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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1927
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- 1927-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1927
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Hamburg-Altonaer Buchhändler-Derein. In der ordentlichen Hauptversammlung am 0. März 1927 wurde der Vorstand für das neue Vereinsjahr wie folgt gewählt: 1. Vorsitzender: Martin Riegel, 2, Vorsitzender: Ed. L a n z e n b c r g e r, 1. Schriftführer: K nrtSauckci. Fa. L. Friederichsen L Co., 2. Schriftführer: Hans Ruhe, Schatzmeister: Alfred Blcucke i. Fa. A. Bleuste L Co., Beisitzer: Heinrich B o y s e n i. Fa. C. Boysen. Hamburg, den I. April 1927. Der Vorstand. Zur Frageider Höhe der Honorierung wissenschaftlicher Werke. Von Hofrat Heinz Steinrück (Wien). Herr Hosrat Ibr. Arthur Meiner hat unter diesem Titel in Nummer 8 des Börsenblattes vom 11. Januar einen sehr be merkenswerten Aussatz veröffentlicht. Eingehendes Befassen mit diesen Darlegungen nnd besonders das Ausrechnen vieler Bei spiele nach der dort verwendeten Formel haben mich jedoch dazu gebracht, in die unbedingte Allgemcingültigkeit des Aufsatzinhaltcs Zweifel zu setzen, insoweit dieser festlcgcn will, daß eine Ver doppelung des Autorcnhouorars den Ladenpreis verdoppeln m u ß und daß eine Honorierung des Verfassers mit 30 oder mehr Prozent des Ladenpreises unmöglich ist, weil bei einem solchen Autorcnantcil kein Buch mehr herausgcgeben werden könnte, da cs, nach der im Aufsatz verwandten Formel, einen Ladenpreis I- -- (X) haben müßte. Es fei sogleich einschränkend zugegeben, daß wohl äußerst selten, wahrscheinlich niemals, ein Autor so honoriert wurde oder werden wird. Bevor noch eine mathe matische Untersuchung angestcllt wurde, hat mich Überlegung dazu geführt, daß dem vorerwähnten Aufsatz bestimmte Voraussetzungen zugrunde liegen, die vielleicht nicht unter allen Umständen maß gebend sein können: angenommen, cs fände sich heute ein bisher völlig unbekanntes Werk Nietzsches und dieses würde von den gesetzlichen Erben einem Verlag nur unter der Bedingung über geben werden, daß dieser 30?S des Ladenpreises an das Nietzsche archiv abliescrt. Nach der letzten Formel auf Seite 38 des ein gangs erwähnten Börsenblattes ergäbe sich als Ladenpreis un endlich, kein Verlag könnte das Werk hcransbringen, obwohl cs doch unbedingt sicheren und großen Gewinn bringen müßte. Hofrat I)r. Meiner verwendet die Formel von Professor vr. Menz, wonach sich der Ladenpreis I- als die Summe der Her stellungskosten b, des Autorenanteils o, -der Geschäftsunkosten des Verlags u, des Bcrlegcrgcwinuanteils g und des Sortimentcr- rabatts r darstcllt. Darnach ist I- — k-t-a-I-u-pg-pr. Der Sortimenterrabatt wird praktischerweise mit 0.35 I,, der Autoren anteil mit 0.10 I, angenommen. Während nun in AM (wie der Aussatz des Herrn Hofrats vr. Meiner kurz bezeichnet werden möge) die übrigen Posten bis ans das bekannte li in Bruchteilen von I- ausgedrückt werden, bauen wir unsere Formel aus dieses bekannte b auf. Dieses t> ist uns gegeben, die Summe aller b sind das Kapital, mit dem der Verlag tatsächlich arbeitet, das Geld, das er riskiert, die tatsächlichen Auslagen, die in das Werk oder die Werke hineingcsteckt werden, das Kapital, das sich ent sprechend werzinsen muß. (Daß es sich tatsächlich bei den Her stellungskosten uni das wirklich arbeitende Kapital handelt, zeigt folgende groteske Überlegung: ein Verlag könnte ein Werk Her stellen und cs dann vermodern lassen, ohne es je auszuliesern. Der Betrag K und dessen Zinsen wären verloren, sonst nichts. Für das Liegcnlassen ist kein Personal notwendig, also auch keine Ge schäftsunkosten, wie sic in AM mit 0,25N des Ladenpreises ein gesetzt sind.) In AM wird, wie eben erwähnt, u —0,251- gesetzt und ein Verlegergewinn von 0,10 I- angcstrcbt. Nach im Börsenblatt oft abgedrucktcn Erklärungen namhafter Verlage schätzen sich diese glücklich, wenn sie 10A Reingewinn ausweiscn können. Dieser Prozentsatz kann sich aber nicht aus I- beziehen, da der Umsatz nicht -die Summe aller I-, sondern der I- vermindert um die Sorti- mcnterrabatte, also wahrscheinlich die Summe aller 0,05 I- dar stellt. (10?S vom Ladenpreis sind 15,4?S des Umsatzes.) Für eine genaue Untersuchung, die von tatsächlich ausgcgebcnen Be trägen ausgchcn will, erscheint es zweckmäßig, auch den Vcrlcger- gcwinn in ein festes Verhältnis zu dem Herstellungspreise b zu bringen. Es wäre ein zchnprozentigcr Reingewinn des arbeiten den Kapitals zu fordern. Wenn sich die Auslage eines wissen schaftlichen Werkes etwa binnen 5 Jahren absetzt, wäre als Ge winn -die Hälfte der Herstellungskosten zu fordern, was einer zehnprozentigen Jahresvcrzinsung entspräche. Bei einem Werke, das zu seinem Absatz 10 Jahre braucht, entspricht einem zehn- prozentigen Jahrcsgewinn ein Gesamtgewinn von der Höhe b. (Hundert Prozent der Herstellungskosten, verteilt auf zehn Jahre.) Der Wert von g wird sich demnach zwischen k/- und b bewegen. Eine höhere Bewertung von g wird kaum jemals notwendig sein, da beim schnellen Fortschrciten der Wissenschaft in den meisten Fällen vor Ablauf dieser Zeit eine Neuauflage erforderlich sein dürfte. Der zweite Posten, den wir im Gegensatz zu AM nicht auf I-, sondern auf b ausbaucu möchten, sind die Unkosten u. Diese scheinen uns mit ü in weit engerer Verbindung zu stehen als mit I-. In den Beispielen von AM sind bei Ii — 3 Mark und I- --- 10 Mark, u 2.50 Mark, bei I- ---15 Mark steigen sie auf 3.75 Mark, bei I- - - 30 Mark gar auf 7.50 Mark. Haben sich aber tatsächlich durch die Erhöhung des Autorenhonorars die Ge schäftsunkosten so vermehrt, daß eine Steigerung von u um 100?4 notwendig ist? Zwischen den Ladenpreisen von 10 Mark und 15 Mark liegt nur die Auszahlung des Autorcnhouorars, also das Schreiben eines Schecks und ein gewisser Schriftwechsel, zwi schen den Ladenpreisen von 15 Mark nnd 30 Mark nur eine Er höhung des Schecks. Das Buch ist das gleiche geblieben, man hat weder mehr Personal einstell-cn noch auch höhere Fracht zahlen müssen. Es erscheint daher zweckmäßig, die Geschäftsunkosten vom Ladenpreis funktionell zu trennen und sic mit dem Herstellungs preis b in Verbindung zu setzen. Wenn wir nun die Geschäfts- 3SS
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