Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1880

4970 Amtlicher Theil. ^ L71, 22. November. Kompert, L., Franzi u. Heini. Geschichte zweier Wiener Kinder. L Bde. 8. "8. oo HeukcShoden, E„ die deutsche Zolltarif - Reform vom I. IS7S erläutert. 8. 's.— Luckhardt'sche Vcrlagsh. in Berlin. Hartung, M. v., Instruction der Rekruten bei der Infanterie in Fragen u. Antworten. 5. Aufl. 8. * —. 50 Knorr, E., die polnischen Aufstände seit 1830 in ihrem Zusammenhänge m. den internationalen Umsturzbestrebungen. 8. * 8. — Stiehl, Geschichte d. Pommerschen Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 2 u. Schleswigschcn Fuß-Artillerie-Bataillons Nr. 9. 8. * 4. — äsutselisn Li86nds.1m-6üt6rbs.ri5-8^8t6ms. 8. * —. 80 Winkclmann, der Schutzmann. Handbuch f. Unteroffiziere, die in die königl. Schutzmannschast einzutreten beabsichtigen. 8. * —. 50 f Volks-Kalender, lutherischer, besonders f. die deutsche Jugend Amerikas, f. d. I. 1881. bh - z; , H u * 1. 20 Fricdmann, A., ersetzter Verlust. Novelle. 2. Aufl. 16. * 1. — oökonoill. vurstsUA. äsLselben. 8. * 4. 50 Oppcl, K., das alte Wunderland der Pyramiden. Bilder aus Aegyptens Vorzeit, aus den Perioden seiner Blüte u. seines Verfalls. 4. Aufl. 8. * 6. —; geb. * 7. — Dtlhagtii Sc Klasing in Bielefeld. Andree, R., der Kampf um den Nordpol. Geschichte der Nordpolfahrten 1868—1879. 3. Aufl. 8. Geb. * 6. — WöriShösfer, S., Auf dem Kriegspfade. Eine Jndianergeschichte aus dem fernen Westen. 8. Geb. * 9. — WöriShösfer, S., Robert d. Schiffsjungen Fahrten u. Abenteuer auf der deutschen Handels- u. Kriegsflotte. 3. Aufl. 8. Geb. * 9. — Wyß, I. D., der schweizerische Robinson. Neu bearb. v. I. Bonnet. 3. Aufl. 8. Geb. * 4. 50 Zöllner, St., der schwarze Erdteil u. seine Erforscher, r. Aufl. 8. Geb. * 6. — F. C. W. Vogel in Leipzig. Loellor, Hi., üd. LeUuss^vunäen. Die ^Virkunx^siso der wodsrnsn ILixinisr, V.» äis^vipUtUeris u. iliro LeUanälunx äuroU das IrMs '^a- senda-d. 8. * 2. 80 Andrä, I. E., griechische Heldensagen f. die Jugend. 8. * 2. 25 Egger, I., Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit. 3. Bd. 5. Lsg. (Schluß d. Werkes.) 8. *4.80; 3. Bd. cplt. * 9. 6V (ivs^vl», I*., OUrovUc d. 8t,ikt,68 UarisnderA. 8r8A. v. 6. 8eü^it2er. 8. * 6. 80 llurtvr, U., I'üeolo^ias doxmatieae eompendium in U8um 8t.udioso- rum tUeolo^iae. 2. Ld. 3. 8. * 5. 40 Kuk, V., der Engländer. Schwank. 8. * —. 80 Lrsx. v. L. Nüdlbs-etier. 1. Ld. 8. * 13. — v. Waldheim in Wien. >Ve^raued, ö., lüeorie d. Lrddruolcs auf Orund der neueren ^n- ookauunxen. 8. * 1. 20 nedet e. VerreieUniee v. 5000 deeeUriedenen Qardenroeen. 4. Oart. * 30. —; §ed. m. 6oIdseUu. * 35. — E. Winter'sche DerlagSH. in Leipzig. Baumann, B. v., Studien üb. die Verpflegung der Kriegsheere im Felde. Historischer Thl. s2. Bd.^ 4. Abth. 8. * 5. — Nichtamtlicher Theil. Bernard Ouiritch.*) Buchhändler Bernard Quaritch in London wurde geboren als Bernhard Ouaritsch am 23. April 1813 in der Stadt Worbis in Preußen, Sohn eines preußischen Militärbeamten. Er verlor srühzeitig den Vater, bestand seine fünfjährige Lehrzeit in der Buchhandlung von W. Koehne in Nordhausen 1834—1839 und arbeitete 1840 bis Anfang 1842 als Gehilfe in der Ver lagshandlung von Karl I. Klemann in Berlin. Der Entschluß, sich dem Antiquariatsbuchhandel zu widmen, trieb ihn April 1842 nach London; es gelang ihm, bei einem der bedeutendsten dortigen Buchhändler und Antiquare, Henry George Bohn, eine Stelle zu finden, welche er nach zwei Jahren ausgab, um ein Jahr in dem Hause von Tht-ophilc Barrois in Paris zu arbeiten. Nach London zurückgekehrt, war er weitere zwei Jahre bei Bohn thätig. Im April 1847 gründete er in London sein eigenes Geschäft mit einem Anlage-Capital von 10 Pfund St. in einem kleinen Laden in 6astlo-8treet, „xeon/ boolcs" verkaufend. Ungewöhnliche Ge schäftsgewandtheit, eiserner Fleiß, eiserne Gesundheit, mäßigste Lebensweise ließen das Geschäft einen raschen Aufschwung nehmen; mit unentwegtem Selbstvertrauen zog Quaritch den Handel mit neuen englischen, den Import ausländischer Bücher, den Ankaus von Restauflagen (Reinainäors) und eigenen Verlag in den Kreis seiner rastlosen Thätigkeit. Seine Firma hatte bereits in der alten und in der neuen Welt einen guten Klang, als er 1860 seinen Ge- ') Aus Petzholdt's Neuem Anzeiger für Bibliographie rc. schästssitz mit Beibehaltung des alten — inzwischen in sein Eigen thum übergegangenen — Locals nach Piccadillh 15 verlegte. Hier sammelte er im Laufe der nächsten zwei Jahrzehende jenes wunder bar reiche Bücherlager an, dem sich kaum ein zweites wird eben bürtig an die Seite stellen lassen — eine Schatzkammer nicht nur seltener und seltenster Bücher sür den verwöhntesten Bibliophilen, sondern auch der werthvollsten, brauchbarsten, unentbehrlichen Werke aus allen Wissenschaften sür den Gelehrten. Die unvergleich lichen Mittel Londons als Weltmarkt mit sicherem Takte aus nutzend, versammelte er bei sich die Schriftdenkmäler auch der ent legensten Culturvölker, insbesondere des Orients. Eine unversieg bare Quelle der Erwerbungen boten und bieten ihm fortwährend dieLondonerBücher-Auctionen; aber auch infranzösischen,belgischen, holländischen, deutschen und italienischen Versteigerungen ist er der gefürchtetste Concurrent für kostbare und seltene Bücher — nicht selten ohne Rücksicht aus den Preis kaufend, nur von dem Ehrgeiz getrieben, dieses oder jenes vielleicht in langen Jahren nicht wieder auf dem Markte erscheinende Buch auch einmal auf seinem Lager gehabt zu haben. Freilich gehört die Elite der reichsten und wählerischsten Bücherfreunde Englands und des Auslandes zu den Getreuen seines ausgedehnten Kundenkreises; die höchst gestellten Staatsmänner wie die berühmtesten Gelehrten verkehren oft und gern in seinem Laden und betrauen ihn mit der Besorgung ihrer literarischen Wünsche, die in den bekannten Desideraten-Listen seiner Kataloge ein zweckmäßiges Organ der Verbreitung finden. Aber auch für seine zahlreichen anderen minder gewichtigen Ge-