Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270405
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192704059
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270405
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-05
- Monat1927-04
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
80, 5. April 1927. Redaktioneller Teil. Wochenende« statt. Es sollen auf dieser Heimatkunde, Kleinhausl'-au und Gartenarchitektur, Sport jeder Art, Reise und alles, was zur Erhaltung und Ertüchtigung gehört, gezeigt werden. Besondere Anziehungskraft werden ein Riesen-Panorama »Wege zur Stadt hinaus«, die Musterhäuser für Wochenendzwecke, Architekten- und Photographen-Wettbewerb, Trachtenschau und Heimatfest spiele, sportliche Veranstaltungen wie Sprungschanze und Rodelbahn auf künstlichem Schnee usw. ausüben. Die Beteiligung seitens der Heimatverbände, VerkehrSvereine, Sportfirmen, Ballgesellschaften ist eine überaus große. Die Ausstel lung geeigneter Werke der Schönen Literatur usw. hat die Ame- lang'sche Buchhandlung übernommen, Werke über das Eigen haus und Schöne Helm werden von der Architekturbuchhandlung Max Spielmeyer gezeigt, während die Firma August Re her die gesamte Literatur über Sport zur Anschauung bringen wird. Ein sehr günstig gelegener Ausstellungsraum ist gesichert. Verleger, die ihre Veröffentlichungen zur Ausstellung bringen wollen, werden durch die auf der 3. Umschlagscite in heutiger Nummer des Bbl. veröffentlichte Anzeige ersucht, sich mit der für ihre Werke geeigneten Firma sofort in Verbindung zu sehen. Beethoven-Ausstellung aus dem Archiv von Breitkopf L Härtel. — Im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig sind aus Anlaß des Ge dächtnis--Jahres wertvolle Stücke des großen Meisters ausgestellt. Der gange Bestand des Verlagshauses wird zwar nicht gezeigt, son dern es ist eine Auswahl getroffen worden, die Beethovens Persön lichkeit und sein Verhältnis zu seinem Leipziger Verleger besonders eindrucksvoll und charakteristisch kennzeichnet. Zunächst werden Manu skripte seiner Lehrer und für seine Entwicklung bedeutungsvoller Vor gänger gezeigt; dann folgt die Beethoven-Gruppe selbst. Hier findet man eine Anzahl Briefe in der schwerleserlichen Handschrift des Künst lers, Originalnotcnheste, insl>esondere solche, die Breitkopf L Härtel verlegt haben, Erstausgaben von Partituren, auch solche, die bei anderen Verlegern herausgckommen sind. Als dritte Abteilung kommen Schüler, Freunde und Nachfolger Beethovens in Briefen und Noten zur Ansicht. Charakteristische Nummern der »Allgemeinen Musikali schen Zeitung« Beethoven betreffend sind ausgestellt. In den zahl reichen Nachrufen der Zeit kommt die außerordentliche Wertschätzung und die uneingeschränkte Anerkennung zum Ausdruck. Hervorzu heben sind noch einige Plastiken, u. a. eine von Klinger und zwei Bilder von dem Wiener Waldmüller, darunter das bekannte Beet hovenbild. Sa. E. G. Kolbenheyer-Abcnd in Eger. — Am 3V. März d. I. las im Saale der Volksbücherei für Freunde und Anhänger Kolben- hcyers Herr vr. Leonhard Blaß-Berlin aus den Werken des heimi schen Dichters vor (Paracelsus I/III, Panseivang und A'halibama). So ganz und gar nicht für die breite Öffentlichkeit geeignet, wuchtet das Schaffen Kalbenheyers in festem Grunde: Granitmale, an denen der Strom der Zeit vorüberfbutet, Kiesel und Geschiebe mitreis>end, rollend, rundend, glättend. Die Werke Kolbenheyers können ein der artiges alltägliches Geschick nicht erleiden, weil ihr 'besonderer Inhalt in seiner ganzen Gestaltung und Eigenart auch seine besonderen Leser bedingt. Im zeitgemäßen Uber fliegen kann die Feinheit des außergewöhnlichen Stoffes nicht erfaßt werden. Dem Kenner jedoch bieten sich die geschilderten Zelten lebendigwarm. Alle die nach Geltung ringenden Gestalten der emsigschaffenden, forschenden Gelehrten und Handwerker im Widerstreit, Jammer und Elend ihrer Zeit, l'icht- snchend, lichtfpcndcnd. Aber auch in herbes, sonniges, launiges K'inderland und zur gemütvollen Beschaulichkeit gelangt der bedächtige Leser. 0r. Blaß ist der geeignetste Führer zu allen Werten Kolben- heyerschcr Werke, denn seine vollendete Sprechkunst, formen- und klang- reich, bringt alles meisterhaft zum Ausdruck. Der Abend war ungemein eindrucksvoll und gab abermals den Beweis, daß ein geeigneter Sprecher uns der Persönlichkeit des Dichters näherbringt, besonders bei schwierigeren Aufgaben. Im übrigen sei noch bemerkt, daß vr. Blaß (Privatadresse: Berlin-Steglitz, Albrecht- straße 25) kürzlich auch in Prag, Reichenberg, Weipert las und sein Vorhaben als Vermittler Kolbenheyerscher Dichtung ln den deutsch- böhmischen Städten Brüx, Komotan, Aussig, Teplitz, Asch fortsetzt. Uns offenbarte er die Schönheiten unserer Muttersprache 'in den Werken eines großen Sudetendeutschen durch die herrliche Begabung als Vortragender. Dafür dau/ken wir ihm besonders. Eger, im März 1927. Anton Böhrin ge r. Max Halbe in der Deutschen Bücherei. — Der Dichter Max Halbe, der auf Einladung verschiedener Freunde vergangenen Mitt woch nach Leipzig gekommen war, um im Rundfunk eigene Dichtungen vorzulesen und daran anschließend mit seinen Freunden einen fröh lichen, künstlerisch angelegten Abend zu verleben, stattete am folgernden Tage der Deutschen Bücherei einen Besuch ab. Er wurde von dom Direktor empfanden, durch die Lcsesäle, Dienst- und Repräseubations- räume geführt und mit den verschiedenen Einrichtungen der Bibliothek bekanntgemacht. Der gefeierte Dichter, der trotz seiner 60 Jahre von einer beneidenswerten jugendlichen Frische ist, bezeigte lebhaftes Interesse für die Organisation der Anstalt und erklärte beim Abschied wiederholt, daß er von dein modernen Bibliotheksbetrieb starke Ein drücke empfangen habe. Nachdem er sich noch in angemessener Weise im Goldenen Buche verewigt hatte, führte ihn der Mittagszug wieder seinem geliebten Wohnsitz München zu. Der bulgarische Büchermarkt. (Nach einem französischen Bericht. Siehe dazu auch Nr. 32.) — Französische Bücher sind in Bulgarien gut verbreitet. Die katholischen Missionsschulen werden von den meisten Kindern der gutsituierten Eltern besucht, nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Lande. Ein großer Teil der gebildeten Bulgaren versteht Französisch und liest französische Literatur im Original. Dabei wird leichte Lektüre bevorzugt, Romane und Novellen moderner Autoren. Romane wirklich wertvollen Inhalts findet man in nur wenigen Händen; dagegen sind Memoiren und Biographien beliebt, auch Künstlermonographien. Allerdings legt die bulgarische Kundschaft keinen besonderen Wert auf gediegene Ausstattung des Buches, sondern sieht mehr auf den Preis. Bücher, die mehr als 25 Frcs. kosten, werden selten gekauft. Das gangbare Format ist das in Frankreich übliche Oktavsormat. Farbige Buchdeckel mit charakteristischen Zeichnungen ziehen das Publikum besonders an, auch eine gedrängte Inhaltsangabe aus dein Umschlag wird gern gesehen. Romane in einem Band verkaufen sich leichter als mehr bändige. Bücher in allen Sprachen und Musikalien wurden nach Bulgarien eingeführt 1923 62 719 kß im Wert von 2882 419 leva, 1924 53 355 b.x im Wert von 3 583 446 leva, 1925 69 064 KZ im Wert von 6 910 749 levs, im 1. Halbs. 1926 13 316 im Wert von 1 777 153 leva. Auf Frankreich kommen von der Einfuhr des Fahres 1924 3162 k§, von der des Jahres 1925 3129 Reklame für Bücher macht man ziveckmäßig in Tageszeitungen und literarischen Zeitschriften. Zudem empfiehlt es sich, den größeren Buchhandlungen regelmäßige Mitteilungen über Neuerscheinungen mit kurzer Inhaltsangabe zugehen zu lassen. Besprechungen auslän discher Werke in den Zeitungen kennt man in Bulgarien noch nicht; man sollte aber damit «inen Versuch machen -und die Buchhaudlungen nennen, in denen die Bücher zu haben sind. Kredit auf ein Vierteljahr und kommissionsweiscr Verkauf sind in Bulgarien üblich. Selbstverständlich ist dabei Vorsicht geboten; man liefere nur gegen Akzept unter Bürgschaft einer Großbank. Die Emsuhrgebühr (Artikel 300 e des bulgarischen Zolltarifs) beträgt für broschierte Bücher, Kataloge in fremden Sprachen und Musikalien 20 Golid-Ieva für 100 lr^., für gebundene Bücher 40 Gol'd- leva für 100 IcZ. Dazu 'kommt noch eine Extragebühr von 20 Prozent für Wiegen, Statistik und sonstige Manipulationen. (Nach dloniteur Okk. du Lamm, et de I'Ind. 30. III. 1927.) Die Ausfuhr großer Bibliotheken aus der Tschechoslowakei nicht gestaltet. — Die Durchführung -der Bodenreform, di« Aufteilung des ländlichen Großgrundbesitzes in den neuentstandenen Staaten Mittel europas, hat die Öffentlichkeit wiederholt beschäftigt. Weniger ist das kulturelle Element in dieser Frage berücksichtigt worden, was um so seltsamer ist, als in der Hauptsache neben magyarischen Persön lichkeiten deutsche Großgrundbesitzer das Opfer der betreffenden ge setzgeberischen Maßnahmen der Nachkriegszeit geworden sind. Die Lage dieser Personen läßt sich kurz dahin zusammenfassen, daß ihnen ein großer Teil Ihres Besitzes beschlagnahmt oder enteignet wurde, daß ihnen hierfür — falls überhaupt — nur eine unzureichende Ent schädigung ausgezahlt worden ist und daß gleichzeitig große Ver mögensabgaben zur Vorschrei'bung gelangten. Unter diesen Um ständen sahen sich manche der früheren ländlichen Großgrundbesitzer genötigt, ihre umfangreichen Bibliotheken zu veräußern. Wer z. B. Gelegenheit hatte, einmal die Bibliotheken des srnheren böhmischen 382
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder