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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1927
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- Deutsch
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80, 5. April 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. daraufhin bereit erklärt, für eine Abhilfe der Mi Wände, soweit -diese zu verzeichnen sind, Sorge zu tragen. Den mit der Beantwortung von Entscheidungsailsprüchen -befaßten Reichs bahnstellen ist schleunige und umsichtige Behandlung der Anträge zur besonderen Pflicht gemacht. Nach den gegebenen Weisungen sollen Erhebungen und Untersuchungen aus das unbedingt notwendige Maß beschränkt bleiben. Kann das Bestehen oder Nichtbestehen einer Haftung der Reichsbahn zweifels frei beurteilt werden, so ist unverzüglich — ohne weitere Untersuchung — Entscheidung zu treffen. Unvermeidliche Rückfragen sollen nach Möglichkeit fernmündlich erledigt werden. Wenn trotzdem Einzelfälle Anlaß zur Beschwerde geben, so wird empfohlen, sie den Neichsbahndirektionen mitzuteilen, die die Geschäfts- gebarung der ihnen Nachgeordneten Stellen überwachen und gegebenen- salls sür Abhilfe sorgen. Beschwerden über die geschäftliche Behand lung von Ersatzansprüchen sind direkt an die Deutsche Reichsbahn- Gesellschast, Berlin W 8, Boßstraße 35, zu richten. Persolillllillchrlchten. Auszeichnung. — Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller in Wien hat nachfolgenden auszeichnenden Brief vom Handels- Minister vr. Hans Schiivsf erhalten: -.Der Herr Bundespräsident hat Ahnen Über meinen Antrag, mit Entschließung vom 8. März 1927, anläßlich Ihres Ausscheidens aus dem Beirat für Hanbelsstatistdk den Titel eines Kommerzialrats mit Nachsicht der Taxe verliehen. Ich freue mich, Sie von dieser Schlutzsassung, mit welcher Ähre erfolg reiche Wirksamkeit als Mitglied des genannten Beirats von höchster Stell« des Staats di« verdiente Anerkennung gefunden hat, und mit meinen dosten Glückwünschen verständigen zu können«. Es bedeutet eine besondere Auszeichnung, daß Herrn Wilhelm Müller nach seinem Ausscheiden aus der Zentralkommissio» sür Handelsstatistik der Titel eines Kommerzialrats ohne das Amt verliehen worden ist. Gestorben: am 1. April nach kurzer schwerer Krankheit Herr Fritz Cohen, Inhaber der Firma Friedrich Cohen in Bonn, im Alter von 84 Fahren. Eine ausführliche Würdigung erfolgt in einem der nächsten Bör senblätter. SVElllll. (Ohne Verantwortung der Redaktion,' jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Zur Gesundung des Buchhandels. Dis nachfolgenden Ausführungen verfolgen ein weites Ziel. Sie verbleuen das Interesse und die Unterstützung bes Gesamtbuchha ndel s. An diesem wirb es liegen, ben hiev entwickelten Plan ins Praktische überzuiführen. Gelänge dies, so dürfte unserem Beruf, dem Buch handel, eine Stütze, eine Hilfe von iveittrage-nder Bedeutung gegeben werben. Wir wissen, daß Bücher zu 90 Prozent und noch mehr nur Maku laturwert besitzen, solange sie unverkauft sind. Im Sortiment wie im Verlag. Dieser ungesunde Zustand ist der wundeste Punkt im Buchhandel. Das geistige Wissen, Mühe und Arbeit, die auf den her gestellten Büchern liegen, bas Vermögen, bas der Verleger auf die Herstellung derselben verwendete, ist gleich Verlust in allen den Fällen, wo Not am Mann ist. Nicht Brot und Salz find 'si-e wert, zumeist kaum das Salz. Diese Respektlosigkeit vor geistigen Gütern ist beschämend. Die Not der Zeit, die uns alle trifft, bringt Widerwärtigkeiten ernstester Art mit sich. Wer heute als Buchhändler, gleichviel db Sortimenter oder Verleger, nicht in der Lage ist, aus den regulären Erträgnissen seiner Handlung eingegangene Verpflichtungen sofort ab zulösen, mehr noch, wenn außergewöhnliche unglückliche Umstände ihm Verluste eindrachten, vermag in den allerwenigsten Fallen, aus seinen Beständen an Büchern, mögen diese noch so groß sein, sich sofort s e 'lbst zu helfen. Seine Bestände repräsentieren nicht mehr als, wie schon erwähnt, Makulatur. Eine noch so günstige Bilanz — sie steht nur auf dem Papier. Und die Folge? Bücher werben verschleudert zu Pfennigen, was Mark repräsentierte, und das Ende? — Verarmung -auf der einen -Seite und auf der anderen Überschwemmung mit Büchern zu Spottpreisen, zum Schaden des Sortiments, das seinen regulären Um satz sich vermindern sieht und damit auch seine Einnahmen bzw. seine Gewinne, die ihm Brot zum Leben geben sollen. Nicht ein Sorti menter wird Liefen Tatsachen widersprechen können; denn alle leid-eu darunter. Versagt bas Sortiment, was zurzeit mehr -denn je der FM -ist, so wirkt es auf den Verlag zurück, dem Mut und Mittel zur Her stellung neuer Bücher abhanden kommen. Der Verschleude rung, der Entwertung von Büchern entgegenzu treten, sie unmöglich zu machen, heißt hier Ret tung des Buchhandels und Aufrechterhaltung von Existenzen vor dem völligen Verfall. Ist nach dieser Seite eine Gegenwirkung möglich? Gewiß! Und auf welche Weise, bas soll im Nachfolgenden gesagt werden: Verpflichte sich joder Buchhändler — und zwar zunächst jedes Börsenvereinsmitglieb zur freiwilligen Beisteuer eines Beirags von 10 Mark jährlich, zahlbar i-n zwei Raten zu einem noch zu bestimmen den Termin. Bei einem Mitgliederbestand des Borsenveveins von etwa 4000 ergäbe dies jährlich eine Summe von etwa 40 000 Marl, Be teiligung aller Mitglieder vorausgesetzt. Dieser Betrag, auf fünf Fahre auf gesammelt, ergäbe einschließlich Zinsen ca. Million Mavk. Ist diese Summe erreicht, beginnt die zu diesem Zweck zu schaffende ehren amtliche Verwaltung ihre Tätigkeit. Diese Tätigkeit soll darin be stehen, notleidenden Geschäftsinhabern Hilfe zu leisten durch Ausvecht- erhaltung ihrer Existenz. Der zu gewährende Vorschuß — gegen mäßigste Verzinsung — er hält Sicherung durch die vorhandene Substanz an Vorräten u. a. Nach Maßgabe von deren Werten bestimmt sich die zu gewährende Hilfe. Kleinere Geschäfte erhalten geringere, größere Geschäfte höhere Beträge, immer im Verhältnis der wirklichen Sachlage. Die Entschließung hierüber wird Männern anvertraut, deren Cha rakter und Erfahrung eine gewissenhafte Prüfung und Wertung ge währleisten. Nicht Angestellte, die hohe Unkosten an Gehältern usw. 'benötigen, sollen hierzu bestimmt werden, sondern Männer, die ehrenamtlich die Aufgabe übernehmen, lediglich nur gegen Ersatz der direkten Un kosten. Mangel an solchen Kräften wird nicht vorhanden sein. So -mancher ältere, von dem Geschäft zurückgetretene Kollege wird einem Rufe solcher Art folgen, da er darin die Bekrönung seines Lebenswerkes finden könnte. Die Organisation dieser Ehrenämter -läge in den Händen des Börsenvereins-Vorstands und einer hierzu berufenen Kommission, der Sortimenter und Verleger anzugehören hätten. dlus ein näheres Eingehen auch nach dieser Seite hin wird hier verzichtet. Dies unterläge künftigen Vereinbarungen. Das >i st es, was wir erstreben. Das Resultat dieser Anregung soll alsdann dem -Börsenvereins- Vorstand unterbreitet werden zum Zwecke weiterer Durchführung. Ebenso sei ihm die Verwaltung überwiesen, die dann jene Or gane sich schassen wird, die diese Einrichtung im Geiste ihrer Bestim mung zu- unterstützen und zu fördern 'hätten. Die rechtlichen Bestimmungen unterliegen der Bearbeitung des jeweiligen Syndikus des Bvrsenvereins, und vielleicht ist es ein gutes Omen, daß an dieser Stelle zurzeit eine jüngere, noch unverbrauchte Kraft steht, deren Aufgabe es nach menschlichem Ermessen sein dürfte, dieser neuen Einrichtung, die zunächst als schwaches Reis vor der Öffentlichkeit erscheinen würde, zu einem kräftigen, lebensstarken Wachstum zu verhelfen. Findet unsere Anregung die Zustimmung der Kollegen, so soll nicht versäumt werden, auch den in allen Teilen ausgearbeiteten Plan des ganzen Unternehmens an dieser Stelle zu veröffentlichen. Was wir zunächst erstreben, ist festzustellen, inwieweit die Kol legenschaft -geneigt ist, diesen. Plan zu unterstützen, ihn der Durch führung nähezubrin-gen. Wer dafür ist, den bitten wir um eine zu stim mende Erklärung. Wie unsere Altvorderen sorgten und sich mühten sür die Nachwelt, so wollen auch wir es uns angelegen sein lassen, Brücken sür die zu bauen, die Träger künftiger Zeiten sein sollen! Leipzig, im März 1927. Karl Fr. Pfau. Alle etwaigen Zuschriften bitte gefl. zu richten an: Karl Friedrich Pfau in Gautzsch, Oststraße 53. Verantwort^. Redakteur: FranzWagncr. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrtch Nachf. (Abt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion ».Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhändlerhaus). 384
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