2758 X? SS, 19. März 1927. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. E/r/r a/r/re/r, nv//e/r iv/> iva^e/r r/eü/e/r, iv/e M/'§//rt/." f/Za/rs H. Friedrich Blunck / Kampf der Gestirne Roman. Br. M 5.50, Leinen M 8.— VossttrHe ^Ä/ü/rF.' Balladisch einfach, in stärkster Wucht des Geschehens und klarster Abrollung der Idee, baut sich dies Kampfbuch um die germanische Lebensauffassung aus. Kampf der Gestirne: das heißt Kampf des Sonnenmythos mit dem Mondmythos, Kampf der Larmonte und Kultivierung mit dem furchtbaren Chaos und den heimlichsten Tiefen der Menschwerdung und Menschverpflich- tung. Eine epische Dichtung, großartig und lief in der Idee, klar und durch, sichtig wie Kristalle in einer drängenden Sprache, visionhaft sicher in der Er weckung urwaldhafter Vorzeit, ein Stück deutscher IUade, wie alles bei Blunck aus dem Bewußtsein germanischer Weltdeutung entstanden. Lerü'/ier TaFr-Lrtt.» Der Vergleich mit Johanne- V. Iensen drängt sich auf — deS Stoffes wegen und nicht etwa, weil der Deutsche nicht sein eigenes Gesicht und seine eigene Form gefunden hätte. ES ist erstaunlich, wie die Phantasie eine- Leutigen sich so weit gleichsam rückverwandeln konnte, daß man die Konflikte urfrühen Lebens nicht nur glaubt, sondern sie so menschlich miterlebt, daß man daS Gefühl hat: dies sind die zwei Urformen, wie man die Welt erleben kann, wie wir sie lange nicht mehr gleich stark und ur sprünglich erleben, aber dennoch, unter tausend Lüllen, noch in unS haben, di« Formen des heroischen Lebens und des Lebens der Liebe. ES ist ewiger Kampf ewiger Gestirne. Ein« der reinsten und schönsten epischen Dichtungen, die in letzter Zeitim deutschen Sprachbereich entstanden sind. -Veue /r/rurre/w/rF.- Lier schuf der Verfasser den Mythos der Wiegenzeit d«S germanischen LebenSgefühlS, die Ur-Robin- sonade des Germanentums. Spannend und ergreifend ist die Landlung, die ungeheuer heldische Tragik dieses mythischen Geschehens. Blunck ist einer unserer besten Prosaisten. DaS ist daS Merkwürdige an Blunck: er ist moderner Kulturmensch, mutet aber in seinen Dichtungen an, al gehöre er der Zeit an, da die nordischen Sagen entstan den, einer Zeit, wo die Menschen noch mit ungebrochenen Instinkten das Weben der Natur wittern konnten. Otto/na/' L/rär/rF.- Eine klare, einfache, man möchte sagen runenhafte Sprache zeichnet daS Werk auS. Oer Türmer: ES ist nicht mythische Literatur au« zweiter Land, son- dern ganz auS dem Geheimnis deS Blute-, der Art stammendes Schauen, daS künstlerisch gemeistert wird. Ore sc/iö/re /./teratur: Nach der Dichtung, di« ein Mythos wäre, geht seit Jahren die Forderung der Literatur. Lier ist ein Mythos geschaffen. Seikehrr/t/ür /plemscüenäemrt/rtr u/rck LtH/aka/r- /-vrc/ui/rF'.' Al- Paläo-Anthropologe und Paläo-Archäolog« von Fach kann ich Blunck« Schilderungen nur als ein Meisterwerk künstlerischer Genialität und Jntui- tion bestaunen. Kein Fach-Archäologe hätte dal Leben und Treiben der Steinzeitmenschen naturwahrer und fesselnder als Blunck beschreiben können. Hans Lriedrick ölunclr stammt aus ditkmarscbem Lauernblut und ist rurreit Syndikus rler Hamburger Universität und in deren Serien Xulturausgesanäter Hamburgs in kremden Lrdteilen. Lr Kat sieb bier «lie Ausgabe gestellt: die erste Normung eines Oöttlicben in den Seelen unserer Vorkakren, den Steinreitmenscken ru sckildern. Ls ist nickts Oevvolltes dabei kerausgelrommen, sondern in ganr eigener künstleriscker Spracbkorm ent stellt bier „eine last Hedbel'sclie Lcbiciesalsvvelt als zVesensmerlcma! ikres dickteriscken Oestalters". (Orplid) Eugen Diederichs Verlag in Zena