Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280214
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192802147
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280214
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-14
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
38, 14, Februar 1828, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Zeitung, deren erste Nummer schon einen Monat nach dem Thron wechsel, am 30. Juni 17-10, unter dem Namen der,Berlinischen Nach richten von Staats- und Gelehrten-Sachen' erschien«. Auch in der Nicolaischcn Buchhandlung in der Briiderstraße hatte der Kronprinz gern gekauft. Während seiner Negierungszeit sind es in der Hauptsache der französischen Kolonie ungehörige Buchhändler gewesen, die den König beliefert haben. So Rande, Neaulmc, Bour- dcanx, Pitra (der Briefwechsel Friedrichs mit Pitra wurde 1823 von I. G. Amelang heransgegebcn). Mit dem Letztgenannten war der König, der ziemlich anspruchsvoll in bezug auf die Ausgabe war, häufig nicht zufrieden. »Er konnte recht ärgerlich werden, wenn er in dieser Beziehung nicht gut bedient wurde. 1781 bestellte er bei Pitra eine französische Ausgabe der Akademika von Cicero. Da der Buchhändler sie nicht ans Lager hatte, borgte er sie sich bei einem Mitglied der Berliner Akademie, der Geistlicher an der Dorotheen- städtischen Kirche in Berlin war. Zwei Jahre später verlangt der König das Buch noch einmal und erhält von Pitra den Bescheid, das; er es ihm bereits früher ans der Bibliothek des genannten Aka demikers geschickt habe. Darauf bekam er unter dem 9. November 1783 aus dem Kabinett einen von Friedrich Unterzeichneten Brief des Inhalts, der König werde ihm in wenigen Tagen das ent liehene Buch zur Rückgabe an den Eigentümer zustellen. Ob das Buch selten sei oder nicht, er möge seine Anstrengungen, es in Preußen oder im Anslande zu beschaffen, gefälligst verdoppeln, da nicht an- zunehmcn sei, daß er es nicht irgendwo werde ansgraben können. Pitra schickte nun eine im Teckerschen Verlag erschienene Ausgabe, die der König als unzulänglich zurückwies. Eigenhändig schrieb er dazu: ,voraus je vous cksmaiicks Ie8 ^cackswiciusg cks EieSroii, j'sntsuckZ l'sckition cks Durand et point eelle cku vieux radotsur de 6 .... n'. — Ein anderes Mal schrieb der König eigenhändig auf einen Zettel: ,pitra in'snvsrra au plutot ?o!^be'. Dieser schickte ihm die sechsbändige Qnartausgabe in der französischen Übersetzung von Vincent Thnillier mit dem Kommentar von Follard, ohne zu wissen, daß der König sich 30 Jahre früher ans dieser Ausgabe einen Auszug hatte machen lassen, den er mik einer von ihm selbst ver faßten Vorrede zu Gcschenkzwecken in 110 Exemplaren drucken ließ. Friedrich glaubte annehmen zu dürfen, daß Pitra das wissen würde -und annehmen müsse, daß ihm diese Ausgabe bekannt sei. Der in sehr vorwurfsvollem Ton gehaltene Brief an Pitra lautet in deutscher Übersetzung: Wenn ich von Herrn Pitra den Polybius erbitte, so will ich nicht den von Follard kommentierten haben, den ich wohl kenne; wenn Er mich ln Zukunft nicht besser bedient, werde ich Ihn ausfordern, zu seinem Lehrherrn zurückzngehen, an den ich mich mit dem Hinweis wenden werde, meinen Befehlen sorgsamer nachzu kommen.« Manchmal haperte es mit der Bezahlung. So war eine Rechnung im Betrage von 10W Talern über im August ge lieferte Bücher im Dezember noch nicht beglichen. Als Pitra mahnte, erhielt er ans dem Kabinett des Königs den Bescheid, die Bezahlung würde beim nächsten Aufenthalt des Königs in Berlin erfolgen. Als dieser nun zu Weihnachten nach der Hauptstadt kam, Pitra aber sein Geld nicht erhalten und die Hoffnung auf baldige Bezahlung bereits anfgegeben hatte, wurde am ersten Weihnachtsfeiertag morgens um 5 Uhr heftig bei ihm geklopft. Ein Bote vom König brachte eine Nolle mit 50 Talern. Noch am Abend erfuhr Pitra, der König sei um 4 Uhr in der Nacht aufgewacht und habe den wachhabenden Diener gefragt: »A'est-es point uns kßts aujourck'bui?« Als dies bejaht wurde, habe er gesagt: »Ob, won visu, et mon pauvrs lidrairs n's psutstrs pas 168 IN0^6N8 ds kairs uns pstits 8uipri86 ä 868 snkant8, trindiscius je 8ui8 8on dsbitsur«. Darauf sei dann die Geldsendung am frühen Weihnachtsmorgen erfolgt. Um aber seinen Etat mit dieser besonderen Ausgabe nicht zu belasten, habe der König be fohlen, eine silberne Vase zu seinem Münzdirektor Gentz zu bringen, ihren Wert von diesem abschätzen und sich den Betrag dafür von ihm auszahlen zu lassen. Die Nichtigkeit der Anekdote verbürgt Umlang, der Herausgeber der Briefe, durch das Zeugnis des Kammerdieners Schöning, der die Nacht die Wache beim König gehabt hatte. Trotz feiner französischen Neigung hat der König in späteren Jahren streng darauf gesehen, nur von Berliner Buchhändlern zu beziehen, und cs abgelehnt, sich Bücher aus Paris kommen zu lassen, obwohl sie da zum Teil leichter zu bekommen waren. Jubiläum der Fuldacr Landcsbibliothck. — Die Landesbiblio thek in Fulda wird ihr 150jähriges Bestehen i.m Juni -dieses Jahres durch eine Ausstellung der kostbarsten Schätze aus der alten Fuldaer Bibliothek feiern. OerkelrröuLtkrickten. Paketkarten. — Die Vorschrift, wonach die Art der Sendung auf der Paketkarte hinter dem Wort »Anbei« genau zu bezeichnen ist, wird aufgehoben. Auf dem neuen Formblatt der Paketkarte ist der Ausdruck »Anbei. ..« bereits weggefallen. Auf den Formblättern alter Art braucht der Vermerk nicht mehr ausgefüllt zu werden. Di-e Druckereien, die sich mit der Herstellung von Paketkarten be fassen, werden von der Änderung des Formblatts verständigt. Berliner amtliche Devisenkurse am 11. Februar 1928 am 13. Februar 1928 Geldkurs Briefkurs Geldkurs Briefkurs 1F 20,466 20.423 lOO Guld. 169,04 168,08 169,02 -Pes.) i Peso 1.795 1,795 WO Kr. 111,74 111,79 WO Kr. 112,43 112,41 WO Kr. 112.67 112,47 112,69 t Z 4,1985 4,19 4,1908 100 Belga 58,47 58.32 Italien .... WO Lire 22.235 22,195 Paris 10.465 16.505 16.46 16,50 80.00 80.60 80.76 71.28 71.16 71,30 1 Milreis 0.5035 0,503 0,505 1 den 1.908 1,961 1,965 Prag WO Kr- 12,418 12.438 12,438 10.555 10,675 10.672 10,58 19,58 19,62 3,027 3,027 3,033 100 Dinar 7,362 7,376 7,364 7.378 100 Schill. 59,01 59,13 58,985 59.105 Budapest . . . 73.21 73,35 73,21 73,35 WO Guld. 81.61 81,62 81,78 1 türk. ^ > 2,122 2,123 Athen WO Drachm. 5.544 5,544 Kairo 1 ägypt. ^ 20.05 Bukarest. . . . WO Lei 2,509 2,581 Warschau . . . 46.025 47,125 Riga 80.83 81,17 WO Estn.M. 112,70 112.70 «°wn° .... WO Litas »I.SI 41,69 Versynalnattrrickteg. Gestorben: am 14. Februar an schwerer Grippe im 60. Lebensjahr« Herr Paul L « vi in Stuttgart. Die im Jahre 1S4V von Raphael Levi gegründete Firma R. Levi, Buchhandlung und Antiquariat in Stuttgart, wurde 1860 von dessen Neffen Moritz Levi übernommen, der sie seinerseits i. I. 1896 seinen beiden Söhnen Karl und Paul übergab. Ein tragisches Geschick wollte, daß beide Brüder innerhalb eines halben Jahres dahingerafft wurden, aufrichtig betrauert von den vielen, die sie ob ihres Wissens und Fleißes, ob Ihres liebenswürdigen, schlichten und gediegenen Wesens hochgeschätzt haben. Die Firma wird nun von Karl Levis Sohn, Herrn Hermann Levi, dem Vertreter der vierten Generation, in der Tradition seiner Vorgänger wettergeführt. F erne r : am 10. Februar nach langem Leiden Herr Wilhelm Schle gel, langjähriger Mitarbeiter der I. C. Hinrichs'schen Buch handlung, Sortiment in Leipzig, im 40. Lebensjahre. Nach drei Lehr- und drei Gehilfenjahren bei A. Twietmeycr ln Leipzig begann der Verstorbene feine jetzige Tätigkeit, die nur durch Soldatenzait, Teilnahme am Weltkrieg und englische Gefangenschaft unterbrochen wurde. In mehr als 20 Jahren, zuletzt aus verant wortungsvollem Posten, hat er der Firma treue Dienste geleistet und sich neben der Liebe und Wertschätzung seiner Chefs die Freundschaft vieler Kollegen erworben. Der Tod war ihm ein Erlöser von langem, schwerem Leiden, das ihn fast ein Jahr bereits der Berufsarbeit fernhielt. Frau Nosa Heymann f. — Wir werden gebeten, darauf hinzu- weisen, daß die vor oinigen Tagen verstorben« Frau Nosa Heymann nicht Mitarbeiterin der Deutschen Fraucn-Buchhandlung Marie Lesser in Eharlottenburg gewesen ist, sondern im Verlag »Form und Farbe« in Berlin-Wilmersdorf die Leitung der Herstellung und des Vertriebs der gleichnamigen Zeitschrift innegehabt hat. Verantwort!. Schriftleiter: F Druck: E. H e d r t ch N a ch f. ranz Wagner. — Verla»: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsch Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtstleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 IBuchhändlerhauö». Postsch?icbsach 274/75.' 172
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder