mit dem Verband Deutscher Buchdruck-Walzenmassefabriken und -Walzengieße reien in Verbindung gesetzt habe, um -eine Minderung der Aufschläge zu erzielen. Die Versuche seien aber erfolglos geblieben. Im Hinblick darauf, daß heute in allen Teilen der Wirtschaft versucht würde, die Preise weiter zu ermäßigen, müßten die Maßnahmen des Verbandes als unzeitgemäß bezeichnet werden. Das Anziehen der Nohstosspreise dürfe nicht dazu führen, alle Erhöhungen aus den letzten zwei Jahren auf einmal nachholen zu wollen. — Auffällig ist, daß die Firma Felix Böttcher in Leipzig, die größte Fabrik dieser Branche, seit einiger Zeit diesem Verbände nicht mehr als Mitglied angehört. Hermon Verlags-Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. Bilanzkonto per 31. Dezember 1925. Kassa und Bank .... Debitoren Maschinen und Schriften Waren Papier Vorratsaktien Soll. Haben. Kreditoren Aktienkapitalkonto Reservekapitalkonto 5600.— ab Verl. 1925 3719.79 1364 71 10 078 95 50 515 11 12 400 2 850 — 8 000 — 85 208 77 19 328 56 64 000 — 1880 21 85 208 77 Gewinn- und Verlustkonto per 31. Dezember 1925. ,i»s Soll. 88 538 82 88 538 82 Haben. Erträgnisse Bilanzkonto: Verlustsaldo 84 819 3 719 03 79 88 638 82 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 176 vom 31. Juli 1926.) Fahrradvcrsicherung. — Sehr viele unserer Mitglieder haben auf Grund unseres Artikels »Fahrradversicherung« (Bbl. Nr. 111) Ge legenheit genommen, ihre Näder zu versichern; wir halten es abev doch für notwendig, noch einmal auf diese Versicherung hinzmveisen,, zumal da gerade in den letzten Tagen sowohl hier in Leipzig als auch in Berlin über Fahrrad-Diebstähle bzw. Fahrrad-Unfälle dauernd in der Zeitung zu lesen war. Die Prämie für die Versicherung des Fahrrades beträgt für 1 Jahr 8.80 Mark. Es sind versichert: Be schädigungen des Fahrrades durch Diebstahl, Unfall, Einbruchs-Dieb stahl sowie Feuerschäden. Daß es keine Sicherung gegen Fahrrad diebstähle gibt, ist eine altbekannte Tatsache. Selbst die besten Schlösser, durch die eine Fortbewegung unmöglich gemacht wird, nützen nichts. Kann der Dieb das Schloß des Fahrrades nicht durchschneiden, so nimmt er das Rad auf den Rücken und trägt es fort. In voriger Woche sind laut uns gemachten Mitteilungen nicht weniger als 70 Fahrräder in Berlin gestohlen worden. Die Schäden durch Beschädi gungen an Fahrrädern sind eher noch größer als die Schäden, die durch Diebstahl entstehen. In jeder Zeitung kann man von Zusam menstößen zwischen Fahrern und anderen Fuhrwerken bzw. mit Pas santen lesen. Wenn ein Radfahrer mit einem Fuhrwerk zusammen stößt, so kann er zufrieden sein, wenn nur sein Rad beschädigt ist und er ohne Schaden davonkommt. Die Schuldfrage wird sich in den meisten Fällen nicht klären lassen, und er muß die Neparaturkosten seines Rades selbst tragen, die meist nicht unerheblich sind. Stößt 1058
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