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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1926
- Strukturtyp
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- 1926-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1926
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- Deutsch
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^ 214, 14, September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtkchn. Buchhandel. kanischen Handels und des Wiederaufbaus der russischen Industrie zu machen, Sic wollte der Industrie- und Handelszeitung zufolge einige Tage in Moskau bleiben, um dann sich in drei Teile zu teilen, von denen der eine über die Ukraine und den Kaukasus -nach Konstantinopel reisen wollte. Die zweite Gruppe sollte Leningrad und Nordrußland besuchen und dann über Finnland nach Amerika zurückke-hren, während die dritte Gruppe den Ural -und Sibirien besuchen wollte. Wie die «Industrie und Handels zeitung» weiter zu den Plänen der Kommission erfährt, -hat die amerikanische Kommission zwei bestimmte Absichten, Sie will erstens sehen, wie weit Russtand für amerikanische Exportware aufnahmesähig ist, und wie es diese Ware bezahlen kann. Und zweitens beabsichtigt sie, die Möglichkeiten amerikanischer Grün dungen in -der Industrie und im Bergbau in Rußland zu unter suchen, Aus Moskau erfuhr die «Industrie- -und Handelszeitung«, daß die Kommission mit dem Erfolge ihrer bisherigen Tätigkeit zufrieden ist und große -Aussichten für ein wirtschaftliches Zu sammenarbeiten zwischen Amerika und Rußland sieht. Ein Vor- bericht in diesem Sinne ist nach New Hork abgeschickt worden. Der Schlußbericht, woraufhin eine definitive Aktion in Amerika er folgen soll, wird erst nach der Rückkehr der Kppimiss-ion nach Amerika erstattet werden. Die Pläne der Kommission dürften also nicht vor Anfang 1927 in effektive Taten umgcsctzt -werden. Anscheinend soll aber Wohl der Gericht auch noch in der Wahl propaganda im Herbst schon eine Rolle spielen. Im übrigen wird das Jahr 1927 ebenfalls von größter Bedeutung; -denn die Er folge, die in erster Linie Wohl auf wirtschaftlichem Gebiet Coolidge dann mit dem neuen Kongreß wird zu erzielen vermögen, -werden entscheidend dafür sein, ob die Wahlen von 1928 die Präsident schaft -wieder ihm oder wenigstens einem Republikaner zufallen lassen werden. Da nach amerikanischem Urteil selbst, wie wir sehen, die Blüte der amerikanischen Wirtschaft von der -Gesundung Europas ab-hängt, eröffnet alles das auch für uns bessere Aus sichten, Die amerikanischen Wahlen in diesem Herbst werden dafür bereits eine Art Generalprobe, Damit ist wenigstens ein neuer Termin für Hoffnungen und Erwartungen für uns ab- -gcsteckt. Die Losung kann aber auch danach für uns zunächst nur Warten und -Geduld -heißen. Was jedoch läßt sich daraus für die Weihnachtspropaganda des Buchhandels machen? Die Sommermonate find für die Lage des Buchhan dels insbesondere von je Zeiten der Still«, Unter den obwaltenden Umständen ist seine -Geduld auf eine ganz besonders harte Prdbc gestellt. Im ganzen zeigt auch er jedoch immer noch eine staunenswerte Widerstandskraft, Uber die Entwicklung der Konkurse (K) und Geschäftsaufsichtcn (G) in der letzten Zeit gibt nachstehende Zusammenstellung eine Übersicht: April Mai Juni Juli August 1.-15. Papierindustrie und Ver- K 8 9 6 11 4 vielfältigungsgewerbe G 11 10 i 6 1- Verlagsgewerbe, Buch-, K 18 10 8 10 5 Kunst- u. Musikalienhdl. G 4 3 5 9 - Die Beschästigungslage im graphischen Gewerbe beleuchten folgende Zahlen: > I, Juni 1 I, Juli 1. August Vollerwerbslose . . , , j 9.9°/o j II,S°/o 10,9°/. Kurzarbeiter . . . - - j 13,2°/° j 12,6°/. 13,0°/. zusammen .... , , j 2Z,1°/o j 23,8°/. 23,9°/. Di« Neuproduktion zeigt weiter eine deutliche Einschränkung, Es wurden gezählt an erstmalig im Börsenblatt angezeigten Neuig keiten in den Monaten Januar bis August einschließlich: ISIS s 1914 j I9SI s 1922 s 192» s 1924 s 1926 9219 § 8319 § IvoSI 1 10094 § 8676 1 942S § 8012 1120 Die Neuproduktion 1928 ist also bisher geringer als selbst die von 1914, die doch bereits unter dem Einfluß des Weltkrieges stand. Die einzelnen Monate des laufenden Jahres zeigen folgende Zahlen: II, in. IV, s VI. ! VH- VIII, 1098 1115 1217 897 ^ 902 1087 ^ 880 818 Die Durchschnittsla-denpreise Monaten: -waren in den einzelnen I- ii. in IV, , V- VI, > VII, VIII. 10,09 8.97 6,72 10,7» ^ 7.32 7 01 8,LÜ 6,92 In die Preisverhältnisse scheint nach und nach größere Stetig keit -und Ruhe zurückzukehren. Während — an den in den Bar- sortimcntskatalog aufgenommen-en Werken gemessen — 1929 noch durchschnittlich 668 Preisänderungen in der -Woche gemeldet wur den, sank diese Zahl für die ersten 8 Monate dieses Jahres auf nur noch 192, Ganz deutlich ist das Zurückgehen bis in den Mai zu verfolgen. Seitdem ist wieder eine kleine Zunahme festzustellen. Bezeichnenderweise über-wiegen aber neuerdings die Preis ermäßigungen die Preisheraufsetzungen. Während das Verhält nis beider im Jahre 1929 etwa 10 :90 und -Anfang 1926 immer hin noch etwa 30 :70 war, stand es im August jetzt 64 :36. Auch darin drückt sich die -Anpassung an die Wirtschaftslage aus. In der Presse werden jetzt immer häufiger dem Buchhandel von mehr oder tvenigcr sachkundigen Ratgebern mehr oder weniger wohl wollende Rationalisierungsvorschläge gemacht. Dazu ist im Grunde tvcnig zu sagen. Soweit sic durch keinerlei Sachkenntnis getrübt sind, ist jede Auseinandersetzung darüber hoffnungslos. Soweit sic Sachkenntnis verraten, betreffen sie meist Dinge, an deren -Verwirklichung der Buchhandel selbst schon lange und emsig arbeitet. Soweit z, -B, Spcsenabbau gefordert wird, sei nur daran erinnert, -daß hier mit all den verschiedenen Leipziger Einrich tungen doch längst das Menschenmögliche angestrcbt ist. Den Sortimentern übrigens, die immer -wieder über -die hohen Nach nahmespesen klagen, sei -erneut dabei in Erinnerung gebracht, daß der Anschluß an die BAG das beste Mittel -ist, dieser Belastung zu entgehen. Wo der Verleger aber noch nicht über die BA-G ver kehrt, bedeutet für -den Sortimenter immer noch die Lieferung bar über Leipzig den Vorteil größter Einfachheit -der Verrechnung und -— durch -die Benutzung der Leipziger Sammelsendung — -der Ersparnis von Versandspesen. Was sonst jetzt noch an Rationali- sierungsvorschlägen auftaucht — z. B, aus der letzten Tagung des Einzelhandels —, ist sür den Buchhandel in den seltensten Fällen brauchbar, zum andern Teil aber meist schon bekannt. Aus einem Gebiet jedoch sei Rationalisierung aufs dringendste empsohlen, nämlich bei der Vorbereitung der Weihnachtswerbung, Mit Recht -wurde uns eben geschrieben: Noch 4—5 Wochen, und die geschäftlich unheimlich stillen Woche» müssen überwunden sein, die Kauflust müßte mit September c!n- sctzcn, wenn die Krise nicht mit der große» Pleite enden soll. Allenthalben wird man im Verlag die Vorbereitungen für Hcrbst- arbelt und Weihnachtsgeschäft getrosten haben, und auch das Sorti ment könnte Vorarbeiten, wenn es nicht vor dem großen Rätsel stünde, was ihm die nächsten Wochen an Novitäten bescheren. Die Vorbereitung der Kataloge, jede planmäßige Propaganda, gar wenn sie die persönliche Stellung des Sortimenters zu den angebotenen Werken enthalten soll, muß hinausgefchoben werden, oft bis auf -den letzten Augenblick; man muß abwarlcn, was noch kommt. Dann gibt es ein Hasten, ein Drüber und Drunter, daß nichts Gutes herauskommen kann. Seit Pahren wird der Umstand beklagt, daß -das Sortiment zu spät das Erscheinen der Novitäten erfährt, und doch hat sich n-ichts geändert. Wie wäre es, wenn bas Börsenblatt ohne weitere Schreiberei und Vcrelnsdebatten frisch in die Speichen griffe und sür Ende August 1—2 Sondernummern des Börsenblattes vorbe reitet: Voranzeigen der Herbst- und Weihnachts- Novitäten 1920 laus dem Gebiete der Geschenkliteraturj, und alle Verleger mit besonderem Schreiben zur Insertion elnlli-de? Es müssen nicht ganzseitige Anzeigen fein, An den meisten Fällen werden Autor, Titel, ungefährer Preis und Zeit des Erscheinens ge nügen.
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