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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1927
- Strukturtyp
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- 1927-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1927
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- Deutsch
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X« 8V, 5, April 1927. Redaktioneller Toll. logische biidhasie Vorführung wind der Propagandagegenftand dem Be schauer uähergebvachl. Der Erfolg dieser, wie einiger großer deutscher Filme, die im Ausland dei» Deutschen zur Beachtung verholsen haben, lag, abgesehen vom der künstlerischem Leistung, in der eindringlich stum mem Sprache der vom keiner Erklärung unterbrochenen Bildsolge. Vor einiger Zeit ist uns der Mim des Herde rschen Verlags in Freiburg zu Gesicht gekommen, dessen Emtstdhung scheinbar weiter zuriickliegt als die der eben erwähnten, so beliebten und dem modernen Tempo angepaßten Werbefilme. Diesem Film ist außerdem ein ein leitendes Bortragsmannfkript (»Wie ein Buch entsteht-. 18 S. 4". Mk. 1.—> mitgegeben, .welches im erstem Teile in gedrängter Form Wer geschichtliche und sabrikationstechnische Zusammenhänge berichtet. Der zweite Teil gibt einen kurzen, ganz allgemeinen Überblick Wer Auf gaben von Verlag und Sortiment unter besonderer Berücksichtigung des Hauses Herder. Am Bortrag selbst wird dem Beschauer von vorn herein adgeratem, eine lückenlose Darstellung des Fabrikationsganges zu erwarten. Kann »eine so lange KonzemtrationausdenlfremdenVor- stelkungskreis den Augen nicht zugemutet werden«! —wie es im Vor trag wörtlich Heißt —, so mußte mau versuchen, di« Spannung des Zuschauers, seinen Wunsch mach dom Buche — ln diesem Kalte >Mer klein« Herder» — aus eine andere Welse zu wecken. Ob dies durch die wenigen historischenBilderlUnddic Milieuaufnahmen (Der klein« Herber im Gebrauch der Kam-tl-ie) ganz gelungen ist, erscheint uns fraglich. Der Film bedarf in mancher Beziehung moch sehr der Überarbeitung. B. M. Schulz. kt. Ik. kl o u b 6 n: siolirei unck Zensur. I,äng8- uncl Husrsobvittv osrsd-wd L Soda, 1926. 141 8. 4» ül«. Ule. 4.50. Vom Leiter der Polizeiabteilung im Preuß. Ministerium des Innern angeregt, erschien in der Reihe: Die Polizei in Einzeldarstel lungen, eine Schrift, die -das Wirken der Polizeizensur der letzten zwei Jahrhunderte mit dem mitleidslosen Lichte aktenmäßiger For schung beleuchtet! sb ändern sich die Zeilen. Natürlich ist sie von H. H. Hauben: sie -kaun von keinem andern sein; er allein hat die akten- mäßige Kenntnis und die humane Bissigkeit dazu! und so gibt das Buch gutes Wissen und -ist ein guter Bissen, historischen Forschern und historischen Genießern zu empfehlen, eine Bedenklichen und Unbedenk lichen anzuwlimscheitde Lektüre. Auch mit vielen und schönen Bildern -ist das Buch geziert Mid Wiedergaben anmutiger Buchseiten, Zei-iungs- partien und Schriftsätze, darunter solchen-, die hier entweder überhaupt oder -in ihrer Vollständigkeit zum erstenmal vor das erstaunte Auge treten: der Entwurf zur Kabinettsorder vom 28. März 1843, in der Friedrich Wilhelm IV. mit Widerwillen di« hohle Beurteilung des von Willibald Alexis nicht -begriffenen Geistes von sich weist! der Wortlaut des Verbots von Schillers Räubern durch Friedrich Wil helm III., der lieber den Theatern für jede beabsichtigt« Vorstellung 1008 Taler extraordinär bewilligen wollte, als solch ein uMmoral-isches Stück zur Aufführung kommen zu lassen! die Kabimettsordcr Friedrich Wilhelms IV. vom 2V. April 1844, in der Gutzkows »sogenanntes historisches Lustspiel» Zops und Schwert, das di« Person des Königs Friedrich Wilhelm I. »unwürdig und durchaus un-historisch» darstellt, verboten wurde, und von der sich die peinliche Einschnürung der Frei heit des historischen Dramas durch die Allerhöchste Theoterzens-ur hinsichtlich -der »verstorbenen Mitglieder des Königlichen Hauses« her- schrteb, die -bis 1918 bestand; das Aktenstück aber auch, das der Polizei präsident Hinckelüey gegen diese Ausuahm-everfügung schrieb. Es ist eine ziemlich reichhaltige Speisenfolge, die Hvuben vor setzt, aber -der Spiritus, der reichlich dabei -serviert wird, läßt sie auss vergnüglichste bekommen, von den Gazetten an, die zwar nicht gvniret werden mußten, aber sehr geniert wurden, -bis zur Allerhöchsten Theaterzensur im Weltkrieg, als Nach-Gerichl Zensurgrotesken aus zwei Fahrhunderten. Wir dürfen nicht dahin mißverstanden werden, als wenn Hvuben cs an Objektivität fehlen ließe. Den Durchbruch der Ade« der Preß freiheit -auch bei den Behörden, der um 1800 stattsan-d, läßt auch Hauben deutlich hervortreten. Er widmet für seine Stellung im Atheismusstveit Friedrich Wilhelm III. -das Lorbeerblatt, das ihm ln der Tat ganz persönlich gebührt. Er skizziert den kläglichen Zensor John, aber gibt auch bas schöne Bild des Theresiämschen Zensors van Swieten. Kapitel 1 gibt die preußische Zeitungszensur 1740—1848, Kapitel 2 die Dheres-ianische Zensur; hierbei gibt Hvuben in etwas zu populärer Weise das Verbot des Andex der verbotenen Bücher der Lächerlichkeit preis. DaS findet sich grundsätzlich ja schon in der kirchlichen Zensur des 18. Jahrhunderts, es ist katholisch-religiösen Geistes nicht ganz so auffallend wie protestantisch-politischen. Kapitel 3 gibt den Atheis-musstreit, Kapitel 4 (Schillers Räubers, 9 (Faust), 1v, 12 (Hinckel- dey), 13 führen in die Theaterzensur. Zenjurgeschichtiich ist besonders auf Kap. 12 Hinz-uweiseu: cs behandelt Entstehung und Geschichte der polizeilichen T-heaterzcnfurverordn-ung von 1851, Li«, gesetzlich unmöglich und von namhaften Juristen hartnäckig bestritten^ dis 1918 als rechtliche Grundlage der Theaterzensur gegolten hat. Kap. 8 behandelt die Heinesche Vorrede zu den Französischen Zuständen, wo bei wir übrigens zu -dem vielerörterten Problem einer Campe-Ausgab« der Heineschen Vorrede auch Hauben unbekannt« Ergänzungen ansügen könnten, für die hier der Raum mangelt. Eines der besonders amüsanten Kapitel ist das siebente von den Gedankenstrichen. In buchhändlcrischer Hinsicht find besonders Kap. 5: Zensursliichtltnge, mit der geschichtlichen Skizze über Peter Hammer, und Kap. 11: Vom A-bw-chrkamps, mit der Darstellung der Künste des Buchhandels hervorz-uheben. Die zahlreichen neuen Ergebnisse, die Houben Mitteilen kann, sind aus den Akten des Preuß. Ministeriums des Innern, des Polizei präsidiums Berlin, d^ Geh. Preuß. Staatsarchivs und der Intendanz der Preuß. Staatstheater geschöpst. Das ganze »Schrtftchen» aber soll der Vorläufer größerer Arbeiten sein, mit denen Houdens Studien über di« Geschichte der Zensur und Pretzgesetzgebung (Hier Zensur — wer dort; Der gefesselt« Biedermeier; Verbotene Literatur) -ihren Abschluß finden sollen. Als Aktenpflüger aus diesem seinem Gebiet wird nicht gleich einer Hauben gleichkommen. Deshalb wünschen und erwarten wir diesen Abschluß sehr. Das hübsche Lese- und Bilderbuch: Polizei und Zensur, als wel cher Art wir bis jetzt keines besaßen, aber wird dadurch keineswegs außer Kurs gesetzt sein. I. G. Für die buchhiindlerifche Fachbibliothek. Mle fiir diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste s. Nr. 74. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. ADB-Mitteilungen. Hrsg, vom Arbritgeberverbanö der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig, Gerichtsweg 26. 6. Jahrg., Nr 9/10. Aus >dem J-nhalt: Kampfstellung oder Gemeinschafts arbeit? — Lohn 'UNd Miete. — Zum Arb-oitsümt-Notg-esetz. — Rechtsprechung. ^nreixer kür den kueb-, Kunst- u. IVluslIcalisy- kuebgemoinden. — Der versiegelte KomansekriktsteUer. sbetm, Kerd., Komm. - Oes., LerIin A 39. VerLeiebnisse: D 1, Orundsedul-Dernmittel. 4 8. 4° — D 2, H.rbeitsscbuil'o, ^erkunterriokt. 8 8. 4° — D 3, 8ütterlin-8ekreib>vej86. 8 8. 4« — D 4, Dslm-Lkieken-Dernmittel. 88. 4« — D 5, Le- ruks- und Dandelssckul-Dernmittel. 12 8. 4° — D 6, 8tsno- Arapbie, 8ebreibmLscbine. 4 8. 4° — D 7, Mitelsekule, Ober- sebnle. 4 8. 4" — D 8, Kur^sobrikt, 2ierseb.rikt. 4 8. 4° u. 6 Tabellen. Insertionsreklame. 8ebriktl.: VVilix Hanns Dedsacker, Tübin gen. 8tuttßart: Verlag August 8tored. 2. dakrg., DM 6. ^ns dem Indalt: ^V. D. ^olkk: vis 8ebrikt der ^nrsige. — H. ^V. 8edmidt: Vas 6ild im Inserat. — K. k. DderstLdt: Rationalisie- runß und keklame. — 62igeti: Kranrösisebe ^nreissenreklame. 379
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